Rumänien Rundreise vom 18.09. bis 02.10.2019

  • Auch der Schiller Buchhandlung, die ausschließlich deutsche Bücher, und im Besonderen, über Siebenbürgen und Hermanstadt, führt, haben wir einen erfolgreichen Besuch abgestattet.

    Wir haben dann noch ein paar Straßen unsicher gemacht, bevor wir ein Mittagsschläfchen nahmen.

    Die Stadtpfarrkirche mit den herrlich bunten Dächern

    Unterhalb der Stadtpfarrkirche gibt es das ehemalige Zollhaus, heute das Restaurant "Zum goldenen Fass"

    Gerade kommen wir vom Abendessen, wieder vollkommen erschlagen :sleeping:

  • Unsere erste Station war Weißenburg, das heutige Alba Iulia. Fürst Mihael der Tapfere marschierte hier 1599 ein. Hier war sein Regierungssitz und hier rief er sich zum Fürsten der kurzzeitig vereinten Länder Moldau, Walachei und Transsilvanien aus. Für die Rumänen 'Die Wiege der Nation'


    Später wurde hier auch König Ferdinand mit seiner Maria gekrönt. Dafür wurde extra diese orthodoxe Kirche in kurzer Bauzeit hoch gezogen. Wir konnten hier ein bisschen dem Gottesdienst lauschen.... sehr beeindruckend.

    Die Burgmauern waren jahrelang verschüttet, der Ort verschlafen, aber vor einigen Jahren wurde alles auf Vordermann gebracht.

  • Unser Tages Highlight war dann aber die Thorenburger Schlucht. Sie liegt in den Trascau Bergen und ist ca. 2km lang. Die Kalksteinwände können bis zu 300m hoch sein.

    Man muss 4Leu Eintritt bezahlen und dann geht es los

    Zuerst geht es über angenehme Wege, dann wird es etwas steiler, über Brücken, wo uns Schilder warnen 'Nicht mehr als 4 Personen auf der Brücke.


    Es ist Sonntag und viele Rumänen sind unterwegs. Ständig werden wir überholt oder haben Gegenverkehr. Die Schlucht ist relativ breit und man sieht nicht viel von den Wänden, weil alles voller Bäume und Sträucher ist.

    Der begehbare Weg wird deutlich enger, die Steine sind blank gelaufen und glatt, es passt immer nur ein Mensch entlang. Stahlseile in den Wänden helfen bei den schwierigen Passagen. Rechts von uns der Fluß... es geht hoch... (zur Erinnerung: ich hab Höhenangst) das Seil ist zu Ende ... ich hangel mich um eine Ecke, schaffe noch 2 Schritte und dann...:aengstlich:...keinen Schritt weiter. Die Leute hinter mir fragen sich was los ist, die ersten überholen... ich stocksteif! Ich würde ja zurück gehen, aber ich so :question. Gut, nur 50 Leute hinter, aber erst mal Ruhe bewahren und mich sammeln... dann kommt eine junge Rumänin vorbei und fragt: you want me to give you a hand? Und ich so: :ggrins:. Zusammen ging es. Ich mich überschwenglich bedankt, kämpfe mich um zwei Ecken, dann steht sie da und meint: I think you need my hand again. Ich: :ggrins:. Nochmals überschwenglich bedankt....

    Ich bin dann irgendwann angekommen und ich weiß nicht warum, aber zurück war nur halb so schlimm:gggitarre

    Tierische Grüße von Anja

    Einmal editiert, zuletzt von Anja R. (23. September 2019 um 04:02)

  • Klausenburg, das heutige Cluj-Napoca ist eine lebendige Stadt und die zweitgrösste Rumäniens. Touristen, Studenten, viel Kultur. Die Römer waren hier, bevor die Stadt in einen Dämmerschlaf fiel. Die ungarischen Könige verpflichteten deutsche Kolonisten und die Stadt blühte wieder auf. Klausenburg war 58 Jahre Hauptstadt von Siebenbürgen und das Stadtbild hat deutliche Habsburger Züge.

    Mir persönlich hat die Stadt aber lange nicht so gut gefallen, wie Sibiu, viel zu hektisch und zu schmutzig.

    St.Michaels Kirche, deren Bau mehr als 100 Jahre dauerte. Zuerst war sie katholisch, dann lutherisch, danach unitarisch und dann wieder römisch-katholisch. :razz

    Davon steht das Reiterstandbild von König Matthias Corvinus, hier in Klausenburg geboren.

    Die orthodoxe Kathedrale

  • Danach hatten wir einige Stunden Fahrt vor uns. Alle im Bus sind immerzu müde und schlafen immer wieder kurz ein. Wir machen schon Witze darüber, dass wir so kaputt sind:ggrins:

    Am späten Nachmittag kamen wir in Sapanta auf dem lustigen Friedhof an. Die Gräber geschmückt mit fröhlichen, blauen Holzkreuzen, die kunstvoll mit Lebensgeschichten der Toten geschnitzt wurden. Ausserdem gibt es bunt bemalte Bauernbilder auf Vorder- und Rückseite.

    Manche Geschichten sind lustig, andere traurig.

    Die Kirche des Friedhofs

    Vorderseite

    Rückseite

  • Übernachtet haben wir im Ort Breb, der sogar ziemlich touristisch ist, es gibt viele Pensionen. Wir übernachten in der Pension Marioara, die ich hiermit sehr empfehlen kann. Die Dame des Hauses kocht abends selbst. Für 10€ gibt es 3 Gänge vorzügliche Hausmannskost, Rotwein, Wasser und selbstgebrannren Schnaps.

  • Kurze Fahrt danach und wir waren in der Klosteranlage in Barsana. 8 Nonnen leben hier und verwalten die vielen Gebäude, die mehr zu Pilgerzwecken dienen.

    Die Anlage ist schön, aber noch relativ neu, erst von 1993 und damit wirkt sie nicht so richtig. Es standen schon vorher Klöster hier, aber die haben die Zeit nicht überdauert.

  • Nach dem reichhaltigen Abendessen konnte ich trotzdem gut schlafen, aber heute Morgen nix frühstücken. Irgendwann ist ja auch mal gut :ccool

    Nach einer herzlichen Verabschiedung durch die Hausherrin, gab uns der Hausherr noch eine 2l Flasche selbstgebrannten Schnaps mit, als Wegzehrung :ggrins:

    Nach kurzer Fahrzeit galt unser erster Stop der alten und noch immer betriebenen Wassermühle im Dorf Sacel.

    Die Inhaber, ein altes Ehepaar, haben uns sehr herzlich empfangen und uns aus ihrem harten Alltag erzählt. Die zwei sind wirklich süß.

    Sie mahlen noch zu verschiedenen Gelegenheiten, hauptsächlich Mais und Reis. Die Frau webt auch noch und filzt die Teppiche.

    Achtung Beate: speziell für dich die rumänische Filztechnik:

    Man braucht einen Wasserfall in einen Bottich, lässt den Teppich 24 Stunden drin uuuuuund fertisch~^^. Genau so werden auch Teppiche gewaschen, nur wesentlich kürzer.

  • Als nächster Höhepunkt stand das Rodna Gebirge an. Von Borsa aus geht eine Seilbahn auf 1.164m hoch. Ich war wirklich überrascht, wie hoch die geht. Die Seilbahn ist ein Vorkriegsmodell und wenig vertrauensvoll :question. Man sitzt auf alten Holzlatten, die Farbe fast abgeblättert und muss zuvor sportlich aufspringen, denn der Sessel kommt schnell um die Ecke.

    Gipfelstation

    Oben angekommen ging es wieder 150m bergab zum Cascada Cailor, dem Pferde Wasserfall.

    Leider führt der z.Zt. nur wenig Wasser und war nicht so spektakulär. Der Regen setzte an dieser Stelle erstmals an.

    Tierische Grüße von Anja

    Einmal editiert, zuletzt von Anja R. (25. September 2019 um 20:48)

  • Im Regen mussten wir mit der Seilbahn wieder bergab und bekamen sogar eine Decke gegen den Regen.

    Wir hatten aber wirkluch tolle Ausblicke ~^^

    Die Fahrt ging dann weiter über den Prislop-Pass mit 1.415m. Leider war der Regen stärker geworden und die Sicht schlecht. Damit hatten wir die Maramures verlassen und reisten in die Bukovina ein. Die Maramures haben mir gut gefallen, ein schönes Stück Rumänien.

    Wir überquerten noch zwei weitere Pässe bevor wir in Moldovita ankamen. Unser Ziel für die nächsten zwei Nächte.

  • Die Pension Alexandra ist unsere, fußläufig vom Kloster entfernte, Unterkunft für die nächsten zwei Nächte.

    Einfach, aber sauber. Für 8€ pro Abend, gibt es ein 3-Gänge Menü und Getränke. Das Essen war nicht so gut wie die Nächte davor, aber trotzdem schmackhaft.

    Wir sind in dieser Gegend, um drei der fünf UNESCO Welterbe Klöster in der Moldau anzuschauen. Zuerst besuchen wir das Kloster Moldovita. Die Außenmauern sind dick und 5m hoch.

    Der Glockenturm am Eingang

    Im Innern blüht und grünt es rund um die kleine Kirche mit den berühmten Außenfresken. Es erwartet uns Tatiana! Imposante Erscheinung, die ca. 60-jährige Nonne. Wir wurden vorher geimpft, dass sie Desinteresse nicht erträgt, aber die Gefahr bestand zu keiner Sekunde! Ich habe noch nie in meinem Leben ein Kirchenmitglied getroffen, dass so wissend, überzeugend und rhetorisch penetrant war. Ich bin tief beeindruckt! Auch wenn es eine rumänische- orthodoxe Sichtweise war, habe ich hier in einer Stunde mehr gelernt, als in 2 Jahren Konfirmandenunterricht :ccool. Sie hielt ihren einstündigen Vortrag auf deutsch, hat keine Freske unerwähnt gelassen und war sogar witzig ...

  • So voll mit Informationen stolperten wir vom Gelände und schnatterten alle durcheinander, wie überzeugend Tatiana war. Als wir raus gingen, hörten wir sie ihren Vortrag in französisch halten. Respekt.

    Tja, man kann ja nie genug Klöster sehen und so fuhren wir gleich zum nächsten. Kloster Voronet, auch die Sixtinische Kapelle des Ostens genannt und das berühmteste aller Klöster.

    Durch Fürst "Stefan der Grosse" in nur 3 Monaten erbaut, wurde hier ein ganz besonderer Blauton verwendet, der die Zeit überdauert hat. Das leuchtende "blau von Voronet" wurde aus Azurit gewonnen, auf schwarze Holzkohle aufgetragen und mit Kalk und Kuhmilchkäse vermischt.

    Die Westseite ist fast nicht mehr erhalten

    Das Jüngste Gericht

  • Das dritte und letzte Kloster war Sucevita. Nach Tatianas Vortrag waren wir bereits Fachleute, wir konnten die meisten Fresken selbst bennen, brauchten nur noch wenig Unterstützung.

    Highlight hier ist die Tugendleiter.

    Rechts der Leiter die Engel in geordneten Reihen, links der Teufel im Chaos.

    Geweihtes Wasser und der Ofen für die Kerzen, die nur noch außerhalb angezündet werden dürfen.

    Das Kloster im Überblick.

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