Rumänien Rundreise vom 18.09. bis 02.10.2019

  • Hallöchen,

    es ist endlich wieder so weit und ich kann einen Urlaub antreten :gggitarre Dieses Mal geht es nach Rumänien. Ich reise mit einem Bekannten aus der Nähe von Sangerhausen, zusammen in einer Gruppe mit 10 Personen von World Insight.

    Wichtig sind mir die Treckingtouren in der Walachei und den Karpaten und natürlich möchte ich gerne Graf Dracula treffen, aber nur, solange er in seinem Sarg liegt :ggrins:

    Ich fliege mit Lufthansa nach und von Bukarest. Die Tour in Rumänien hat u.a. folgende Stationen:

    Bukarest - Sibiu - Sibiel - Cluj - Barsana - Breb - Hoteni - Moldovita - Sighisoara - Richis - Biertan - Zarnesti - Bran - Sinaia


    Ich nehme euch gerne mit auf diese Reise und werde immer zeitnah berichten. :kkerzenschein

  • Am Mittwoch bin ich früh morgens zum Düsseldorfer Flughafen gefahren, um von dort mit Lufthansa über München nach Bukarest zu fliegen. Die restliche Gruppe kam dort 2 Stunden später an, da die Tour eigentlich mit Tarom Airlines gedacht war, aber die Gesellschaft lies sich mit meiner Flugangst nicht vereinbaren

    Wir wurden dann von einem jungen, ambitionierten Reiseführer namens Mihail abgeholt und zum Hotel gebracht. Er spricht sehr gut deutsch, hat ein enormes Wissen, ist dabei aber nicht aufdringlich.

    Abends sind wir dann zum gemeinsamen Abendessen mit erstem Kennenlernen in die Bukarester Altstadt gelaufen. Teils sehr schön restauriert, Livemusic und gutes Essen rundeten den ersten Abend ab.

    Gegen 22Uhr hiesiger Zeit (+1 Stunde) bin ich für 9 Stunden in einen komatösen Schlaf gefallen.... ::scnhlafen aber endlich wieder Uuuuuurlaub.

    Tierische Grüße von Anja

    3 Mal editiert, zuletzt von Anja R. (19. September 2019 um 22:08)

  • Frühstück gab es heute um 8Uhr und um 9Uhr fuhren wir mit dem Bus in die Stadt. Der Verkehr ist grausam, man steht mehr, als das man fährt. Mihail sagt, dass der Rumäne nicht auf das Auto verzichten kann, weil er meist mehrere Jobs hat, daher beweglich sein muss und das Auto auch schon mal als Umkleide nutzt.

    Die alten Wohnhäuser, die hier auch die einstigen Prachtstrassen säumen, gehörten früher dem Staat. Nach der Wende hatte jeder Rumäne die Chance seine Wohnung für ca. 2 Monatsgehälter zu kaufen. Nur ganz wenige wollten oder konnten nicht und so haben heute ca. 95% der Rumänen Eigentum, gemietet wird fast gar nicht.


    Angefangen haben wir unsere Fusstour durch Bukarest am Parlamentspalast, für dessen Erbauung das rumänische Volk extrem gelitten hat. Armut, hungern, Knappheit an Strom und Wasser, Verzweiflung waren die Folge.... und alles nur, weil Ceausescu den Palast des Volkes aus Nordkorea übertreffen und der Welt zeigen wollte, dass Rumänien das ohne ausländisches Geld hin bekommt:KKopffass2

    Das zweitgrösste Verwaltungsgebäude der Welt...

    Tierische Grüße von Anja

    Einmal editiert, zuletzt von Anja R. (19. September 2019 um 22:27)

  • Wir sind den Boulevard Calea Victoriei entlang gelaufen, bis zu den üppigen Springbrunnen. Alles sehr schön sozialistisch angelegt :ggrins: und alles pikobello sauber, tausende Helferlein kehren den ganzen Tag.

    Dann ging es durch einen Park zu einer der versetzten Kirchen. Um alles nach Ceausescus Wünschen herzurichten, mussten Gebäude weichen oder wurden einfach zerteilt. Was möglich war, wurde von den Bürgern gerettet. So auch diese Kirche, deren Fundament auf Holstangen gebettet und dann an einen neuen Platz gerollt wurde.

    Danach sind wir dann noch einmal durch die historische Altstadt gelaufen. Vor 10Jahren hat man beschlossen aus einem angsteinflössenden, dunklen Gebiet, ein Zentrum fürs Nachtleben zu machen. Vieles ist noch im Auf- bzw. Umbau, aber es wird....

    Hier sieht man noch Hui und Pfui an einer Fassade:

    Tierische Grüße von Anja

    3 Mal editiert, zuletzt von Anja R. (19. September 2019 um 22:47)

  • Welcher Rumäne was auf sich hielt, lernte französisch und wer das nicht konnte, sprach rumänisch mit französischem Akzent :1cool. Bukarest war offen für die französische Mode und Lebensart und hieß deshalb auch Paris des Ostens. Das spiegelt sich auch heute noch in manchen Passagen oder Strassen wider.

    Weiter ging es zum Königspalast, dem gegnüber eine gute Kopie steht und die kommunistische Partei beherbergt. Hier steht auch ein Denkmal, das an den Kommunismus, als ein kurzes Intermezzo erinnern soll und eins vom deutschen König Carol (Karl von Hohenzollern-Sigmaringen). Ein Mann mit Visionen und Reformen, er brachte das Land auf einen guten Weg...

    Athenäum, der Tempel der Kunst hat die Zeit gut überdauert

  • Danach ging es zwei Stationen mit der Metro zurück in die Alttadt. Abgewrackte, baufällige Stationen in denen ich nachts alleine nicht unterwegs sein möchte :D

    Hier hatten wir jetzt eine Stunde Mittagspause. Wir haben in einer alten Karawanserei, und ich liebe Karawansereien schon immer, einen Cappuccino getrunken und an Strassenständen eine Laugenstange und Baklava geholt

    bevor wir uns dann mit dem Bus in Richtung Norden aufgemacht haben.

    Wir sind 10 Leute in der Gruppe. Einige kannten sich bereits, wenn auch aus verschiedrnen Teilen Deutschlands. Der Dietmar und ich kennen uns jetzt auch schon 18Jahre, in denen wir immer mal wieder gemeinsam verreist sind.

    Die Fahrt für uns war also kurzweilig....

  • Zuerst sind wir 1,5 Stunden Autobahn gefahren und dann wurde es interessanter. Am Abend kamen wir am Kloster Cozia an. es liegt ganz malerisch an den Hängen der Karpaten und dahinter fliesst der Fluss Olt. Die Wahl der Platzierung hatte auch strategische Gründe, da das Kloster wie eine Festung aufgebaut wurde, diente es auch der Sicherung des Karpatenübergangs. Es leben noch 20 Mönche hier, widmen sich der Kunst des Buchdrucks und der eigenen, kleinen Universität. Man kann auch übernachten.

    Die kleine Kirche ist dunkel und wie bei den orthodoxen Kirchen üblich, komplett mit Fresken ausgestattet. Die byzantinischen sind die zweitältesten der Walachei.

    Auch hier werden die Kerzen in einem extra Räucherraum angezündet. Ich zünde immer Kerzen an, wenn die Möglichkeit besteht

  • Wir haben im Restaurant gegenüber noch etwas gegessen, es war schon 19Uhr und wollten dann los. Leider hatte der Reiseleiter nicht bedacht, dass die Dämmerung eingesetzt hat. So konnten wir die schöne Straße, immer entlang des Olt und den Durchbruch der Karpaten nicht mehr vollends genießen. Das war wirklich schade.

    Um 21.30Uhr kamen wir in Sibiu an und bezogen das Hotel Apollo. Von außen sehr nett, von innen... naja=O

    Den Abend haben wir dann bei einem Kaltgetränk ausklingen lassen.

  • Nach dem Frühstück sind wir in die Altstadt aufgebrochen, es sind nur wenige Minuten zu Fuß.

    Sibiu besteht aus drei Ringen. Zuerst stand eine Kirche, die eine Schutzmauer bekam, während das Volk drum herum siedelte. Nachdem dieses Volk oft überfallen wurde, gab es herum nochmals eine halbmondförmige Mauer. Wieder siedelten Menschen davor und so wurde ein dritter Ring um die Stadt gezogen^^

    Der innereste Ring war der sicherste und prachtvollste.


    Da Sibiu in 2007 Kulturhauptstadt war, wurde vieles nochmals ordentlich aufgehübscht.

    Tierische Grüße von Anja

    Einmal editiert, zuletzt von Anja R. (20. September 2019 um 21:25)

  • Wir befinden uns hier in Transsilvanien. Silvan bedeutet Wald und die Menschen die hier siedelten, kamen durch (trans) den Wald :ggrins:

    Die Habsburger und Österreich-Ungarn lockten viele Ungarn, Habsburger und Deutsche an den Karpatenbogen. Während die Ungarn im östlichen Bogen angesiedelt wurden, kamen die Deutschen in den westlichen Bogen. Sie waren geschickte Siedler und Händler und bauten an sieben strategisch interessanten Punkten Burgen = Siebenbürgen. Während allen Zeiten, ausser im Kommunismus blühten die deutschen Städte. Heute leben njr noch wenige hier, nach der Grenzöffnung sind viele weg gegangen.

    Die älteste Häuserzeile Rumäniens

    Das Zunfthaus der Wandergesellen

  • Die Siedler waren katholisch, wurden durch Reformationen evanglisch. Eine spätere Rückführung zur katholischen Kirche gelang nicht.

    Die evangelische Stadtpfarrkirche wird renoviert und ist eingerüstet, deshalb gibt es kein Foto.

    Die rumänisch-orthodoxe Kirche wollte ein Gotteshaus bauen, dieses durfte aber nicht zuuu orthodox aussehen und deshalb hat man sich auf einen Nachbau der Hagia Sofia geeinigt

  • Seht ihr die kleinen Öffnungen auf den Dächern? Die dienen eigentlich der Belüftung, da dort oben Speck usw gelagert wird und nennen sich Stadtaugen.

    Unter den Kommunisten gewannen die Augen eine neue Bedeutung, hier oben lies es sich gut spitzeln :ffffluestern

  • Nach einer entspannten Pause

    wurden wir mit dem Bus nördlich von Sibiu am Fuße der Berge ausgesetzt. In einer 3-stündigen =O Wanderung, ging es über Schotter steil bergauf, über Wiesen bergab und entlang eines Flusses zu einem Bauernhof, wo wir deftiges Abendessen bekamen.

  • Heute hatten wir unseren freien Tag. Dietmar und ich wollten den ganz chillig verbringen, denn merkwürdiger Weise gibt es in dieser Reisegruppe so einen Gruppenzwang. Die anderen wollen gerne, dass alle immer zusammen sitzen, zusammen laufen, fahren.... Wir haben aber viel zu erzählen, deshalb seilen wir uns immer mal ab, was uns böse Blicke einbringt:Vogelzeigen:

    Um 8.45Uhr sind wir ein paar Meter zum Bahnhof gelaufen und haben dort am Automaten Fahkarten gekauft. Jede Fahrt egal wie lang, egal wohin kostet 2Lei (ca. 0.40€). Die Fahrkarte wird im Bus abgestempelt. Wir fuhren mit der 13 südwestlich ins Museumsdorf Astra.

    Das Freilichmuseum beherbergt verschiedene Lebens- und Arbeitsformen aus unterschiedlichen Gegenden und verschiedenen, vergangenen Jahren.

    Schwimmende Mühle

    Frühzeitliches Karussell

  • Den Rückweg haben wir dann zuerst entlang eines Sees angetreten. Am Zoo haben wir dann wieder den Bus bestiegen. Hier gab es keinen Automaren, also stiegen wir ein und dann... tja rein technisch ist das hier kein Entwicklungsland mehr :ccool.... man hält einfach die Kreditkarte vor ein Gerät, Geld wird verbucht, Fahrkarte kommt. Wir waren beeindruckt.

    Auf dem Piata Mica, dem kleinen Platz, haben wir dann ein Päusken eingelegt

    Danach sind wir auf den Bauernmarkt gegangen. Das Obst sah sooo gut und saftig aus, da könnte ich glatt zum Obstfan werden :question aber auch das Gemüse }a... unglaublich

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