Bildschirmkalibrierung und Fotobearbeitung

  • Moin Moin

    Der ein oder andere hat vielleicht auch im digitalen Zeitalter noch Freude am "analogen" Betrachten seiner Bilder;)

    Ich selber lasse einiges auf Papier verewigen, Kalender für Muttern erstellen oder bestelle auch mal den ein oder anderen "guten" Druck hinter Acrylglas für die Wand. Andere basteln Fotobücher, Postkarten oder sonstigen Schnickschnack.

    Ich find das gut, da viele Aufnahmen oft zu schade sind, um nur auf der Festplatte zu versauern.

    Anbieter für solche Fotodienste gibt es zuhauf, oft überbieten sie sich mit Angeboten und die Qualität ist laut Testberichten oder Bewertungen von Nutzern immer ganz toll:ttwisted

    Stellt sich jetzt allerdings die Frage, was ist eigentlich "toll"?

    In der Regel lädt man sein Bildmaterial zum Anbieter hoch, oder benutzt die passende Software des jeweiligen Anbieters auf dem PC.

    Übrig bleibt dann immer die alles entscheidende Frage, ob das Endprodukt tatsächlich den Erwartungen entspricht, die man sich auf dem Monitor zurecht gebastelt hat. Da geht es in der Regel um die Farben und Kontraste. Jeder Hersteller bietet hierfür bestimmt die ein oder andere "Verbesserung" der Bilder an, allerdings ist dies eher zufällig und gehört damit in den Bereich der Farbenlotterie. {a

    Um dies zu verhindern kann man selber ein wenig nachhelfen und so kommt vielleicht der ein oder andere irgendwann auf die Kalibrierung des Computerbildschirms.

    Statt weiterer Erklärungen verlinke ich einfach ein Video, da weiß anschließend jeder was gemeint ist. Ich besitze selber ein solches Gerät und erkläre anschließend wofür ich das verwende.

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    2 Mal editiert, zuletzt von kiki (22. März 2018 um 19:39)

  • Ich denke im Video kann man gut erkennen, daß dies keine aufwändige Sache ist.

    Was hat das jetzt mit den eigenen Bildern zu tun?

    Die Computermonitore sind von Haus aus immer sehr unterschiedlich eingestellt. Wer im Technikmarkt mal vor einer Reihe unterschiedlicher Rechner gestanden hat wird sowas gleich bemerkt haben.

    Dies hat natürlich ebenso Auswirkungen auf die Bilddarstellung. Die Kalibrierung des Monitors dient jetzt dazu, dies auf einen allgemein gültigen Standard zu bringen, um eben solche Farb- und Kontrastunterschiede zu beseitigen und damit auch die Bearbeitung der eigenen Bilder an diesen Standard anzupassen, damit es hinterher beim Bestellen von Abzügen keine enttäuschten Erwartungen gibt.

    Je nachdem welches Abbildungsmaterial gewählt wird, muß man immer berücksichtigen, daß dann auch Farben und Kontraste unterschiedlich dargestellt werden. Nicht jeder Fotohersteller bietet hierfür das passende Werkzeug, die fallen bei mir schon mal alle aus der engeren Auswahl heraus.

    Ein guter,seriöser Anbieter stellt für solche Fälle die passenden Farbprofile zur Verfügung, die man nach dem Download in den Ordner packt, wo die Grafikkarte die Farbprofile sammelt.

    Wozu das Ganze?

    Jedes Papier hat unterschiedliche Eigenschaften. Das wirkt sich auch auf die Farb- und Kontrastdarstellung aus.

    Das Farbprofil dient jetzt dazu diese Unterschiede in der Bildbearbeitung zu beseitigen und an das gewünschte Ausgangsprodukt anzupassen. Ein Bild auf dem Monitor wirkt immer anders als ein Bild auf Papier. Man kann durch diese Profile aber das meiste sehr gut an das fertige Endprodukt anpassen, sodaß man am Ende immer ein gutes Ergebnis bekommt. :thumbup:

  • Hat man die Farbprofile erst einmal auf dem Rechner geparkt, öffnet man nun das Bildbearbeitungsprogramm. Es muß ein Programm sein, was damit auch umgehen kann, mit Adobeprodukten ist man hier auf der sicheren Seite. Das soll jetzt keine Werbung sein, sie sind nun mal der Platzhirsch in diesen Dingen und so haben sich viele Anbieter von Bilderdiensten darauf eingestellt.

    Man öffnet also das gewünschte Bild im Bildbearbeitungsprogramm.

    Jetzt braucht man einen sog. "weichen Probedruck" auch "Softproof" genannt.

    Das Häckchen hierfür findet man links unter den Bild.


    Nun wird ein zweites Bild angelegt, welchem man dann das passende Farbprofil zuweist.

    Die Farbprofile sind bei meinem Programm rechts oben unter dem Histogramm zu finden.

    Jezt einfach das Häckchen beim passenden Profil setzen und nun kann man die kleinen Korrekturen durchführen.


    Das Häckchen bei "Papier und Druckfarbe simulieren" setzen und fertig.

    Nicht immer muß man noch große Verbesserungen durchführen. Meistens sind es Kontraste, Sättigung oder auch mal leichte Verschiebungen in der Farbtempetratur. Es wäre jetzt müßig da genauer drauf einzugehen, es ist jedenfalls nicht aufwändig und in der Regel hat sich das in ein paar Minuten auch erledigt.

    Die Abweichungen und benötigten Korrekturen sind oftmals minimal.

    links "Monitor" rechts "Softproof"

    Wenn man allerdings mal etwas größer ausdruckt, kann einem das dann hinterher schon auffallen. Was auf dem Monitor recht knackig aussieht, kann später auf Papier schon mal recht flau aussehen. Diese Enttäuschung kann man sich sparen, indem man einfach diese kleine Möglichkeit in der Bildbearbeitung berücksichtigt.

    LG kiki

    Einmal editiert, zuletzt von kiki (22. März 2018 um 19:43)

  • Hallo kiki,

    danke für den tollen Beitrag. Ich habe noch den Spider Pro 4 und benutze ihn auch

    :)

    Wie "wichtig" diese Kalibrierung ist, sieht man immer, wenn man mal in eine Fernsehabteilung geht. Meist laufen da viele Fernsehgeräte und alle zeigen andere Farben an. So ist das auch mit den Bildschirmen.

    Ich habe mir damals auch von Fujifilm die Referenzdatei bzw. das Testbild schicken lassen.

    Viele Grüße
    Petra

  • Man kann sich bei den Bildanbietern auch Papierproben schicken lassen. Da kann man neben der Haptik auch die Farbanmutung betrachten. Je nach Oberfläche und Papierbeschaffenheit kann man dadurch auch eher beurteilen, welche Papiersorte für welches Art von Foto gut geeignet ist. Der kleine Probenkatalog kostet zwar, wird aber mit der nächsten Bestellung verrechnet. Ich bin schon am überlegen, ob ich das mal mache. Gerade bei größeren und teureren Aufträgen ist das bestimmt eine lohnende Sache.

    Hier vielleicht noch einbmal ein krasseres Beispiel:

    Posterdruck, da sieht mann dann schon deutliche Unterschiede

    links Monitor, rechts Softproof ohne Korrektur

    so flau würde das rechte Bild wirken, wenn mn nix dran ändert.

    Jetzt mit kleinen Korrekturen:

    links wieder Monitor, rechts der bearbeitete Softproof

    Man kann ab und zu nicht alles komplett anpassen. Gerade in den Lichtern habe ich oft minimale Abweichungen. Das ist dann dem Papier geschuldet, das fertige Endprodukt ist auf jeden Fall besser, als wenn man nix dran macht. Beim Papier fehlt halt die Lichtquelle, am Monitor ist die Beleuchtung immer dabei ;)

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