Live aus Südamerika - 2. Teil - Chile

  • Die schönste Sicht haben wir natürlich von ganz oben. Alles ist sehr gepflegt. Das ist mir ohnehin schon aufgefallen, die öffentlichen Parks sind schön angelegt.

    Wir gehen zum Plaza Pedro de Valdivia. Hier gibt es einen Kiosk. Wir kaufen uns ein Eis und setzen uns auf eine Parkbank unter einem Oleanderstrauch (glaube ich zumindest, dass es einer war) und genießen die herrliche Aussicht.

  • Auf dem Rückweg schauen wir in das schöne Gebäude, welches genau gegenüber vom Hotel Mercure steht.

    Es ist die National-Bibliothek (Biblioteca Nacional). Wir gehen hinein, wow, es ist schön. Hier auch die Druckerpresse mit der die erste Zeitung von Santiago gedruckt wurde. In anderen Räumen sind Ausstellungen. Schön sind die alten Plakate von den Musikaufführungen. Es gibt auch ein Café, aber da wollen wir nicht bleiben.

  • Das war´s für heute, mehr wollen wir nicht mehr unternehmen. Wir suchen uns Straßencafé, trinken ein leckeres Bierchen und essen eine Pizza. Der ATM wollte schon wieder meine Karte nicht, dieses Mal habe ich aber die richtige PIN genommen. Na gut, dann eben morgen noch ein Versuch. In der Bank neben unserem Hotel, da hat es bisher immer geklappt.


    Das war´s aus Santiago de Chile. Uns haben die 2 Tage vollkommen gereicht. Wir freuen uns jetzt auf die Landschaft von Chile. Großstädte habe ich jetzt erst einmal genug gesehen.

    Viele Grüße
    Petra

    Fortsetzung folgt!

  • Mit dem Mietwagen in Richtung Norden - von Santiago bis Ovalle.
    Schon von zu Hause aus haben wir einen Mietwagen bei Avis gebucht. Da bekamen wir die besten Konditionen, es klappte sofort mit der Bestätigung, was wollten wir mehr. Aufgrund der horrenden Preise im Dezember haben wir nur für eine Teilstrecke den billigsten Mietwagen gebucht. Fünf Tage nehmen wir uns Zeit, um bis Antofagasta zu kommen.

    Wollten wir zunächst mit Metro und Bus zur Mietstation fahren, haben wir das ganz schnell verworfen, denn mit dem Gepäck in den vollen Bahnen, das ist ja Stress pur. Außerdem wussten wir nun wirklich nicht, wo genau sich die Anmietstation von Avis in Las Condes befand.

    Daher bestellten wir uns im Hotel ein Taxi. Auch da gab es zunächst Irritationen, wo wir nun hinsollten. Egal, das war nicht mehr unser Problem. Wir bezahlen das Taxi schon im Hotel, es kostete 15.000 Peso. Wie gut, dass wir diese Variante gewählt haben. Der Verkehr in Santiago ist wahnsinnig. Wir denken schon daran, dass wir ja auch mit dem Auto aus der Stadt fahren müssen.

    Der Taxifahrer dreht ein paar Runden um die Blocks, denn es sind Einbahnstraßen und so genau weiß er auch nicht, wo sich das Büro von Avis befindet. Endlich haben wir es geschafft. Es gibt sogar ein richtiges kleines Büro. 4 Autos stehen davor...

    Erst einmal die Bürokratie, Führerschein, Internationaler Führerschein, Ausweis und Kreditkarte sowie den ausgedruckten Vertrag. Alles wird kopiert. Gott sei Dank, er spricht englisch. Dann folgen die Erklärungen. Wenn uns das Auto geklaut wird und es wird nicht innerhalb von einem Monat gefunden, dann müssen wir 1.500 USD zahlen. Friedrich fragt, wie oft das schon vorgekommen ist. Unser Gegenüber lacht, er arbeitet seit 3 Jahren hier und hatte noch nie so einen Fall.

    Wir bekamen die Papiere und den Autoschlüssel. Siehe da, wir haben ein Upgrade bekommen, ein nagelneuer Peugeot 2008, gerade 1.350 Kilometer zeigt die Anzeige an. An den Sonnenblenden ist sogar noch die Schutzfolie vorhanden.

    Es ist ein Diesel und mit Schaltung, Gott sei dank kein Automatik. Wir gehen einmal um den Wagen rum, keine sichtbaren Beschädigungen, prima. Wir lassen uns noch erklären, wie wir zur Ruta 5 kommen, einmal links, dann rechts und wieder links und dann haben wir es schon geschafft. Na gut, ganz so einfach war es aber dann doch nicht.

    Nun sind wir unterwegs und haben zu unserer Begeisterung herausgefunden, dass wir sogar ein Navigationsgerät an Board haben. Wir finde ich denn das? Wir haben uns nämlich keins bestellt, da wir dachten, das Geld können wir uns sparen. Ich habe ja mein Sygic-Programm auf dem Smartphone.

    Während Friedrich Auto fährt, versuche ich herauszufinden, wie das Navi funktioniert. Es ist natürlich alles nur auf spanisch, aber ich schaffe es. Nach Ovalle, das ist unser Ziel für heute, sind es 368 Kilometer. Gegen 15 Uhr, so sagt das Navi werden wir da sein, wenn wir keinen Stop machen. Mal schauen. Bisher kommen wir gut voran,

    Immer wieder kommen wir an Zahlstellen, wo wir Gebühren bezahlen müssen.

  • Nach 195 Kilometern sehen wir den Pazifik. Wir fahren bei Los Mollos von der Autobahn runter. Nun sind die Straßen nicht mehr geteert, haben viele Schlaglöcher. Der Weg zum Strand ist gesperrt, es wird gebaut, aber Friedrich findet einen Weg zum Wasser.

    Was für ein beschaulicher Ort, hier ist nichts los, wir sehen Kormoran-Kolonien und riesige Muscheln.

  • Erst klettern wir ein wenig auf den Felsen herum und dann suchen wir ein Restaurant. Am Strand wird auch gearbeitet, man bereitet sich auf die Saison vor. Im Moment ist jedoch nichts los. Die Buden am Strand haben geschlossen. Manche werden gerade generalüberholt.

    Wir wollen gerne etwas essen, aber Fehlanzeige. Wir bekommen jedoch eine Cola. Dann laufen wir ein Stück am Strand entlang. Es gibt viele Fischer, die mit dem Boot auf dem Wasser sind und den Tang herausholen. Wofür dieser gebraucht wird, ich weiß es nicht. Es stehen aber schon 3 Boote voll mit Tang im Sand. Gerade holt der Traktor wieder eines aus dem Wasser.

  • Wir gehen wieder zum Auto und fahren weiter. Gerade passieren wir Los Vilos. Hier hatte ich im Januar einen Übernachtungsstop geplant. Da wir jedoch heute schon früher das Auto gemietet haben, fahren wir bis Ovalle weiter. Die Bilder sind noch von Los Mollos

  • Die Fahrt ist total stressfrei, irgendwann haben wir einen Schwertransporter vor uns. Keiner kann ihn überholen, denn er benötigt beide Fahrbahnen. So tuckeln wir eine Zeitlang hinter ihm her.

    Da wir unbedingt einen „Restroom“ benötigen, halten wir an. Meine Befürchtungen waren umsonst, alles blitzblank! Klasse!

    Irgendwann verlassen wir die Panamericana und fahren in die Berge, Olivenbäume, Weinstöcke und jede Menge Obstbäume sehen wir rechts und links der Fahrbahn.

  • Nun ist es nicht mehr weit bis Ovalle. Das Navigationsgerät führt uns ohne Probleme bis zum Eingang des Hostals Ovalle Suite. Wir bekommen sogar noch einen Parkplatz vor dem Eingang.

    Dann folgt die Ernüchterung, nachdem wir etliche Male geklingelt haben. Keiner macht auf. Auf unserer Bestätigung steht, dass wir zwischen 14:30 und 23:30 einchecken können. Es kommt ein Nachbar und klingelt mit. Aber auch das nutzt nichts.

    Nachdem wir eine ganz Zeit gewartet haben, gehen wir in ein Lokal und essen Burritos (vegetarisch) und trinken ein Pacena, das ist ein bolivianisches Bier, chilenisches gibt es hier nicht.

    Und juchhu, mein spanisch reicht aus, denn sie sprechen nichts anderes. Doch der Chef kommt noch einmal an unseren Tisch und fragt auf englisch, ob wir wirklich Veggie haben wollen.

    Ich habe mein Laptop dabei und bearbeite ein paar Bilder.

  • Zwei Stunden später frage ich nach, ob sie bei dem Hostal anrufen könnten, denn, wenn immer noch keiner dort ist, wollen wir lieber im Lokal warten. Wir haben Glück, nun ist jemand da. So bezahlen wir und gehen zu unserer Unterkunft. Schnell das Gepäck ausgeladen und eingecheckt. Wir dürfen uns aussuchen, ob wir oben oder unten ein Zimmer haben wollen. Wir nehmen lieber eins unten, denn wir haben keine Lust, Gepäck hinaufzuschleppen.

    Es ist nur ein kleines Hostal mit insgesamt 8 Zimmern. Alles sehr nett eingerichtet und picobello. Vielleicht noch zur Erklärung,wir hatten uns erst zu 8 Uhr am Abend angemeldet. Da noch keine Saison ist, sind wir - so scheint es - die einzigen Gäste.

    Es gibt einen schönen Innenhof mit Sitzgelegenheit, da machen wir es uns bequem.
    Das war mein Bericht vom 17. Dezember, den nächsten Tag fuhren wir weiter nach Vallenar.

    Viele Grüße
    Petra

    Fortsetzung folgt!

    Wir sind insgesamt 410 Kilometer von Santiago nach Ovalle gefahren.

  • Mit dem Mietwagen von Ovalle nach Vallenar

    Heute morgen hat der Wecker wieder etwas früher geklingelt, denn wir haben noch einiges vor.
    Für halb acht haben wir unser Frühstück bestellt, alles wurde sehr liebevoll angerichtet. Friedrich holt das Auto aus der Garage und dann bezahlen wir und packen alles ein.

    Diese Unterkunft können wir sehr empfehlen, alle sind sehr nett. Allerdings sprechen sie nur spanisch.

    In Ovalle haben wir den Wagen vollgetankt. Diesel ist sehr günstig, der Liter kostet nur ca. 50 Cent.
    Wir wollten wieder auf die Panamericana in Richtung Norden. Wir fanden aber zunächst nicht den richtigen Weg. Wir wollten dieselbe Strecke wie auf der hinfahrt fahren. Das Navi kannte den Nebelwald Fray Jorge (Parque Nacional Fray Jorge) nicht, ebenso mein Navi sagte NADA.


    Als dann auch noch eine Schotterstraße anfing und wir auf ein Hochplateau kamen, dachten wir, jetzt ist alles zu spät. Wir fuhren aber weiter, denn es war einfach eine schöne Strecke.Nach ungefähr einer Stunde konnten wir aufatmen, wir waren genau richtig, es gab wieder eine richtige Straße und wir kamen genau da an, wo der Abzweig von der Ruta 5 zum Fray Jorge Park war. Das haben wir schon mal gut gefunden.

  • Wir wussten, nun folgte eine gute Schotterstraße, ca. 28 Kilometer lang. Der Weg war gut ausgeschildert, denn obwohl es nur einen kleinen Ort gab, passierten wir einige Kreuzungen.

    Die Straße, die durch den Ort Punilla führte, war asphaltiert, aber nur das kurze Stück.

    Auf der ganzen Strecke ist uns kein Auto begegnet. Es gibt übrigens leider keine Möglichkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln hierhin zu kommen.

    Bild 1: Kakteen bilden eine Grenze :)

  • Dann erreichen wir den Eingang zum Nationalpark. Ein kleines Häuschen mit einer Mitarbeiterin. Sie bittet uns hinein und trägt unsere Personalien samt Passdaten in ein Buch. Wir sind die Nummer 2, also ist heute erst ein anderes Auto dagewesen. Der Eintritt kostet 2.500 Pesos. Sie fragt uns nach unserem Alter, oh meint sie, Adulto mejor, wir brauchen nichts zu bezahlen, :)


    Wir bekommen ein paar Anweisungen und eine Karte, worauf die Umgebung eingezeichnet ist.


    Nun fahren wir zur Information. Hier gibt es die einzigen Toiletten, ein kleines Restaurant und ein Informationszentrum. Hunger haben wir nicht, aber das Infomationszentrum besuchen wir. Hier erfahren wir welche Blumen und Sträucher wachsen, es gibt Erklärungen zu den Tieren, die in dieser Gegend leben und natürlich was es mit dem Nebelwald auf sich hat.


    Den Nebelwald gibt es nämlich normalerweise nicht hier in dieser Wüstengegend, sondern nur in den südlichen feuchten Gebieten von Chile. An dieser Stelle, wo der Wald wächst, steigt Küstennebel auf und versorgt diese Region mit viel Feuchtigkeit.


    Vom Informationszentrum führt eine Sandpiste hoch in die Berge, schmale Wege und nette Serpentinen, manchmal ein paar Huckel und eine tolle Landschaft. Da wir weder Gegenverkehr haben, noch einer hinter uns herfährt, halten wir ab und zu an und ich mache ein paar Foto.

  • Allein die Fahrt ist schon ein Erlebnis. Dann sehen wir den Wald von Nebelschwaden umhüllt. Wir erreichen den kleinen Parkplatz und stellen den Wagen ab. Auch hier ist ein Parkmitarbeiter und sieht zu, dass man auch richtig einparkt. Es ist schon ein Auto da und kurz nachdem wir angekommen sind, kommt ein drittes Fahrtzeug mit 2 Touristen.

    Nun kann man einen kurzen Rundweg ablaufen. Ich nehme meinen Stock mit, das ist gut so, denn auch der Weg geht über Stock und Stein und außerdem kann ich ihn ja als Stativ benutzen.

  • Der Rundweg ist ganz nett mit vielen Blumen, Büschen und Bäumen. Ich hatte gehofft, dass ich auch einen Fuchs sehr, aber leider ließ sich keiner blicken.

    Die schönste Stelle fanden wir, war dort, wo man auf den Pazifik schauen konnte.

    Sagt man, dass der Rundweg ungefähr eine Stunde dauert, brauchten wir über eine Stunde dafür.

    Das hat sich in jedem Fall gelohnt!

    Nun mussten wir den netten Weg wieder zurückfahren. Insgesamt sind wir von Ovalle bis Fray Jorge 75 Kilometer gefahren. Die Strecke von der Ruta 5 bis Fray Jorge betrug genau 32 Kilometer.

    Nun ging es wieder auf die Panamericana, Fahrtrichtung Nord. Nach 50 Kilometern, bogen wir aber schon wieder in Richtung Pazifik ab. Wir wollten uns den Ort Tongoy anschauen, es soll ein beschaulicher Ferienort sein.

    Wir sollten unser blaues Wunder erleben.




  • Eigentlich suchten wir ein nettes Restaurant am Strand. Tongoy soll einen sehr schönen Strand haben. Was wir sahen, war jedoch eine riesige lange Bretterwand, die uns die Sicht zum Pazifik bzw. Strand versperrte. Sehr komisch dachte ich nur. Friedrich fragte, ob wir hier eine Rast machen wollten. Nö meinte ich, mit Blick auf die Bretterwand, das ist nicht das, was mir vorschwebte. So fuhren wir auf dem Weg (Sandweg) weiter. Auf einmal eine Lücke, ich sagte nur, anhalten, denn ich wollte fotografieren, was sich hinter dieser Bretterwand versteckte.

    Friedrich fuhr ran und dann passierte es, ein Rums und nichts ging mehr. Ich stieg aus und schlug nur die Hände über den Kopf zusammen. Das Rad steckte in einem Loch. Friedrich war geschockt und gab Gas. Nö, da ging nichts mehr, das rechte Rad drehte durch und der Wagen lag auf.

    Ein Klein-LKW kam aus der Baustelle raus. Ich glaube, sie haben die Situation genau erkannt. Ich total fertig und Friedich war unfähig zu reagieren. Das war´s wohl, dachte ich.

    Da stiegen zwei Arbeiter aus, kamen zu unserem Wagen, schauten kurz, packten an und hoben den Wagen an und schoben ihn zurück.

    Ich glaube, ich stand mit offenem Mund da und Friedrich saß immer noch wie paralysiert im Auto. Boah, was hatten wir für ein Glück. Am Wagen ist NICHTS zu sehen.

    Dass ich den beiden nicht um den Hals gefallen bin... ich bedankte mich und schon konnten wir unsere Fahrt fortsetzen.

  • Am Strand wollten wir nicht bleiben, so fuhren wir eine andere Straße entlang, schauten ein wenig rechts und links. Wir fanden ein winziges Lokal mit drei Tischen. Das war genau das richtige für uns Wir bestellten eine vegetarische Empanada und eine mit Camares (Krabben) Dazu eine Coca Cola und wir beruhigten uns ein wenig.

  • So gestärkt machten wir uns wieder auf den Weg zur Panamericana. Coquimbo und La Serena gefallen uns gar nicht. Es sind riesige Städte, der Verkehr ist entsetzlich, eine Baustelle jagte die andere. Wir verfuhren uns auch noch, aber nachdem wir ein paar Runden gedreht haben, fanden wir auch wieder den richtigen Weg.

    120 Kilometer nördlich von La Serena hat man die Möglichkeit zur Isla Damas zu fahren. Hier gibt es Humboldt Pinguine, Tümmler, Wale und viele Seevögel. Wir hatten diesen Stop jedoch nicht mehr eingeplant, denn es passte zeitlich nicht mehr.

    Nach insgesamt 400 Kilometern erreichen wir unser Ziel in Vallenar, das nette kleine Hotel Esmeralda.


    Viele viele Baustellen gibt es unterwegs. Die dicken LKWs quälen sich die Pässe hinauf. Wir hätten nicht gedacht, dass wir so viele Höhen überwinden müssen.

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