Ankunft in Tiflis war morgens um 4:00. Das ist natürlich eine blöde Zeit, zum Glück konnte ich schon auf mein Zimmer. Hatte ein schlechtes Gewissen, da ich meine Mitbewohner wecken mußte, schmiß auch nur den Rucksack in die Ecke und wartete auf der Dachterasse auf den Sonnenaufgang.
Zurück in Tiflis war irgendwie so, als wenn man eine alte Bekannte wieder trifft. Mir hat es vor 2 Jahren dort schon sehr gut gefallen und so betrachtete ich es auch nicht als nervigen Umstand erst dort aufzulaufen, obwohl ich doch ein ganz anderes Land besuchen wollte. Die Flugverbindungen nach Jerewan waren zeitaufwändig und mit Umsteigen in Minsk oder Moskau auch nicht wirklich das was mir so vorschwebte. Dann doch besser mit der LH nach Tiflis und am nächsten Tag ging es dann mit dem Bus nach Jerewan. Den Bus konnte ich gleich beim Einchecken im Hostel buchen. Sehr bequem. 
Nachdem ich auf der Terasse ein paar Absacker genossen hatte legte ich mich kurz in mein Bettchen und startete gegen Mittag einen kleinen Erkundungsgang durch bekanntes Terrain. Hat auch was, wenn man sich ein wenig auskennt und nicht gleich dumm in den Stadtplan starren muß 
Als erstes stattete ich Mutter Georgia einen Besuch ab, die hoch über der Stadt thront.
Rund um Mutter Georgia wurde auch für das leibliche Wohl gesorgt. Saison für Granatapfel ist zwar noch nicht, trotzdem ist der hier spottenbillig und als frisch gepresster Saft einfach lecker.
Was man hier vergebens sucht, sind die amerikanischen Vertreter der Kaffee- und Fast Food Kultur und das ist auch gut so! Gilt natürlich auch für Armenien. Ich brauche das nicht. 
Auffällig war die rege Bautätigkeit in der Altstadt. Bei meinem letzten Besuch mußte ich in Tiflis schon einige Male den Kopf darüber schütteln, wie man in solchen Behausungen überhaupt nocht wohnen kann, vieles machte den Eindruck, als wenn es kurz vorm Zusammenbruch steht. Es wird was getan und wenn es weiterhin so flott geht, wie ich es jetzt nach 2 jahren betrachten durfte, sind die Georgier mit ihrer Altstadt vielleicht eher fertig, als der Berliner mit seinem Flughafen 