Beiträge von Silke

    Die zweieinhalb Tage in Cefalù waren sehr schön, aber wir freuten uns auch darauf, noch anderthalb Tage in Palermo zu haben.

    Wir waren wieder im selben Guesthouse, hatten diesmal aber das Familienzimmer, d.h. wir hatten ein riesiges, gemütliches Wohnzimmer und einen kleinen Balkon auf die Via Maqueda.

    So ließen wir uns einfach noch ein bisschen durch die Straßen und Gassen treiben, insbesondere durch die Stadtviertel La Kalsa und Loggia,die uns sehr gefallen haben, ebenfalls der kleine Park Giardino Garibaldi mit seinen alten Feigenbäumen und den vielen Wasserschildkröten.

    Mehr bilder dazu gibt es hier: Wieder in Palermo


    Wohnzimmer


    Balkon zur Via Maqueda


    Unterwegs im Kalsa-Viertel






    Komisch, wir bekamen immer nur Fahrkarten für einen bestimmten Zug bzw. zu einer Fahrt zu einer bestimmten Uhrzeit.

    Sowohl bei unserer Ankunft am Flughafen am Automaten (der nicht wirklich gut funktionierte, wodurch wir auch fast den Zug nach Palermo verpasst hätten) und auch im Bahnhof von Palermo am Schalter - man musste sagen, wann und um wieviel Uhr man fahren will und das stand dann auch auf dem Ticket. Seltsam.

    Die Automaten waren übrigens auch in Cefalù gruselig und nicht nur Ausländer hatten Probleme damit.

    Zum Glück kam dann jemand drauf, dass man im benachbarten Kiosk auch Tickets kaufen kann. Aber wieder nur gültig für einen bestimmten Zug.

    Heike - seid ihr nicht an einem Sonntag dort gewesen? An Wochenenden ist dort sicherlich sehr viel mehr los.

    Aber man kann auch nicht sagen, es sei "leer" gewesen während unseres Aufenthalts.

    Es waren schon viile Menschen in der Stadt, den Strand fand ich auch recht voll (v.a. die freien Strandbereiche, die Liegen waren nicht so gefragt und viele waren frei).

    Auch die Züge waren beide Malse gut voll. Ich glaube aber auch, dass ab Oktober eine Art Winterfahrplan in Kraft getreten ist, denn als wir den angedachten Zug auf der Hinfahrt verpassten, fuhr der nächste ja erst fast 2 h später. Das kann ich mir in der Hauptsaison nicht vorstellen.

    Nach diesen zweieinhalb Tagen Palermo legten wir eine kleine City-Pause ein und fuhren mit dem Zug in den 70 km östlich gelegenen Küstenort Cefalù, wo wir uns für 2 Nächte ein Zimmer gebucht hatten.

    Dieses malerische, an einem großen Felsen gelegene Städtchen bietet nicht nur eine schöne Altstadt, sondern auch zwei Strandabschnitte und ist somit bei Urlaubern sehr beliebt. Das Meer hatte auch noch ca. 25°C und es war sehr schön, dort dieses Jahr nochmal im Meer schwimmen zu können.

    Hier geht's zu unserem 2-Tages-Ausflug nach Cefalù

    und hier ein paar Eindrücke in Kürze:


    Blick auf Cefalù und den Felsen


    Auf dem Weg zu unserer Unterkunft:


    Aussicht vom Balkon (Altstadt rechts, Strand beginnt links):




    Mittelalterliches Waschhaus:



    La Coppola - die traditionelle sizilianische Mütze:


    Kathedrale:



    Und gleich nebenan ein weiterer schöner Platz - die Piazza Bellini mit den nebeneinanderliegenden kleineren Kirchen La Martorana (Santa Maria dell'Ammiraglio) und San Cataldo.

    Auf eine Besichtigung der Kirchen verzichteten wir, ergatterten stattdessen lieber eine Schattenbank und genossen die Live-Musik der aus Palermo stammenden Straßen-Sängerin Raquel Romeo, die mit ihrer schönen Stimme und ihrer Musik eine tolle Athmosphäre schuf.




    Taxi an der Via Maqueda


    Kreuz und quer durch die Altstadtgassen



    Esskastanien-Verkäufer:



    Zum Gedenken an den mutigen Kampf der Richter Giovanni Falcone und Paolo Borsellino gegen die Mafia:


    Und schon wieder ein schöner Platz: Piazza San Domenica mit der gleichnamigen Kirche der Dominikaner



    Ok, nur einen noch: Piazza Ruggero Settimo mit dem Teatro Politeama:



    Fortsetzung folgt

    Uns weiter geht's durch Palermo, und zwar als nächstes durch den schönen Palmen-Park der Villa Bonanno zum Palazzo Reale, an dem wir schon zweimal vorbeigegangen waren.

    Hier ist v.a. die prächtig verzierte Hofkirche Cappella Palatina hervorzuheben und sie ist auch wirklich sehenswert.

    Aber ehrlich gesagt - viel mehr gab es jetzt nicht zu sehen für die 14,50 €, irgendwie hatten wir uns hier mehr versprochen.

    Ok - der Innenhof ist auch schön + diverse Wandmalereien in anderen Räumen, man kann auch einen Blick in den Sitzungssaal des sizilianischen Parlaments werfen. Da hatten wir wohl zu hohe Erwartungen gehabt.

    Hier ein paar Eindrücke - mehr Infos & Bilder auf unserer Website Palermo - Teil 2


    Parkanlage Villa Bonanno


    Im Hintergrund der Palazzo Reale:







    Anschließend gingen wir wieder zurück auf die Via Mequeda und bogen am Quattro Canti nach rechts ab, wo man nach wenigen Metern auf einen der wohl schönsten Plätze der Stadt gelangt, der Piazza Vittoria mit ihrem wunderschönen, auf mehreren Ebenen angelegten Brunnen, der Fontana Pretoria.




    Ich hatte diese Gruft auf dem Plan, sobald Palermo als Reiseziel feststand.

    Ich hatte vorher auch nicht davon gewusst, aber als ich im Internet vorab mal nach Highlights gesucht hatte, ploppte eben auch diese Gruft auf und ich wusste direkt: Das muss ich sehen.

    Die Pariser Katakomben fanden wir ja auch schon sehr beeindruckend. Das war jetzt aber wirklich nochmal etwas anderes.

    Aber ich glaube, dass sich damit unser Bedürfnis an Gruften gedeckt hat. Mehr geht eigentlich nicht mehr.

    Der Bericht geht in Kürze weiter.

    Weiter geht's durch Palermo ... 8)


    Kathedrale:



    Ausblicke vom Dach der Kathedrale:





    "No Mafia"-Gedenkstätte:



    Schöner Innenhof:


    Eine Sehenswürdigkeit der besonderen Art ist die Kapuzinergruft.

    Erinnert an die Katakomben in Paris, die ja auch schon gruslig sind, mehr dazu habe ich im Reisebericht auf unserer Website - Palermo 1/3 geschrieben.

    Man kann davon halten was man will, wir fanden es sehr interessant und letztendlich war es der Wille dieser Verstorbenen,

    Weitere Infos + Bilder gibt es auf Wikipedia - Kapuzinergruft

    Hier 2 Beispielbilder:

    Wikipedia - Korridor der Männer

    Korridor der Priester


    Zum Abschluss dieses ersten Teils noch zwei positivere Bilder:

    Wappen von Palermo:


    Hostelkatze :-3



    Fortsetzung folgt

    Wie einige ja wissen, haben wir den diesjährigen Feiertag am 3. Oktober für eine Urlaubswoche mit Städtetrip genutzt.

    Unsere Wahl war auf Palermo gefallen, da wir dort noch nie waren, es interessant klang und weil es sehr gute Flugverbindungen vom CGN zu angenehmen Zeiten gibt.

    Um noch etwas anderes als „nur“ Stadt zu sehen, planten wir auch zwei Übernachtungen im nicht weit entfernten Küstenort Cefalù mit ein. – Ok, ich gebe es zu: Ich wollte nochmal im Meer schwimmen dieses Jahr. 😉

    Unser Guesthouse in Palermo lag schön zentral an der Via Maqueda, so dass wir alles, was uns interessierte, gut zu Fuß erreichen konnten.

    In Palermo möchte man auch wirklich nicht Auto fahren, teilweise echt gruselig, vom Parken ganz zu schweigen. Das Guesthouse hatte zwar sogar einen kleinen Parkplatz, aber von der Dachterrasse aus gesehen war mir fraglich, wie man da hinkommt. Ach ja – Stichwort Dachterrasse: Die war super! Eine richtig gemütliche, kleine Oase, dazu zwei Hostel-Katzen, echt toll. 8)

    Jetzt aber zu Palermo:

    Ich kann schon mal sagen: Eine tolle Stadt, die uns sehr gefallen hat mit ihren zahllosen Plätzen, prächtigen Häusern, Kirchen, den schmalen Altstadtgassen und dem großen Angebot an Cafés, Restaurants und Imbisslen!

    Die Via Maqueda ist zum Glück auch fast immer eine Fußgängerzone und dann natürlich DIE Flaniermeile schlechthin, auf der ganz schön was los ist, echt der Hammer, so konzentriert.

    Aber natürlich sind die Seitengassen und benachbarten Viertel letztendlich spannender, wir sind sehr viel gelaufen.

    Im folgenden ein paar erste Eindrücke, zum ausführlichen Bericht mit mehr Bildern geht es hier: Palermo - Teil 1/3


    Dachterrasse und Hostelkatze <3



    Ja ja, die Türen von Palermo - nicht für Jedermann bequem ... :D


    Flaniermeile Via Maqueda



    Teatro Massimo:


    Eine der zahlreichen Seitengassen


    "Quattro Canti"



    Danke für den Hinweis, Erhard!

    Ich hatte vor 2 Wochen auch eine Mail von booking.com erhalten mit der Nachricht, ich solle ein gebuchtes Hotel in Sizilien stornieren - allerdings keine Frage nach Kreditkartendaten. Trotzdem war ich misstrauisch, ob das nicht Phishing sein könnte. Also habe ich die Unterkunft direkt angeschrieben und es kam heraus, dass sie tatsächlich Reparatuearbeiten durchführen müssen und ich die Buchung stornieren und uns was anderes suchen muss.

    Ärgerlich zwar, aber nicht schlimm und es war ja echt.

    Man kann nicht vorsichtig genug sein und muss alles Merkwürdige in Frage stellen, schon blöd.

    Gut, dass Tante Google letztendlich doch nicht alles so genau weiß! ;)

    Danke jedenfalls für deinen schönen Bericht, bin schon sehr gespannt auf Palermo und Cefalu! :thumbup:

    Die Zugverbindungen vom/zum Flughafen und nach Cefalu sie und ja anscheinend gut, das ist schon mal gut. In meinem komischen Mini-Reiseführer ist nur von einem Flughafenbus die Rede, nicht von einem Zug - also anscheinend veraltet, das Teil. Ich fahr lieber Zug als Bus.

    Ich hab's mir gebraucht bei medimops gekauft, auch immer eine gute Option für Bücher (und DVDs).

    Und auch in diesem Roman konnte ich wieder etwas interessantes neues lernen:

    Schon mal vom "Trembling Giant" gehört? (im Buch auf S. 125)

    Oder von "Pando"?

    Es ist ein "Wald" in Utah, aber eigentlich handelt es sich dabei nicht um einen wirklichen Wald, bestehend aus unterschiedlichen Bäumen, sondern lediglich um einen einzigen Organismus:

    Eine Zitterpappel, die über Rhizome immer weiter gewachsen ist und eine Klonkolonie aus ca. 47.000 (!) Stämmen entstehen ließ und somit wie ein Wald wirkt.

    Ihr Alter wird auf ca. 14.000 Jahre geschätzt, je nach Quelle sogar noch älter (die Autorin hat die Theorie mit 1 Mio Jahre gewählt, die aber wohl eher nicht zutrifft).

    Welche Zahl auch immer stimmen mag - sehr beeindruckend.

    Charlotte McConaghy: Wo die Wölfe sind / Once there were Wolves

    Da mir von dieser Autorin bereits der Roman „Zugvögel“ so sehr gefallen hat, habe ich direkt im Anschluss auch ihr neuestes Buch gelesen – besser gesagt: verschlungen, denn diese Geschichte ist sogar noch packender, sofern das überhaupt noch möglich ist.

    Thematischer Hintergrund sind auch hier wieder Natur und Klimawandel, konkret geht es um Wölfe, Wälder und den Versuch, durch Renaturierung den Klimawandel einzubremsen.

    Erzählt wird von der Biologin Inti Flynn, die mit ihrer Schwester Aggie in die schottischen Highlands gezogen ist, um dort ein Projekt zur Wiederansiedlung von Wölfen umzusetzen. Ziel ist die Wiederherstellung des natürlichen Gleichgewichts des Hochlandes: Die Anwesenheit der Wölfe soll dafür sorgen, dass das Rotwild wieder wandert, anstatt in einem Areal sesshaft zu leben und dort durch den Fraß junger Triebe das Nachwachsen der einstigen Wälder zu verhindern. Dieser Plan stößt jedoch vor allem bei den lokalen Bauern nicht gerade auf Begeisterung, da diese um ihre Nutztiere und letztendlich auch um ihre eigene Sicherheit fürchten.

    Neben dieser Rahmenhandlung geht es aber noch um vieles mehr – kurz gesagt um Liebe, um Gewalt und um Empathie. Insbesondere an letzterer hat Inti mehr als genug in sich: Sie leidet an einer seltenen Krankheit, der Spiegelberührungssynästhesie. Diese bewirkt, dass Inti die sinnlichen Empfindungen anderer Lebewesen, sei es Genuss oder Schmerz, genauso fühlt, als wären es ihre eigenen. Dies macht sie Menschen und Tieren gegenüber sehr mitfühlend, jedoch auch sehr verletzlich. So hat der psychisch schlechte Zustand ihrer nicht mehr sprechenden Schwester Aggie auch Auswirkungen auf Inti und erst nach und nach kommt heraus, wie es dazu kam.

    Derweil passiert, was passieren musste:

    Erst gibt es einen erschossenen Wolf, dann einen getöteten Menschen.

    Die Stimmung gegen die Wölfe und gegen Inti wird zunehmend aggressiver, zugleich nimmt eine Liebesgeschichte ihren Lauf, die Ereignisse entwickeln sich zunehmend dramatisch und die Erzählung wird schließlich zum packenden Krimidrama, in dem man sich manchmal fragt:

    Wer ist eigentlich gefährlicher - Mensch oder Wolf?

    Gegen Schluss war es für mich nur noch ein Page-Turner – so einnehmend und spannend geschrieben!


    Fazit:

    Wieder ist es der australischen Autorin hervorragend gelungen, eine tolle, fesselnde Erzählung mit interessanten Charakteren, Bezug zur Natur und mit thematischer Aktualität zu schreiben. Wie bereits „Zugvögel“ ist auch dieser Roman wie geschaffen für eine Verfilmung – Kein Wunder, denn Charlotte McConaghy hat einen Abschluss als Drehbuchautorin.


    Ausblick:

    Laut ihrer Instagram-Seite war die Autorin im Frühjahr 2023 mit ihrem Lebensgefährten Morgan und Baby-Sohn Finn in der Subantarktis (u.a. Mcquarie Island) und hat das Manuskript für ein weiteres Buch zu Ende geschrieben, das aber wohl erst Anfang 2025 erscheinen soll. Ich bin sehr gespannt!


    Mit der Bahn.von der Zentralstation dauert es eine Stunde und kostete für uns zusammen 13 Euro.Wo habt Ihr Euer Hotel?

    Wir waren 17.45 endlich aus dem Flieger und sind zur HH Maschine.Die sollte ja um 17.50 starten

    Aber man hat gewartet.WegenGewittwrn gibt es zugewiesene slots und wir fliegen 25 Minuten später.Ich glaube aber nicht dass unsere Taschen mitgekommen sind

    Hauptsache IHR seid erstmal wieder gut zurück!

    Wir wohnen ziemlich zentral an der Via Maqueda, Quattro Canti ist nicht weit.

    Danke für die schönen Bilder und Ortsbeschreibungen! :thumbup:

    Wir sind ja demnächst für 1 Woche dort - also lediglich Palermo und 2 Übernachtungen in Cefalu, da ich ja gerne nochmal im Meer schwimmen möchte (das wäre dann für dieses Jahr das 4. Meer).

    Ihr seid ja an einem Sonntag in Cefalu gewesen - ich hoffe, unter der Woche wird etwas weniger los sein am Strand.

    Aber das ist für mich eigentlich auvch egal - ich will nur mal schwimmen und Max will irgendwo sitzen, lesen und was trinken - das werden wir schon hinbekommen, Ich freu mich darauf!

    Das habe ich auch erst bei einem Lektorenvortrag am Abend in der AA mitbekommen:

    Ich hatte mich gewundert, dass kurz vorher die zahlreichen Ornithologen an Bord schier ausgerastet sind bei dieser Sichtung so eines für mich ganz normalen "terns".

    Die hatten bestimmt auch das Buch gelesen. {a

    Jeder will danach Küstenseeschwalben sehen.

    Ich denke. dieses Buch wird euch auch gefallen!

    Neben der packenden Story erfährt man auch noch so einiges Interessantes: So wusste ich z.B. nicht, dass die Küstenseeschwalbe der Zugvogel mit dem längsten Zugweg ist, dass überhaupt ein Vogel so eine weite Strecke zurücklegt von der Arktis bis in die Antarktis und wieder zurück, laut Wikipedia hin und zurück bis zu 30.000 km jährlich, einige sogar noch mehr! Das ist wirklich krass - wahre Vielflieger sozusagen, das aber rein ökologisch. ;)

    Ich habe mal wieder ein sehr tolles Buch gelesen, das ich nur empfehlen kann:

    „Zugvögel“ von Charlotte McConaghy.


    Der Roman spielt in einer womöglich nicht allzu fernen Zukunft, in der die Folgen des Klimawandels und der Ausbeutung natürlicher Ressourcen zu einem weltweiten Artensterben längst befürchteten Ausmaßes geführt haben, so dass es mittlerweile auf der ganzen Erde keine freilebenden Säugetiere mehr gibt.

    Auch Fische und Vögel gibt es nur noch vergleichsweise wenige und die Küstenseeschwalbe scheint der einzig noch verbliebene Zugvogel zu sein.

    Vor diesem Hintergrund plant die Protagonistin Franny, deren Leben ähnlich rastlos wie das eines Zugvogels erscheint, die womöglich letzte Migration der Küstenseeschwalben von ihren arktischen Brutplätzen in ihre antarktischen Überwinterungsgebiete zu verfolgen. Um dies zu realisieren, bleibt ihr keine andere Wahl, als ausgerechnet auf einem der wenigen verbliebenen Fischerboote mitzureisen, also genau mit denjenigen den Vögeln hinterherzufahren, die aus ihrer Sicht für die Ausrottung von Tierarten direkt mitverantwortlich sind.

    Die Crew ihrerseits und insbesondere Kapitän Ennis sind ebenfalls nicht begeistert von der Anwesenheit einer unerfahrenen Landratte an Bord, doch der Hoffnungsschimmer, durch die Verfolgung der Zugvögel doch noch den „goldenen Fang“ im nahezu leergefischten Meer zu machen, besiegelt den Deal.

    Abgesehen von ihrer gegenwärtigen Mission ist Franny zugleich in Geschehnissen aus ihrer geheimnisvollen Vergangenheit gefangen – dem frühen Verschwinden ihrer Mutter, einer Tat ihres Vaters, einem Gefängnisaufenthalt, ihrer eigenen Suche nach der Wahrheit und der außergewöhnlichen Liebe zu ihrem Ehemann Niall, einem angesehenen Professor für Ornithologie, dem sie von unterwegs Briefe schreibt, die jedoch nie versendet werden (können).

    In Rückblenden erfährt man nach und nach, was sich zugetragen und welche Bedeutung ihr Projekt tatsächlich hat.

    Derweil gestaltet sich die Seereise in die Antarktis durch die stürmische, eisig kalte See alles andere als ungefährlich …

    Mir hat diese Geschichte sehr gut gefallen, sowohl sprachlich als auch in ihrer Vielseitigkeit.

    So ist z.B. das scheinbar konträre Verhältnis zwischen der Protagonistin und der Fischer-Crew sehr gut dargestellt:

    Einerseits der Gegensatz zwischen Franny, die für den Artenschutz einsteht, und den Fischern, die immer so weiter machen wollen wie bisher - andererseits aber auch das Verbindende, das sie wiederum eint: Die Sehnsucht nach dem Meer und nach Freiheit.

    Die Reise von Grönland in die Antarktis ist dann packend erzählt wie ein Schiffs-Abenteuerroman, es ist viel die Rede von Kälte, die immer wieder als zentrales Element in der Geschichte auftaucht und beim Lesen regelrecht spürbar wird.

    Ein durchweg sehr schön und fesselnd erzählter Roman, der von seinem Hintergrund rund um Umweltzerstörung und Artensterben genau in unsere Zeit passt. Dazu gibt es gegen Ende in einer der zeitlichen Rückblenden noch eine überraschende Aufklärung einer noch offenen Frage bezüglich Frannys Vergangenheit.

    Ein Roman, der geradezu schreit nach einer Verfilmung. Aber erstmal: Unbedingt lesen!



    Noch mehr Buchtipps habe ich hier: Buchtipps aus der Schatztruhe

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