
Live aus Rumänien 2018 - ein Reisebericht
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- Reisebericht
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Petra -
1. Dezember 2018 um 20:41
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Wir machen uns auch gleich auf den Weg zu einer armen Familie, die kaum über die Runden kommt. Ein Paket für ein Mädchen nehmen wir mit. Wir haben einen Sponsor gefunden, der diese arme Familie mit einer monatlichen Spende unterstützt.
Wir treffen die Mutter mit ihren beiden Kindern zu Hause an. Das Baby ist erst wenige Monate alt, ihre Schwester ist knapp 5 Jahre. Der Vater lebt von Gelegenheitsarbeiten, da ist die Not groß.
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Auch wir waren gespannt, was sich in den Päckchen alles verbirgt, welches die Kleine öffnete:
Schulhefte, Federmappe, Tuschkasten, Pinsel, Zahnbürste, Kinderzahnpasta, Schere, Tesafilm. ein Puzzle, Anziehsachen, wie Fleecejacke, T-Shirt, Unterwäsche, Socken, Schlafanzug, Seife, Duschzeug, Waschlappen und natürlich auch was Süßes.
Da haben wir alle richtig gestaunt und natürlich war die Freude groß!
Fortsetzung folgt!
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Die Hausaufgabenhilfe für Schulkinder im Dorf Bencecu de Jos stand auch auf meinem Besuchswunsch. Wir kauften 5 kg Bananen ein und fuhren in das Dorf.
Es liegt recht abgelegen und wir fuhren eine Weile bis dorthin. Da wir im Sommer mit den Motorrädern auch in dieser Gegend sind, schaute ich mir die Straßen meist etwas genauer an. Manche sind ganz ok, aber viele haben doch ganz schön viele Löcher und andere Rillen.
Außerdem gibt es keine ausgewiesenen Vorfahrtsstraßen. Wenn die Nebenstraßen ein Vorfahrt-achten-Schild haben, dann haben wir Vorfahrt, wenn keines da ist, dann gilt rechts vor links. Das wird noch lustige werden, wenn wir dann im Sommer unterwegs sein werden.
Wir kamen gut jedoch gut durch. Es waren schon einige Kinder da. Sie kommen nun direkt nach der Schule hierher, bekommen ein Mittagessen und danach werden Schularbeiten gemacht, die beaufsichtigt werden.
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Flori, die Betreuerin auf dem ersten Bild war eine Schülerin der Hilfe-Schule in Temeswar, die mein Vater "gebaut" hat. Sie kann sich noch gut an ihn erinnern, wie schön
Ich werfe einen Blick in den großen Topf. Heute gab es für die Kinder Nudeln in Tomatensoße. Draußen werden die Spielgeräte winterfit gemacht.
Hilfe für Kinder unterstützt diese Einrichtungen mit Lehrmaterial, Lebensmittelzuschüssen und Benzingeld für die Betreuer.
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Von Bencecu de Jos fahren wir nach Satchinez, auch da war ich schon einmal, denn hier wohnt eine behinderte Frau, die in einem Heim aufgewachsen ist und seitdem von Hilfe für Kinder betreut wird. Wir müssen den Wagen am Straßenrand stehen lassen und gehen dann einen Pfad entlang. Hier gibt es keinen Überfluss. Florina lebt in einem Zimmer, karg eingerichtet, mit einem Ofen und Holzbefeuerung.
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Wir haben ihr ein paar Sachen mitgebracht, sie möchte gerne einen Kleiderschrank haben, denn so etwas besitzt sie nicht. Ich mache noch ein paar Fotos. Sie ruft den Hund, ich verstehe Satchmo, aber sie sagt wohl nur, dass er still sein soll.
Ich wundere mich über den Hund, aber dieser ist wichtig für Florina, die alleine lebt. Der Hund gibt ihr eine gewisse Sicherheit.
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Wir gehen zurück zum Auto, dieses Mal finden wir den richtigen Pfad, dann fahren zurück und schaffen es gerade noch vor der Dunkelheit nach Hause zu kommen. Nun gehen wir unsere Runde mit Topi und dann ist wieder die Schreibtischarbeit angesagt. Zwischendurch gehen wir zu Kati und Evi und erzählen von unseren Begegnungen.
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Gute gebrauchte Kleidung sowie der Einkauf von Lebensmitteln stand nun an. Beides wollten wir miteinander verbinden. Allerdings stellte es sich heraus, dass wir so viel gute Kleidung bekamen, dass wir alles gerade so eben ins Auto bekamen.
So fuhren wir die Sachen zu Claudia Radu, dieauch die spätere Verteilung übernahm. Claudia Radu ist Sozialassistentin und hat ein Tagesheim für Kinder. Diese Kinder kommen nach der Schule zu ihr, bekommen ein warmes Mittagessen und werden bei den Hausaufgaben betreut. Doch davon später.
Als nächstes kauften wir Lebensmittel ein. Das ist immer eine anstrengende Sache, vor allem an der Kasse, weil wir ja verschiedene Belege für die einzelnen Spender benötigen. Letzten Endes hatten wir 3 Wagen, die wir schieben mussten.
Mit Ach und Krach passte alles in Auto. Das Ein- und Auspacken nahm schon eine ganze Weile in Anspruch.
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Eine kurze Mittagspause war uns vergönnt, dann fuhren wir wieder zu Claudis Radu, denn wir wollten 3 arme Familien besuchen, die wir noch nicht kannten. Diese Schicksale sind sehr, sehr traurig.
Wir erfuhren von einer 16-jährigen, die mit zwei Kindern (1 + etwas über 2) auf der Straße lebte. In Absprache mit der Mutter der 16-jährigen wurden die Kinder in Obhut genommen und für sie ist jetzt gesorgt.
An diesem Tag gab es Pizza für die Kinder. Ich machte ein paar Bilder während die Hausaufgabenhilfe voll im Gange war. Die Matheaufgaben konnte ich noch verfolgen, beim rumänischen musste ich natürlich passen.
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Für die kommenden Besuche luden wir Lebensmittel in den Wagen, auch einen großen Sack voll mit Kartoffeln.
Während der Fahrt erzählte Claudia uns über die Schicksale der Familien. Die nächsten beiden Familien hatten keine feste Bleibe. Kann man sich das vorstellen, dass man auf der Straße leben muss? Mit einem Baby in einem Wärterhäuschen unterkommen ist schier unvorstellbar. Als das verboten wurde, kam nur die Straße in Frage.
Frau Radu mietete 2 Wohnungen an, bzw. Zimmer. Über verschiedene Treppen gelangten wir in den ersten Stock. Die Mutter mit Baby saß auf einem Bett. Es gibt ein kleines Fenster, 2 Betten, 1 Schrank und ein Teil fürs Baby. Sie haben praktisch nichts, es gibt keine Möglichkeit etwas Warmes vorzubereiten. Wir lassen Lebensmittel da, die man so ohne zu kochen essen kann. Claudia hat auch warme Pizza mitgenommen.
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Im Zimmer nebenan wohnt eine Mutter mit vier Kindern. Drei Kinder sind da, es gibt 2 Betten für alle und hier noch nicht einmal einen Schrank. Das gesamte Hab und Gut befindet sich in einem Koffer. Ich leide mit, mir tut so etwas weh, wenn man das sehen muss.
Auch hier gibt es eine Tüte mit Lebensmitteln und natürlich warme Pizza. Hier muss schnellstens Hilfe her. So geben wir Claudia Radu spontan Geld für 2 einfache Kochplatten und wir werden auch etwas Geschirr auftreiben. Da wo wir heute die Kleidung abgeholt haben, erzählte die Frau, die auch gut deutsch sprach, dass sie 2 Haushalte auflösen muss.
Ebenso werden wir noch für eine weitere Schlafgelegenheit sorgen.
Die Zimmer kosten je 100 Euro pro Monat plua Nebenkosten. Das Bad ist noch nicht fertig. Es gibt irgendwo eine Toilette im Hinterhof.
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Die letzte Familie hat ungarische Wurzeln. Da leben Großmutter mit Sohn und Tochter mit zusammen 6 Kindern in einem einzigen Raum. Hier lassen wir auch Lebensmittel und den Sack Kartoffeln. Während sich die Erwachsenen unterhalten, widme ich mich der Fotografie. Ich habe arge Probleme, denn ich muss blitzen, aber der Blitz streikt sehr oft.
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