Auf dem Jakobsweg unterwegs - Camino francés - Teil 2
-
- Reisebericht
-
Petra -
27. Mai 2019 um 22:56
-
-
-
Im Hostal-Bar Restaurante "La Fuente" habe ich ein Zimmer mit Bad gebucht. Am Abend esse ich das Pilgermenü zu 12 Euro, sehr lecker und es gibt eine große Auswahl an vegetarischen Speisen. Ich darf mir zwei Gänge aussuchen und dann gibt es noch ein Dessert und der halbe Liter Wein ist auch inbegriffen. Natürlich bekomme ich auch Brot und Oliven.
Beim Essen treffe ich die drei Mädels aus Schweden, sie sind schon in demselben Bus von Bilbao aus gefahren und auch mit den zwei Holländern unterhalten wir uns alle. Eine nette Runde.
Das war´s von gestern. Ich nahm mir vor, recht früh aufzustehen, denn es wurde gutes Wetter vorhergesagt.
-
2. Etappe von Rabé de las Calzadas nach Hontanas ca. 19 km - 28.747 Schritte
hier der Link zu Google Maps:
https://drive.google.com/open?…azBkQ_eGSslJW&usp=sharing -
Früh bin ich heute aufgestanden, Frühstück gab es schon ab 6:30 im Hotel, wunderbar. Ich war wohl die Erste und wurde freundlich begrüßt: ob ich Tortilla und Salat haben möchte?
Um Himmels willen, das bekomme ich so früh nicht runter. Daher handelte ich Toast, Ei, Marmelade, Honig, Obst etc aus. Davon habe ich ohnehin nicht alles geschafft. Ich kann so früh nichts essen. Ich wusste aber, dass die nächste Einkehrmöglichkeit erst wieder nach 8 Kilometern kommt.
Daher füllte ich auch meine beiden Flaschen auf. Man sagte mir, es wird warm.
Dennoch zog ich mich zunächst warm an, denn ich wollte nicht schon wieder frieren. Das war auch gut so, es war wirklich sehr frisch.
-
Der Weg führt nun durch die Meseta, das ist eine Hochebene (ca 800 m), man geht also stetig erst einmal bergan. Schon nach kurzer Zeit kann ich die ersten Sachen wieder ausziehen, denn es zeigt sich keine Wolke am Himmel und die Sonne ist schon da.
Das Selbstbildnis ist mit Selbstauslöser gemacht. Ich musste etliche Male dahinhechten, ehe ich mit dem Ergebnis zufrieden war. Gott sei Dank hat das keiner gesehen...
-
morgen geht es weiter, gute Nacht!
-
In Hornillos del Camino mache ich eine Pause. Es sind ungefähr 8 Kilometer gewesen. Auf der Strecke zwischen Burgos und Leon gibt es nicht so viele Dörfer. Daher muss man die Pausen machen, wenn man ein Dorf erreicht hat.
Unterwegs findet man selten einen schattigen Platz. Ich hatte Glück, dass ich vor den Fahradfahren ankam (Bild 4)
-
-
Hontanas ist ein hübsches kleines Dorf. Ich habe ein Zimmer in der Villa Fontanas gebucht. Laura begrüßt mich an der Rezeption und sie erzählt wie wohl sie sich hier fühlt, es ist beschaulich, nicht viel los, sie lebt gerne hier.
Hier treffe ich auch Mary und Craig aus Colorado.
Ich habe ein schönes Zimmer, mein Rucksack ist auch da, das klappt perfekt. Ich bin so froh, dass ich diesen Dienst in Anspruch nehme, denn selbst mein kleiner Tagesrucksack wird mir schon zu schwer. Heute habe ich etliche Dinge in den großen Rucksack umgepackt, denn zum Beispiel brauche ich keine Powerbank. Ich gehe ja nicht pausenlos online, sondern nur in den Pausen und da hält mein Akku durch.
Das Zimmer ist nett, W-Lan klappt, aö erstes nehme ich mir eine DOSE Bier mit auf´s Zimmer. Später gehe ich noch zum Essen. Das Pilgermenü ist mir zuviel, daher wollte ich nur einen Veggi-Burger, aber der war aus, so gab es dann 2 Spiegeleier mit Pommes...
Danach nahm ich mir noch was zu trinken auf das Zimmer und das war es dann auch schon wieder.
So viel zur 2. Etappe. Ach so, natürlich bin ich auch in die Kirche gegangen, ich musste ja ein Kerzlein für "alle" anzünden.
Viele Grüße
Petra -
3. Etappe von Hontanas nach Itero de la Vega ca. 21 km - 31.05.2019
Hier der Link zu Google Maps:
https://drive.google.com/open?…OgXFDkRXJ4qN1&usp=sharing
Diese Etappe hatte es in sich, sie war lang, es war heiß und es ging an einer Stelle sehr steil nach oben auf einen Berg und auf der anderen Seite sehr steil wieder runter. Ich kam nicht nur ins schwitzen, sondern hatte auch ganz schön zu kämpfen. Später mehr davon.
-
Obwohl der Wecker schon kurz nach sechs klingelte komme ich immer erst spät in die Puschen. Auch wenn man wenig Gepäck hat, dann braucht man seine Zeit, ehe man alles wieder verpackt hat.
Um 7 Uhr bin ich fertig und gehe zum Frühstück. Es gibt Toast mit Butter und Marmelade, Orangensaft und Kaffee mit Milch.
Dann laufe ich los. Das Thermometer zeigt 9 Grad an, es ist also recht frisch.
-
-
-
-
Als Wegzehrung hatte ich mir eine Banane und ein Käsebaguette gekauft. Ich fand eine geeignete Picknickstelle und freute mich auf die Brotzeit. Die Überraschung war groß, denn der Käse entpuppte sich als roher Schinken. Das kann ich natürlich nicht essen. Ich fande jedoch einen Abnehmer und wurde mit Walnüssen belohnt.
Man lernt unterwegs nette Menschen kennen, auch Einheimische. Ich spreche nur ein paar Brocken spanisch, aber das kommt immer gut an.
-
Der Ort Castrojeriz zieht sich ganz schön in die Länge. Glück für mich, denn so fand ich noch eine Bar, in der ich ein Käsebaguette mit Tomaten bekam, denn zum Mittagessen hatte ich ja nur noch die Banane und die leckeren Walnüsse (garantiert aus Spanien und nicht aus Kalifornien, wie mir der nette Spanier versicherte.)
-
Es ist wieder heiß geworden, sogar sehr heiß. Schon von weitem sah man den Tafelberg. Hier musste ich hoch.
An der Brücke fand ich den einzigen Platz mit betwas Schatten. Das nutzte ich noch einmal aus und das war auch gut so.
Hier gesellte sich auch Youn Jung zu mir und wir gingen den Rest zusammen, es waren noch 12 lange Kilometer.
-
Youn Jung kommt aus Südkorea, sie lief vor, versprach aber oben auf mich zu warten.
Ich gestehe, es war ein schweißtreibender Aufstieg und nicht einfach, denn es ging sehr steil hoch und die Sonne brannte erbarmungslos.
Toll waren natürlich die Ausblicke! Oben angekommen war ich einfach nur noch fertig. Das war schon eine Hausnummer für sich.
Dementsprachend brauchte ich eine lange Pause, um ich wieder einigermaßen zu erholen. Wie versprochen wartete Youn Jung auf mich. Sie hatte kein Wasser mehr und für den Rest teilte ich meins mit ihr.
Wie es dann so ist, wenn man oben angekommen ist, dann gibt es auch wieder einen Weg nach unten. Der war noch steiler und ich war heilfroh, dass ich ihn nur runtergehen musste.
Außerdem sagten wir uns. besser in der Hitze als im Regen. Das wäre sicher auch kein Vergnügen.
-
Wir zählten nun jeden Kilometer, der Weg zog sich hin. Unser Wasser ging zur Neige und es gab keinen Schatten. Doch dann kamen wir an einem Brunnen vorbei. Viele Einheimische holten sich hier das wasser und tranken es. So füllten wir unsere Vorräte auf. Mit dem Yamaha-Fahrer kam ich ins Gespräch. Seine Maschine ist über 30 Jahre alt, er selber ist 71! Ich bat ihn um ein Foto für Friedrich. Das machte er gerne.
Außerdem meinte er, ich spräche gut spanisch, nun ja, das war sicher sehr geschmeichelt.
Noch immer sind es ein paar Kilometer, aber auch diese schaffen wir irgendwie. Vollkommen fertig komme ich in der Herberge Puente Fitero in Itero de la Vega an. Youn Jung geht weiter, sie gibt mir noch ein Geschenk
Ich bestelle mir ein Bier und eine Tortilla, dann gehe ich auf mein Zimmer. Keine Schritt laufe ich mehr, mir tun wirklich alle Knochen weh. Im Zimmer habe ich kein Internet, dafür aber Empfang mit dem Smartfone. Macht nichts, ich sinke irgendwann ins Bett und hoffe, dass der nächste Tag nicht so anstrengend ist!
Viele Grüße
Petra
-
Jetzt mitmachen!
Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!