Das mit dem Gammeltag hat vorzüglich geklappt, deswegen gibt es auch nur zwei Bilder...
Therese und Ludger gingen zum Dinner, es war "Formal" angesagt. Da wir keine Abendkleider mitgenommen haben, gingen wir ins Restaurant in den 10. Stock und haben auch dort fürstlich gespeist.
Viele Grüße
Petra
]Den nächsten Bericht gibt es von Puerto Madryn, also Fortsetzung folgt!
In Südamerika unterwegs - Teil 2 – Live von unserer Kreuzfahrt
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- Reisebericht
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Petra -
5. Januar 2015 um 16:29
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Nach ca. 693 nautical miles erreichten wir am 9.01.2015 Puerto Madryn (Patagonien) gegen 8 Uhr morgens. Die Uhren haben wir wieder um eine Stunde zurückgestellt. Wieder sind wir in Argentinien.
Wir liegen am Hafen und es fahren Shuttle-Busse in die ca. 5 Kilometer entfernte City. Dort erkundigen wir uns in einem Reisebüro, wo man Fahrräder mieten kann. Wir bekommen eine Liste mit den Anbietern, sowie eine Karte von Puerto Madryn und die nähere Umgebung. Wir hatten vor, entweder 14 Kilometer nördlich (Doradillo) oder 14 Kilometer südlich (Punta Loma) von Puerto Madryn zu radeln. Dort gibt es geschützte Naturgebiete, wo man Wale, Seelöwen und Seevögel beobachten kann. Wir fragten nach, ob das machbar sei. Kein Problem versicherte man uns: it´s easy.
Prima, nun fehlten uns nur noch die Fahrräder. Wir klapperten ein paar Anbieter ab. Das, was man uns anbot, entsprach nicht im Geringsten unseren Vorstellungen, die wir von den Fortbewegungsmitteln hatten.
Daher entschieden wir, ein Taxi zu nehmen. Also gingen wir zum Taxiplatz. Das erste nannte uns einen Preis, den wir entrüstet ablehnten (zu teuer). Dann gingen wir an eine andere Stelle und fragten einen anderen. Wieder hörten wir: 360, auf unsere Nachfrage meinte er (alles spielte sich natürlich auf spanisch ab) das ist für Hin- und Rückweg. Nun wollten wir den Preis für den einfachen Weg haben. Da nahm er sein Mikrofon und wollte in der Zentrale nachfragen. Und er schaute uns auch so fragend an. Im Nachhinein wissen wir jetzt warum...
Schnell entschieden wir, dass 360 ARS doch nicht die Welt seien, wir wollten schließlich die Wale sehen. So fragte ich, wie lange denn der Aufenthalt sei. 30 Minuten und auf unseren fragenden Blick meinte er dann, nun ja 45 Minuten. Prima, das war doch super, also stiegen wir ein und los ging die Fahrt.
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Was wir dann auf der Fahrt mitbekamen, ließ uns fast verstummen. Der Weg war zwar eine Straße, aber was für eine, unbefestigt mit Geröll und viel Staub. Mit dem Fahrrad hätten wir nur geweint und wären sofort wieder umgekehrt. Die Sonne stach nur so vom Himmel. Wie gut, dass wir keine vernünftigen Fahrräder bekommen haben.
Dann waren wir da am Playa Doradillo und wir staunten wieder. Hier gab es nichts außer Natur. Es ist ein geschütztes Gebiet. In diese Bucht kommen die Wale und gebären ihre Jungtiere und ziehen sie hier groß. Leider war kein einziger Wal zu sehen.
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Dann fuhren wir an eine andere Stelle. Kilometerlanger Strand und kein Mensch außer uns ist da. Friedrich übte sich im Steine werfen und wir blieben ein Weilchen am Strand, ehe wir uns dann wieder zurückfahren ließen.
Wir schmunzelten noch immer über unsere „Naivität“ und stellten uns vor, wie es gewesen wäre, wenn wir hier mit den Fahrrädern hingefahren wären, oder eben nur eine Hinfahrt mit dem Taxi genommen hätten. Wir haben nämlich unterwegs nur ein oder zwei Baufahrzeuge getroffen.
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In Puerto Madryn angekommen, gingen wir noch ein wenig durchs Städtchen spazieren. Irgendwann suchten wir uns ein kühles Plätzchen mit WIFI. Nachdem wir ausgiebig gesurft haben, nahmen wir den nächsten Shuttle-Bus zurück zum Schiff.
Interessant wäre auch ein Besuch der Halbinsel Valdes gewesen. Dort kann man Seeelefanten, Seelöwen, Pinguine, Seevögel und vieles mehr beobachten. Dieser Ort wurde in die UNESCO Weltnaturerbeliste aufgenommen. Für einen Tag ist jedoch die Zeit viel zu kurz und der Weg dorthin auch ziemlich unbequem. So haben wir darauf verzichtet.
Das war´s für heute. Morgen erreichen wir gegen 16 Uhr Ortszeit das Kap Horn. Ich bin schon sehr gespannt. Es ist auch jetzt schon kühler geworden und die Temperatur ist auch zurückgegangen. Das Meer ist auch nicht mehr ganz so ruhig.
Man hat uns gesagt, dass wir morgen auch kaum Internetzugang haben werden. Verständlich, es liegt ja auch wirklich ziemlich weit ab.
Viele Grüße
Petra -
Am 10. und 11. Januar hieß es: At Sea – es lagen 857 nautical miles zwischen Puerto Madryn und dem südlichsten Punkt Südamerikas, dem Kap Horn, dazu schreibe ich später noch mehr, denn so richtig ist das eigentlich nicht.
Wir ließen es uns gut gehen, Langeweile hatten wir nicht. Einmal gingen wir ins Theater, es wurde gezeigt, wie man den argentinischen Tango richtig tanzt. Man konnte sogar mitmachen. Wir haben aber lieber nur ein Weilchen zugeschaut. Hatte ich schon geschrieben, dass wir in Iguazu eine Deutsche kennengelernt haben, die jedes Jahr für 6 Wochen nach Buenos Aires fliegt, nur um Tango zu tanzen? Da muss ja was dran sein.Das Essen an Board ist fantastisch, wir lesen, spielen Tischtennis und spielen mit unseren Freunden Doppelkopf. Da geht die Zeit schnell herum. Zwischendurch müssen wir auch immer wieder essen...
Es ist kühler geworden, so um die 12° und außerdem gibt es einige Wellen, die manchen auf dem Schiff zu schaffen machen. Wir haben Glück, ich habe mein Sea-Band angezogen und damit geht es ganz gut. Ludger wurde auch zwischendurch mal blass um die Nase, aber nach einem Mittagschläfchen hatte er sich auch wieder gefangen.
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Die Nacht war relativ unruhig und am nächsten Morgen gegen 8 Uhr sahen wir das erste Mal wieder Land. Es war Feuerland im Westen und im Osten sahen wir die Insel Isla de los Estados. Diese Insel war früher eine Gefängnisinsel, bevor das Gefängnis nach Ushuaia verlegt wurde.
Unsere Route führte nun durch die Estrecho de le Maire. Die Temperatur ist auf 6° gesunken.
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Um halb vier trafen wir uns mit Therese und Ludger in unserer Kabine, denn nun näherten wir uns dem Kap Horn. Für uns alle ein Höhepunkt auf dieser Schiffsreise.Das Wetter war grandios, allerdings nur noch 4°C, was allerdings nicht normal war. Im Januar beträgt die Lufttemperatur wie auch die Wassertemperatur konstant ca. 8°, im Juli nur 5°. Es wird selten wärmer als 12-13°. An 280 Tagen im Jahr regnet es aber. Wir haben hier mitbekommen, wie sich das Wetter innerhalb von Minuten ändern kann. Mal lag das Kap Horn im Nebel, in der nächsten Minute klarte es wieder auf und die Sonne schien.
Kap Horn ist eine Landspitze auf der Insel Hornus, die zu Chile gehört und man sagt, dass es der südlichste Punkt von Südamerika sein, wenn man nicht die noch südlicher liegenden Diego-Ramirez-Insel sowie die Sandwichinseln dazurechnet.
Die Entdeckung des Kap Horns wird dem niederländischen Seefahrer Willem Shouten zu gerechnet, der 1616 das Kap Horn entdeckte. Shouten kam aus der Stadt Hoorn und daher wurde diese Landspitze nach seiner Heimatstadt benannt.
Die Winde am Kap Horn sind tückisch, hier trifft der Atlantik und der Pazifik zusammen, die Umrundung waren früher gefürchtet und es heißt auch, dass hier der größte Schiffsfriedhof der Welt ist. Über 800 Schiffe liegen vor Kap Horn im Meer.
Von all dem bekamen wir nichts mit, die Sonne schien und das Meer war ruhig ließ uns die Umrundung des Kap Horns genießen.
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Der Kapitän meinte es gut mit uns, wir blieben eine ganze Weile vor Ort. Zum ersten Mal trafen wir ein anderes Kreuzfahrtfahrt, es war die Golden Princess, die uns entgegenkam.
Auf dem 2. Bild sieht man das Denkmal, von Jose Balcells, das 1992 in Gedenken an die 10.000 Seeleute, die hier ihr Leben verloren, errichtet wurde. Es zeigte einen stilisierten Albatross. Leider ist die Hälfte am 10.11.2014 schon abgefallen und wartet auf Restaurierung. Der Wind war einfach zu stark.
Für uns geht die Fahrt jetzt weiter durch den Beagle Kanal. Morgen um 7 Uhr werden wir in Ushuaia sein.
Viele Grüße
Petra -
Am Montagmorgen gegen 7 Uhr erreichten wir nach 139 nautical miles Ushuaia, die südlichste Stadt der Welt, die zu Argentinien gehört. Schon der Blick von unserem Zimmer fesselte uns. Schneebedeckte Berge und die Außentemperatur betrug nur wenige Grad über Null. Daher zogen wir uns warm an. Im Vorfelde hatten wir uns schon überlegt, was wir anstellen wollen. Ushuaia gilt als langweilige, triste aber bunte Stadt. Therese wollte gerne die Pinguine sehen, aber Pinguine fischen den ganzen Tag draußen im Meer und kommen erst gegen 16 Uhr an Land, es sei denn sie brüten gerade. Aber die Brutzeit ist vorbei und so liefen wir Gefahr, keine Pinguine zu sehen, da wir ja schon um 15:45 wieder an Board sein mussten.
Um zu den Pinguinen hinzukommen, hätten wir außerdem eine mehrstündige Bootsfahrt auf dem Beagle Kanal unternehmen müssen. Ich war jedoch froh, dass wir mal wieder Land unter den Füßen spürten.
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Daher machten wir uns auf den Weg zum Glacier Martial. Ein Wanderweg oder ein Bus führt zu der in 7 Kilometern gelegenen Sesselliftstation. Die Fahrt mit dem Sessellift kostet 16 USD. Von dort aus gibt es wieder schöne Wanderwege in die Berge mit toller Sicht auf den Beagle Kanal und Ushuaia. So stand es in den Reiseführern.
Es gab jedoch weder einen Bus zu Station hinauf, geschweige denn einen funktionierenden Sessellift. Seit über einem Jahr gibt es die nicht mehr. Die Liftanlage ist total veraltet und wird wohl auch in naher Zukunft nicht mehr repariert.
So blieb uns nur noch ein Taxi übrig, denn nachdem wir unsere Zeit durchgerechnet hatten, die uns verblieb, entschieden wir uns dafür. Wir bezahlten 100ARS zu viert und als wir die Stecke sahen, um zur Liftstation zu kommen, waren wir froh, dass wir es nicht zu Fuß gemacht hatten. So schön war der Weg nun nicht und außerdem auch ziemlich steil.
Dann folgte ein schweißtreibender Weg nach „oben“, den wir zu Fuß gehen mussten. Obwohl es nur ca. 4° C war, kamen wir ins Schwitzen und meine Pumpe ging auf Hochtouren. Dennoch lohnt sich dieser Aufstieg, denn es erwartete uns ein wunderschöner Blick. -
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Zurück zur unteren Sesselliftstation nahmen wir einen anderen, aber keinesfalls besseren Weg. Es gab sogar einige Lokalitäten, die geöffnet hatten. Dort probierte Friedrich ein Cape Horn Bier, es ist ein dunkles Stark-Bier. Ich nutze das WIFI und lud den letzten Bericht hoch. Mein kleines Laptop hatte ich nämlich mitgenommen.
So verschnauften wir eine Stunde, was ich auch dringend brauchte. Für die Wanderung haben wir 3 Stunden benötigt. (Ich verrate mal, dass ich heute, am nächsten Tag ordentlich meine Waden merke, denn solche Touren mache ich nicht oft!)
Es ist jedoch eine wirklich schöne Alternative, wenn man keinen Schiffsausflug machen möchte.
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In der Post (Bild 1) besorgten die Männer Briefmarken für die Karten, die geschrieben wurden. Na ja, was auch immer sie da drinnen gemacht haben, es hat ziemlich lange gedauert...
Dann schlenderten wir noch ein wenig durch die Hauptstraße, so richtig pralle fanden wir Ushuaia nicht, aber immerhin war es ja das Ende der Welt. Das ist jedoch schon mal ein Grund hierherzukommen. -
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Die Fahrt durch den Beagle Kanal war sehr schön. Immer wieder sahen wir Gletscher, die bis an das Wasser reichten. Auf diesem Bild hier gab es noch einen Wasserfall dazu.
Wir ließen den Abend bei einem Cocktail Special of the Day ausklingen (Pisco sour) und spielten ausgiebig Doppelkopf. Das Glück war dieses Mal Therese hold, die pausenlos gewann.
Das war´s für heute
viele Grüße
Petra -
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