Madagaskar 2018

  • 10 Jahre musste ich warten, weil ich mir diese Reise zum 50. Geburtstag schenken wollte und nun ist es soweit. :ggrins:

    Am Donnerstag den 27.09. fliege ich mit Air France von Hamburg über Paris nach Antananarivo, der Hauptstadt von Madagaskar. Dort werde ich von Klaus abgeholt, der seit ca. 20 Jahren auf Madagaskar lebt und dort ein Gästehaus hat. Bis zum nächsten Abend bleibe ich dort. Außerdem habe ich einen ganzen Koffer mit seinen Bestellungen dabei.

    Samstag geht es dann in Richtung Süden. Stationen werden sein: Antsirabe, Ambalavao, Fianarantsoa, Ranohira, Toliary, Sarondrano, Ifaty, Ambatomilo, Morombe, Belo sur Mer, Morondava, Kirindy und wieder zurück in die Hauptstadt. Ich brauche 3 Wochen für diesen Weg durchs Land und an der Küste zurück. Dabei möchte ich King Julien treffen :rrocken und Land und Leute kennen lernen.

    Auf der Reise teile ich mir das DZ mit einer Frau aus Hamburg, die ich bisher nur vom Telefon kenne. Kennenlernen werden wir uns Freitag. Ich hoffe das wir kompatibel sind.

    Ich habe mein Tablett dabei und hoffe, dass ich ab und an schreiben kann. Für Kommentare gibt es einen anderen Thread.

  • Manahoana aus Madagaskar,

    nach einem holprigen, aber komfortablen Flug bin ich verspätet in Antananarivo, der Hauptstadt, angekommen. Wie in solchen Ländern üblich, musste ich 10x meinen Pass vorzeigen und 5x mein Visum mit Zahlungsbeleg, nachdem ich es hatte :ggrins:. Gaaaanz am Ende dieser Vorstellung, musste dann das Gepäck noch mal gescannt werden, bevor man den Flughafen verlässt. Als ich meinen vorgebuchten Fahrer fand war es bereits 1Uhr nachts.

    Die Straßen waren leer, Strassenlampen gab es nicht. Je näher man der Stadt kam, desto mehr Menschen sah man am Strassenrand schlafen oder Feuer auf der Strasse machen.

    Das Gästehaus Sibylle liegt auf einem Königshügel etwas ausserhalb der Stadt. Ein Mastino Napoletano und ein Neufundländer sorgen auf dem Gelände für Sicherheit und es gibt einheimische Security.

    Ich habe mein Zimmer bekommen und mich dann erst mal mit einem Bier auf meine Terrasse gesetzt. Unfassbar, 10 Jahre gewartet und jetzt bin ich da:gggitarre

  • Ääähhhmmm ja wie soll ich es sagen:ppfeifen... ich bin wohl voll im Urlaubsmodus... habe mich ja gestern hier um einen Tag vertan. Treffe die Gruppe erst heute Abend und nicht gestern und los geht die Tour erst morgen.

    Also gestern habe ich viel mit Klaus gequatscht, er ist ein spannender Mensch und er hat eine unglaubliche Geschichte. Ich stelle ihn noch mal gesondert vor, falls jemand eine Reise hierher plant ist er der richtige Mann für die Organisation.

    Abends hat mich sein Fahrer dann in mein erstes Tourhotel gebracht, das Hotel 3 Metis. Die Strassen hier sind nicht beleuchtet und fahren ist gefährlich. Überall Fussgänger und Moppeds auf der falschen Spur. :question Die Strassen sind gesäumt von Garküchen und einer Art Kiosk und alles ist voller Menschen.

    Die Hauptstadt wurde in den Büchern als dreckig beschrieben, das finde ich nicht! Staubig ja, aber nicht dreckig. Überall wird immer wieder gefegt und die Menschen sind sauber gekleidet. Klar gibt es überquellenden Müll, aber eben nur ab und an.

    Die Frauen hier sind mitunter sehr hübsch, was in den letzten Jahren wohl zu vermehrtem Sextourismus bei den Franzosen geführt hat.

    Gestern war es dann schon spät und so habe ich nur noch was im Restaurant gegessen und bin in einen tiiiiiefen Schlaf gefallen. Urlaub eben:ggrins:

  • Heute morgen vom Lärm der Großstadt geweckt worden und erst mal ausgiebig gefrühstückt. Danach habe ich ca. 2 Stunden auf der Terrasse der 2. Etage zugebracht und dem bunten Treiben zugesehen. Wahnsinn....

    Antananarivo liegt auf ca. 1300 Metern und der Winter geht hier langsam zu Ende. Für mich perfekt, ich würde sagen wie ein warmer Frühlingstag in D. Tagsüber hatten wir ca. 22°, abends wird es kühle 16°~^^. Ich immer im Tshirt, die Madagassen in dicker Winterjacke mit Mütze auf. Luftfeuchtigkeit wie bei uns, gut zu handhaben.

    In den Reiseführern wird vor Alleingängen in der Hauptstadt gewarnt, wegen der vielen Diebstähle bei Einheimischen und besonders bei weissen Touris. . Da ich den ersten Tag hier bin und mich noch unsicher bewege, habe ich es bei kleinen Spaziergängen rund um das Hotel belassen. Dafür habe ich etwas gemacht, wofür ich sonst nur selten Zeit habe... Mittagsschlaf. :ggrins: Ich habe wirklich Urlaub...

    Jetzt sitze ich gerade bei Tee und Cola im kleinen Hotelgarten und warte auf den Rest der Truppe.:UUUrlaub

  • Gestern Abend habe ich zuerst mal Ute kennen gelernt. Sie reist mit Chamäleon Reisen. Wir haben viel gequatscht und dann zeigte sie Fotos von ihrer Botswana Reise und den Berggorillas die sie getroffen haben. Der Wahnsinn :question

    Gegen 18Uhr kamen dann meine Reisegefährten an und ich muss sagen, damit habe ich einen guten Fang gemacht. Meine Zimmergenossin kommt aus Hamburg und ist kompatibel.

    Wir haben dann noch zusammen gegessen, aber mehr ging nicht.

  • Was für ein phantastischer Tag... Madagaskar ist genau wie ich es mir vorgestellt habe.

    Heute sind wir dann in Richtung Süden aufgebrochen. Die Strassen der Hauptstadt werden gesäumt von Kiosken mit Waren aller Art.... sooo viele Menschen sind unterwegs, ein einziges Gewirr. Hier wechseln sich Prachtbauten mit Bretterbuden, grosse Strassen mit heruntergekommenen Gassen ab. Man kann das gar nicht in Worte fassen.

    Antananarivo ist eigentlich eine Ansammlung von Hügeln mit Reisfeldern dazwischen. Zu den Feldern gehörte dann die Unterstadt in der die Menschen lebten, die die Felder bestellen und eine Oberstadt, wo sich auch der Königspalast befindet. Ca. 4 Millionen Menschen leben auf diesen Hügeln, in einem Radius von ca. 18km um den Palast.

    Mein Taxifahrer sagte mir, die Politiker versprechen immer so viel, bis sie gewählt werden, dann stecken sie sich das Geld selber ein und das Volk bleibt arm. Der erste Teil kommt mir bekannt vor... :ggrins:

    Draussen auf dem Land sieht man dann diese Armut. Es sind überall viele Menschen unterwegs, aber dort wo nur Felder sind oder Ziegel gebrannt werden, da sieht man es konkret.

    Wir haben oft angehalten und einmal bin ich in einen Kiosk. Hab mich erschrocken, weil zwei Militärs mit Maschinenpistolen in der Ecke sassen, aber ich wurde freundlich begrüsst. Noch freundlicher dann verabschiedet, als ich den kompletten Vorrat an Keksen für umgerechnet 1€ aufgekauft hatte.... für die Kinder unterwegs. Naja... aus der Hütte raus hatte sich das mit den Keksen schon rum gesprochen :ggrins::ggrins:

  • Wir haben dann noch einen Sonntagsmarkt besucht und sind ganz normale Strassen in irgendeinem Nest entlang gelaufen. Grandios~^^ Wir haben Nüsse erstanden und Bananen und was man ansonsten nicht braucht:ggrins:

    In einem Hinterhof haben wir dann angeschaut, wie hier Töpfe gemacht werden. Die Menschen sammeln Alu überall, bringen das in den Hof da wird es geschmolzen und bestens wieder verwertet.

    Die Hauptstrasse ist geteert, die davon abgehenden Strassen sind aus rotem Sand. Entsprechend sehen alle Pflanzen, alle Häuser am Wegesrand rot aus. In den Gassen und Hinterhöfen ist es dann auch deutlich unaufgeräumter und dreckiger. Vor den Häusern wird aber immerzu gefegt.

  • Zwischen Juni und dem Beginn der Regenzeit werden hier die Leichen umgebettet. Das ist dann auch die Zeit wo regelmässig fie Pest ausbricht. Je nach Familie wird der Zeitpunkt mal nach 6 Jahren, mal nach 10 Jahren gesetzt.

    Leichen werden hier in Tücher gewickelt und in die Familiengruft gelegt. Nach Jahren raus geholt und es wird ein neues Tuch drum herum gewickelt. Die Leichenreste werden in der Gruft dann eine Etage höher gelegt und so geht es immer weiter, bis nur noch Knochen übrig sind. Das spart Platz.

    Die Umbettungen werden von grossen, fröhlichen und bunten Festen begleitet, die die Familien jedes Mal wieder in finanzielle Nöte bringen.

    Heute haben wir so eine Pozession beobachtet, uns aber fern gehalten und selbstverständlich keine Fotos gemacht. Nur später von zwei Familiengruften.

    Wir sind jetzt in Antsirabe, übersetzt die Stadt des Salzes und zweitgrösste des Landes.

    Tierische Grüße von Anja

    Einmal editiert, zuletzt von Anja R. (30. September 2018 um 17:18)

  • Auf dem gestrigen Weg nach Antisirabe haben wir uns noch mal 200m höher ins Hochland geschraubt, auf 1500m. Die Landschaft war geprägt von Reisfeldern in Terrassenform.

    Dazwischen immer wieder Ansammlungen von Backstein- oder Lehmhäusern. Die Häuser werden eng aneinander gebaut, das dient der Sicherheit und der Wärme. Da auf der Insel der Wind immer aus Osten kommt, gibt es zu dieser Seite keine Fenster. Auch die Türen werden in andere Richtungen gebaut, zumeist nach Westen.

    Die Dächer bestehen zumeist aus Stroh, selten aus Wellblech. Das Vieh unten, der Mensch oben mit offener Feuerstelle. Der Rauch verfestigt zwar das Stroh, aber die Fenster sind Ruß geschwärzt.

    Die Ziegel werden hier überall auf den Feldern gewonnen und gleich am Strassenrand gebrannt.

    Tierische Grüße von Anja

    Einmal editiert, zuletzt von Anja R. (1. Oktober 2018 um 15:45)

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