Reisebericht: Live aus Maine und Prince Edward Island - September 2010
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Petra -
21. September 2010 um 14:55
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Wir beziehen die Zimmer, holen nur das Nötigste aus dem Auto, machen uns kurz frisch und fahren in die Pizzaria am Leuchtturm.
Wieder essen wir einfach zuviel, aber es war lecker, ich verliere meinen Geldbeutel, den ich aber unbeschadet wiederbekomme... (Ja, es gibt wirklich auch nette und vor allem ehrliche Menschen!)Danach geht es aufs Zimmer, ich schreibe den Bericht und jetzt ist Feierabend. Morgen haben wir ja noch einmal eine lange Strecke vor uns...
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St Stephen liegt am St. Croix Fluss an der Passamaquoddy Bay in New Brunswick und ist eine Grenzstadt. Auf der anderen Seite des Flusses liegt die amerikanische Ortschaft Calais.
Wir stehen früh auf, frühstücken, das sist im Übernachtungspreis inbegriffen und packen unsere Sachen zusammen. Gegen 10 Uhr fahren wir los. Heute haben wir nur 380 Kilometer vor uns. Das ist eine angenehme Entfernung,
Unser Hotel Winsome Inn auf der King Street ist sehr empfehlenswert. Wir haben gleich für den Rückweg nächsten Montag wieder eine Übernachtung gebucht.
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In New Brunswick (Neu-Braunschweig) spricht man englisch und französisch. Es ist die einzige offizielle zweisprachige Provinz Kanadas.
Die Hauptstadt ist Fredericton und die Fläche beträft ca. 73.000 km². Da New Brunswick nur knapp 730.000 Einwohner hat, kommen auf 1 km² ca. 10 Einwohner. ;DWieder nehmen wir den Highway und meistens fahren wir durch Wälder, denn 80% der Fläche hier sind Wälder.
Wir kommen gut voran, denn die Straßen sind gut ausgebaut und sehr leer. Ab und zu gibt es eine "Moose"-Warnung (Rentiere) und schnell erreichen wir St. John, die größte Stadt von New Brunswick.
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In Salisbury einem kleinen Ort machen wir eine Pause und haben eine Begegnung der besonderen Art. Wir wollen parken und warten darauf, dass die Parkbucht frei wird. Da kommt doch tatsächlich ein Auto von der Seite angeschossen und nimm ihn uns weg. Das wäre ja nicht so schlimm, da das Auto daneben auch wegfährt. Die Dame, die uns den Parkplatz weggenommen hat, beansprucht auch noch einen schrägen Teil von unserer Parkbucht.
Na ja, wir sehen ihr Gesicht und dann das Schild un alles ist klar.Nein, so möchte ich nicht werden....
In Salisbury wohnen knapp 2.000 Einwohner, aber hier parken viele LKW´s, das heißt, man kann gut essen...
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Das Essen ist einfach lecker, ich nahm die Seniorenportion ab 55 den Veggie-Burger.
Jane den Cheeseburger als normale-Portion mit Pommes. Und klar bekam ich welche ab. Dazu gab es Cole Slaw, mhmm.Übrigens, da man hier ja hauptsächlich Cola und anderes Ungesundes trinkt, bestelle ich mir immer ein Glas Eiswasser. Das gibt es sogar umsonst!
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Die Fahrt geht weiter, hinter Moncton gibt es einen Kreuzung. Ich glaube, es ist ungefähr die 3. die wir sehen. Und soll ich was verraten? Wir verfahren uns.
Wir nehmen den falschen Abzweig, die Beschilderung ist aber auch zu blöde...
Das macht aber nichts, denn viele Wege führen nach P.E.I. und somit machen wir nur einen klitzekleinen Umweg und fahren erst in Richtung Nova Scotia, um dann wieder gen Norden zu fahren.
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Nun erreichen wir die Confederation Bridge, die das Festland New Brunswick mit der kleinsten Provinz Kanadas Prince Edward Island verbindet. Die Brücke ist 13 Kilometer lang und führt über die Northumberlandstraße, die im Winter teilweise zugefroren ist.
Diese Brücke wurde erst 1993 fertig gestellt, vorher gab es nur Fährverbindungen. Die Überfahrt kostet 42,50 kanadische Dollar, die aber erst beim Verlassen der Insel erhoben werden.
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Wir haben nicht viel Zeit hier auf Prince Edward Island, also müssen wir uns überlegen, was wir am liebsten sehen wollen.
Das Wetter hat sich auch geändert. Igor hinterlässt uns viele Wolken und nur wenig Sonne. So lange wie es trocken bleibt, ist es ja ok.
Nach dem Frühstück fahren wir los. Wir haben uns ganz viele Informationen in der Tourismuszentrale besorgt und es gibt eine Landkarte mit 3 verschiedenen Fahrstrecken. Wir entscheiden uns für den North Cape Coastal Drive. Wenn man alles wie vorgegeben abfährt, dann sind es ca 350 km.
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Den ersten Stop machen wir am Cap Egmont, wie so immer sind wir fast alleine auf den Straßen. Die Beschilderungs ist für uns gewöhnungsbedürftig.
Am Cap Egmont gibt es die Bottle Houses. (Häuser aus Flaschen) Das wollen wir uns ansehen. Es kostet 5,50 CAD Eintritt, aber das ist es uns wert!
Wir bekommen eine "Message in a Bottle" (ein Blatt gerolltes Papier mit Informationen) und dann gehen wir los.Als erstes gehen wir in die Kapelle ("The Chapel") Dieses Bottle-Haus wurde von Édouard Arsenault gebaut. Es wurden ca, 10.000 Flaschen verbaut.
Keine Angst, die Flaschen wurden nicht alle vom Erbauer geleert. Es gab zu dieser Zeit noch kein Recycling von Glas außer für Cola/Fanta/Sprite etc. (man nennt sie hier pop) und Bierflaschen. So fuhr Édouard Arsenault jede Woche mit seinem Truck zu Einrichtungen wie Tanzschuppen, Restaurants und zur Müllhalde und holte von dort Flaschen. Bald sprach sich herum, dass er diese Bottle-House-Projekt angefangen und und viel brachten ihm Flaschen vorbei.
Wir sind ganz schön beeindruckt!
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Das nächste Bottle-House ist das Six-Gabled-House (Haus mit 6 Giebeln. Es ist das erste Haus von Édouard Arsenault, das er 1980 aus 12.000 Flaschen gebaut hat.
Das letzte Gebäude ist eine Taverne.
Leider mussten alle 3 Gebäude von 1992 - 1998 rekonstruiert werden, da diese Häuser ohne Fundamente gebaut wurden und im Frühjahr nach einem strengen Winter beschädigt wurden.Im Garten steht eine Nachbildung des Cap Egmont Lighthouse. Édouard Arsenault war der letzte Leuchtturmwärter, der auch in dem Leuchtturm 2 km von diesem Haus entfernt gewohnt hat.
Der Garten ist wunderschön angelegt mit einem Teich, vielen Blumen und einem Gemüsegarten.
Ich sehe eine Bank aus Steinen, die bepflanzt ist und denke mir, so etwas würde bei uns im Garten doch auch prima hinpassen. Da muss ich zu Hause doch mal ein kleines Gespräch mit dem Allerliebsten führen. Damit ich es nicht vergesse, habe ich doch gleich ein Bild gemacht.
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Da das Wetter zu der Zeit gerade recht regnerisch ist, beschließen wir, direkt zum nördlichsten Punkt der Insel zu fahren und dann auf dem Rückweg die Küste entlang zu fahren. Es sind ungefähr 100 Kilometer und wir hoffen, dass bis dahin die Sonne auch mal rauskommt.
(Es ist aber nicht so einfach, die richtige Straße zu treffen und vor allem Nord oder Südrichtung, in jedem Fall sind wir nach einer Viertelstunde wieder am selben Ort. {a) Aber wir schaffen es immer wieder den richtigen Weg zu finden, zwar nicht sofort auf Anhieb, aber immer öfter.
Als wir am North Cape ankommen, sehen wir einen witzigen Wagen auf dem Parkplatz stehen. So wie ich herausgefunden habe, gehört dieser Wagen einer "Mermaid" aus BC, die durch die Lande zieht, bzw. fährt.
Am North Cape steht natürlich ein Leuchtturm und es gibt einen Windpark, denn hier "oben" pfeift der Wind ordentlich.
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Genau hier soll das längste Felsenriff von Nordamerika sein. Allerdings ist gerade Flut, so dass fast alles vom Wasser bedeckt ist. In der Ferne sehen wir eine Sandbank mit Seehunden. Das Wetter hat sich zwar gebessert, aber zum Fotografieren eigentlich nicht geeignet. ~°
Die Felsen sind rot, der Sand ist rot, wir füllen uns ein kleines Fläschchen ab und sammeln ein paar Steine. Hier gefällt es uns.
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Nachdem wir im Lighthouse zu Mittag gegessen haben, machen wir machen einen langen Spaziergang. Der Wind pfeift uns um die Ohren. An dieser Stelle treffen die Northumberland Straight und der Gulf of St. Lawrence zusammen. Bei auflaufendem Wasser kann es natürlich am besten beobachtet werden. Bei Niedrigwasser also "low tide" kann man fast einen Kilometer auf dem Riff hinauslaufen.
Irgendwann sind wir durchgefroren und wir steigen in den Wagen und fahren zurück.
Mittlerweile stellen wir mal wieder fest, dass die Karten nicht so richtig stimmt, kein Wunder, dass wir uns immer wieder verfahren... (Ich will ja nicht sagen, dass wir mal wieder nicht den richtigen Weg sofort gefunden haben!)
Zu unserer Verteidigung muss ich aber mal sagen, dass es ca. gefühlte 2 Kilomter vor einem Abzweig ein Hinweisschild gibt, dass man z. B. rechts fahren muss, nur, kommt dann die Straße, steht dort kein Hinweis mehr.
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Prince Edward Island ist ungefähr 5.660 km² groß, 224 km lang und 64 km breit, insgesamt gibt es 1.770 Kilometer Küstenstreifen mit herrlichen roten und weißen Sandstränden, wunderschönen Steilküsten und Buchten.
Auf Prince Edward Island ist man nie weiter als 16 Kilometer vom Ozean entfernt. (Das erleichtert es uns auch, wenn wir uns mal wieder verfahren haben...
Hier auf Prince Edward Island werden Kartoffeln (Potatoes) angebaut, man nennt sie daher auch Potato-Provinz. 33% von Kanadas Kartoffel- Ernte werden hier auf P.E.I angebaut. So sehen wir unterwegs viele Kartoffelfelder.
Wir erreichen West Point und den Cedar Dunes Provincial Park. (Zedern-Dünen-Park) Hier gibt es natürlich wieder einen Leuchtturm. Dieser ist als ein "Inn" umgebaut und man kann dort ein Zimmer reservieren, ganz oben.
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Es ist Flut und der Sand ist nass, aber wunderschön rot. So gehen wir am Strand entlang und erst hier füllen wir unsere Flaschen mit Sand...
Ich wage mich zu nahe ans Meer und versinke in der Matsche... Hier finden wir die schönsten bunten Steine. Jane hat jede Menge gesammelt, ich muss ja auf mein Gewicht achten...
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Eigentlich wollten wir noch nach O'Leary fahren, denn dort ist ein Kartoffelmuseum. Wir lassen es jedoch fallen, denn wir sind müde und nicht mehr aufnahmefähig.
Hier auf Prince Edward Island werden Kartoffeln (Potatoes) angebaut, man nennt sie daher auch Potato-Provinz. 33% von Kanadas Kartoffeln werden hier auf P.E.I angebaut.
Unterwegs kämpft Jane mit einer kleinen Spinne, die partout nicht das Auto verlassen will. Allerdings halten wir natürlich an und wir bekommen einen Lachanfall, wie so ab und zu... Die Geschichte hierzu würde den Rahmen eines Reiseberichts sprengen. Ich springe daher lieber aus dem Auto und fotografiere die Kirche, davon gibt es nämlich jede Menge hier.
In Summerside angekommen wollen wir uns ein Sandwich von SUBway holen. Jane müht sich auf dem Parkplatz ab, da ein blöder LKW den Weg abschneidet. Sie murmelt, während sie vor und zurücksetzt:
Hinter uns im Auto, die lachen sich schon kaputt, wie eine Amerikanerin aus Maine einparkt.Als ich aussteige, will ich mir die Leute, die immer noch im Auto sitzen anschauen und kriege fast wieder einen Lachanfall. Ja liebe Jane, Du solltest ab und zu mal Deine Brille putzen, dann würdest Du die aufgemalten Gesichter nicht mit Menschen verwechseln.
Das war´s, mehr haben wir an diesem Tage nicht erlebt...
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