Beiträge von Anja R.

    Heute ist der letzte Tag, wo wir auf der Piste unterwegs sind. Es macht zwar irgendwie Spass, aber wir freuen uns auf normale Strassen und Hotels.

    Es geht also wieder auf Sandpisten rauf und runter, bis wir an ein Flussbett kommen, wo grosse Aufregung herrscht und schon einige Touristen-Jeeps warten. Es gab wohl einen Viehdiebstahl auf der anderen Seite und damit Unruhen. Das Militär ist hierher unterwegs, um uns zu begleiten.

    Während wir so herum stehen, probieren wir an den Ständen die angebotenen "Speisen". Zwischendrin laufen die Hunde, Hühner und Enten und picken sich ihren Anteil. Ein Hund fällt mir auf, er ist ziemlich abgemagert. Mir kommen die Tränen... Natürlich ist mir klar, dass in einem Land wo es den Menschen so schlecht geht, die Tiere keine Möglichkeiten haben, aber trotzdem könnte man ihm doch ein paar Reste hin werfen.

    Ich kaufe essen und gehe ihm hinter her. An einem schattigen Plätzchen füttere ich ihn langsam. Leider kann ich ihm nicht viel geben, dass würde er nicht verkraften, aber er bekommt reichlich. Langfristig wird er es nicht schaffen....<:(

    Plötzlich laute Rufe, wir springen alle in unsere Jeeps und fahren im Konvoi, das Militär lässt sich nicht blicken. Wir treffen aber einige Soldaten auf Moppeds auf der anderen Seite, durchqueren noch einige Flussbetten und Mautstationen werden passiert und dann, ganz plötzlich, liegt eine asphaltierte Strasse vor uns. Die nehmen wir und sind eine Stunde später im Kimony Resort.

    Wir beziehen unsere Bungalows und schlabbern erst mal ein kühles Bierchen, bevor wir losfahren, um den Sonnenuntergang an der Baobab Allee anzuschauen.

    Mist an diesen ganzen Unterkünften an der Westküste ist, dass es nur für einige Stunden Strom gibt. Ich schaffe es kaum, mein Handy, Tablett und eBook aufzuladen. Nachts fällt dann auch noch der Notstrom aus und wir müssen unsere Taschenlampen nutzen.

    Wir fahren ca. eine Stunde bis zur Baobab Allee. Allerdings ist das ein bekannter Hotspot für den Sonnenuntergang und so sind wir nicht alleine. Ich treffe einen schweizer Fotografen, der dieses Jahr schon zum zweiten Mal hier ist und insgesamt zum 10.x Er zeigt mir Fotos, wie es hier nach der Regenzeit aussah.... sehr toll.

    Ich stehe dann wieder alleine rum, aber Untergang ist keiner zu sehen... es ist bewölkt:razz. Also laufe ich ein bisschen umher, kaufe Souvenirs und mache Fotos.

    Belo-sur-Mer heisst dieses Juwel. Die Unterkunft ist kein Highlight. Eigentlich traumhaft gelegen, sind die Bungalows von innen eng und sehr muffig. Wohl fühlt man sich nicht und alles ist so dunkel.

    In den Hütten gibt es keinen Strom und so müssen wir unsere Geräte an der Rezeption aufladen, die gleichzeitig Bar und Wohzimmer des Franzosen ist.

    Das Essen ist ein Witz. Es gibt eine Krabbe mit Bratkartoffeln. Ich habe noch nie so viel gehungert wie in diesem Urlaub. Das Essen ist zumeist zäh oder es gibt nur die Wahl zwischen Fleisch und Fleisch ::). Hier direkt am Meer sollte es doch tollen Fisch geben.....

    Es wurde angekündigt, dass die Abfahrt am nächsten Tag um 10Uhr ist, dann ist Ebbe und alles sollte klappen. Nach dem Essen und einigen Anrufen heisst es plötzlich, wir müssen schon um 7Uhr los. Wir protestieren vehement. Zum einen wollen wir nicht schon wieder so früh hoch und zum anderen ist dann doch noch Flut. Egal es gibt sonst kein Auto. Es wird ewig diskutiert, nützt aber nix...

    Um 21Uhr liegen wir erschöpft in den modrigen Betten. Wieder haben wir nichts von der Unterkunft bzw. der Umgebung... das ist wirklich schade.

    Nach einem schlechten Frühstück, das Teewasser schmeckte nach Fisch:razz, quetschen wir uns ins Auto und fahren los. Wieder über Sandpisten, bis zum ersten Priel.... und dann die Überraschung... es ist Flut und wir kommen nicht rüber:KKopffass2. Fahrer und Guide diskutieren... wir können es nicht fassen, der ganze frühe Aufwand für nix. Es wurde entschieden das wir noch für 2 Stunden zurück ins Dorf fahren und dort verweilen. Manchmal ist man einfach fassungslos.

    Um 9Uhr versuchen wir es erneut. Das Auto muss auch durch tiefes Wasser, klappt aber alles, die zwei Priele werden überwunden. Danach laufen wir wieder über den Damm und sind Punkt 10Uhr abfahrbereit an unseren Jeeps.

    Na toll.... der Guide ruft im Büro und im Hotel an. Büro sagt, irgendwie rüber, Hotel sagt, ich kann euch nicht holen :Kopffass:. Sie telefoniert ewig, dann endlich hat sie ein Auto. Wir packen das nötigste in unsere Tagesrucksäcke, laufen den Kilometer über den Damm und steigen dort in das bestellte Auto, ein Jeep für 4 Personen und zwei Notsitze.... wir passen zu acht rein. Es sollen 4km bis zur Unterkunft sein, dabei müssen zwei halbtrockene Priele durchfahren werden. Wenigstens das klappt. Dann kommen wir am Tsara Belo an und schälen uns aus dem Auto.... Es begrüsst uns ein alter Franzose mit Bierbauch und nacktem Oberkörper. Quatscht uns unnötiger Weise voll, ich verstehe es eh nicht.... und da es fast allen so geht ordern wir eiskaltes Bier und Cola. Total erschöpft bestellen wir sofort Essen, es ist schon 17Uhr, wir sind seit 14 Stunden auf den Beinen und haben richtig Hunger.

    Während das Essen zubereitet wird gehen wir in unsere Hütten und duschen. Das Wasser ist kalt und die Hütte selbst mit Tageslicht dunkel. Also kein echtes Erlebnis, mehr Katzenwäsche. Ich muss noch ein bisschen laufen und gehe an den Strand.... ein Träumchen... soooo schööön:gggitarre

    Angelika, ich bin dankbar für jeden Hinweis, denke hier ja auch nicht immer an alles. Ich behalte es im Hinterkopf, aber momentn sieht es ja aus, als käme ich gut durch. Mittwoch bin ich wieder zu Hause.

    Nein, es ist keine Chamäleon Reise, das kann ich mir leider nicht leisten:ggrins:. Der Veranstalter heisst Exotische Reisen.

    Danke euch allen für die rege Anteilnahme:ppeace

    Und dann können wir es schon riechen... das Meer... noch ein paar Meter durch dichten Dornenwald und trockene Priele, um ein paar Ecken und wir stehen am Damm. Begleitet wurden wir die letzten Meter von einer aufgeregten Kinderschar.... wir verstehen nicht was los ist, hört sich aber negativ an und da sehen wir es auch schon.... der Damm ist unbefahrbar.... ein Auto liegt schon im Wasser. Oh nein... um 2Uhr aufgestanddn, um 3Uhr los gefahren, nur um jetzt zwar passend mit der Ebbe hier zu sein, aber doch nicht rüber zu kommen???? Die Sonne brennt vom Himmel, wir sind müde und erschöpft....~?... wir brauchen ein kühles Getränk.

    Die Fahrer laufen den Damm auf und ab... stochern mit ihren FlipFlops überall rum und teilen uns dann mit, dass die Jeeps da nicht rauf fahren können, der Untergrund ist zu weich.

    Einige Stunden klappt das Konvoi fahren dann ganz gut, aber irgendwann sind wir wieder alleine und so fangen wir an zu singen. Zuerst entscheiden wir uns für "Eeeeeeisgekühlter Bommerlunder...... ", später dann noch "Die Biene Maja". :ggrins:

    Wir durchqueren einige Flussbetten, die nur noch aus riesigen Pfützen bestehen. Allerdings wenn wir den anderen Jeep vor uns sehen und wie tief der oft einsinkt.... boah da wird einem mulmig. Wir machen unsere Fenster weit auf, damit wir zur Not raus schwimmen können. Gleich zweimal sind wir so tief, das wir Wasser im Fussraum haben... :KKopffass2. Naja die Reise heisst ja "Wildes Madagaskar".

    Ein paar Kurven weiter kommt es wie es kommen muss. Wir sind alleine an einer Mautstation. Junge Kerle, gestählte Muskeln, freier Oberkörper, Gewehre geschultert. Sie wollen Geld... logisch... wenn ich die Gesten des Fahrers richtig deute, will er ihnen klar machen, das der andere Jeep für uns mit bezahlt hat. Klappt aber nicht, die Männer umrunden unser Auto.... Der Fahrer fragt uns, ob wir Geld haben und malt 5.000 in den Staub auf dem Amaturenbrett... Wir diskutieren, ob wir das einfach aussitzen sollen, bis dem anderen Jeep auffällt, dass wir fehlen oder zahlen und nix wie weg :cconfused... wir entscheiden uns für letzteres. Das gibt nachher wieder Ärger....

    Mautstationen gibt es an diesem Tag viele. Manche sind nett, manchmal sind es Kinder, manche sind forsch und mansche sind nicht besetzt und wir werfen die Schranken einfach ins Gras. Alle wollen sie Geld....

    So zieht sich der Tag dahin, wir machen nur Harmonie Pausen und ansonsten schlingern wir über Sandpisten, rasen über Geröll oder hüpfen durch krasse unebene Untergründe.... 11 laaange Stunden.

    Jetzt ist die Stimmung in der Gruppe schlecht, aber im Vergleich alleine auf der Strecke zu sein, ist uns das egal.

    Wir kommen an einen Fluss und müssen mit der Fähre übersetzen.

    Der Fährschiffer muss erst geweckt werden und wir brauchen einige Leute aus dem Dorf zur Unterstützung. Die Jeeps werden abenteuerlich auf das Floss gefahren wir müssen mit drauf. Der Motor springt an, geht aber immer wieder aus.... Das Floss treibt ab, den Fluss hinunter, in dessen mitten die eigentliche Fähre für Hochwasser steht. Der Motor springt wieder an und wir werden zusätzlich mit Manneskraft in die richtige Richtung geschoben.... der Motor geht wieder aus und ich überlege schon wohin ich springe, wenn wir aufprallen:shocked: aber da gehg er wieder an und wir schaffen es ans andere Ufer....also zumindest das Floss. Die Autos werden noch halb durchs Wasser, dann aber komplett an Land gefahren. Wir müssen auf ein anderes Floss umsteigen und werden den Rest einzelnen an Land getragen....

    Es sind 10 Stunden reine Fahrtzeit angesetzt. Wir fahren bei völliger Dunkelheit los, zumindest das Licht am Jeep funktioniert, wenn auch sonst nix und die Reifen total abgefahren sind. Wir sagen nochmals, dass die anderen uns nicht weg fahren sollen.

    Um 5Uhr wird es langsam hell, das ist eine Erleichterung, die Anspannung bei Dunkelheit über Sandpisten durch unsicheres Gebiet zu rasen war gross. Wir haben unseren ersten Platten und wechseln den Reifen, unser vierter Reifenwechsel der gesamten Reise. Es geht weiter und plötzlich sind die anderen weg.... wrr alleine mit dem Fahrer, der nur ein paar Brocken Französisch spricht und wir gar nicht....

    Der steigt aus, schaut sich immerzu um, läuft hektisch auf und ab und dann geht es los... die ersten Leute kommen aus den Ecken und betteln drauf los. Als es agressiver wird steigen wir in den Jeep , kurbeln die Fenster hoch und verfluchen den Guide. Was für eine Scheisse... Unbehagen macht sich breit. Wir versuchen die anderen telefonisch zu erreichen, kein Empfang. Der Fahrer fängt an, herumliegende Sachen aus dem Auto zu verteilen.... und Geld. Er hat nicht viel, umgerechnet nur ein paar Cent, aber die reissen es ihm aus der Hand.

    Plötzlich biegt der andere Jeep um die Ecke. Ich halte ihn an und sage denen meine Meinung. Ich werde von meinen Mitfahrern unterstützt, aber die im anderen Jeep sind ausser sich, dass ich so eine Welle mache und wenn ich so ein Schisser bin, soll ich zu Hause bleiben. Das sehe ich natürlich anders und mache den Guide darauf aufmerksam, dass ich nicht noch einmal auf offener Strecke ALLEINE stehen will. Es gibt lautstatke Szenen, aber icn bleibe dabei das geht gar nicht.

    Zum Abendessen sitzen wir draussen unter Girlanden. Ich dick eingemummelt und eingesprüht, ich will keinen Kontakt mit Mücken, vermeiden kann ich es aber nicht ganz. Es ist immer noch schwülwarm.... Tropen eben.

    Wir bekommen das beste Abendessen der ganzen Reise gredenzt und als wir so richtig zuschlagen wollen... BÄM... kein Strom... kein Licht... {a. Wir und noch zwei Gruppen sitzen im Dunkeln und hier ist dhnkel dann aber auch STOCKDUNKEL..... aaaaber wir sind ja die einzigen Deutschen und wir sind vorbereitet und so zücken wir unsere Taschenlampen und können im Schein dieser in Ruhe weiter essen. Die anderen sind wohl nicht vorbereitet...... Es werden zwar auch Kerzen gebracht, aber bei jedem Lüftchen sind sie erloschen.

    Danach gehen wir umgehend ins Bett, es ist 20.15Uhr.:question wir müssen um 2Uhr aufstehen, denn um nicht irgendwo in einer Hütte unterzukommen müssen wir bis Belo sur Mer. Zusätzliche Schwierigkeit ist, dass der Ort am Meer von einer Art Prielen durchzogen ist und wir nur bei Ebbe zum Hotel können.

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