Georgien 2015
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- Reisebericht
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kiki -
25. September 2015 um 22:56
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Von Achalziche aus fährt so gegen 10:00 eine Marschrutki direkt nach Vardzia. Das gefiel mir, da ich auf einen privaten Transport verzichten konnte. Aufenthalsdauer in Vardzia sind so ca. 2 Std. das reicht auch für die Besichtigung. Wer länger bleiben möchte, muß mit Taxe anreisen, da die Marschrutki nur 1x am Tag diese Strecke bedient.
Die Strecke nach Vardzia ist auch landschaftlich sehr schön, es würde sich daher auch der ein oder andere Fotostopp lohnen.Der erste Ursprung Vardzias ist nicht bekannt. In den Höhlen lebten so ca. 800 Mönche, gleichzeitig galten sie auch als Zufluchtsort für fast 50000 Menschen aus der Umgebung.
Viele der damals angelegten Säle existieren nicht mehr. Ein Erdbeben im Jahr 1283 setzte der Anlage sehr stark zu. Alle Höhlen und Säle die heute sichtbar sind waren zu damaliger Zeit im Felsen verborgen.
Das Zentrum der Anlage bildet die Kapelle, drumherum lassen sich auch wieder Fresken bestaunen.
2 Stunden sind ausreichend um die Anlage zu erforschen. Man sollte etwas trittfest sein, da viele Stufen sehr rutschig sein können. Man kann diesen Ausflug auch von Tiflis aus buchen. So weit ist es nicht entfernt.
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Am nächsten Tag ging es wieder auf die Reise. Signachi mit seinen Weinregionen sollte der letzte Stop werden. Mit der Marschrutki ging es erst einmal wieder zurück nach Tiflis, zum Busbahnhof Didube. Um nach Signachi zu kommen, war ich gezwungen erst einmal mit vollem Geraffel in die Metro zu steigen, da die Busse in Richtung Signachi von einem anderen Busbahnhof starten. Ging aber alles recht einfach und reibungslos. Allzu lange warten mußte ich nicht. Am Busbahnhof Samgori angekommen, war ich schon 30min später unterwegs in Richtung Signachi. Die Taktfrequenz der Marschrutki ist hoch, da diese Gegend sehr beliebt ist.
Die Stadt hat sehr viel mediterranes Flair und ist sehr beliebt bei den Touristen. Busladungen voll Besucher kommen täglich auf Tagesvisite aus Tiflis angereist. Die Stadt ist sehr hübsch zurecht gemacht, man merkt einfach, daß hier der Tourismus viel Geld einbringt. Es ist eine sehr bekannte Weinregion, daher kommen auch viele um hier die guten Tropfen zu verköstigen
Nachdem ich eine Unterkunft gefunden hatte, machte ich mich auf den Weg zum Kloster Bodbe und der Sankt Nino Quelle. Zur Quelle muß man ca. 500 Stufen den Berg hinabsteigen und steht dann vor einem unscheinbaren Badehaus, welches für jedermann offen ist. Unter Ausschluß der Öffentlichkeit können sich hier die Gläubigen 3x im kalten Wasser untertauchen und wird dann von allen Leiden befreit.
Für Georgier eine sakrale Handlung. Ich glaube nicht an so etwas, hab mir also das Badehaus nur von außen angeschaut. -
Tagsdrauf war das Kloster Dawit Garedja an der Reihe. Verbindungen mit den Öffis gibt es hier nicht, man ist gezwungen private Transporte zu organisieren. Es liegt ziemlich weit abseits in der kaukasischen Steppe, direkt an der Grenze zu Aserbaidschan. Der letzte Teil der Strecke ist eine recht erbärmliche Schotterpiste mit vielen Schlaglöchern.
Das Kloster selbst hat man recht schnell erkundet. Viele Bereiche sind für Besucher gesperrt, u.A. auch die Höhlenwohnungen der Mönche. Die möchten hier gerne ihre Ruhe haben.Das eigentlich Interessante befindet sich auf dem Hügel hinter dem Kloster. >""§
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Der Weg den Hügel hinauf ist sehr steil. Man lascht über ausgewaschenes Gestein und es ist teilweise sehr rutschig. Gutes Schuhwerk ist hier gefragt. Wenn man dann endlich oben angekommen ist, sieht man als erstes eine kleine Kapelle, die aber verschlossen ist.
Dreht man sich dann um, wird man mit tollen Blicken über die Steppenlandschaft belohnt. Das ist übrigens schon Aserbaidschan >""§
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Zu den Höhlen gibt es immer wieder tolle Ausblicke über die weiten Ebenen der Steppe.
Wenn man dann wieder zum Kloster hinabsteigt, bemerkt man ein kleines Häuschen mit freundlichen Uniformierten. Es sind die Grenzbeamten Aserbaidschans. Sie deuteten mir an, daß ich gerne noch ein paar Bilder der tollen Landschaft fotografieren durfte und jetzt heißt es "Willkommen in Aserbaidschan"
Man kann diesen Ausflug auch in Tiflis buchen. Allerdings ist die Anreise dann sehr lang und man sollte sich vorher erkundigen, wie lange man sich dort aufhält. Meistens halten die Busse dort für ca. 2 Std. das ist meiner Meinung nach ein wenig kurz, zumindest wenn man auch ein wenig fotografieren möchte. Dazu sollte man auch eine gute Kondition im bergauflaufen besitzen, sonst wird es echt knapp. Ich war 3 Std. dort, das war ausreichend.
Dawit Garedja trägt auch den den Weltkulturerbetitel. -
Am nächsten Tag wollte ich eigentlich nur faulenzen, entschied mich dann aber doch für einen kurzen Ausflug zur Wehrkirche Gremi. Diese trägt auch den Weltkulturerbestempel.
Danach war auch gut mit Besichtigungen rund um Signachi. Noch was für den kleinen Hunger und dann war wieder packen angesagt.
Tagsdrauf ging es wieder zurück nach Tiflis. Mein Hostel hatte eine tolle Dachterrasse, die mir einen schönen Blick über die Altstadt bot. Gleich nach Ankunft buchte ich einen letzten großen Tagesausflug.
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Der letzte große Tagesausflug führte mich entlang der georgischen Heerstrasse nach Kazbegi. Es gibt in der Altstadt von Tiflis einige Anbieter, die diesen Ausflug anbieten. Die Umgebung von Kazbegi, bzw Stepanzminda ist auch ein beliebtes Wandergebiet. Übernachtungen sind genügend vorhanden.
Der erste Stop war die Festung Ananuri.Danach ging es immer weiter hoch in die Berge. Allein die Fahrt ist schon ihren Preis wert, da es immer wieder schöne Ausblicke auf die Landschaft gibt. Kurz vor Kazbegi stehen kilometerweise Brummis in der Warteschleife. Ein Indiz dafür, daß man sich kurz vor der russischen Grenze befindet.
In Stepanzminda befindet sich hochoben auf dem Berg die Kirche Gergeti. Wer will, kann hochlaufen, der Weg ist ca 7km lang. Man kann sich aber auch hochfahren lassen, was ich dann auch in Anspruch nahm.
Die Gegend ist sehr beliebt bei Tagesausflüglern. Alleine ist man dort oben nie...Bei jeder Klosteranlage sprudelt auch eine Quelle. Viele Gläubige waschen sich hier und füllen gerne das Wasser in Flaschen ab.
Auf dem Rückweg noch ein Stop beim Denkmal für die georgisch-sowjetische Freundschaft, hoffentlich sind die Beziehungen nicht ganz so verwittert wie das Denkmal selbst.
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Die letzten Tage in Tiflis verbrachte ich mit bummeln, Postkarten schreiben und schlemmen.
Die Hitze, die mich zu Beginn meiner Reise so fertig machte, war auch vorbei. Das nächste Mal werd ich wohl lieber im Oktober den Kaukasus besuchen. Die Temperaturen sind dann angenhemer.
Es war ein ganz neues Reisegebiet für mich und ich fand es wirklich sehr spannend. Bis auf den Norden rund um Mestia und Kutaisi mit der Klosteranlage Gelati kann man alles auch per Tagesausflug von Tiflis aus erreichen. Die kurzen Wege im Land machen es dem Besucher sehr leicht und Tourenanbieter gibt es genug.
Vielleicht hat ja dem einen oder anderen mein kleiner Bericht gefallen. Zugegeben, für 3 Wochen ist der Bericht ziemlich lang geworden, aber es gibt hier auch vieles zu bestaunen.LG kiki
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