Beiträge von Anja R.

    Zum Mittag hatte ich heute Zebueintopf mit Mangold und zweierlei Reis.. Leider war das meiste Fleisch nicht ganz durch gebraten und so konnte ich es nicht essen.

    Danach haben wif eine Werkstatt besucht, die Zebuhörner verarbeitet. Es gab Besteck, Schachspiele und allerlei Krimskrams... für mich ein Zebuhorn-Armband. Danach sind wir noch zu den Miniaturen. Hier wird alles aus Aludosen hergestellt. Die Gegenstände werden sehr filigran gearbeitet, die Arbeiter waren bemerkswert.

    Antisirabe ist auch Hauptstadt der Pousse-Pousse. Eine Art Rikscha, ursprünglich von Hand gezogen, aber auch mit Fahrrad möglich. Das ist keine Touri-Attraktion sondern hier wirklich noch in Gebrauch. Ich musste dringend meinen Kekshaushalt auffüllen und so habe ich einen älteren Herrn angehalten. Ich spreche ja kein französisch, also habe ich übersetzen lassen, wo ich hin will und einen Preis ausgehandelt. Der war wohl sooo hoch, dass er mich noch durch die ganze Stadt kutschiert hat. Kekse habe ich aber auch bekommen.

    Die Einheimischen zahlen ca. 100 bis 200 Aiary. Das sind nicht mal 0,10€. Ich habe 1€ bezahlt... und hatte zwischendurch noch daran gedacht auszusteigen und zu helfen.8)

    Wie soll ich es sagen... :cconfused... es war ein phantastischer Montag :gggitarre. Jubiläumsreise eben.

    Antsirabe war schon unter den frühen Monarchen und natürlich den Franzosen ein Heilkurort und man kann auch heute hier noch kuren. Die Stadt ist aber auch von Industrie besiedelt. Das Three Horses Beer wird hier gebraut, es gibt Edelsteine, Tabak, Textilindustrie.

    Die Kolonialzeit ist hier äusserlich noch allgegenwärtig. Es gibt Villen, Prachtstrassen und einen Kurpark.

    Gleich am Morgen haben wir den Markt besucht. Ich liebe Märkte. Es gibt alles was man braucht oder einfach gerne hätte. Ex herrscht reges Treiben, Geschäftigkeit und Handel. Wir haben uns hinein gestürzt. Ausländer gibt, sind aber nicht viel zu sehen, entsprechend neugierig wird man beäugt.

    Auf dem gestrigen Weg nach Antisirabe haben wir uns noch mal 200m höher ins Hochland geschraubt, auf 1500m. Die Landschaft war geprägt von Reisfeldern in Terrassenform.

    Dazwischen immer wieder Ansammlungen von Backstein- oder Lehmhäusern. Die Häuser werden eng aneinander gebaut, das dient der Sicherheit und der Wärme. Da auf der Insel der Wind immer aus Osten kommt, gibt es zu dieser Seite keine Fenster. Auch die Türen werden in andere Richtungen gebaut, zumeist nach Westen.

    Die Dächer bestehen zumeist aus Stroh, selten aus Wellblech. Das Vieh unten, der Mensch oben mit offener Feuerstelle. Der Rauch verfestigt zwar das Stroh, aber die Fenster sind Ruß geschwärzt.

    Die Ziegel werden hier überall auf den Feldern gewonnen und gleich am Strassenrand gebrannt.

    Zwischen Juni und dem Beginn der Regenzeit werden hier die Leichen umgebettet. Das ist dann auch die Zeit wo regelmässig fie Pest ausbricht. Je nach Familie wird der Zeitpunkt mal nach 6 Jahren, mal nach 10 Jahren gesetzt.

    Leichen werden hier in Tücher gewickelt und in die Familiengruft gelegt. Nach Jahren raus geholt und es wird ein neues Tuch drum herum gewickelt. Die Leichenreste werden in der Gruft dann eine Etage höher gelegt und so geht es immer weiter, bis nur noch Knochen übrig sind. Das spart Platz.

    Die Umbettungen werden von grossen, fröhlichen und bunten Festen begleitet, die die Familien jedes Mal wieder in finanzielle Nöte bringen.

    Heute haben wir so eine Pozession beobachtet, uns aber fern gehalten und selbstverständlich keine Fotos gemacht. Nur später von zwei Familiengruften.

    Wir sind jetzt in Antsirabe, übersetzt die Stadt des Salzes und zweitgrösste des Landes.

    Wir haben dann noch einen Sonntagsmarkt besucht und sind ganz normale Strassen in irgendeinem Nest entlang gelaufen. Grandios~^^ Wir haben Nüsse erstanden und Bananen und was man ansonsten nicht braucht:ggrins:

    In einem Hinterhof haben wir dann angeschaut, wie hier Töpfe gemacht werden. Die Menschen sammeln Alu überall, bringen das in den Hof da wird es geschmolzen und bestens wieder verwertet.

    Die Hauptstrasse ist geteert, die davon abgehenden Strassen sind aus rotem Sand. Entsprechend sehen alle Pflanzen, alle Häuser am Wegesrand rot aus. In den Gassen und Hinterhöfen ist es dann auch deutlich unaufgeräumter und dreckiger. Vor den Häusern wird aber immerzu gefegt.

    Was für ein phantastischer Tag... Madagaskar ist genau wie ich es mir vorgestellt habe.

    Heute sind wir dann in Richtung Süden aufgebrochen. Die Strassen der Hauptstadt werden gesäumt von Kiosken mit Waren aller Art.... sooo viele Menschen sind unterwegs, ein einziges Gewirr. Hier wechseln sich Prachtbauten mit Bretterbuden, grosse Strassen mit heruntergekommenen Gassen ab. Man kann das gar nicht in Worte fassen.

    Antananarivo ist eigentlich eine Ansammlung von Hügeln mit Reisfeldern dazwischen. Zu den Feldern gehörte dann die Unterstadt in der die Menschen lebten, die die Felder bestellen und eine Oberstadt, wo sich auch der Königspalast befindet. Ca. 4 Millionen Menschen leben auf diesen Hügeln, in einem Radius von ca. 18km um den Palast.

    Mein Taxifahrer sagte mir, die Politiker versprechen immer so viel, bis sie gewählt werden, dann stecken sie sich das Geld selber ein und das Volk bleibt arm. Der erste Teil kommt mir bekannt vor... :ggrins:

    Draussen auf dem Land sieht man dann diese Armut. Es sind überall viele Menschen unterwegs, aber dort wo nur Felder sind oder Ziegel gebrannt werden, da sieht man es konkret.

    Wir haben oft angehalten und einmal bin ich in einen Kiosk. Hab mich erschrocken, weil zwei Militärs mit Maschinenpistolen in der Ecke sassen, aber ich wurde freundlich begrüsst. Noch freundlicher dann verabschiedet, als ich den kompletten Vorrat an Keksen für umgerechnet 1€ aufgekauft hatte.... für die Kinder unterwegs. Naja... aus der Hütte raus hatte sich das mit den Keksen schon rum gesprochen :ggrins::ggrins:

    Gestern Abend habe ich zuerst mal Ute kennen gelernt. Sie reist mit Chamäleon Reisen. Wir haben viel gequatscht und dann zeigte sie Fotos von ihrer Botswana Reise und den Berggorillas die sie getroffen haben. Der Wahnsinn :question

    Gegen 18Uhr kamen dann meine Reisegefährten an und ich muss sagen, damit habe ich einen guten Fang gemacht. Meine Zimmergenossin kommt aus Hamburg und ist kompatibel.

    Wir haben dann noch zusammen gegessen, aber mehr ging nicht.

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