Pilgern auf dem Sigwardsweg
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- Reisebericht
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Petra -
29. April 2020 um 11:51 -
Geschlossen
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Unser Weg führt am Dinosaurier-Park Münchehagen vorbei, es ist ein privat betriebenes Freilichtmuseum. Früher waren wir oft hier, denn für Kinder ist es ein besonderer Ort. Hier findet man Dinosaurier in echter Größe, so wie sie früher ausgesehen haben. Dazu gibt es viele Geschichten und Erklärungen.
2013 habe ich mal einen Traumpfade Bericht über den Dino-Park Münchehagen geschrieben. In der Zwischenzeit hat sich viel verändert. Die beiden großen Parkplätze sind voll mit Autos, deren Kennzeichen aus ganz Deutschland kommen. Vor dem Eingang warten Familien mit ihren Kindern auf den Einlass. Geschrei tönt herüber.
Ein Dinosaurierschild auf einem Fahrrad weist auf den Radwanderrundweg Rehburg - Loccum hin.
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Wir treffen andere Wanderer mit Hund und kommen ins Gespräch, denn an einer Ecke wussten wir nicht mehr genau , welchen Weg wir nehmen sollen, um auf dem Sigwardsweg zu bleiben.
Sie gingen ein Stück des Weges in der entgegengesetzten Richtung. Erst sprechen wir über den Sigwardsweg, danach über den Jakobsweg, denn "er" möchte ihn auch irgendwann mal gehen. So hatten wir viel Gesprächsstoff.
Dieser Abschnitt verläuft an Feldern vorbei. Wir sehen eine blühende Wiese, wunderschön. Das Wetter hält sich richtig gut, mittlerweile wärmt sogar die Sonne und wir können eine Lage ausziehen.
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Wir nähern uns langsam dem Kloster Loccum. In dem kleinen Waldstück sehen wir eine Bank und machen dort unsere 2. Pause. Es gibt noch einen Becher Cappuccino, das Wasser ist noch heiß, dann essen wir den Kartoffelsalat und dazu das gekochte Ei.
Die netten Wanderer, die wir an anderer Stelle getroffen hatten, sind wieder auf dem Rückweg. Sie nutzen die Gelegenheit und stellten mir noch ein paar Fragen zu dem Jakobsweg.
Das letzte Stück laufen wir durch den Klosterforst und kommen an etlichen kleinen Teichen vorbei.
Dann erreichen wir die Klostermauern und gehen vom Seiteneingang hinein und betreten die Klosteranlage.
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Das Kloster Loccum wurde 1163 von Zisterziensern gegründet, die vom Kloster Volkenroda in Thüringen entsandt wurden. Daher gibt es auch einen Pilgerweg von Loccum nach Volkenroda.
Gerade im Bau befindet sich eine Bibliothek, die Außenanlagen werden gerade neu gestaltet, Wir werfen noch einen Blick in die Klosterkirche. Dann gehen wir durch das Tor hinaus zu unserem Auto, das wir auf dem Parkplatz vor dem Kloster abgestellt haben.
Die Sonnenuhr geht genau, die Kameradaten sagen, das Bild wurde um 16:44 h aufgenommen.
Eine insgesamt schöne Etappe.
Mal sehen, wann wir die nächste Etappe laufen.
Viele Grüße
PetraDieser Thread bleib gesperrt, Kommentare und Fragen bitten hier hinschreiben.
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1. Teil der 7. Etappe - auf dem Sigwardsweg von Loccum nach Schlüsselburg - 13 km
Der erste Sonntag im Jahr 2022 Eigentlich sollten wir auf La Palma sein, aber der Vulkanausbruch und Corona machten uns - mal wieder - einen Strich durch die Rechnung. Ein anderes Ziel wollten wir auch nicht, im Nachhinein gut so, denn die Zahlen schnellen zur Zeit wieder in die Höhe, selbst La Palma steuert auf eine Inzidenz von 1.000 zu. Da haben wir es zu Hause gemütlicher, wenn auch nicht so warm, denn hier ist schließlich Winter und das Wetter zur Zeit scheußlich.
Als Alternative planten wir also einen weiteren Abschnitt auf dem Sigwardsweg zu laufen. Wind und Regen machten uns nichts aus. Der Wetterfrosch sagte aber trockene Abschnitte zwischen den Schauern vorher.
Hier nun die Wegstrecke, die wir gelaufen sind:
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Wir starten wieder in Loccum, dort wo wir die letzte Etappe beendet haben. Schnell entdecken wir wieder den Wegweiser für den Siegwardsweg. Auch diese Etappe ist gut ausgeschildert, so dass ich meinen Garmin nicht benötige.
Nach kurzer Zeit sehen wir die Loccumer Windmühle aus dem Jahr 1849. Sie befindet sich heute im Privatbesitz und wurde in Eigenleistung saniert. Ich habe gelesen, dass der letzte Müller Heinrich Dralle das Korn von den Landwirten in Säcken mit Pferd und Wagen abholen musste, weil es eine große Konkurrenz in Loccum gab und alle anderen das anboten. Das sei Knochenarbeit gewesen.
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Wir verlassen Loccum und es geht siebeneinhalb Kilometer auf einsamen Wegen durch den Loccumer Wald. Der Regen erwischt uns, aber wir haben beide regenfeste Klamotten an. Zur Not haben wir auch noch einen Regenumhang mit, den haben wir aber nicht angezogen.
Es ist angenehm zu laufen, allerdings ein wenig windig. Nach dreieinhalb Kilometern war uns nach einem Cappuccino und einem leckeren belegtem Brötchen. Wie gut, dass wir alles mitgenommen haben, denn hier gibt es weite und breit nichts. Wir fanden zwar eine Bank, aber da war uns dann doch nicht angenehm, weiße Tempofetzen zeugten von dringenden Bedürfnissen, da schmeckt uns das zweite Frühstück nicht. Also gingen wir noch ein Stück und fanden einen großen Holzstapel. Dort war es dann wirklich angenehmer und wir ließen es uns schmecken.
Hier trafen wir dann Spaziergänger mit Hund, der auch gerne mein Wurstbrötchen haben wollte. Dass es vegetarische Wurst war, störte ihn scheinbar nicht, aber ich gab nichts ab.
Sie machten ihr Hunderunde und suchten dabei Geocaches. Ich hatte mir auch ein paar rausgeschrieben, aber es hat nicht so geklappt, nur eins haben wir gefunden, doch erst später.
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Nun erreichen wir den Ortsteil Riehe von Heimsen und zwar einen schönen ausgebauten Platz mit einer Schutzhütte am Mühlbach. Es gibt eine Bushaltestelle und eine Wetterstation, die sehr aufschlussreich ist.
Den Geocache haben wir gesucht und gesucht, allerdings erfolglos...
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Nun erreichen wir Heimsen, ein Ortsteil von Petershagen. Wir befinden uns hier in Ostwestfalen. Ich bin doch sehr erstaunt, als ich das Heringsfiängermuseum entdecke. Wir befinden uns immerhin rund 200 km von der Küste entfernt. Friedrich erzählte mir, dass die Männer aus dieser Gegend, meist Kleinbauern, Handwerker, Tagelöhner und Knechte, früher zum Heringsfischen gefahren sind, um Geld zu verdienen. Rund 7 Monate im Jahr befanden sie sich auf See. Man nannte sie auch Hollandgänger.
Wir gehen über die Helgoländer Straße weiter durch den kleinen Ort Heimsen. Die evangelische Kirche stammt aus dem 12. Jahrhundert und ist die älteste im Nordkreis Minden-Lübbecke. Sie ist eine der fünf Weserkirchen, die sich an der mittleren Weser befinden.
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Auf dieser Aussichtsplattform mit Blick auf die Weser machten wir wieder eine Pause und wir fanden endlich auch einen Geocache. Der war ganz schön fies versteckt.
Direkt daneben steht das alte Fährhaus, aber es ist nicht mehr in Betrieb und auch nicht bewohnt. Eine Überquerung in der Fähre aus Eichenholz, kostete 3 Pfennige und dauerte rund 10 Minuten. Der letzte Fährmann Friedrich Wiegmann arbeitete bis 1943 offiziell, danach transportierte er noch bis 1954 Personen. Mittlerweile gab es genügend Straßen und Verkehrsmittel.
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Die Sonne geht unter, wir sputen uns ein wenig, denn wir wollen nicht im Dunklen laufen. Es ist jetzt eine schöne Strecke an der Weser entlang. Die Wiese ist etwas schlammig und matschig. Über uns fliegen Gänseschwärme. Sie lassen sich auf der Wiese nieder. Schade, jetzt hätte ich gerne mein 100-400-Objektiv. Ich finde aber andere Fotomotive.
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Noch anderthalb bis zwei Kilometer, dann sind wir am Ziel. Zunächst erreichen wir den Ort Wasserstraße, er liegt rechts der Weser, dann überqueren wir die Brücke und erreichen Schlüsselburg auf der anderen Weserseite.
Die Weser wird hier gestaut um, damit die Weser schiffbar bleibt. Mehr Infos hier bei Wiki: Staustufe Schlüsselburg
Für die Fische ist gesorgt, es wurde eine Fischtreppe gebaut. Es war schon fast dunkel, daher musste ich den Fotoapparat auf das Geländer stellen, na ja.
Nun haben wir das Tagesziel erreicht. Es war eine schöne Etappe.
Viele Grüße
Petra -
2. Teil der 7. Etappe auf dem Sigwardsweg von Schlüsselburg bis zum Kloster Schinna - 12,2 km
Am letzten Sonntag im Februar 2022 machten wir uns wieder auf den Weg. Es sollte eine schöner sonniger Wintertag werden.
Die gelaufene Strecke habe ich unterwegs mit meinem GPS-Gerät aufgezeichnet und bei Komoot.de veröffentlicht.
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Unseren Wanderweg beginnen wir dort, wo wir auch die letzte Etappe beendet hatten, nämlich an der Stauanlage Schlüsselburg. Das erste Hinweisschild auf den Sigwardsweg ist schnell entdeckt.
Zunächst geht es an der Straße entlang. Noch pfeifft der Wind ordentlich. Ich bin froh, dass ich mich richtig warm eingepackt habe, denn noch ist es gerade mal ein Grad, aber die Sonne scheint kräftig.
Ich habe auch wieder ein paar Geocaches rausgesucht, die auf unserer Route liegen. Das erste Versteck in der Nähe des Hinweisschild haben wir recht schnell gefunden.
Dann erreichen wir Schlüsselburg.
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Die Burg Schlüsselburg wurde 1135 vom damaligen Bischof Ludwig zu Minden gegründet und sollte vor den Angriffen der Grafen von Hoya mit der Burg Stolzenau schützen. Heute befindet sich die Burg in privatem Besitz.
Oben auf dem Dach ist das Storchennest besetzt mit einem Storchenpaar. Hier finden wir auch einen weiteren Cache. Obwohl ich aufgepasst habe, übersehe ich einen anderen Geocacher, der erfreut ist, zu sehen, wie ich das Cache wieder versteckte. Na ja, beim nächsten Mal passe ich aber besser auf.
Er war mit seiner Frau und Hund auf einem Spaziergang.
Nun laufen wir den Ort. Die Kirche stammt aus 1585. Es gibt viele schöne alte Häuser.
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Es wurde Zeit für die erste Cappuccino-Pause. Wir fanden eine Bank in der Sonne und genossem die warmen Sonnenstrahlen, bei einem heißen Kaffee und belegtem Brötchen.
Das Scheunenviertel befand sich außerhalb vom Ort, zum Schutz der Saat, der Vorräte und Mahd vor Hochwasser und Brand. Wir waren schon einige Male hier, das letzte Mal auf einer Motorradtour im Oktober 2019
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Nun verlassen wir Schlüsselburg bei schönstem Sonnenwetter. Der Wind ist zwar noch kühl, aber die Sonnenstrahlen haben schon viel Kraft. Wir erreichen den Schleusenkanal. Um die Weser schiffbar zu halten, wurden zwischen Minden und Bremen insgesamt 7 Stauanlagen errichtet. So werden auf insgesamt 158 Kilometern 37 Höhenmeter überwunden.
Wir schauen zu, wie ein Schiff in die Schleuse einfährt. Ebenso suchen wir ein GeoCache, finden aber nur eine kaputte leere Hülle.
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Die Schleusung ist noch im Gange, wir gehen aber weiter, denn es wird noch ein Weilchen dauern, ehe der Wasserstand in der Schleuse so hoch ist, dass die Tore geöffnet werden können.
Wir finden den nächten Cache, Friedrich fand das Versteck schnell
Der Weg führt zunächst direkt neben dem Schleusenkanal vorbei, dann folgt eine ziemlich matschige Strecke, hier wollen noch nicht einmal Hundespaziergänger laufen. An der Wesre machen wir wieder eine Pause, wir setzen uns ins Gras und machen noch eine Pause, die Schokokekse wollen verputzt werden.
Auf diesem Abschnitt kreuzt der Weserweg den Sigwardsweg. Dieser Fernwanderweg (rund 180 km) startet in Porta Westfalica und endet auf dem Bremer Marktplatz.
Rechts und links der Weser werden Kies und Sand abgebaut, zurück bleiben viel Teiche. Wenn man sich die Entwicklung seit vielen Jahren anschaut, dann findet/fandhier schon eine große Veränderung der Landschaft, der Natur statt. Darüber wird kontrovers diskutiert.
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Nun nähern wir uns Stolzenau, wir machen einen kleinen Umweg und verlassen den Sigwardsweg. Ich möchte noch einmal auf die Brücke, denn dort ist ein GeoCache versteckt, den wir schon 2019 nicht gefunden haben. Dieses Mal habe ich eine Idee und ja, ich fand die Stelle.
Von der Brücke gehen wir zum Wohnmobilstellplatz an der Weser. Dieser ist allerdings wegen Hochwasser für Autos gesperrt. Wir setzen uns auf eine Bank in die Sonne mit Blick auf die Weser und stärken uns mit einem Brötchen und einem heißem Cappuccino.
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