Beiträge von Silke
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Da wir im Nordwesten Balis noch nicht gewesen sind, sollte es noch für ein paar Tage dort hingehen, genauer gesagt in den Küstenort Pemuteran. Dieser ist zwar lediglich knapp 100 km entfernt, die Fahrt dauert aufgrund des Verkehrsaufkommens im Großraum Kuta/Denpasar dennoch mind. 4 Stunden. Da wir aber einen Fahrer hatten, war die Fahrt sehr entspannt und schön für uns.
Am Aussichtspunkt zwischen den Twin Lakes im Norden legten wir beide Male einen kurzen Stopp ein – einfach zu schön, diese Aussicht! Hier wäre es sicherlich auch interessant, um ein paar Tage dort zu bleiben und zu Fuß die Gegend zu erkunden. Aber das dann vielleicht ein andermal – es sollte jetzt bei Pemuteran & Meer bleiben.
Rückblickend können wir Pemuteran sehr empfehlen: (Noch) nicht so viele Touristen, eine intakte Dorfstruktur, das Meer eignet sich prima zum Schwimmen/Baden (kein welliger Surferstrand wie Kuta/Legian). Und Dank vorgelagerter Riffe und Inseln kann auch sehr gut geschnorchelt und getaucht werden. Auf unserem Schnorcheltrip zur Insel Menjangan schwamm sogar direkt unter uns eine riesige Meeresschildkröte und pickte sich Essbares aus dem Riff – was für ein Glück!
Hier geht's zum Bericht mit mehr Bildern: --> https://silke-und-max.de/Indonesien_Bali_Pemuteran.htm
Und so waren drei Wochen auch schon leider wieder vorbei. Schön war's - und von allem war was dabei: Natur, Tiere, Abenteuer, Kultur, Party, Ruhe, Strand, Chillen, Meer.
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Nach „Abenteuer & Kultur“ sollte es dann wie eingangs bereits geschrieben noch etwas „Ruhe & Meer“ sein und so flogen wir noch etwas weiter nach Bali.
Wir wussten ja, was uns in Legian/Kuta erwarten würde, damit können wir umgehen. Wir hatten ein gutes Hotel mit kleinem Pool gegenüber vom Strand und somit war alles gut. Dennoch: Es ist schon krass, wie sich dieser touristische Ballungsraum entwickelt hat. 2003 hatten wir in Kuta ein paar Klamotten gekauft von Marken, die es bei uns nicht gab (eine Hose habe ich immer noch!) – aber das gibt’s wohl nicht mehr: Fast alle Läden bieten denselben, ollen Kram an, den keiner will, die Malls beherbergen v.a. internationale Marken, die es auf der halben Welt gibt – also Shopping fiel quasi flach. Ach doch: In der Nähe des Kuta Squares haben wir noch einen Laden eines kleinen, lokalen T-Shirt-Labels entdeckt („Bali is good“), wo ich auch direkt zwei Shirts gekauft habe.
Toll hier ist: Es gibt herrliche Sonnenuntergänge zu sehen! Und wenn man dazu die richtige Strandbar gefunden hat, ist es wunderbar.
Wir empfehlen hier in Legian explizit die Lizard Beach Bar: Sehr nette Besitzer, das große Bintang zu 50k IDR, und auch Essen kann geordert werden (kommt von einem nahelegenen Strand-Restaurant) - da kann der Sonnenuntergang kommen!--> https://silke-und-max.de/Indonesien_Bali_Kuta_Legian.htm
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Nach den Dschungeltagen blieben wir noch einen weiteren Tag in Bukit Lawang – und da machte uns Thomas (der Besitzer des Guesthouses und Dschungeltour-Organisator) einen interessanten Vorschlag: Im Nachbardorf fand gerade der öffentliche Teil einer traditionellen Hochzeitsfeier statt, da könnten wir doch hin. Das klang nach einer super Idee und wir machten uns flugs auf den Weg.
Es war allerdings doch sehr hilfreich, dass Thomas selbst kurz darauf auch nachkam, denn wir standen vor Ort etwas unsicher da, weil wir nicht wussten, was wir jetzt machen dürfen, was nicht und überhaupt. War dann alles ganz easy: Max wurde ein Tuch um eine Schulter gelegt, mir ein Tuch um die Hüfte geschlungen und so waren wir richtig gekleidet.
Es war dann ein tolles Erlebnis: All die festlich und farbenfroh gekleideten, freundlichen Menschen, die Musik, die Rituale, sehr beeindruckend. Wir durften auch in die Küche und da ein bisschen in die Töpfe gucken und bekamen später auch eine Mahlzeit serviert (Reis, Lamm, Fisch, Gemüse, Currysoße) – mmh, es schmeckte sehr gut!
Am Abend gab’s dann auch noch Party-Nacht im Guesthouse (es war Samstag), da war dann auch gut was los mit vielen Leuten überall, Tanz und gute Laune. Ein perfekter Abschluss unserer schönen Tage in Bukit Lawang!
--> Zur traditionellen Hochzeitsfeier
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Entspannend? Echt jetzt, bei diesen großen Steinen im Fluss dotzt man doch ständig an und auf, oder?
Ich hab mich jedenfalls nicht rein getraut und so sind wir zurück gelaufen.I
Also da war kein Problem mit Steinen. Die Bootsfahrer hatten Stecken, mit denen sie erfolgreich verhindert haben, dass man seitlich am Ufer an eine Felswand knallt, ansonsten war da nichts Gefährliches.
Das "Rafting" zu nennen ist sehr übertrieben, es ist Tubing.
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Zum Dschungel-Trekking kann ich sagen: Es war echt toll, aber auch ziemlich anstrengend: Hitze, hohe Luftfeuchtigkeit und ein ständiges Auf und Ab, teilweise geradezu senkrecht und durch rutschige Matschepampe. Wir waren sehr froh, als wir schliesslich unser Dschungelcamp am Fluss erreichten und wir uns im kühlen Nass erfrischen konnten!
Übernachtet wurde in einer sehr einfachen Hütte mit drei nebeneinanderliegenden Schlafstätten, jeweils ausgestattet mit einer dünner Matte, Schlafsack, kleinem Kopfkissen und Moskitonetz. – Was braucht’s auch mehr!
Es gab dann noch Tee und ein wirklich sehr gutes Abendessen mit Reis, Huhn, Gemüse, Curry-Soße etc. – und dann brach ein mega Gewitter über uns herein mit lautem Donner und zuckenden Blitzen, dazu schüttete es aus Kübeln. Das Spektakel dauerte gut 2 Stunden und war so ohrenbetäubend, dass wir uns irgendwann auch nicht mehr unterhalten konnten. Aber was ein Glück, dass uns das nicht unterwegs oder beim Abendessen überrascht hat!
Die Nacht verlief dann bestens und wir schliefen ziemlich gut und wurden am Morgen von der langsam in das Flusstal hineinscheinenden Sonne, den Geräuschen des Dschungels und dem Plätschern des Flusses geweckt.
Da keiner aus der Gruppe nach diesem Regen auf weitere steile und matschige Wege Lust hatte, wählten die Guides einen anderen Weg für uns, und zwar durch das Flussbett. Das war sogar viel schöner als diese furchtbaren Steigungen, bei denen man außer Dickicht nicht viel sieht. Und so bekamen wir auch noch einen Affen zu Gesicht.
Am Ende der Dschungel-Tour gab es dann noch das Tubing auf dem Fluss. Das war ein wirklich sehr schöner und entspannter Ausklang dieser Tour, die wir alle einfach super fanden!
https://silke-und-max.de/Indonesien_Sum…eTrek_part2.htm
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Und dann ging es endlich in den Dschungel.
Wir hatten vorab etwas hin- und her überlegt, ob eine Regenjacke mitzunehmen sinnvoll ist (Entscheidung: nein) und ob nicht doch, wie offiziell geraten wird, eine lange Hose mit unten übergestülpten Socken angezogen werden soll (Entscheidung: nein, auch im Hinblick auf unsere damalige Egel-Erfahrung im thailändischen Dschungel). So ging’s in leichter Kleidung und mit ebensolchem Gepäck los.
Wir waren eine Gruppe mit 6 Teilnehmern und 2 Guides und ich muss sagen, es war zum Glück eine sehr nette, gute Gruppe.
Gleich am Anfang ging‘s erstmal unzählige Treppen hinauf in den Wald. Und es hieß schon bald: Orang Utans in Sicht! Wow, und das noch vor dem eigentlichen Nationalpark!
Wirklich zu sehen waren sie allerdings anfangs kaum bzw. nur teilweise, da sie hoch in den Bäumen waren und das teilweise weit entfernt. Aber das Geäst raschelte und wogte immer wieder hin und her, hier und da blitze das Orange des Fells eines Tieres auf, eine Silhouette – schwierig auszumachen, geschweige denn zu fotografieren. Der Wechsel zwischen grellem Licht und Schatten im Wald macht es nicht einfacher. Aber man sah sie dann schon schön in den Bäumen herumturnen, auch wenn die Kamera das nicht abbilden konnte.
Etwas später hatten wir dann mehr Glück: Zwei Orang Utans (Mutter & Kind) kletterten näher am Weg und tiefer in den Bäumen und dann stand die Orang Utan-Mama tatsächlich plötzlich nur wenige Meter von uns auf dem Waldboden und posierte geradezu. Wow – das war sehr beeindruckend und genau das, was wir uns erhofft hatten, ohne Worte!
Meine Kamera hat mich hier in puncto Schärfe leider irgendwie im Stich gelassen, da waren sogar Handybilder besser … schade, aber egal – Hauptsache mit eigenen Augen gesehen und erlebt! Wir waren sehr froh.
https://silke-und-max.de/Indonesien_Sum…eTrek_part1.htm
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Wir waren froh, als es dann am folgenden Tag raus aus der lauten Stadt ging, ins Dschungeldorf Bukit Lawang.
Unterkunft, Transfer und Dschungeltour hatten wir bereits vorab organisiert bzw. gebucht, und zwar bei Thomas Jungle Tours / Thomas Retreat – und ich kann schon vorwegnehmen: wir können Thomas für alle drei Services wärmstens empfehlen, alles TOP!
Bevor es auf den Jungle Trek gehen sollte, hatten wir aber vorher noch einen ganzen Tag, um uns in Ruhe Bukit Lawang anzusehen.
Ein wirklich wunderschön gelegener kleiner Ort an einem Fluss, umgeben von Hügeln und Wald. Und das Besondere: Das andere Flussufer, auf dem sich auch das Thomas Retreat befindet, kann nur über wackelige Hängebrücken erreicht werden - wow, das hat uns gut gefallen!
Hier der ausführliche Bericht: https://silke-und-max.de/Indonesien_Sumatra_BukitLawang.htm
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Wir sind wieder zurück von unserer dreiwöchigen Reise nach Sumatra & Bali und ich kann nur sagen: Es war sehr schön!
Unser Hauptmotiv für diese Reise war, dass wir gerne freilebende Orang Utans sehen wollten, so lange dies noch möglich ist. So kamen wir auf Sumatra und das Dschungeldorf Bukit Lawang.
Danach sollte es noch etwas reine Erholung mit Meer sein, und so flogen wir noch weiter nach Bali, wo wir 2003 (!) schon mal gewesen sind. Damals waren wir in Sanur, Ubud, Lovina, Tulamben und Ahmed. An diese Orte wollten wir jetzt nicht nochmal, sondern blieben einfach ein paar Tage in Legian/Kuta, um dann noch in den Nordwesten nach Pemuteran zu fahren, wo es touristisch noch nicht so überfrachtet ist wie im Süden.
Den Reisebericht dazu schreibe ich jetzt nicht nochmal (bzw. ich bin aktuell noch dran) – wer mehr dazu lesen und mehr Fotos sehen will, hier geht’s zum ausführlichen Reisebericht:
https://silke-und-max.de/Indonesien_Sum…eisebericht.htm
Begonnen hat die Reise in Medan, der Hauptstadt Nordsumatras. Es ist tatsächlich, wie überall zu lesen ist, eine Stadt ohne wirkliche touristische Attraktionen. Wir blieben dennoch einen Tag zum Akklimatisieren und den brachten wir auch rum. Es sind wirklich kaum westliche Touristen dort unterwegs, so dass wir selbst oftmals die Attraktion waren und fotografiert wurden, war lustig.
https://silke-und-max.de/Indonesien_Sumatra_Medan.htm
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Irgendwie ist Japan schon seit einiger Zeit voll im Trend. Ich hab auch schon zwei Bekannte, die dort waren, aber bei uns ist auch noch kein Funke übergesprungen.
Euren Reisebericht hab ich aber gern gelesen, vielen Dank dafür und guten Rückflug!
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Kostenlos und gut ist auch immer die App navmii, die wir seit Jahren gerne nutzen. Wenn man die jeweilige Karte eines Landes mal geladen hat, ist diese auch offline verfügbar. Aber in Frankreich wird das Internet wohl kaum Probleme bereiten.
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Das sollte ja funktionieren, sonst wären spontane Autoreisen gar nicht mehr möglich. Es geht überhaupt immer mehr Spontanität verloren.
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Seit 12. April gibt es nun auch die gleichnamige Verfilmung des Romans auf Netflix zu sehen - da war ich wohl direkt eine der ersten, die den angeschaut haben (direkt am Nachmittag des ersten Tages) ...
Der Film besticht vor allem durch die schönen Aufnahmen der winterlichen Natur, der Rentiere und den Samen in ihren farbenfrohen Trachten. Ansonsten wird auch hier vor allem langsam, aber nicht langweilig erzählt, auf grausame Details wird verzichtet.
Der Showdown wurde dann - warum auch immer - inhaltlich abgeändert und auch das Ende ist etwas anders. Das hätte nicht sein müssen, aber egal:
Ein sehenswerter Film, aber ich sage: Vor allem lesen, Filmgucken als Zugabe (aber besser Film als gar nicht).Auf jeden Fall ist es ein wichtiger Film für das Volk der Samen, durch den ihr Schicksal eine nochmal höhere imtermationale Aufmerksamkeit erreicht als allein durch den Roman.
Man kann nur hoffen, dass sich dadurch etwas in den Köpfen jener Menschen im hohen Norden Schwedens ändert, die sie loshaben wollen, sie schikanieren und feige ihre Tiere töten. -
Mir ist das schon bewusst und ab und an achte ich auch darauf und es werden neue Verbandskästen gekauft.
Aber ehrlich gesagt: Was ist das für eine Geldmache? Jeglicher Inhalt ist in Plastik verpackt (noch mehr Plastikmüll ..) und was soll an einem Verband und dem andern Inhalt schon kaputt gehen?
Nee nee, ich fühl mich mal wieder verarscht. Ach ja - und die in Plastik eingeschweissten Masken, die grad eh keiner braucht, verfallen auch? Ich lach mich kaputt, auch wenn es eher zum wutschreien ist.
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Hast du Bilder von den Hardrock-Café-Shirts?
Wir sind ja definitiv keine Freunde dieser Kette. Außer mal vor -zig Jahren in Nairobi war ich nie in einem. In Tromsö nur kurz reingeguckt aus Interesse, ein Bier trinken wir leiber in einer echten Kneipe.
Aber ist es nicht sub-optimal, ein T-Shirt zu tragen, wenn man da selber gar nicht war?
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Ich bin mir jetzt schon sicher, dass der Film nicht ans Buch rankommen wird, wie fast immer.
Aber nach einem guten Buch die Verfilmung sehen finde ich erstmal immer spannend. Ok, danach dann oft ernüchternd.
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Ann-Helén Laestadius: Das Leuchten der Rentiere
Durch Zufall stieß ich auf der Suche nach gutem, neuen Lesestoff auf diesen Roman und da ich ja vor kurzem erst selbst im hohen Norden war, hätten Buchtitel und Cover nicht besser passen können. Und ich kann schon verraten: Ich wurde nicht enttäuscht. – Und nein: Man muss nicht im hohen Norden gewesen sein, um dieses Buch zu mögen! Man sollte lediglich etwas Interesse an einem indigenen Volk haben, von dem man hier sonst wenig mitbekommt.
Der in drei Teile gegliederte Roman „Das Leuchten der Rentiere“ (im schwedischen Original: stölt = Diebstahl) spielt im hohen Norden Schwedens beim rentierzüchtenden Volk der Samen. Die Protagonistin Elsa ist im ersten Teil erst neun Jahre alt und wird zufällig Zeugin, wie ein Nicht-Same ihr Rentierkalb tötet. Der auf frischer Tat ertappte Wilderer zwingt sie zum Schweigen und verhindert damit, dass die im Verlauf der Geschichte ohnehin desinteressiert und untätig wirkende Polizei diesen Tötungsdelikt an einem Rentier der Samen weiterverfolgt. Stattdessen wird der Fall als „Diebstahl“ zu den Akten gelegt.
Trotz dieser Ausgangssituation, immerhin einer Straftat, entwickelt sich die Geschichte zunächst sehr langsam und ruhig. Man lernt erstmal vor allem Elsa und die anderen Charaktere aus ihrem verwandtschaftlichen Umfeld kennen, Sitten, Gebräuche und Sprache der Samen sowie die Schwierigkeiten des Volkes mit der nicht-samischen Landbevölkerung. Letztere beginnen bereits im Kindesalter mit Ausgrenzung und Mobbing in der Schule. Und einige verspüren auch schmerzlich die Einsamkeit im hohen Norden.
Hierfür muss man schon etwas Geduld aufbringen (bis zum Ende des ersten Teils, im Hardcover auf Seite 146) und sich an die fremden Begriffe gewöhnen (die hinten im Buch erläutert werden) – doch es lohnt sich!
Der zweite Teil beginnt mit einem Zeitsprung von 10 Jahren, d.h. Elsa ist mittlerweile neunzehn, und es geschieht direkt etwas Grausames, das der Geschichte an Fahrt verleiht und den Leser mitnimmt. Im weiteren spannenden Verlauf sieht sich Elsas Sippenverband durch die Wilderei zunehmend mit Straftaten konfrontiert, die weder polizeilich verfolgt noch geahndet werden, sondern als "Diebstahl" zu den Akten gelegt werden.. Ohnmacht und unterdrückte Wut wachsen. Elsa will dies jedoch nicht schweigend hinnehmen und prangert mutig die Straftaten gegen ihr Volk und die Untätigkeit der Politzeit öffentlich mittels Fotos auf Social Media sowie in einem Interview mit einer Journalistin an - was nicht bei allen gut ankommt. Es folgen Hate-Postings und Situationen, die für Elsa zunehmend bedrohlicher werden …
Ein tolles Buch, das zwar erst langsam in Schwung kommt, nachher dann aber doch spannend wird, dabei regelrecht unter die Haut geht und zugleich auch nachdenklich stimmt.
Dazu vermittelt Ann-Helén Laestadius einen interessanten Einblick in das traditionelle Leben der Samen (wobei ich insbesondere die Beschreibung des „Joikens“, einem speziellen Gesangsstil, interessant fand, s. auf youtube, z.B. hier) mit all ihren Schwierigkeiten in der modernen Welt, z.B. der Rolle der Frau (der traditionell keine leitende Stellung in der Rentierhaltung erlaubt ist), der Naivität der Touristen (die vor allem gerne Instagram-Fotos machen wollen), dem Klimawandel (der Rentiere sterben lässt), der Diskriminierung der Samen und der hohen Suizidrate unter ihnen. Aber es wird auch ein universelles Problem angesprochen: Dass heutzutage zwar sehr viel gechattet und gepostet wird, leider aber zu wenig wirklich miteinander über konkrete Probleme und Gefühle des Einzelnen gesprochen wird.
Ich hatte mich zugegebenermaßen vorher noch nicht näher mit dem Volk der Samen beschäftigt und wenn es um den Themenkomplex „Ureinwohner – Diskriminierung, Rassismus, Entrechtung“ ging, dachte ich mehr an fernere Gefilde wie Australien, Süd- oder Nordamerika als an das quasi benachbarte Schweden. Ich muss sagen: Ich bin sehr erstaunt von Schweden. Im negativen Sinn. Das hätte ich nicht gedacht. In ihrem Schlusswort erwähnt die Autorin, die selbst dem Volk der Samen angehört, dass sich die Erzählung an wahre Gegebenheiten anlehnt und sie bei ihrer Recherche für den Roman einhundert Strafanzeigen von Samen durchgegangen ist. Man fragt sich wirklich, woher dieser Hass kommt und warum einige diesen nicht nur an den Menschen, sondern auch an den Tieren auslassen müssen.
In einem sehr informativen Interview mit Ann-Helén Laestadius (auf Englisch) erfährt man noch mehr zu den Hintergründen zu diesem Roman (insgesamt ca. 57 min):
https://www.youtube.com/watch?v=DAnXO6YqvlY
Die Samen sind übrigens als Urvolk anerkannt - aber einzig Norwegen stellt sie unter den Schutz der internationalen ILO-Konvention 169 (Übereinkommen über eingeborene und in Stämmen lebende Völker in unabhängigen Ländern, das rechtsverbindlichen Schutz und Anspruch auf eine Vielzahl von Grundrechten garantiert).
Der Klimawandel bedroht ihre Lebensweise in besonderem Maße, da zunehmend Rentiere durch Hitzestress, Verbuschung, Parasiten und Nahrungsmangel im Winter (Regen anstelle von Schnee lässt den Boden vereisen und die Tiere gelangen nicht mehr an Nahrung) verenden.
Nachtrag: Seit dem 12. April 2024 gibt es die Verfilmung des Romans auch auf Netflix zu sehen, sehr sehenswert trotz einiger Abwandlungen der Handlung gegen Ende!
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Ja, die normale Jacke/Parka hätte auf Dauer nicht ausgereicht bzw. es wäre noch ungemütlicher geworden. Wenn man an einem Ort bei -14°C auf der Lauer ist, also so gut wie nicht in Bewegung ist, wird es auf Dauer echt kalt (siehe ausführlicher Reisebericht). Dann lieber etwas unbeweglich sein und nicht mehr an Sachen in den Jackentaschen rankommen (oder vorher dran denken, wenn man irgendwas noch dringend braucht. Die Overalls hatten keine Taschen, meine ich).
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