Heute morgen begrüßen mich die Shetlandinseln.
Ganz bestimmt auch feines Terrain, aber ich freute mich auf die Färörer. Der Sturm war vorbei und es war ruhig auf dem Wasser. Fast das halbe Schiff war seekrank, ich war also in guter Gesellschaft. Mir ging es gut, ich saß immer lange draußen und ließ mir den Wind um die Ohren pusten. Frühstück und Mittagessen waren schmackhaft, die Zigaretten ebenfalls. Alles wieder in Ordnung. Auf die heiße Badewanne hatte ich allerdings keinen Bock.
Irgendwann ist ja jede Schiffsreise zuende und die Färöer empfingen mich mit typisch grauem Himmel.
Genauso hatte ich es mir auch vorgestellt. Die gebuchte Wohnung war schnell gefunden und so saß ich bis eben noch mit meiner lieben Begleitung im Pub am Hafen. Wir versorgten uns noch mit dem nötigsten im Supermarkt und freuen uns auf die kommenden Tage. Morgen wird als erstes das Mietauto abgeholt.
Während ich also schlief, hatte der norwegische Anbieter mein Guthaben geplündert. Viel war nicht zu holen, aber trotzdem ärgerlich. Ich ging erst mal duschen, konnte mich kaum auf den Beinen halten, weil das Schiff tüchtig schaukelte. Es war halt Sturm. Mir wurde plötzlich kodderig, kaum hatte ich mich abgetrocknet, war ich sofort wieder schweißnass. Der Magen drehte sich und die Seekrankheit hatte mich ab jetzt voll im Griff. Mit nassen Haaren flüchtete ich nach draußen, da konnte ich es gut aushalten. Es wurde allerdings nicht besser. Sobald ich ins Innere des Schiffes kam, war mir speiübel. Ich ging zur Rezeption und fragte nach Tabletten. Ich bekam eine Packung mit den aufmunternden Worten „ in Dänemark sind die illegal, aber sie helfen wirklich gut, nimm jetzt eine und vom Schlafengehen noch mal 2“. Einen Beipackzettel gab es nicht. Der Koffeingehalt ließ darauf schließen, daß es wohl ein Antihistaminikum war, ich hatte eh keine Wahl, und schluckte die Dinger runter. Das teuer gebuchte Abendessen war nach 3 Rosmarinkartoffeln beendet und ich torkelte in meine Koje. Kaum in der waagerechten bin ich auch sofort eingeschlafen. Nach 3 Stunden war ich wieder wach und fühlte mich besser.
