Hallo Beate,
ja das stimmt. Wir haben uns verändert. Als wir von längeren Aufenthalten nach Deutschland kamen haben wir von unseren Freunden und Familienangehörigen gedacht, wovon reden sie. Natürlich haben sie von ihrem deutschen Alltag und den Problemen geredet. Hat eine Zeitlang gedauert, bis wir uns wieder integriert haben. Obwohl so ganz ist uns das nicht gelungen. Es vergeht kein Tag an dem wir nicht darüber reden wieder unterwegs zu sein. Mein Mann und ich sind beide berufstätig. Was uns schwer fällt ist zu ertragen diese Tretmühle und du musst, du musst, du musst etwas schaffen. Deutschland ist aber auch sehr teuer! Auch haben wir gesehen, dass wir es schaffen uns auch im Ausland über Wasser zu halten. Das war weniger stressig als hier. Ich will aber nicht den Eindruck erwecken, dass wir Deutschland nicht gerne haben. Selbstverständlich liebe ich meine Heimat. Jedoch den Komfort von Sozialleistungen wie HartzV hat z. B. in Marokko oder Ägypten eine ganze andere Bedeutung gewonnen. Nein, sesshaft im Kopf zumindest sind wir nicht. So planen wir wieder mittelfristig los reisen zu können. Halb Deutschland, halb irgendwo aber immer mit anderen Zielen. Womo oder Flieger!?
Für unsere Fahrradtour haben wir uns einen Fahrradeinradanhänger zugelegt. Erstens war er sehr schmal, zweitens konnten wir dann die Hundeflugbox drauf bauen. Damit war der Anhänger wendig und Lena hatte einen schönen sicheren Sitzplatz. Bei Regen haben wir ein Stück LKW Plane über das Dach der Box gelegt. Damit sie gerne in die Box geht haben wir Wochen vorher trainiert mit Leckerchen und Lob.
Die Radtour Rhein-Donautour bis Wien kann ich nur empfehlen. Da ist sie noch viel gelaufen auf den toll ausgebauten Radwegen. Aber ab Ungarn mussten wir auf Nebenstrecken ausweichen, damit sie ihren Bewegungsdrang nachkommen konnte. Überall in Deutschland und Österreich gab es Edeka und REWE also kein Problem mit Hundefutter. Ab Ungarn und Rumänien war es schwieriger. Vor allem gab es nicht das Gewohnte. In der Türkei haben wir bei Migros ein Schweizer Ladenkette Futter bekommen. Ansonsten gab es das, was wir auch gegessen haben, Syrien und Jordanien. Schwieriger war es Unterkünfte mit Hund zu finden, v. a. in der Türkei ein moslemisches Land mit Angst vor Hunden. Trotzdem haben wir es geschafft. Wir haben fest gestellt hartnäckig bleiben zahlt sich aus. Wenn es jedoch nicht funktionierte haben wir irgendwo in der Landschaft unser Lager aufgeschlagen, Zelt sei Dank.
Ich freue mich, dass du dich für unsere Reise interessierst. Vielleicht klappt es ja noch mit eurer Tour in den Norden Thailands. Die Kinder werden ja auch irgendwann groß sein ;D.
vor weihnachtliche Grüsse
Astrid
PS. Ich hätte Freude daran den Pilgerweg nach Santiago de Compostella mit dem Rad zu befahren, von meinem Zuhause aus.