Unser Freund Dieter hat viele Ideen, um seinen Freunden in Ghana zu helfen. Er sammelt alte Fahhräder, macht sie wieder fit und bringt sie nach Hamburg, dort werden sie nach Ghana verschickt, ebenso sammelt er gebrauchte Brillen, Kleidung und noch so allerlei.
Seit Jahren fährt er mindestens einmal im Jahr nach Accra, denn dort hat er einmal gearbeitet und dort ist Hilfe bitter nötig.
Da in Ghana rund 320.000 Menschen mit dem AIDS-Virus infiziert sind, kam er auf die Idee kleine Stofftäschchen nähen zu lassen, in die Kondome hineinpassen. Diese Stofftäschchen werden innen an die Unterhose per Klettband befestigt, so dass sie bei Bedarf immer parat sind.
Denn das ist nicht nur in Ghana ein Problem, wohin mit den Kondomen? Die Jugend macht sich auch hier in Deutschland Gedanken, denn welcher Junge schleppt ein Handtäschchen mit.
Mittlerweile hat Dieter Guhlke ein Gebrauchmuster eintragen lassen und sucht natürlich Sponsoren und Partner, die die Weiterverteilung und Vermarktung sogenannter „Kondomtaschen“ fördern und weiter verfolgen.
Ausschlaggebend für die Idee zu der Kondomtasche bzw. für die Realisierung des Projekts war ein Artikel, der letztes Jahr in einer Zeitung zu lesen war. Ein kurzer Absatz daraus:
„Anti-Aids-Programme, die Jugendliche zu sexueller Enthaltsamkeit bewegen wollen, sind nutzlos. Das fanden britische Wissenschaftler von der Universität Oxford bei der Auswertung von 13 Studien mit 15000 US-Jugendlichen heraus. Besser seien Kampagnen, die den Gebrauch von Kondomen empfehlen.“
Genau wie für die US-Jugendlichen gilt diese Studie jedoch auch für die Jugendlichen in Afrika – und da nicht nur für Jugendliche!
In der Südwestpresse wurde ein Artikel von Martin Hofmann über Dieter Guhlke geschrieben, danke für die Erlaubnis, diesen hier zu veröffentlichen:
ZitatAlles anzeigenMit einer simplen Idee will Dieter Guhlke Afrikanern helfen, sich vor Aids zu schützen. Sexuelle Abstinenz zu propagieren, hält er für wenig erfolgreich.
MARTIN HOFMANN
Ghana ist seine zweite Heimat. Fast jedes Jahr reist Dieter Guhlke dorthin. Mit 25 Jahren lernte der Ruheständler aus Senden im Landkreis Neu-Ulm die Menschen und das Land kennen und lieben. Als Kfz-Meister baute er dort eine Werkstatt auf, um Busse zu warten.
Den Anstoß zu seiner jetzigen Aktion fand Guhlke beim Lesen. Wissenschaftler der britischen Universität Oxford werteten 13 Studien über Anti-Aids-Programme aus. Das Ergebnis: Jugendliche zu sexueller Enthaltsamkeit anzuhalten, erwies sich in den USA als nutzlos.Was für Amerika gilt, dürfte in Afrika gewiss nicht anders sein. Guhlke erkundigte sich darüber bei seinem nächsten Besuch in Ghana. Er fand heraus, dass es quer durch alle Altersgruppen und Gesellschaftsschichten nicht an Kenntnissen über den Schutz vor dem tödlichen Aids-Erreger mangelt. Was dann? Kondome sind nicht verfügbar, wenn sie gebraucht werden. Die Bekleidung in dem westafrikanischen Land unweit des Äquators ist schon wegen der Hitze spärlich.
Diesem Umstand will Guhlke nun abhelfen. Bereits in Ghana schneiderte ihm eine Einheimische auf ihrer Handnähmaschine ein ganz einfaches, kleines Stofftäschchen mit Klettverschluss, in das drei Kondome passen. Es lässt sich leicht in jede Hose oder Unterhose einnähen. Der Sendener hat die Kondomtasche inzwischen als Gebrauchsmuster eintragen lassen.
Nun sucht Guhlke Sponsoren, um eine Täschchenkampagne zunächst in Ghana zu starten. "Die Kondomtasche muss durch gezielte Werbung, etwa in Schulen, zu einem Statussymbol werden - wie ein Handy", sagt er. Ob die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung noch eine Minibroschüre zur Infektionsaufklärung beisteuert, ist nicht sicher. Sie fände in dem Beutel Platz. Sponsoren bietet er an, ihr Logo aufs Täschchen zu drucken.
In Ghana leben rund 320 000 der 22,9 Millionen Menschen mit einer HIV-Infektion. Von den männlichen und weiblichen Prostituierten haben sich bis zu 52 Prozent mit dem Virus angesteckt. Sie gelten neben der Mehrfachnutzung von Drogenspritzen als die Verbreiter des Erregers. Nur rund 16 Prozent der Infizierten erhalten eine Therapie.
Ich finde, das ist eine tolle Idee!
Viele Grüße
Petra