Jetzt kann es ja nur besser werden, dachte ich mir jedenfalls, denn es geht ja an der Küste entlang.
Aber auch das war nur meine Wunschvorstellung. Immer wieder ging es bergauf, um dann wieder bergab zu gehen.
Jetzt kann es ja nur besser werden, dachte ich mir jedenfalls, denn es geht ja an der Küste entlang.
Aber auch das war nur meine Wunschvorstellung. Immer wieder ging es bergauf, um dann wieder bergab zu gehen.
Die Wege an sich waren schön, es war schon ein angenehmes pilgern, nur eben für mich doch sehr anstrengend.
Manchmal ging der Weg für ein kurzes Stück "oben" an der Straße entlang. Ich machte zweimal Pause und setzte mich einfach an die Boardsteinkante. Manchmal gab es auch Sitzsteine. Dann den Rucksack ab und für einen Weile die Schuhe und Strümpfe ausgezogen.
Die letzten 4 Kilometer schleppte ich mich nur noch so dahin. Mir fehlten die längeren Pausen. Das gab die Zeit aber nicht mehr her. Immer öfter schaute ich auf meinen Schrittzähler, der ist im Übrigen ziemlich genau.
Dann sah ich das Schild meiner Unterkunft, wunderbar, nun kann es einfach nicht mehr weit sein. Ich fragte einen Anwohner nach der Straße, er meinte nur: bajo und zeigte nach unten, dann meinte er noch, ich möchte vorsichtig und ganz langsam nach unten gehen.
Fortsetzung folgt!
Sehr nett wurde ich empfangen. Ich bezahle das Zimmer mit Karte und buche für den nächsten Tag das Frühstück mit. In dem Übernachtungspreis ist es nicht enthalten. 5 Euro bei Cash-Zahlung, 7,50 € wenn ich mit Karte bezahle. Klar, was ich mache...
Ich frage nach dem nächsten Minimarkt und sie meint oben. Nee, da komme ich gerade her, das kann ich nicht mehr. Ich bin total schlapp und schaffe heute keinen Meter mehr. Sie bietet an, dass sie für mich hinfährt. Das möchte ich nicht. Ich sage, ich brauche Wein, Wasser und Bananen. Das hat sie alles da, wunderbar, der Abend ist gerettet.
Dann kommen die beiden Österreicherinnen, frisch geduscht und erholt. Sie sind schon eine Stunde hier und gehen jetzt zum Minimarkt. Sie fragen mich, ob ich was brauche. Ja, ein wenig Brot zum Wein. Ich lade sie zu einem Glas ein, wenn sie dann wieder da sind.
Dann bekomme ich das Zimmer gezeigt, wow, das gefällt mir, es ist richtig gemütlich. Ich habe sogar einen kleinen Balkon. Wenn ich aus dem Fenster schaue, dann sehe ich das Meer und vom Balkon aus, sehe ich das Kloster.
Wie immer gehe ich zuerst unter die Dusche, dann wasche ich meine Sachen und dann geht es zum gemütlichen Teil über. Ich setze mich auf das Bett und lege die Füße hoch. Immer noch keine Blasen...
Später kommt Katharina (ich hoffe, ich habe den Namen richtig geschrieben) und wir klönen und klönen, dabei leeren wir die Flasche Wein und essen das Brot dazu...
Ein richtig netter Abend und ich kann später gut schlafen.
Heute habe ich wieder einen Ruhetag eingebaut und da bin ich froh drüber. So kann ich die vielen Eindrücke sacken lassen und mich von den für mich langen Etappen erholen.
Heute morgrn bin ich erst zu 9 Uhr zum Frühstück gegangen, es gab frisch gepressten Orangensaft, Tee oder Kaffee, Baguette frisch getoastet, Butter, selbst gemachte Marmelade, Käse und dann noch 3 Stücke selbst gebackenen Kuchen.
So kann der Tag beginnen.
Danach bestellte ich das "Zimmermädchen" ab, ich brauche bei 2 Nächten nicht alles neu geputzt, das Bett kann ich auch selber machen. Nun war weiter Erholung angesagt. Ich hatte Zeit meine Bilder zu bearbeiten und Bericht zu schreiben.
Gegen 15 Uhr raffte ich mich auf und ging eine Runde spazieren. Oiã gefällt mir richtig gut. Ich ging zum Meer, es sind ja nur ein paar Schritte und schaut mir das Kloster. Leider war es geschlossen.
Um 16:15 h saß ich in dem schönen Garten des Restaurants. Leider hat die Küche von 16 - 20 Uhr zu. Ich fragte nach, ob ich nicht doch etwas bekommen kann. Er holte die Speisekarte und tippte auf Empanadas. Sin carne fragte ich? Nein, alles mit Fleisch. Er merkte wohl, dass mir der Magen in den Kniekehlen hing und meinte, na gut einen Salat könnte er mir machen, grüner Salat, Spargel, Tomaten, Zwiebeln und Oliven. Perfekt! Ich fügte noch hinzu: pero no zanahorias (aber keine Möhren)
Dazu bestellte ich mir einen Weißwein, es gab dann noch Brot dazu, herrlich. Ich saß lange da und genoss das schöne Wetter, die Aussicht, das Essen und den Wein.
Von dort ging ich dann nach "oben" in den Minimarkt und versorgte mich mit Kleinigkeiten für heute Abend und morgen früh. Ich will wieder früh los und um diese Zeit gibt es noch kein Frühstück.
Auf dem letzten Bild sieht man mein Zimmer mit Balkon.
Nun habe ich die Hälte meines Pilgerweges geschafft. Daher mal ein kleines Fazit:
Ich bin froh, dass ich das endlich mal in Angriff genommen habe. Das Wetter ist hervorragend und die Etappen, die ich bisher gegangen bin, waren gut zu schaffen. Manche halt ein wenig anstrengender.
Mein Rucksack ist gut zu tragen, ich schätze, dass ich 10 kg mit mir rumschleppe. Ich habe mich an das Gewicht gewöhnt.
Ungefähr alle Stunde nehme ich den Rucksack für eine Weile ab und alle rund 5 Kilometer mache ich eine ausgiebige Pause. Wenn es geht, zieht ich dann auch die Schuhe aus und lasse Luft an die Füße.
Ich habe keine Blasen bekommen und denke mir, das hängt mir meinen gut eingelaufenen Schuhen (Ecco Wanderschuhe Expedition III) und den sündhaft teuren WrightSocks zusammen.
Dass ich alleine pilgere ist eine Wohltat, so muss ich auf nichts und niemanden Rücksicht nehmen, kann fotografieren und rasten, wo ich will und kann mein persönliches Tempo gehen.
Ich treffe viele interessante Menschen und was noch schön ist, ich habe viel Zeit
So kann ich richtig gut abschalten, manchmal aber einfach zuviel Pilgermodus.
Eben klopfte es an meiner Türe, ich reise doch morgen ab, meinte sie und ich brauche doch sicher noch meinen Asuweis...
Ebenso habe ich mir in Caminha keinen Pilgerstempel abgeholt.
Alles in allem, es ist eine tolle Sache.
Eben gab es einen schönen Sonnenuntergang als Abschiedsgeschenk.
Viele Grüße
Petra
Meine 9. Pilgertag von Oia nach Baiona - 30.982 Schritte ~ 18,5 km
Der Ruhetag war genau richtig. Ich hatte mir heute den Wecker auf kurz nach sechs Uhr gestellt, schaute einmal kurz aus dem Fenster und legte mich wieder hin. Es war ja noch nicht einmal richtig hell, außerdem war es nebelig.
So stand ich erst eine Stunde später auf, packte meine Sachen und zog von dannen. Zum Frühstück gab es eine Banane, ein paar Schokokekse und Wasser, nicht gerade üppig, aber um diese Zeit gab es halt noch nichts besseres. Den Schlüsseö ließ ich in der Zimmertür stecken, so hatte ich es vereinbart. Dann ging ich los.
Mhmm mein Wanderstock liegt noch im Zimmer, wie blöde, ohne kann ich nicht gehen. Ich ärgere mich über mich selber, denn ich habe extra noch überall nachgeschaut, ob ich etwas vergessen habe.
Gott sei Dank kam ich wieder rein, denn die ersten Frühstücksgäste saßen schon da. Glückk gehabt. Ich holte meinen Stock und dann ging ich los.
Der Weg ist gut ausgeschildert. Nach knapp 4 Kilometern erreichte ich das Hotel Glasgow. Hier trank ich einen Kaffee Latte und aß ein Croissant und holte mir hier auch einen Stempel ab.
Knapp 3 Kilometer weiter erreichte ich die Alberge Aguncheiro. Hier machte ich wieder einen kleine Pauss bei einem Mineralwasser, obwohl ich ein Tonic Wasser bestellt habe. Für ein Mittagessen war es noch zu früh. Nach einer Weile kamen auch ein paar Pilger vorbei. Eine Kanadierin, die total lustig und laut war. Sie ging mit einer jungen Deutschen. Dann war noch eine Deutsche da, die sich aber weigerte mit den beiden zusammenzulaufen. Echt lustig...
Alle 3 kamen von A Guarda und sind schon ca. 18 km gelaufen. Zwei wollen auch in Baiona stoppen, das junge Mädel muss aus Kostengründen bis zu einer Pilgerherberge laufen und die gibt es erst in A Ramallosa.
Ich habe mal gefragt, wie es mit der Situation für Pilger in den günstigen Herbergen aussieht. Sie sagte, es gibt überall noch genügend Platz. Das wird sich wohl erst ab Redondela ändern. Ab da werden wohl die Massen unterwegs sein.
Die Sonne ist schon ganz schön kräftig. Wir marschieren alle weiter. Da sie recht flott unterwegs sind, gehe ich dann wieder als Schlusslämpchen. Wie meinten sie noch: man trifft sich in Baiona am Strand.
Einige Kilometer weiter suche ich eine Einkehrgelegenheit. Langsam bekam ich Hunger und ich wusste, es gibt nur noch ein oder zwei Möglichkeiten. Die erste, die ich fand, öffnet erst in drei Tagen. So lange wollte ich nun nicht warten.
Doch kurz dahinter kam noch ein Gasthof. Ich ging hinein und fragte, ob ich etwas zu essen bekommen kann. Er schüttelte den Kopf und meinte, die Küche ist geschlossen. Dann las ich Bocadillo und queso, ich wusste zwar nicht was es war, aber ich fragte, ob ich denn das bekommen könnte. Ja, meinte er, ein Bocadillo kann ich haben.
Es stellte sich heraus, dass es ein leckeres Baguette mit Käse war. wunderbar.
So war ich gesättigt für die nächsten Kilometer. Es ging nun nicht mehr parallel zur Küste entlang, sondern ich musste über den Berg.
Nun folgte eine tolle Strecke und ich war wieder ganz alleine auf der Welt!
Und weil sie so schön war, gibt es gleich ein paar mehr Bilder davon. Manchmal musste ich ganz schön kraxeln und manchmal rutschte ich auch aus. Alles in allem war es aber eine Wohltat zu den Wegstrecken am Straßenrand, die zwar einfacher waren, aber eben auch langweiliger.
Der Berg war geschafft und ich auch ein wenig. Nun traf ich ich auch einen Pilger, als ich dann Rast machte. (Bild 3)
Wir kamen ins Gespräch und siehe da, er ist Rumäne und ist eigentlich zu Dritt unterwegs. Leider hat er sich den Fuß verrenkt, oder eine Zerrung, so genau habe ich das nicht verstanden und er musste 3 Tage aussetzen. Jetzt hat er halt das Problem und muss jeden Tag 36 km "abreißen". Daher läuft er jetzt alleine. Er lebt seit kurzem in Düsseldorf, weil er dort als IT-ler eine Stelle hat. Man trifft schon interessante Menschen.
Dann erreiche ich Baiona. Der Ort ist größer als ich gedacht habe. Als ich hier an der Kirche zögerte, wohin ich soll, kam schon gleich jemand aus dem gegenüberliegenden Restaurant und zeigte mir den Weg. (Obwohl ich überhaupt nicht gesagt habe, wohin ich will )
Zur Sicherheit fragte ich einen älteren Herrn, der mit seinem Hund spazieren ging, wo mein Hotel liegt.
Er ließ es sich nicht nehmen und begleitete mich bis zur Hoteltüre.
In der Pension EL Mosquito habe ich ein Zimmer reserviert, Frühstück gibt es nicht. Das Zimmer gefällt mir, alles neu und vor der Türe geht die Post ab.
Eine Bar jagt die andere und dazu Musik...
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