Mein Besuch im Dezember 2005 in Temesvar
Teil 1 - Casa Sperantei
Am 01. Dezember bin ich über München nach Temesvar geflogen. Schon seit langem unterstütze ich die Arbeit meines verstorbenen Vaters Hubertus Gollnick und seiner Frau Mechtild. Diesmal wollte ich die von mir gesammelten Spendengelder persönlich übergeben, um so etwas mehr über die Arbeit in Rumänien zu erfahren und auch um einen Einblick zu bekommen.
Gleich am 1. Tag sind Mechtild Gollnick und ich losgefahren, um die ersten Besuche abzustatten. Unser Ziel war das Casa Sperantei. Meine 7-Jährige Enkeltochter hatte mir von ihrem Taschengeld 5 Euro für arme Kinder in Rumänien mitgegeben. Davon haben wir eine große Tüte voll mit Apfelsinen auf dem Markt gekauft.
In dem Waisenheim leben 18 Kinder im Alter von 1-18 Jahren, die teils Vollwaisen und teils Halbwaisen sind. Es gibt auch Kinder in diesem Heim, die Eltern haben, die sich aber aus finanzieller Not oder wegen Krankheit etc. nicht um sie kümmern können. Als wir ankommen, gibt es ein großes Hallo, wenn Frau Gollnick kommt, dann bedeutet es was Gutes. Alle Kinder versammeln sich erwartungsvoll im Aufenthaltsraum.
Wir verteilen die Apfelsinsen von Jenni. Die Leiterin holt 2 große Kisten hervor. Wir hatten sie gebeten, für uns die nötigen Geschenke zu kaufen, denn die Kinder brauchen unterschiedliche Sachen und haben nicht alle die gleichen Größen. Dafür hatten wir 200 Euro gegeben. Wir verteilen die Sachen. Jedes Kind bekommt etwas: warme Stiefel, Hosen, Mützen, Jogginganzug, Anorak und vieles mehr. Die Augen der Kinder strahlen, sie freuen sich sehr. Immer wieder zeigen sie uns die Geschenke und möchten fotografiert werden. Die meisten Kinder haben die Sachen gleich angezogen und wir machen noch ein Gruppenbild.
Danach holt ein Betreuer ein Keyboard hervor und die Kinder singen uns einige wunderschöne Lieder. Ich bin sehr gerührt.
Mit der Leiterin gehen wir ins Büro und rechnen ab. Sie ist mit einigen Kindern mit dem Bus in die Stadt gefahren und sie haben zusammen die Sachen eingekauft. So lernen die Kinder auch gleich, die alltäglichen Sachen wie eben Bus fahren und einkaufen. Wir bezahlen natürlich auch die Busfahrkarten und das Hörnchen, das unterwegs verspeist wurde. Die Leiterin hat nicht alles Geld ausgegeben. Der Rest soll für einen Frisörbesuch für 5 Kinder und auch noch ein paar Süßigkeiten zu Weihnachten aufgehoben werden. Damit sind wir einverstanden.
Wir machen jetzt noch einen Rundgang durch die Zimmer. Die Kinder freuen sich, dass sie uns ihre schönen Zimmer zeigen können. Danach verabschieden wir uns und schauen uns noch zum Schluss die Küche an. Es ist eine Kantine. In diesem Haus ist noch eine private Schule und ein privater Kindergarten untergebracht. Die Küche wird gemeinsam genutzt. Das Haus selber gehört der Baptistengemeinde. Die Hauskosten wie Strom, Wasser und Miete werden von der Gemeinde getragen. Alles andere wie Kleidung, Essen muss durch Spenden und andere Mittel gedeckt werden. Da kam unsere Spende gerade zur rechten Zeit.
Am Abend sind wir noch ins Zentrum gefahren und haben dort einen Spaziergang gemacht. Vor der Oper war eine große Bühne aufgebaut. Zum heutigen Nationalen Feiertag wurde Musik gespielt. Die Menschen tanzten auf dem Platz.