Beiträge von kiki

    Von Langar nach Murghab

    Eigentlich sollte es ja am frühen Morgen gleich weiter nach Alinchur gehen. Wir fanden unseren Fahrer unter seiner Maschina mit Werkzeug bewaffnet am rumschrauben, Na gut, also besichtigten wir noch die Petroglyphen oberhalb des Ortes und dann ging es so gegen 11:00 endlich los.

    Hinter Langar dreht sich die Straße wieder steil nach oben und wir verabschiedeten uns vom Hindukusch.

    Eine ganze Zeit fuhren wir am Fluß Pamir entlang, der sich hier einen tiefen Canyon gegraben hat.

    Die Straße war grottig, es ging wieder ganz eng am Abgrund entlang, man mochte kaum aus dem Fenster gucken. Die Strassenverhältnisse verstärkten dies noch. Landschaftlich änderte sich das schroffe Gebirge zunehmend in eine Hügellandschaft, allerdings darf man sich davon nicht täuschen lassen. Es ging stetig bergauf und der Höhepunkt war auf dem Kargush Pass mit ca. 4300m erreicht.

    Ein letzter Blick auf die schon weit entfernten Gipfel des Hindukusch, dann ging es weiter in Richtung Pamirebene, wo wir dann die steinige, holprige Buckelpiste gegen eine Fernstraße eintauschten, deren löchriger Asphalt noch aus Sowjetzeiten stammte.

    Wakhan Tal

    Hinter Iskashim besichtigten wir eine alte Festung. Diese markierte hier früher den Eingang in das Wakhan Tal.

    Eine breite Ebene öffnete sich und jetzt türmte sich an der rechten Seite der Hindukush auf. Echt beeindruckend!

    Sandsturm im Tal


    Man kann das mit Bildern schlecht beschreiben, man muß es einfach selber sehen. Schon vor Ishkashim wurde die Straße etwas besser, es gab mehr geschlossenen Asphalt, weniger Schotter und Schlaglöcher. War sehr angenehm zu fahren.

    Es war ein langer Ritt, unsere Maschina hatte zudem noch einen Schaden an der Achse, was aber vor Ort irgendwo in einem Dorf an der Straße von unserem Fahrer und einigen Helfern prompt erledigt wurde. Während sich die Herren um das Auto kümmerten stöberten einige Kiddies und deren Vater in unserem Reiseführer. Es war rührend zu sehen, wie Menschen mit größtem Interesse und leuchtenden Augen in den Bildern blätterten. Internet ist hier noch fast ein Fremdwort.

    Besichtigt wurde die alte Festung Yamchum und die heißen Quellen von Bibi Fotima. Auf einen Besuch des Badehauses verzichteten wir. Hatten morgens ausgiebig geduscht.

    Durch die Autopanne kamen wir erst weit nach Dunkelheit in Langar an. War natürlich auch interessant zu sehen, wie die Gipfel des Hindukush so langsam in die Dunkelheit eintauchten, leider war fotografieren jetzt nicht mehr möglich. Man wollte irgendwann auch im Guesthouse ankommen.

    Im Guesthouse trafen wir wieder auf Fahrradfahrer aus Holland und 3 Chinesen aus Xinjiang waren auch zu Gast. Waren Privatreisende, das gibt es also auch, abseits der großen Reisegruppen aus dem Land der Mitte.

    Wir bekamen ein kleines Doppelzimmer, Bad und WC wurden von allen Reisenden gemeinschaftlich genutzt. Mußte in der Hocke duschen, weil kaum Druck auf der Wasserleitung war. Immerhin gab es tröpfchenweise Heißwasser aus dem Boiler. Hat knapp zur Ganzkörperwäsche gereicht.

    Afghan Border Market

    Bevor wir nun in Richtung Ishkashim und Wakhan Tal aufbrachen besuchten wir in Khorog den Afghanischen Bazar, der jeden Samstag direkt an der Grenze stattfindet. Es gab in der Vergangenheit auch einen Markt in Ishkashim, der ist aber aufgrund von Unruhen schon seit einiger Zeit geschlossen.

    War echt sehenswert, so einen Bazar kannte ich bis dahin noch nicht.

    Der Fahrer bekommt natürlich am Schluß ein Trinkgeld, das ist für mich auch völlig ok.

    Ich mache ihm auch keinen Vorwurf, daß er bei 100$ schwach wurde. Es ist für ihn viel Geld. Unsereiner kann sich bei ähnlichen Verhältnissen vielleicht auch nicht davon frei sprechen.

    Aber es wäre uns ja nicht entgangen, da der Mitfahrer gezwungen ist, uns davon in Kenntnis zu setzen. Wenn man ein Auto teilen möchte, muß man schon anständig über die Kosten verhandeln.

    Petra, gestern hab ich im Restaurant eine leckere Gemüsesuppe gegessen. Dazu gab es einen leckeren Tomaten/Gurkensalat.

    Man muß hier allerdings bedenken, daß die Brühe vorher mit Fleisch zubereitet wurde. Diesen Luxus mit Instantkram, womöglich vegan kennt man hier nicht.

    Zur Not gibt es Fladenbrot und Supermärkte wo man Aufschnitt kaufen kann. Zum Frühstück gibt‘s Eier und Süßes. Mir ist das Essen relativ egal, ich werde satt.

    Das mit dem Mitfahrer hat sich geklärt. Er wollte dem Fahrer 100$ „Trinkgeld“ zustecken, um im Wagen mitfahren zu können. Das habe ich im Gespräch erfahren, als der Hostelmanager den Dolmetscher machte. Das habe ich strickt abgelehnt, und angedeutet, das wir den Burschen nun nicht mehr dabei haben wollen.

    Ich kann den Fahrer verstehen, der bekommt den kleinsten Anteil vom Tourpreis. Der Manager versicherte mir, daß ich mir darum keine Gedanken machen soll, das wäre nicht mein Business. Ich hab dann nur noch gesagt, daß ein Tourist sich gerne an MEINEM! Preis beteiligen darf, dann käme er mit. Aber sich auf so eine billige Art einen Platz zu erschleichen, ist nicht einzusehen. Wenn Leute genug Geld haben, um nach Tajikistan zu fliegen, dann sollen sie auch zusehen, wie sie die Tour bezahlen. Nicht auf meine Kosten!

    Danke euch beiden.

    Ich bin ja eher der Typ der anschließend präsentiert, weil ich das Handygeknipse nicht mag. Bei dieser Tour spielt halt auch die Verfügbarkeit des Internets eine Rolle, die für die nächsten 5 Tage leider nicht vorhanden ist.

    Ich versuche daher vorher einen kleinen Bericht abzuspeichern, den ich anschließend per Copy&Paste hier einfüge. Hat schon einmal geklappt.

    Vielleicht haben wir an morgen einen Mitfahrer. Uns sprach ein junger Mann an, der mit unserem Fahrer gesprochen hat. Der Fahrer meinte für 100$ könnte er wohl mitfahren, er müßte uns halt auch fragen.

    100$ für die Strecke Khorog- Osh ist uns allerdings zu wenig. Das sind noch zwei Drittel unserer gesamten Tour. Wir zahlen zu zweit jeder 485$. Wenn er 200$ spenden würde zahlen wir nur noch 385$. Das wäre ok, da wir ja schon in Dushanbe gestartet sind.

    Der größere Teil der Strecke liegt aber noch vor uns, daher fand ich unseren Vorschlag mit 200$ eigentlich fair. Mal schauen wie er sich entscheidet.

    Heute habe ich noch 3 Bilder für euch.

    Morgens Sonne

    Vorhin Gewitterstimmung.


    Vielen lieben Dank euch sllen.

    Mit dem Internet ist ab morgen Schluß. Dann herrscht hier im Bericht ein paar Tage Pause. Das ist bei Live Reiseberichten der Nachteil, auch die Qualität der Bilder ist oft zweifelhaft, da nur das Smartphone zum Einsatz kommt. Wenn man anschließend einen Bericht schreibt, ist es einfacher, hat alles Vor-und Nachteile.

    Was die Fahrten angeht, wir machen so oft Pause, wie wir wollen. Unser Fahrer bekommt auch Zeit zum Mittagsessen. Das sucht er selber aus. Eigentlich sind es gar nicht so viele Kilometer, nur der Zustand der „Straße“ macht die Tour so aufwendig.

    Wird noch besser! Kurz nach unserer Abreise ein paar Kilometer weiter bildet der Fluß Panji gleichzeitig auch eine Grenze. Die heutigen Eindrücke übertrafen die gestrigen. Ich vergesse sogar das Fotografieren, weil ich einfach nicht aus dem Staunen heraus komme.

    Hier noch ein paar Eindrücke von der heutigen Fährt von Kalei Khum nach Khorog.

    Rechts vom Fluß befindet sich Afghanistan

    Man wird auf dieser Piste schon ordentlich durchgeschüttelt. Obwohl man fast die ganze Zeit im Auto sitzt ist man abends etwas mitgenommen. Aber es lohnt sich. Morgen wird hier in Khorog eine Pause eingelegt.

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