Das Wasser wird mit Plastikflaschen herangekarrt.
Neben den Lebensmitteln lassen wir noch Geld für Brennholz und Geld für die Befüllung einer Gasflasche da, damit sie wieder kochen können.
Dann fahren wir weiter.

Live aus Temesvar - 5 Tage mit Hilfe für Kinder Ende 2012 unterwegs
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- Reisebericht
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Petra -
28. November 2012 um 21:48
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Von hier aus fahren wir direkt zu einer weiteren sehr armen Familie. Claudia Radu erzählt uns einiges über diese Familie, die sie schon länger kennt. Einige Kinder kommen auch in ihre Tagesbetreuung.
Die Mutter und einige Kinder sind zu Hause. Sie leben in einer Sozialwohnung. Wir bringen wieder eine Tüte mit Lebensmitteln mit.
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Es gibt ein Wohnküchenbereich mit einer Couch (Bild 1), eine sehr schmale Küche, die mit einem Vorhang (Bild 4) vom Wohnraum abgetrennt ist und ein Schlafzimmer für 5 Kinder und die Eltern (Bild 2+3).
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Die Küche ist nur sehr klein, der Backofen vom Herd funktioniert nicht, aber sie können kochen. Es gibt auch ein Bad, welch ein Luxus.
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Es ist kein Geld für Holz vorhanden. Wir geben Claudia Radu Geld, damit sie für die Familie Holz kaufen kann und nicht mehr frieren muss.
Die Waschmaschine, die ansatzweise auf dem Bild 2 zu sehen ist, wurde schon im Sommer von Hilfe für Kinder gekauft. -
Die letzte Familie, die wir am heutigen Tag besuchen, ist sehr kinderreich. Claudia Radu ist auf die Armut der Familie gestoßen, da sie jede Woche zweimal je 10 Liter Milch für ihre Tageskinderstätte hier kauft.
Um sich und ihre Kinder ernähren zu können, hält die Mutter 5 Kühe und verkauft die Milch. Ebenso gibt es Schweine und Hühner. Ein großes Stück Land wird bewirtschaftet, aber dennoch reicht es hinten und vorne nicht aus.
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Wir bringen wieder ein große Tüte mit Lebensmitteln mit, das ist bitter notwendig, wenn man mal einen kurzen BLick in den Kühlschrank wirft. Die Dankbarkeit und Herzlichkeit beschämt fast ein wenig.
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Die Mutter ist 43 Jahre alt und hat es nicht einfach. Auf dem 1. Bild sind ihre jüngsten 5 Mädchen zu sehen. Wir werfen noch einen Blick in die beiden Schlafzimmer...
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Auch hier lassen wir noch Geld für Brennholz da, dann verabschieden wir uns wieder und fahren zurück.
Wir setzen Caudia Radu zu Hause ab und versprechen, dass wir ihr am Samstag Lebensmittel für ihre Tagesstätte vorbei bringen.
Dann fahren wir zurück. Am Abend heißt es für uns, die administrativen Arbeiten zu erledigen, denn die Spendennachweise müssen akribisch geschrieben werden, Quittungen der Spenden müssen zugeordnet werden und der nächste Tag durchgesprochen und die Termine vereinbart werden. Für mich bleibt nur übrig, die Bilder zu bearbeiten und den Bericht zu schreiben.
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Der nächste Tag ist da und wieder haben wir ein gutes Programm vor uns. Wir besuchen eine Familie in Bethausen. Die Mutter ist nach einem Schlaganfall seit 4 Jahren an das Bett gefesselt und halbseitig gelähmt. Wir wollen ihr ein wasserundurchlässiges Spannbetttuch vorbeibringen, welches ich schon in Deutschland gekauft habe.
Von dem Schicksal dieser Familie hat Mechtild Gollnick von einer Ärztin erfahren, die diese Familie privat unterstützte, aber nun einfach noch mehr Hilfe brauchte.
Bethausen ist ein ehemaliges deutsches Dorf. Es gibt ungefähr 53 Häuser hier.
Das Haus in dem die Familie wohnt, droht auseinanderzubrechen, da der Lehm feucht und brüchig geworden ist. Der Mann baut ein neues Haus nebem dem alten. Es ist Eile geboten, denn jederzeit kann das alte Haus einstürzen.
Auf dem letzten Bild sieht man das alte Haus.
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Drei Männer arbeiten heute an dem Haus, so kommt man gut voran. Einer ist Deutscher, aber hier geboren. Ich nutze die Gelegenheit und frage ihn ein wenig über den Ort Bethausen aus.
Da Holz für den Dachstuhl ist noch nicht bezahlt. Wir "übernehmen" das und bezahlen die Rechnung, denn das Haus muss ja schnell fertig werden. Ebenso wird auch Hilfe für Kinder die Dachziegeln bezahlen. Wir einigen uns auf gebrauchte Ziegle, denn diese sind nicht so teuer.
Der Mann ist durch die Krankheit seiner Frau unverschuldet in eine Notlage geraten, denn die speziellen Behandlungen haben Geld gekostet und die Reserve aufgefressen. Nun kann er auch nicht mehr arbeiten, denn er muss sich um seine Frau kümmern, die nicht alleine leben kann
Das Geschirr wird draußen gespült. Die Küche ist winzig und hat keinen Schutz, also ohne Türe.
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Wir gehen in den einzigen Wohnraum. Es ist schon traurig, wenn man sieht, wie die Familie wohnen muss. Aber alle strahlen eine Herzlichkeit aus. Sie sind dankbar, dass wir sie unterstützen.
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Es ist ganz sicher ein schweres Los, was die Familie zu tragen hat. Daher ist hier wirklich schnelle Hilfe angebracht.
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Während Mechtild Gollnick noch die beiden Fahrräder auspackt, die wir mitgebracht haben, schaue ich mich im Hof etwas um. Es gibt auch ein paar Schweine und Hühner.
Zum Schluss möchte ich noch ein Bild von uns haben. Die linke Person ist der Deutsche, mit dem ich mich prima unterhalten konnte.Wir verabschieden uns und fahren noch einmal kurz zur Kirche, ich möchte dort noch ein Foto machen.
Am nächsten Tag rufen wir die Familie noch einmal an und fragen, wann sie einziehen möchten. Der Mann erklärt uns, dass er noch vor den Weihnachtstagen gerne in dem neuen Haus wohnen möchte.
Spontan beschließen wir, ihm ein Fenster, eine Zimmertür und eine Haustür zu bezahlen, so dass er in einem Zimmer wohnen kann und den Rest nach und nach fertig stellen kann. Nicht nur wir sind über diese Lösung glücklich.
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Von Bethhausen fahren wir nach Lugoj. Dort besuchen wir einen jungen Mann, der mit seinem Bruder dort alleine in einer Wohnung lebt. Die Eltern mit vielen anderen Kindern wohnt so weit weg in einem Dorf, wo die Kinder keine Möglichkeit haben, eine ordentliche Schulausbildung zu bekommen. Nun kommt noch ein 3. Bruder in diese Wohnung, er hat eine Arbeitsstelle bekommen und es wird knapp mit dem Platz. Die Eltern der Kinder haben die Wohnung für die Kinder angemietet, aber mehr ist finanziell nicht möglich, denn sie sind auch nicht auf Rosen gebettet. Wir haben eine Tüte mit Lebensmitteln mitgenommen.
Für den 3. Jugendlichen fehlt ein Bett, das Hilfe für Kinder stiftet.
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Wir gehen zurüvck zum Auto. Wenn ich - wie hier - in solch ein Treppenhaus ganz nach oben muss, dann hoffe ich immer, dass der Statiker sich nicht verrechnet hat, denn vertrauenserweckend sieht es nicht aus...
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Den nächsten Stop machen wir bei einer Groß-Familie, der Vater ist schon vor einigen Jahren gestorben und die Mutter kämpft sich so durch. Ein Sponsor hat Weihnachtsgeld für die Familie gespendet, welches wir abgeben.
Hier trinke ich den schwärzesten Kaffee meiner Reise... Übrigens kann ich mich blendend mit den jüngsten Kindern auf englisch unterhalten.
Endlich lerne ich auch Arabella kennen, die mit ihrer Schwester bei Mechtild Gollnick gewohnt hatte, um ihr Studium zu beenden. Nun hat sie es geschafft und ist Lehrerin. Ihre Schwester ist zur Zeit irgendwo am Schwarzen Meer und macht eine Ausbildung als Missionarin.
Immer wenn ich hier zu Besuch war, habe ich in ihrem Zimmer geschlafen und sie sind so lange nach Hause gefahren.
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Nun habe ich noch ein paar Fotos von unterwegs.
Auf den Dörfern wird am Straßenrand Gemüse angeboten. Da wir Kartoffeln brauchen, kaufen wir hier einen Sack. Die Straßen in Rumänien werden immer besser, zumindest die Autobahnen. Es sind auch viele im Bau, die EU gibt dafür viel Geld aus.
Allerdings ist es mit den Fahrkünsten nicht weit her. Wir haben etliche Beinaheunfälle, die durch riskantes Überholen meinen Adrenalinspiegel gewaltig in die Höhe treiben. Aber wir haben einen guten Schutzengel.
Für die Rückfahrt beschließen wir, einen beschaulicheren Weg zu nehmen.
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Auf dem Rückweg fahren wir durch Cheversu Mare. Hier leben noch viele Zigeuner. (Dieser Begriff ist freundlich gemeint!)
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Der Tag geht zu Ende. Ich habe wieder viel erlebt.
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