Reisebericht China

  • Tagsdrauf buchten wir als erstes im Hotel noch eine halben Tag dazu. Der Zug nach Longyan fuhr erst um 20:00, da ist es schon besser, wenn man sich vorher im Hotelbett nocht etwas lang machen kann. Die Fahrt sollte sehr unbequem werden. Chinesische Holzklasse ist nix für Weicheier.

    Also bummelten wir durch die Altstadt von Guangzhou.

    Hier ist das Weihnachtsgeschäft in vollem Gange. Nicht für den Chinesen, nö, hier wird der ganze Nippes produziert den hierzulande so manch einer im Dekowahn in der Wohnung verteilt.


    Nein, das sind keine BH's. Chinesinen haben andere Problemzonen;)

    Wir suchten dann eine kleine Strassenküche, wo man sich nochmal ordentlich den Bauch vollschlagen konnte. Keine Ahnung, wann es die nächste warme Mahlzeit gibt.



    Das war's aus Guangzhou.

  • Nach der Nachtfahrt waren wir echt gerädert. 10 Std. hat es gedauert, bis wir endlich in Longyan angekommen waren. Bevor wir nun weitere Experimente starteten, buchten wir erst einmal das Rückfahrticket. An unserem Termin gab es nur noch 1.Klasse Schlafwagen, das nahmen wir dann auch dankbar an. Ab und zu darf man sich auch was gönnen. :thump:

    Eigentlich wollten wir jetzt Ausschau nach den Bussen in Richtung Yongding halten, da wir von dort aus unsere Besichtigungen der Toulou starten wollten, aber die Taxifahrer in Longyan boten sich an, uns zu diversen Toulou zu fahren, ebenso wollten sie uns nebenbei ein paar Übenachtungsmöglichkeiten präsentieren. Das mußten wir ja auch noch nebenbei erledigen. Zuletzt ging es vor der Abfahrt noch einmal zum Geldautomaten. Dort wo wir uns die folgenden Tage aufhielten, gab es keine Möglichkeit der Geldbeschaffung.

    Ein Toulou ist ein spezielles Rundhaus der Architektur des Hakka Volkes. Einzigartig und viele tragen den Weltkulturerbetitel. Einige Rundhäuser sind so riesig, daß ein ganzes Dorf drin wohnen kann. Heutzutage sind viele der Bauten nur spärlich bewohnt oder ganz verlassen. Die jungen Menschen zieht es in die Städte, da auf dem Land keine Perspektiven geboten werden.

    Der erste Toulou, den wir besichtigten war Yuchang Lou. Riesig war der:question



    Die Umgebung war nett, das Hotel aber nicht so der Brüller. Außerdem schien es auch nicht unbedingt leise zu sein...


    Unser nächster Stop war das Dorf Taxia, dort gab es eine schöne Übernachtung. Wir wollten aber vorher noch die Möglichkeiten in Tianluokeng prüfen.

    2 Mal editiert, zuletzt von kiki (15. März 2019 um 21:18)

  • Tianluokeng ist der Hotspot. Wenn von der Rundhäusern was gezeigt wird, dann ist es meist hier entstanden.


    Als die ersten Satelliten die Erde umkreisten und erste Bilder lieferten, hielt man die Bauten für Raketenabschußrampen...{a


    Hier konnte man in den Toulou übernachten. Allerdings hatten die Zimmer keine Toilette. Statt dessen stand ein Eimer vor der Türe:question Nun ja, das war uns dann doch etwas zu basic...{a

    Ansonsten gab es hübsche kleine Gästehaüser, aber die ganze Gegend lag ziemlich abseits in der Pampa und da wir keine Lust hatten in einer isolierten Touristenfalle zu übernachten, nahmen wir den Vorschlag unseres Taxifahrers an und buchten das schöne Gästehaus in Taxia.

  • In Rumänien gibt es viele Wehrkirchen, in denen auch ein ganzes Dorf relativ lange bei Belagerung o.ä. wohnen konnte. Die einzelnen Räume wurden zu Friedenszeiten immer gut bestückt. Somit war die Versorgung gewährleistet. Sogar der Schulunterricht lief weiter. Die Toulou erinnern mich daran, sind aber wohl noch größer.

  • Unser Gästehaus in Taxia war richtig knuffig. sah aus wie ein Toulou, nur war es eckig. Aber das macht ja nix. Unser Zimmer war in der ersten Etage, das Badezimmer war neu und hatte eine Heizbirne. Das war auch nötwendig, da es nach Einbruch der Dunkelheit empfindlich frisch wurde.

    Natürlich spricht hier niemand englisch. Ich versuchte gar nicht zu erklären, wie lange wir bleiben wollten, sondern zeigte der Besitzerin gleich mein Zugticket und schon wußte sie Bescheid. Gleichzeitig drückte mir der Taxifahrer seine Visitenkarte in die Hand und deutete der Gastgeberin damit an, daß er uns nach einem Anruf wieder abholen würde. Den Zimmerpreis kritzelte sie auf ein Stück Papier und schon war alles geregelt. :thump:


    Wir machten uns erst einmal im Zimmer lang. Es war anstrengend gewesen. Aber wir waren froh, daß es eigentlich ganz unspektakulär geklappt hat. Ich habe in China nie irgendwas großartig geplant. Bin immer ganz naiv drauflos gefahren in der Hoffnung, daß es schon irgendwie funktionieren würde. Zumindest diesmal wurde meine Naivität bestätigt.

    Am späten Nachmittag klopfte es an unserer tür und es sprach mich eine junge Chinesin in bestem Englisch an, ob wir noch Lust hätten zusammen einen Toulou zu besichtigen. Der Mann unserer Gastgeberin stand auch gleichzeitig als Taxifahrer zur Verfügung und da noch Plätze frei waren, wurden wir gefragt und so ging es noch einmal auf Besichtigung.


    Wir besuchten den Yanxiang Lou.




    Da die junge Touristin englisch sprach horchte unsere Gastgeberin uns auch gleich aus, ob sie uns die Abende mit einem Essen versorgen sollte. Da man somit das Vegetarierproblem gleich aus der Welt schaffen konnte, nahmen wir diesen Vorschlag dankend an.

  • In Rumänien gibt es viele Wehrkirchen, in denen auch ein ganzes Dorf relativ lange bei Belagerung o.ä. wohnen konnte. Die einzelnen Räume wurden zu Friedenszeiten immer gut bestückt. Somit war die Versorgung gewährleistet. Sogar der Schulunterricht lief weiter. Die Toulou erinnern mich daran, sind aber wohl noch größer.

    Es soll Toulou gegeben haben, da wohnten über 1000 Menschen drin. Man kann ja nicht alle besichtigen. Auch kann ich nicht abschätzen, was die gezeigten für eine Kapazität hatten. englische erklärungen sucht man hier leider vergebens. Google hilft wahrscheinlich.

  • Am nächsten Tag wurde nur im Dorf gebummelt. Es war recht hübsch anzusehen. Hier tummeln sich einige Tagesgäste. So abgeschieden, wie es aussieht, ist es dann doch nicht.




    Feldarbeit ist harte Arbeit. In dieser Gegend wird viel Pu Err Tee angebaut und überall im Dorf gibt es Verköstigungen.

    Einmal editiert, zuletzt von kiki (15. März 2019 um 21:20)

  • Am letzten Tag war Zhensheng Lou in dem Örtchen Hongkeng an der reihe. Hier tobt der Bär. Es ist ein richtiger touristischer Hotspot. Schon auf dem Parkplatz drängelten sich die Busse.

    Der Ehemann unserer Gastgeberin spielte wieder den Taxifahrer, setzte uns am Eingang ab und zeigte auf seine Armbanduhr. Aha! Um 15:00 holt er uns wieder ab.

    Dann mal los.





  • Es war echt ein Gedrängel in der Gebäuden. Diesmal fragte auch niemand nach einem Selfie mit uns. Anscheinend stehen die nicht auf Blond und Rot. ;) Foreigners haben wir dort nicht gesehen.

    Gab aber auch nicht unbedingt passende Sujets dort.

    Interessant war es allemal. Man sollte schon einen ganzen Tag dort einplanen. Pro Strecke von unseren Gästehaus ungefähr 1 Stunde Fahrzeit. Dazu ist das Gelände sehr weitläufig.




    Abends wurde dann von unserer Gastgeberin abgerechnet und mit dem Taxifahrer ein Abholtermin vereinbart. Alles lief reibungslos. Auch die Zugfahrt von Longyan nach Guangzhou war sehr angenehm. Schön, wenn man sich richtig hinlegen kann.

    Einmal editiert, zuletzt von kiki (15. März 2019 um 21:22)

  • Unser Zug aus Longyan hielt an dem gleichen Bahnhof, wo auch die Züge nach Hongkong starten.

    Der Weg zum Schalter ist gut ausgeschildert. Man soll sich nicht lange aufhalten und bei den anderen Schaltern suchen, sondern der Ticketverkauf befindet sich im ersten Stockwerk an einem gesonderten Schalter. Da wir das schon einmal gemacht hatten, brauchten wir jetzt nicht lange rumsuchen.

    Es gibt 2 Warteschlangen. An einer Kasse kann man mit Yuan bezahlen, die andere nimmt Hongkong Dollar. Man sollte also tunlichst drauf achten daß man sich hier richtig einreiht. Bis zum frühen Nachmittag waren alle Züge ausgebucht. Also setzten wir uns in ein Cafe und bummelten die zeit mit Getränken und Internet ab. Die Fahrt dauerte ca. 2 Stunden und so kamen wir am späten Nachmittag in Hongkong an. Suchten unds eine günstige Bleibe in den Chungking Mansions und starteten anschließend zu einer kleinen Stadtrundfahrt mit Ziel am Peak.

    Mehr war an diesem Tag nicht drin. Den Rest des Abends versackten wir im Delanes's bei Cider und gutem Pubfood. Salat mit Avocado, Wedges mit viel Sauerrahm, alles sauteuer, aber das war egal. Es war lecker.

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