Wir stellten das Auto ab und gingen den Rest zu Fuß. Murtas liegt am Hang und manche Straßen sind nicht nur schwindel erregend steil, sondern auch für Autos nicht befahrbar.
Ein Besuch in Almeria
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- Reisebericht
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Petra -
1. November 2009 um 20:36
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Von außen ahnt man nicht, wie schön, die Renovierung geworden ist. Das Haus liegt auf beiden Straßenseiten und ist durch einen Übergang miteinander verbunden.
Im Stall stehen zwei Esel und dösen vor sich hin... -
Wir befinden uns auf ca. 1500 m, es ist frisch hier oben. Auf dem letzten Bild sieht man das Haus von der Rückseite, eine traumhafte Lage!
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Wir machen einen Spaziergang durch das Dorf. Hier kennt natürlich jeder jeden. Es gibt ca. 400 Einwohner (im Sommer sind es ein paar mehr), davon sind ungefähr 80 Ausländer.
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Gegenüber der Kirche befindet sich die Dorfkneipe. Wir gehen hienein und bestellen uns einen Rotwein. Dazu bekommen wir Tapas gereicht. Jeder bekommt eine Scheibe Brot dick mit Fleisch belegt. Nachdem der Wirt erfährt, dass ich Vegetarierin bin, gibt es für mich einen Teller mit Salat.
Zu dem 2. Glas Wein gibt es dann eine Bohnensuppe. Im Gegensatz zur Stadt, wo man sich Tapas aus vielen Vorschlägen aussuchen kann, gibt es in den Dörfern nur das, was gerade da ist.
Man freut sich über unsere Anwesenheit, ich darf ein paar Fotos machen, der Dorfälteste (meist der reichste mann im Dorf) besteht auf einem Portraitfoto.
Wir bezahlen nur insgesamt 7,30 € und verlassen die gastliche Stätte. -
Es gibt noch eine alte Wäscherei aus dem 18. Jahrhundert, die noch benutzt wird.
Hier oben in Murtas sind viele Häuser verfallen, aber auch viele in gutem Zustand und einige werden renoviert. -
So langsam müssen wir an den Heimweg denken, denn im Dunkeln wollen wir nicht die Berge hinuntersausen. Wir halten noch einen Schnack mit einem "ausgewanderten" Engländer, der hier vor ca. 10 Jahren hängen geblieben ist und besuchen eine Belgierin mit ihrer Familie, die auch vor langer Zeit ausgestiegen ist. Übrigens im Winter wird es recht kalt und es gibt auch Schnee. Das stelle ich mir allerdings nicht so einfach vor. Im Dorf selber gibt es eine Grundschule mit den Klassen 1-4, danach müssen die Schüler lange Fahrten mit dem Bus in Kauf nehmen.
Zurück nehmen wir einen anderen Weg, die Straßen aus dem Dorf heraus sind nicht nur eine Herausforderung, sondern lassen unseren Adrenalinspiegel gewaltig ansteigen. Annelie fragt sich hinterher, wie sie es geschafft hat, diese engen, steilen mit 180° -Kurven zu schaffen. Na gut, dass ich hier nicht mit dem Motorrad fahren muss.
Kurz hinter dem Dorf halten wir noch an einer Bodega, hier wird der typische Schinken verkauft und klar, es gibt auch Rotwein dazu...
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Nun ist es doch dunkel geworden und wir fahren langsam die Strecke nach Hause. Wieder ein toller Ausflug, der uns die Gegend und die dort lebenden Menschen etwas näher gebracht hat.
Wir sahen noch einen wunderschönen Sonnenuntergang ... -
Obwohl der Tag schon recht lang war, hatten wir aber noch eine Einladung zum "Tapas" essen. Hier in Spanien geht man erst spät aus und so machten wir uns nach 21 Uhr auf den Weg in die Stadt.
Wir wohnen in einem Vorort von Almeria an der Costa Cabana. Das Lokal, wo es eigentlich die besten Tapas von ganz Almeria gab, hatte leider geschlossen, aber es gibt ja auch ein ZWEIT-BeSTES Lokal und da kehrten wir ein. Zu jedem Glas Wein gab konnte man sich aus einer Vielzahl von Tapas eines aussuchen. Für mich gab es z. Beispiel eine Folienkartoffel mit Aioli, gebackenes Gemüse mit Brot und und und. Ich will ja gar nicht verraten, wieviel ich getrunken habe
Wer Fisch liebt, kommt voll auf seine Kosten, es gab über 20 verschiedene Angebote mit Fisch. Mehr asl gesättigt kamen wir spät abends wieder zu Hause an.
Den nächsten Tag beschloss ich nichts zu unternehmen und nur in der Sonne zu braten, mal an den Strand zu gehen und einfach nur ein spannendes Buch zu lesen.
Abends gab es ein 5-Gänge-Menü für Teresa als Abschiedsessen, das Laura und Annelie gezaubert hatten, da Teresa am nächsten Tag einen 24-Stunden-Bereitschaftsdienst schieben musste und erst am Sonntag früh wieder nach Hause kommen konnte.Pünktlich, während das Essen zubereitet wurde, gab es kein Wasser mehr. Man konnte die Hähne aufdrehen wie man wollte, es kam nichts heraus. Der Klempner war nicht zu erreichen, so wurden wir eben selber tätig. Gegenüber ist der Strand mit den Duschen, also wurde Wasser abgefüllt, dann wurde noch schnell Trinkwasser in Containern gekauft und wir sahen uns schon am nächsten Tag unter der Dusche am Strand stehen...
Wir hatten aber Glück, denn am nächsten Vormittag war das Wasser wieder da. Was auch immer passiert war, wir werden es nicht erfahren..
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Am 7. November fuhren wir wieder mit dem Bus in die Stadt Almeria, denn wir wollten über den Markt bummeln.
Zunächst wurden wir gewarnt, dass hier geklaut wird, was nicht niet- und nagelfest ist. Also nahmen wir erst gar nicht viel mit.
Der Markt war bunt, es gab alles vom Gemüse über Gewürze zu Schuhen, Kleider, Gürtel, CDs, Zara-Klamotten und andere Fälschungen... -
Ich kaufte nur ein paar Cillischoten, Annelie erstand auch ein paar Kleinigkeiten.
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Danach setzten wir uns erschöpft an den Strand und sahen den Kite-Surfern zu. Ein paar junge Leute trauten sich ins Wasser, wir genossen lieber die warme Sonne.
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Mit dem Bus fuhren wir zur Universität, denn wir wollten ja auch mal sehen, wo Laura ihre Zeit verbringt.
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Die Universität ist noch recht jung, sie gibt es erst seit 1993. Ein Schwerpunkt ist die Forschung. Mittlerweile studieren fast 15.000 dort. Die Anbindung aus Almeria mit dem Bus ist gut und die Lage schon fast einmalig. In den vorlesungsfreien Zeiten kann man ganz einfach auch mal an den Strand gehen. Welche andere Uni hat das schon zu bieten?
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Annelie und ich, wir machten noch einen Abstecher in den Naturpark Cabo de Gata. Der Naturpark ist vulkanischen Ursprungs und somit gibt es hier auch viel unberührte Natur und viele schöne Buchten am Meer.
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In der Nähe liegt der Fischerort San Jose. Uns gefiel er nicht und somit bleiben wir auch nicht lange im Ort. Auf dem Nachhauseweg gab es wieder einen imposanten Sonnenuntergang.
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Am 8. November heißt es Abschied nehmen, von Laura, von Teresa, von Nero, der immer so gerne mit dem Tennisball spielte, von Almeria, von Südspanien...
Da unsere Maschine erst nach 17 Uhr startet, nehmen wir uns die Zeit und machen alle zusammen noch einmal einen Spaziergang am Strand. Wir sammeln etliche Steine und einige schöne Muscheln.
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So schnell geht eine Woche vorbei...
In der Ferne fliegt ein Schwarm Vögel auf, unser "Vogel" wartet auch schon!Viele Grüße
PetraPS. Eines habe ich vergessen zu erwähnen und zwar das "mar del plastico" (Plastikmeer), wie es mir schon im Juni unangenehm aufgefallen ist. Fährt man längere Strecken am Meer entlang, so sieht man kilometerweit nur Plastikplanen. Es sind hässliche Gewächshäuser, die diese Gegend verschandeln, das "mar del plastico", wie es die Einheimischen nennen...
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