Nun bin ich wieder in einer Ecke gelandet, wo man noch ein wenig hinterweltlich ist. Die Technik funktioniert im Bayerischen Wald selten bis gar nicht. Mein Smartphone hatte keinen Empfang und somit konnte ich auch nicht nachfragen, wie es an den anderen Stellen aussah.
Egal, ich marschierte weiter zu den Wisenten, da ließ sich kein Tier blicken. Ebenso bei den Luchsen, auch diese hatten keine Lust im Regen zu spazieren und haben sich verkrochen.
Nun hatte ich die Wahl weiterzulaufen und darauf zu hoffen, dass ich auf die anderen treffe, oder umzukehren. Da ich mich mit anderen Spaziergängern unterhalten haben, die von der anderen Seite kamen, erfuhr ich, dass es nur wenig Tiere zu sehen gab.
Na gut, dann drehe ich um und gehe Kaffee trinken.
Wieder kam ich am Wisentgehege vorbei und dieses Mal sah ich viele Tiere. Klasse, es regnete zwar in Strömen, aber was solls. Ich baute mein Stativ auf, suchte ein Plätzchen für meinen Rucksack, den ich mit einem Schirm schütze, holte die Kamera raus, zog einen Regenschutz über und war bereit.
Auf einmal hörte ich ein wildes Schnauben und sprang erst einmal ein paar Schritte rückwarts. Ein Wisentbulle ist bis an den Zaun gekommen, er wollte wohl den Störenfried vertreiben. Gut der Zaun hielt und ich nahm nur mein Stativ etwas zurück. Damit konnte ich eh nicht viel anfangen, weil das Wisent viel zu nahe stand.
Ich hatte nun viel Zeit, mich auf die richtigen Einstellungen einzuschießen, denn schwarze Tiere im weißen Schnee und dann noch Regen und Nebel, das hat mich am Anfang etwas überfordert.
Ich hatte jedoch Glück, dass der Bulle lange in meiner Nähe weilte und mich beobachtete, während er sich an einem Felsen schubberte.