Beiträge von Anja R.

    Die Frische auf den Märkten ist unglaublicb, man möchte gerne überall rein beissen... aber da nichts frisch vor Ort geköchelt wird und man nicht weiss wie lange alles schon liegt, habe ich mich bisher nichg getraut.

    Ambositra ist auch bekannt für Holzarbeiten, daher haben wir verschiedene Hölzer kennen gelernt... Palisander, Ebenholz, Rosenholz.... leider wird weiterhin viel Raubbau betrieben, das Land ist weitgehendst abgeholzt. Die Menschen nehmen sich nuf den Teil zum Überleben, aber die Politiker verschleudern den Rest ins Ausland, Erlös geht in die eigene Tasche.

    Zwei Stunden später haben wir an einem Kiosk gehalten und ein kühles Bierchen gezischt, das war in Ambohimahasoa. Dort haben wir auch einen Spaziergang durchs Dorf gemacht, als uns ein Lehrer entdeckte. Wir sind dann in die Englischklasse und haben uns den Fragen der Schüler gestellt. Locker wurden sie erst, als wir uns zu zweit einfach mit in die Reihen gesetzt haben. Leider habe ich keine Fotos dabon, die wurden von den Mitreisenden gemacht, aber wir hstten mächtig Spass.

    Durch die Reifenpanne mussfen wir die letzten 20km in Dunkelheit fahren und wenn ich dunkel sage, dann meine ich dunkel.... Keine Strassenbeleuchtung, nicht mal, alle Autos mit Licht, Fussgänger, Tiere... alles auf der Strasse.

    Das Hotel war kein Highlight, aber wir mordsmüde, deshalb schon um 21.30Uhf im Bett:ggrins:

    Ich habe noch mal kurz zurück geblättert, ob ich es schon erwähnt hatte... und ja, hatte ich... :ggrins:... der Urlaub ist unglaublich.

    Gestern sind wir früh los gefahren, weil wir 250km mit einigen Stopps zu bewältigen hatten. Vorbei an einigen Reisfeldern dann der Klassiker... Reifenpanne. Der linke Vorderreifen war platt und wir hatten Zeit. Die Kerle haben mit angefasst und wir haben Landschaftsfotos gemacht. Auf der anderen Strassenseite war ein Haus und die Bewohner kamen langsam, aber neugierig näher. Wir haben Kekse an die Kinder verteilt und dann die Fotos die wir von ihnen gemacht haben, herum gezeigt. Das Gelächter war gross.

    Weiter über Land wurde die Landschaft immer grüner. Zwischendurch wieder ein Ort mit Markt, herrlich wir stürzten uns ins Getümmel. Ihr glaubt gar nicht was hier alley einzeln verkauft wird und was alles wieder verwertet wird. Jeder Müllhaufen an der Strasse wird gut durchgewühlt und alles was noch brauchbar ist, wird mit genommen, der Rest verbrannt. Deshalb ist es im Land auch relativ sauber... leere Dosen, Kappen von Wasserflaschen usw.

    Nächster Stopp war dann Ambositra. Die Gruppe der Betsileo soll fleissig sein und gerne arbeiten, deshalb sind sie auch relativ wohlhabend... sie müssen kein Hunger leiden. Die Familien haben im Durchschnitt 6 Kinder... fleissig eben.:ggrins: Sogar die Zebus werden hier kastriert, damit sie mehr Leistung bringen. Deshalb bedeutet Ambositra auch Stadt der Eunuchen....

    Zum Mittag hatte ich heute Zebueintopf mit Mangold und zweierlei Reis.. Leider war das meiste Fleisch nicht ganz durch gebraten und so konnte ich es nicht essen.

    Danach haben wif eine Werkstatt besucht, die Zebuhörner verarbeitet. Es gab Besteck, Schachspiele und allerlei Krimskrams... für mich ein Zebuhorn-Armband. Danach sind wir noch zu den Miniaturen. Hier wird alles aus Aludosen hergestellt. Die Gegenstände werden sehr filigran gearbeitet, die Arbeiter waren bemerkswert.

    Antisirabe ist auch Hauptstadt der Pousse-Pousse. Eine Art Rikscha, ursprünglich von Hand gezogen, aber auch mit Fahrrad möglich. Das ist keine Touri-Attraktion sondern hier wirklich noch in Gebrauch. Ich musste dringend meinen Kekshaushalt auffüllen und so habe ich einen älteren Herrn angehalten. Ich spreche ja kein französisch, also habe ich übersetzen lassen, wo ich hin will und einen Preis ausgehandelt. Der war wohl sooo hoch, dass er mich noch durch die ganze Stadt kutschiert hat. Kekse habe ich aber auch bekommen.

    Die Einheimischen zahlen ca. 100 bis 200 Aiary. Das sind nicht mal 0,10€. Ich habe 1€ bezahlt... und hatte zwischendurch noch daran gedacht auszusteigen und zu helfen.8)

    Wie soll ich es sagen... :cconfused... es war ein phantastischer Montag :gggitarre. Jubiläumsreise eben.

    Antsirabe war schon unter den frühen Monarchen und natürlich den Franzosen ein Heilkurort und man kann auch heute hier noch kuren. Die Stadt ist aber auch von Industrie besiedelt. Das Three Horses Beer wird hier gebraut, es gibt Edelsteine, Tabak, Textilindustrie.

    Die Kolonialzeit ist hier äusserlich noch allgegenwärtig. Es gibt Villen, Prachtstrassen und einen Kurpark.

    Gleich am Morgen haben wir den Markt besucht. Ich liebe Märkte. Es gibt alles was man braucht oder einfach gerne hätte. Ex herrscht reges Treiben, Geschäftigkeit und Handel. Wir haben uns hinein gestürzt. Ausländer gibt, sind aber nicht viel zu sehen, entsprechend neugierig wird man beäugt.

    Auf dem gestrigen Weg nach Antisirabe haben wir uns noch mal 200m höher ins Hochland geschraubt, auf 1500m. Die Landschaft war geprägt von Reisfeldern in Terrassenform.

    Dazwischen immer wieder Ansammlungen von Backstein- oder Lehmhäusern. Die Häuser werden eng aneinander gebaut, das dient der Sicherheit und der Wärme. Da auf der Insel der Wind immer aus Osten kommt, gibt es zu dieser Seite keine Fenster. Auch die Türen werden in andere Richtungen gebaut, zumeist nach Westen.

    Die Dächer bestehen zumeist aus Stroh, selten aus Wellblech. Das Vieh unten, der Mensch oben mit offener Feuerstelle. Der Rauch verfestigt zwar das Stroh, aber die Fenster sind Ruß geschwärzt.

    Die Ziegel werden hier überall auf den Feldern gewonnen und gleich am Strassenrand gebrannt.

    Zwischen Juni und dem Beginn der Regenzeit werden hier die Leichen umgebettet. Das ist dann auch die Zeit wo regelmässig fie Pest ausbricht. Je nach Familie wird der Zeitpunkt mal nach 6 Jahren, mal nach 10 Jahren gesetzt.

    Leichen werden hier in Tücher gewickelt und in die Familiengruft gelegt. Nach Jahren raus geholt und es wird ein neues Tuch drum herum gewickelt. Die Leichenreste werden in der Gruft dann eine Etage höher gelegt und so geht es immer weiter, bis nur noch Knochen übrig sind. Das spart Platz.

    Die Umbettungen werden von grossen, fröhlichen und bunten Festen begleitet, die die Familien jedes Mal wieder in finanzielle Nöte bringen.

    Heute haben wir so eine Pozession beobachtet, uns aber fern gehalten und selbstverständlich keine Fotos gemacht. Nur später von zwei Familiengruften.

    Wir sind jetzt in Antsirabe, übersetzt die Stadt des Salzes und zweitgrösste des Landes.

    Wir haben dann noch einen Sonntagsmarkt besucht und sind ganz normale Strassen in irgendeinem Nest entlang gelaufen. Grandios~^^ Wir haben Nüsse erstanden und Bananen und was man ansonsten nicht braucht:ggrins:

    In einem Hinterhof haben wir dann angeschaut, wie hier Töpfe gemacht werden. Die Menschen sammeln Alu überall, bringen das in den Hof da wird es geschmolzen und bestens wieder verwertet.

    Die Hauptstrasse ist geteert, die davon abgehenden Strassen sind aus rotem Sand. Entsprechend sehen alle Pflanzen, alle Häuser am Wegesrand rot aus. In den Gassen und Hinterhöfen ist es dann auch deutlich unaufgeräumter und dreckiger. Vor den Häusern wird aber immerzu gefegt.

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