Madagaskar 2018

  • Wie soll ich es sagen... :cconfused... es war ein phantastischer Montag :gggitarre. Jubiläumsreise eben.

    Antsirabe war schon unter den frühen Monarchen und natürlich den Franzosen ein Heilkurort und man kann auch heute hier noch kuren. Die Stadt ist aber auch von Industrie besiedelt. Das Three Horses Beer wird hier gebraut, es gibt Edelsteine, Tabak, Textilindustrie.

    Die Kolonialzeit ist hier äusserlich noch allgegenwärtig. Es gibt Villen, Prachtstrassen und einen Kurpark.

    Gleich am Morgen haben wir den Markt besucht. Ich liebe Märkte. Es gibt alles was man braucht oder einfach gerne hätte. Ex herrscht reges Treiben, Geschäftigkeit und Handel. Wir haben uns hinein gestürzt. Ausländer gibt, sind aber nicht viel zu sehen, entsprechend neugierig wird man beäugt.

  • Zum Mittag hatte ich heute Zebueintopf mit Mangold und zweierlei Reis.. Leider war das meiste Fleisch nicht ganz durch gebraten und so konnte ich es nicht essen.

    Danach haben wif eine Werkstatt besucht, die Zebuhörner verarbeitet. Es gab Besteck, Schachspiele und allerlei Krimskrams... für mich ein Zebuhorn-Armband. Danach sind wir noch zu den Miniaturen. Hier wird alles aus Aludosen hergestellt. Die Gegenstände werden sehr filigran gearbeitet, die Arbeiter waren bemerkswert.

    Antisirabe ist auch Hauptstadt der Pousse-Pousse. Eine Art Rikscha, ursprünglich von Hand gezogen, aber auch mit Fahrrad möglich. Das ist keine Touri-Attraktion sondern hier wirklich noch in Gebrauch. Ich musste dringend meinen Kekshaushalt auffüllen und so habe ich einen älteren Herrn angehalten. Ich spreche ja kein französisch, also habe ich übersetzen lassen, wo ich hin will und einen Preis ausgehandelt. Der war wohl sooo hoch, dass er mich noch durch die ganze Stadt kutschiert hat. Kekse habe ich aber auch bekommen.

    Die Einheimischen zahlen ca. 100 bis 200 Aiary. Das sind nicht mal 0,10€. Ich habe 1€ bezahlt... und hatte zwischendurch noch daran gedacht auszusteigen und zu helfen.8)

  • Ich habe noch mal kurz zurück geblättert, ob ich es schon erwähnt hatte... und ja, hatte ich... :ggrins:... der Urlaub ist unglaublich.

    Gestern sind wir früh los gefahren, weil wir 250km mit einigen Stopps zu bewältigen hatten. Vorbei an einigen Reisfeldern dann der Klassiker... Reifenpanne. Der linke Vorderreifen war platt und wir hatten Zeit. Die Kerle haben mit angefasst und wir haben Landschaftsfotos gemacht. Auf der anderen Strassenseite war ein Haus und die Bewohner kamen langsam, aber neugierig näher. Wir haben Kekse an die Kinder verteilt und dann die Fotos die wir von ihnen gemacht haben, herum gezeigt. Das Gelächter war gross.

    Weiter über Land wurde die Landschaft immer grüner. Zwischendurch wieder ein Ort mit Markt, herrlich wir stürzten uns ins Getümmel. Ihr glaubt gar nicht was hier alley einzeln verkauft wird und was alles wieder verwertet wird. Jeder Müllhaufen an der Strasse wird gut durchgewühlt und alles was noch brauchbar ist, wird mit genommen, der Rest verbrannt. Deshalb ist es im Land auch relativ sauber... leere Dosen, Kappen von Wasserflaschen usw.

    Nächster Stopp war dann Ambositra. Die Gruppe der Betsileo soll fleissig sein und gerne arbeiten, deshalb sind sie auch relativ wohlhabend... sie müssen kein Hunger leiden. Die Familien haben im Durchschnitt 6 Kinder... fleissig eben.:ggrins: Sogar die Zebus werden hier kastriert, damit sie mehr Leistung bringen. Deshalb bedeutet Ambositra auch Stadt der Eunuchen....

  • Die Frische auf den Märkten ist unglaublicb, man möchte gerne überall rein beissen... aber da nichts frisch vor Ort geköchelt wird und man nicht weiss wie lange alles schon liegt, habe ich mich bisher nichg getraut.

    Ambositra ist auch bekannt für Holzarbeiten, daher haben wir verschiedene Hölzer kennen gelernt... Palisander, Ebenholz, Rosenholz.... leider wird weiterhin viel Raubbau betrieben, das Land ist weitgehendst abgeholzt. Die Menschen nehmen sich nuf den Teil zum Überleben, aber die Politiker verschleudern den Rest ins Ausland, Erlös geht in die eigene Tasche.

    Zwei Stunden später haben wir an einem Kiosk gehalten und ein kühles Bierchen gezischt, das war in Ambohimahasoa. Dort haben wir auch einen Spaziergang durchs Dorf gemacht, als uns ein Lehrer entdeckte. Wir sind dann in die Englischklasse und haben uns den Fragen der Schüler gestellt. Locker wurden sie erst, als wir uns zu zweit einfach mit in die Reihen gesetzt haben. Leider habe ich keine Fotos dabon, die wurden von den Mitreisenden gemacht, aber wir hstten mächtig Spass.

    Durch die Reifenpanne mussfen wir die letzten 20km in Dunkelheit fahren und wenn ich dunkel sage, dann meine ich dunkel.... Keine Strassenbeleuchtung, nicht mal, alle Autos mit Licht, Fussgänger, Tiere... alles auf der Strasse.

    Das Hotel war kein Highlight, aber wir mordsmüde, deshalb schon um 21.30Uhf im Bett:ggrins:

  • Übernachtet hatten wir in Fianarantsoa. Während der Busfahrer den Ersatzreifen reparieren lassen hat, sind wir die Rue du Rova entlang gelaufen. Die Strasse wird in Schuss gehalten, denn es liegen insgesamt 5 Kirchen an kürzester Strecke. Eine Merina-Königin hat den Ort der Hauptstadt nachempfunden.

    Danach haben wir noch Madagaskars berühmtesten Fotografen kennen gelernt und bei ihm die erste Möglichkeit zum Kauf von Postkarten gehabt~^^.

    Weiter über Land nach Ambalavao... neckischer kleiner Ort. Tausende Male angehalten, Kekse verteilt, mit den Menschen gelacht und nun kaputt von Eindrücken und Hitze.

    Der Ort hat 20.000 Einwohner, wobei die meisten wohl nicht registriert sind und liegt auf 1.400m. Es hatte heute 30° und wir sind noch im Hochland unterwegs.:question

  • Wir fahren immer weiter in Richtung Süden und es wird immer heisser. Jeder Schattenplatz wird von mir genutzt.

    Ich wollte es euch ja vorher nicht sagen, räusper, aber ich habe hier in Madagaskar ein eigenes Dorf und ein Reservat... :ggrins:... das Anja Reservat in dem die Kattas leben. Das Highlight schlechthin. Ein Traum die Tiere in Natura zu sehen. In diesem ca. 36ha grossen Waldstück leben ungefähr 20 Katta Familien. Wir haben wirklich Glück, die Tiere einer Familie sind gerade am Wasserloch und wir können ziemlich dicht ran gehen.

    Es ist so schön die Tiere herum springen zu sehen, es sind auch viele Babys dabei, die sich noch an den Müttern fest krallen. Deren Kommunikation hat mich überrascht. Die Familie zog vom Wasserloch ab, aber einige Tiere haben das zu spät bemerkt und als eine neue Familie kam, haben die verbliebenen Tiere der ersten Familie angefangen zu schreien. Man erklärte uns, dass die dann wirklich Angst haben, denn es kann unter den Familien Stress geben, wenn man einen gewissen Freiraum nicht beachtet.

    Das Reservat wird von Einheimischen betrieben. Jeder im Dorf ist irgendwie beteiligt, als Guide, als Späher, Essen verkaufen usw. deshalb sind die Einwohner gut versorgt und relativ gut gestellt.

  • Im Bus geht es lustig zu, unser kleines Trüppchen passt gut zusammen und wir verwirren unsrere Reiseleiterin immer wieder. Sie spricht zwar sehr gut deutsch, aber die kleinen Feinheiten, Spitzen oder Scherze entgehen ihr natürlich. Unterwegs halten wir öfter um Bier zu kaufen (das verwirrt sie sehr... morgens um 11Uhr) oder Früchte.

    Dann erreichen wir "Varavarana ny Atsimo" das Tor zum Süden, damit verlassen wir das Hochland und tauchen in den heissen Süden ein. Landschaftlich verändert sich erst einmal nicht viel, durch die rigorose Abholzung des Landes, zumeist durch die Chinesen, ist es auch hier einfach nur kahl. Kein Baum, kein Strauch weit und breit. Grosse Felder auf denen nur noch Baumstümpfe stehen!!! Die Ausbeutung des Landes durch korrupte Politiker ist unglaublich. Man kann gar nicht glauben, dass die Insel mal zu 90% bewaldet war:shocked:. Nur die Häuser verändern sich, werden kleiner und einfacher und die Menschen noch ärmer.

    Wir sind jetzt im Gebiet der Baras, das ist das Volk der Zebu Rinder. Ein Mann wird hier erst richtig zum Mann, wenn er eine Zebuherde gestohlen hat. Auch der Brautpreis wird in Zebus angegeben. Man trifft Unmengen von Zebu Herden auf den Strassen, viele sind auf dem Weg nach Ambalavao zum Zebumarkt. Dafür sind die Herden oft wochenlang unterwegs. Der Treiber darf sich dann am Ende ein Zebu als Lohn behalten.

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