Da ich ja nun schon das Helios 40-2 vorgestellt habe, reiche ich gleich noch das "Original" hinterher.
Das ist nun wirklich ein uraltes Ding. Ich hab mal versucht die Seriennummer zu googeln und es ist wohl so um 1955 gebaut worden. Das Biotar macht einen ähnlichen Bildeindruck wie das Helios, allerdings wirken die Bilder oft etwas "feiner", auch die Lichtreflexe ( Katzenaugenbokeh) wirken oft etwas klarer als beim Helios.
Das Biotar wurde in der DDR gebaut. Die Firma Carl Zeiss hatte auch zu damaliger Zeit hierzulande einen guten Ruf. Ich weiß natürlich nicht, wie viele der Linsen dort verkauft wurden, einige gingen mit Sicherheit in den Export. Devisen halt....
Bei einer Brennweite von 75mm und einer Lichtstärke von f1.5 war es schon für damalige Verhältnisse sehr lichtstark und ein schönes Portraitobjektiv. Wahlweise mit Praktika, Exakta und m42 Anschluß.
Ich besitze die m42 Variante. Es ist kein billiges Objektiv. Es ist hat Seltenheitswert und für ein gutes Exemplar werden mittlerweile Apothekerpreise verlangt. Ob das nun unbedingt sein muß bezweifle ich, zumindest kann das wesentlich günstigere Helios für den "Hausgebrauch" eine gute Alternative sein, auch wenn einige Altglasliebhaber das gerne bestreiten.
Mit alten Linsen ist es oft etwas schwierig, wenn sie dann doch einige Zipperlein haben. Bei meinem Exemplar war der Schneckengang verharzt, es ließ sich im Laufe der Zeit immer schwerer fokussieren. In Görlitz gibt es für solche Problemfälle den Fotoservice Olbricht, die sich auf solche alten Schätze aus DDR Zeiten spezialisiert haben. Anfang diesen Jahres habe ich es dort generalüberholen lassen und jetzt ist alles wieder gut. Gekostet hat mich das Ganze gerade mal 60€ und das war es mir wert.
Das letzte Bild aus dem Blümchenthema ist übrigens mit dieser Linse entstanden.
75mm f1.5