Meine letzte Bücher-Entdeckung ist eine Mischung aus Wieder- und Neuentdeckung:
Die Harry Hole – Krimireihe von Jo Nesbø kenne ich schon seit langem, zumal die ersten beiden Bände in Sydney bzw. in Bangkok spielen - was auch der Grund ist, weshalb ich damals überhaupt auf diese Bücher aufmerksam geworden bin, sind beide Orte bzw. Länder doch auch nach wie vor für mich persönlich sehr beliebte Reiseziele.
Wie es so geht hatte ich die Fortsetzungen dann irgendwann aus den Augen verloren – und bin nun umso froher, diese Lücke jetzt geschlossen zu haben bis zum aktuellen Band 12.
Natürlich hab ich nach all den Jahren aber zunächst wieder mit Band 1 zu lesen begonnen – und war dann in einem regelrechten Lesefieber gefangen, so dass die mir fehlenden Bände schnell nachgekauft und geradezu verschlungen wurden.
Fazit:
Eine wirklich sehr gute, spannend erzählte Krimireihe mit vielen überraschenden Wendungen und einem Protagonisten, mit dem man richtig gut mitfiebern, zuweilen auch mitleiden kann, denn Harry ist trotz seiner Ermittlungserfolge kein blütenreiner Superheld: Unter Kollegen gilt er als eigensinnig, besessen, arrogant, reizbar und instabil. Vor allem aber ist er eines: Ein Alkoholiker, der immer wieder in seine Sucht verfällt und dadurch nicht nur sich und sein persönliches Glück, sondern auch das anderer zerstört. Um seine Fälle zu lösen, schreckt er vor fast nichts zurück und gefährdet dadurch auch schon mal das Leben Unschuldiger – eine der Facetten seines Charakters, der im Grunde nur das Gute will: Mordfälle lösen und Mörder unschädlich machen– neben dem Alkohol seine zweite Sucht oder seine „zweite Geliebte“.
Während seine beiden ersten Fälle noch in Sydney bzw. Bangkok spielen, ist in den folgenden Bänden Oslo Schauplatz der Geschichte, die Stadt, in der Harry lebt und als Ermittler arbeitet.
Zwar stehen die verwickelten, oft blutrünstigen Mordfälle stets im Vordergrund, doch gewinnt man von Buch zu Buch auch zusehends mehr Einblicke in Harrys Persönlichkeit, seine Lebensumstände und seine (dritte) große Liebe Rakel, ohne dass dieses Element zu sehr überhandnimmt.
Mich haben die Fälle jedenfalls ziemlich gefesselt und es fiel mir stets schwer, ein einmal zu Lesen begonnenes Buch wieder beiseite zu legen, bevor die Auflösung erreicht war. Somit kann ich für diese Reihe nur eine große Lese-Empfehlung abgeben!
Man kann die einzelnen Bücher zwar auch unabhängig von der Reihenfolge lesen, aber dazu würde ich nicht raten -
Hier die Bände in der richtigen Reihenfolge (1997 – 2019):
Band 1: Der Fledermausmann
Band 2: Kakerlaken
Band 3: Rotkehlchen
Band 4: Die Fährte
Band 5: Das fünfte Zeichen
Band 6: Der Erlöser
Band 7: Schneemann
Band 8: Leopard
Band 9: Die Larve
Band 10: Koma
Band 11: Durst
Band 12: Messer
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