Beiträge von Silke

    Gestern fuhren in Bonn-Mehlem ca. 600 Schafe mit der Rheinfähre ans andere Rheinufer, um die nächsten Monate dort zu weiden.

    Auf meinem heutigen Mittagsspaziergang bin ich ihnen ganz uverhofft begegnet - ein seltener, schöner Anblick.

    Nach dem vielen Regen ist gerade auch alles so schön grün hier:





    Irgendwie ist Japan schon seit einiger Zeit voll im Trend. Ich hab auch schon zwei Bekannte, die dort waren, aber bei uns ist auch noch kein Funke übergesprungen.

    Euren Reisebericht hab ich aber gern gelesen, vielen Dank dafür und guten Rückflug!

    Kostenlos und gut ist auch immer die App navmii, die wir seit Jahren gerne nutzen. Wenn man die jeweilige Karte eines Landes mal geladen hat, ist diese auch offline verfügbar. Aber in Frankreich wird das Internet wohl kaum Probleme bereiten.

    Seit 12. April gibt es nun auch die gleichnamige Verfilmung des Romans auf Netflix zu sehen - da war ich wohl direkt eine der ersten, die den angeschaut haben (direkt am Nachmittag des ersten Tages) ... :D

    Der Film besticht vor allem durch die schönen Aufnahmen der winterlichen Natur, der Rentiere und den Samen in ihren farbenfrohen Trachten. Ansonsten wird auch hier vor allem langsam, aber nicht langweilig erzählt, auf grausame Details wird verzichtet.
    Der Showdown wurde dann - warum auch immer - inhaltlich abgeändert und auch das Ende ist etwas anders. Das hätte nicht sein müssen, aber egal:
    Ein sehenswerter Film, aber ich sage: Vor allem lesen, Filmgucken als Zugabe (aber besser Film als gar nicht).

    Auf jeden Fall ist es ein wichtiger Film für das Volk der Samen, durch den ihr Schicksal eine nochmal höhere imtermationale Aufmerksamkeit erreicht als allein durch den Roman.
    Man kann nur hoffen, dass sich dadurch etwas in den Köpfen jener Menschen im hohen Norden Schwedens ändert, die sie loshaben wollen, sie schikanieren und feige ihre Tiere töten.

    Mir ist das schon bewusst und ab und an achte ich auch darauf und es werden neue Verbandskästen gekauft.

    Aber ehrlich gesagt: Was ist das für eine Geldmache? Jeglicher Inhalt ist in Plastik verpackt (noch mehr Plastikmüll ..) und was soll an einem Verband und dem andern Inhalt schon kaputt gehen?

    Nee nee, ich fühl mich mal wieder verarscht. Ach ja - und die in Plastik eingeschweissten Masken, die grad eh keiner braucht, verfallen auch? Ich lach mich kaputt, auch wenn es eher zum wutschreien ist.

    Ann-Helén Laestadius: Das Leuchten der Rentiere

    Durch Zufall stieß ich auf der Suche nach gutem, neuen Lesestoff auf diesen Roman und da ich ja vor kurzem erst selbst im hohen Norden war, hätten Buchtitel und Cover nicht besser passen können. Und ich kann schon verraten: Ich wurde nicht enttäuscht. – Und nein: Man muss nicht im hohen Norden gewesen sein, um dieses Buch zu mögen! Man sollte lediglich etwas Interesse an einem indigenen Volk haben, von dem man hier sonst wenig mitbekommt.

    Der in drei Teile gegliederte Roman „Das Leuchten der Rentiere“ (im schwedischen Original: stölt = Diebstahl) spielt im hohen Norden Schwedens beim rentierzüchtenden Volk der Samen. Die Protagonistin Elsa ist im ersten Teil erst neun Jahre alt und wird zufällig Zeugin, wie ein Nicht-Same ihr Rentierkalb tötet. Der auf frischer Tat ertappte Wilderer zwingt sie zum Schweigen und verhindert damit, dass die im Verlauf der Geschichte ohnehin desinteressiert und untätig wirkende Polizei diesen Tötungsdelikt an einem Rentier der Samen weiterverfolgt. Stattdessen wird der Fall als „Diebstahl“ zu den Akten gelegt.

    Trotz dieser Ausgangssituation, immerhin einer Straftat, entwickelt sich die Geschichte zunächst sehr langsam und ruhig. Man lernt erstmal vor allem Elsa und die anderen Charaktere aus ihrem verwandtschaftlichen Umfeld kennen, Sitten, Gebräuche und Sprache der Samen sowie die Schwierigkeiten des Volkes mit der nicht-samischen Landbevölkerung. Letztere beginnen bereits im Kindesalter mit Ausgrenzung und Mobbing in der Schule. Und einige verspüren auch schmerzlich die Einsamkeit im hohen Norden.

    Hierfür muss man schon etwas Geduld aufbringen (bis zum Ende des ersten Teils, im Hardcover auf Seite 146) und sich an die fremden Begriffe gewöhnen (die hinten im Buch erläutert werden) – doch es lohnt sich!

    Der zweite Teil beginnt mit einem Zeitsprung von 10 Jahren, d.h. Elsa ist mittlerweile neunzehn, und es geschieht direkt etwas Grausames, das der Geschichte an Fahrt verleiht und den Leser mitnimmt. Im weiteren spannenden Verlauf sieht sich Elsas Sippenverband durch die Wilderei zunehmend mit Straftaten konfrontiert, die weder polizeilich verfolgt noch geahndet werden, sondern als "Diebstahl" zu den Akten gelegt werden.. Ohnmacht und unterdrückte Wut wachsen. Elsa will dies jedoch nicht schweigend hinnehmen und prangert mutig die Straftaten gegen ihr Volk und die Untätigkeit der Politzeit öffentlich mittels Fotos auf Social Media sowie in einem Interview mit einer Journalistin an - was nicht bei allen gut ankommt. Es folgen Hate-Postings und Situationen, die für Elsa zunehmend bedrohlicher werden …


    Ein tolles Buch, das zwar erst langsam in Schwung kommt, nachher dann aber doch spannend wird, dabei regelrecht unter die Haut geht und zugleich auch nachdenklich stimmt.

    Dazu vermittelt Ann-Helén Laestadius einen interessanten Einblick in das traditionelle Leben der Samen (wobei ich insbesondere die Beschreibung des „Joikens“, einem speziellen Gesangsstil, interessant fand, s. auf youtube, z.B. hier) mit all ihren Schwierigkeiten in der modernen Welt, z.B. der Rolle der Frau (der traditionell keine leitende Stellung in der Rentierhaltung erlaubt ist), der Naivität der Touristen (die vor allem gerne Instagram-Fotos machen wollen), dem Klimawandel (der Rentiere sterben lässt), der Diskriminierung der Samen und der hohen Suizidrate unter ihnen. Aber es wird auch ein universelles Problem angesprochen: Dass heutzutage zwar sehr viel gechattet und gepostet wird, leider aber zu wenig wirklich miteinander über konkrete Probleme und Gefühle des Einzelnen gesprochen wird.

    Ich hatte mich zugegebenermaßen vorher noch nicht näher mit dem Volk der Samen beschäftigt und wenn es um den Themenkomplex „Ureinwohner – Diskriminierung, Rassismus, Entrechtung“ ging, dachte ich mehr an fernere Gefilde wie Australien, Süd- oder Nordamerika als an das quasi benachbarte Schweden. Ich muss sagen: Ich bin sehr erstaunt von Schweden. Im negativen Sinn. Das hätte ich nicht gedacht. In ihrem Schlusswort erwähnt die Autorin, die selbst dem Volk der Samen angehört, dass sich die Erzählung an wahre Gegebenheiten anlehnt und sie bei ihrer Recherche für den Roman einhundert Strafanzeigen von Samen durchgegangen ist. Man fragt sich wirklich, woher dieser Hass kommt und warum einige diesen nicht nur an den Menschen, sondern auch an den Tieren auslassen müssen.

    In einem sehr informativen Interview mit Ann-Helén Laestadius (auf Englisch) erfährt man noch mehr zu den Hintergründen zu diesem Roman (insgesamt ca. 57 min):

    https://www.youtube.com/watch?v=DAnXO6YqvlY


    Die Samen sind übrigens als Urvolk anerkannt - aber einzig Norwegen stellt sie unter den Schutz der internationalen ILO-Konvention 169 (Übereinkommen über eingeborene und in Stämmen lebende Völker in unabhängigen Ländern, das rechtsverbindlichen Schutz und Anspruch auf eine Vielzahl von Grundrechten garantiert).

    Der Klimawandel bedroht ihre Lebensweise in besonderem Maße, da zunehmend Rentiere durch Hitzestress, Verbuschung, Parasiten und Nahrungsmangel im Winter (Regen anstelle von Schnee lässt den Boden vereisen und die Tiere gelangen nicht mehr an Nahrung) verenden.

    Nachtrag: Seit dem 12. April 2024 gibt es die Verfilmung des Romans auch auf Netflix zu sehen, sehr sehenswert trotz einiger Abwandlungen der Handlung gegen Ende!


    Ja, die normale Jacke/Parka hätte auf Dauer nicht ausgereicht bzw. es wäre noch ungemütlicher geworden. Wenn man an einem Ort bei -14°C auf der Lauer ist, also so gut wie nicht in Bewegung ist, wird es auf Dauer echt kalt (siehe ausführlicher Reisebericht). Dann lieber etwas unbeweglich sein und nicht mehr an Sachen in den Jackentaschen rankommen (oder vorher dran denken, wenn man irgendwas noch dringend braucht. Die Overalls hatten keine Taschen, meine ich).

    Für das handling mit Kamera und Stativ im Dunkeln würde sich beim nächsten Mal (falls es eines gibt) vielleicht eine Stirnlampe lohnen.

    Ach, fast übersehen: Wir bekamen auch Stirnlampen gestellt bei der Polarlicht-Tour. Aber ich schaffte es, meine direkt aus dem Gummmizug zu kriegen und dann hatte ich in all den Klamotten keinen Bock mehr drauf, das wieder reinzufriemeln.

    Es waren übrigens Stirnlampen, die auch eine Rotlicht-Funktion haben. Das ist sehr gut beim Fotografieren und wahrscheinlich auch generell, da man damit andere Leute nicht so blendet, v.a. wenn diese gerade fotografieren.

    Wir hassen ja generell diese Stirnlampen bzw. Leute, die meinen, sie bei jedem Firlefanz auf Campinplätzen etc. tragen zu müssen und andere damit nur blenden. Und btw - idiotsich damit aussehen. :P Beim Polarlichtfotografieren - ok, das mit dem Rotlicht ist schon ok.

    Ich hatte mich schon beschwert, aber der sagte nur "Es ist hier ja genug Platz für jeden." - Aber damit meinte er nicht, dass ER weggehen würde, sondern das ich sollte. Unglaublich.

    War so ein reicher, alter Deutscher mit Frau in Antarktis-Jacke, damit man das auch gleich sehen kann.

    Fäustlinge wollte ich aber bewusst nicht, da ich ja noch in der Kälte imstande sein wollte, mit den Handschuhen manuelle Einstellungen an der Kamera vorzunehmen, was ich auch geübt hatte.

    OK, die "Faust" kurz abziehen - aber es ist alles so viel Gefummel.

    Mit den Overalls, die wir noch bekommen hatten zum Drüberziehen, kam ich ohnehin an nichts mehr ran, Handy war ja in meiner Jackentasche drunter, das hätte ich so einfach nicht mehr rausfriemeln können.

    Ist schon nicht einfach in der Kälte.

    Tolle Bilder aus alten Zeiten! :thumbup:

    Ich schau auch gerne alte Bilder an, u.a. auch aus den Fotoalben meiner Mutter, aber auch von Unbekannten. Es gibt so ein Feeling dieser Zeit wider, in der sie lebten, ich finde das sehr interesssant.

    Wir waren ja immer gut eingepackt, von daher war das einzige Frieren in der Nacht, als wir auf das Polarlicht warteten.

    Das Dunkel hat uns nicht gestört oder in einen längeren Schlafmodus versetzt - wir waren höchstens mal etwas früh in der Kneipe (sonntags kurz nach 15 Uhr, aber es waren auch schon andere Einheimische da). :D

    War auch ganz gut, daß du dich nicht noch mit der Kamera am Polarlicht abgearbeitet hast.
    So ohne war es doch auch völlig ausreichend.

    Eine richtig tolle Reise!

    Ich hab erstmal während des Wartens schon "gearbeitet", war sogar die ertse, die Stativ und Kamera aufgebaut hatte - das hab ich ja vorher abends geübt in der Dunkelheit (also quasi blind die Kamera auf das Stativ bringen und mit Handschuhen manuelle Einstellungen vornehmen).

    Dann hat sich ein Ignorant zweimal vor mich platziert und ich musste umbauen.

    Dann zeigte der Akku Null an. - Ok, das wusste ich, dass das bei Kälte passieren kann. Ob es wahr ist oder nicht (der war eigentlich voll), ich habe ohne Handschuhe auch noch den Akku gewechselt etc.

    Und durch die Standortwechesel war dann auf einmal das Stativ wacklig, ich hab es nicht mehr in den Griff bekommen - Dunkelheit, frierende bloße Hände etc. ...

    Nee, ich hab es dann aufgegeben und als das Polarlicht dann letztendlich kam, wollte ich es lieber so sehen, als an der Kamera rumzufummeln.

    An unserem letzten Tag machten wir keine weitere Tour, sondern verbrachten ein paar entspannte Stunden im Tromsøbadet, einem tollen Hallenfreizeitbad mit mehreren unterschiedlich temperierten Becken mit und ohne Blubber, Sauna, Dampfbad, Eiswasserbecken und einem tollen Infinity-Pool im Freien mit einem schönen Blick auf die schneebedeckten Berge.

    Zurück gingen wir wieder zu Fuß, was mal wieder ein weiterer schöner Spaziergang durch die verschneiten Straßen der Stadt war inklusive schöner Ausblicke auf Fjord, Brücke usw. Am Hafen gab’s später dann noch einen schönen, nachmittäglichen Sonnenuntergang und dann rief auch schon unsere Lieblingskneipe ... :)

    Mehr Infos & Bilder dazu gibt es hier: https://silke-und-max.de/Norwegen_Tromsobadet_City.htm


    Unser Fazit:

    Unser erstes arktisches Winter-Erlebnis hat uns sehr gefallen, wir komme gerne wieder und gern auch wieder im Winter!









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