Auf dem Jakobsweg unterwegs - Camino francés - Teil 3
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- Reisebericht
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Petra -
28. Mai 2023 um 22:17
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Noch schnell die Karte :
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4. Etappe am 01. Juni von El Acebo de San Miguel nach Ponferrada - 18,1 km
Heute bin ich schon um 6 Uhr aufgestanden, kam aber irgendwie nicht in die Pötte. Frühstück sollte es ab 6:30 geben, allerdings nicht in diesem Haus, sondern in der Albergue am Ortsausgang. Ich irrte ein wenig umher, traf 2 Französinnen, die auch was suchten, wo sie frühstücken konnten. Letzten Endes habe ich es doch gefunden. Beim Frühstück traf ich ein Pärchen aus Australien, 2 aus Irland (Belfast) und 2 Hongkong Chinesinnen.
Auch auf dieser Etappe war ich fast immer alleine unterwegs. Manchmal wurde ich überholt und mnachmal überholte ich jemanden. Es gab nämlich einige, die mit einer Drohne unterwegs waren, oder mit Hund, der gehörte zu einer Polin und war super gut erzogen!
Heute Morgen war es etwas kühler, aber sonnig. Vorhin habe ich festgestellt, dass ich besser mit Kopfbedeckung gelaufen wäre, nun habe ich neben Muskelkater auch einen Sonnenbrand auf dem Kopf.
Auch diese Etappe hatte es in sich. Die Wege waren teilweise richtig schlecht, Felsengeröll, Steine, matschige Stellen und manchmal auch sehr steile Passagen.Nach rund 3 km erreichte ich Riego de Ambros, da hätte ich gerne einen Cappucino getrunken, aber es gab nichts.
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So ging es noch 6 Kilometer weiter, auf und ab, im Nebel und in der Sonne, steinig und felsig und manchmal musste ich auch klettern oder durch herabhängenden Büsche und umgestürzte Bäume klettern.
Dann kam Molinaseca in Sicht. Wunderbar, nun bin ich schon über 9 km gelaufen, ich musste mich wirklich mal irgendwohin setzen und was essen und trinken. Dieser Ort liegt auf rund 600 m, gestern in Manjarin befand ich mich noch auf über 1400 m.
Ich suchte mir eine kleine Bar und hatte die Wahl zwischen einem Brötchen mit Wurst oder einer Tortilla espagnola. Klar, was ich genommen habe, dazu ein eiskaltes Tonic Wasser und die Welt war wieder in Ordnung. Ich blieb eine ganze Weile dort sitzen.
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Die letzen 7 Kilometer bis Ponferrada waren dann einfacher zu laufen. Eine ganze Weile lief ich neben der Straße. Nun war die Sonne wieder voll da. Nur in der Entfernung sah man eine große dunkle Wolke und man hörte das Grollen. Ich hoffte nur, dass ich noch im Trockenen das Hotel erreichte.
Ponferrada hat eine alte Templerburg, die man besichtigen und auch besteigen kann. Meine Füße sagten jedoch nein!
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Hier die Karte der 4. Etappe:
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5. Etappe am 02. Juni von Ponferrada nach Cacabelos - 20,1 km
Gefrühstückt habe ich heute Morgen im Hotel: 1 Café con leche, 1 Croissant und 1 Banane. Obwohl ich schon um 6 Uhr aufgestanden bin, kam ich dann erst um kurz vor acht los. Das muss ich irgendwie noch optimieren mit meiner Packerei etc.
Dann habe ich auch nicht auf Anhieb den Weg zum Jakobsweg gefunden und irrte irgendwie ein paar Mal herum. Ich war aber nicht die einzige. Na gut die 500 Meter bin ich halt umsonst rumgelaufen.
Der Weg aus der Stadt hinaus verläuft am Fluss antlang, hier entdecke ich etlich Malereien. Eine davon zeige ich heute, die restlichen dann, wenn ich wieder Zuhause bin, falls ich es nicht vergessen habe.
Jenni kann sich ja mal die Formel anschauen, was das zu bedeuten hat?
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Die Strecke lässt sich für mich gut gehen, denn es gibt keine Steine oder Felsbrocken, so komme auch ich gut voran.
Nach 5 Kilometern erreiche ich Columbrianos und mache dort eine erste kleine Pause: frisch gepresster Orangensaft, ein Café con leche und dazu bekomme ich vom Haus ein Stück Kuchen.
Hier treffe ich die beiden Pilger aus Irland. Sie wollen heute aber einen Ort weitergehen. Das Wetter ist wieder richtig schön, so macht das Pilgern Spaß.
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Weiter geht es auf Straßen durch die Vororte von Ponferrada bis ich nach weiteren 5 Kilometern den Ort Camponaraya erreiche. Hier mache ich wieder eine Pause. Ich esse mein Mittagessen , es gibt leichte Kost. Mittlerweile ist es richtih heiß geworden.
In dieser Gegend wird Wein angebaut. Ich hätte die Möglichkeit gehabt zum Special-Pilgerpreis von 1,50 eine Weinverkostung mit einer kleinen Empanada zu machen. Allerdings mache ich das nicht, denn der Wein würde mir sofort in den Kopf steigen und die Empanada ist mit Fleisch oder Thunfisch gefüllt.
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Nacdem ich den Ort verlassen habe, überquere ich einmal die Autobahn und danach geht es wieder durch Felder, kleine Wäldche, eine schöne Strecke, wenn es auch wirklich sehr heiß war.
In Cacabelos checke ich ein. Ich habe dieses Mal ein Hostal gebucht. Hier gibt es eine Waschmaschine und einen Trockner. So mache ich erst große Wäsche. Dann gehe ich zum Essen, es gibt ein Pilzrisotto. Da ich morgen wirklich früh los will, kaufe ich mir noch etwas für das Frühstück ein.
Vor allem gehe ich früh ins Bett.
Viele Grüße
Petra -
Hier die Karte:
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6. Etappe am 03. Juni von Cacabelos nach La Portela de Valcarce - 23 km
Über den Camino Francés habe ich de Outdoor-Führer von Raimund Joos.Im Vorfelde lese ich mir schon die Etappen durch, damit ich mich ein wenig darauf einstellen kann. Oft gibt es auch Alternative Wege, meist ist einer leichter und kürzer als der andere und der schwerere soll natürlich immer schöner sein. Es ist halt gut, dies zu wissen.
Heute Morgen bin ich schon um 6 Uhr aufgestanden und kam tatsächlich um 7:30 h los, ohne Frühstück, denn das gibt es erst ab 7 Uhr. Ich hatte mir aber schon Wasser und eine Banane un ein sußes kleines Teilch am Abend zuvor gekauft, so dass ich nicht ganz hungrig gestartet bin.
Die Sonne war noch nicht aufgegangen und die Straßen waren nass. In der Nacht muss es wieder ordentlich geregnet haben. Nach ungefär 1,5 km erreichte ich den kleinen Ort Pieros. hier konnte ich dann zwischen zwei Wegen wählen und entschied mich für die leichtere Variante, die an der Straße entlang führte (Bild 5). Ich zählte aber kaum 5 Autos. Bisher habe ich vielleicht 4 oder 5 Pilger gesehen.
Ein kleiner Hund folgte mir. Das geht nicht, ich musste ihn loswerden und scheuchte ihn weg. Aber er lief mir immer weiter hinterher. Vermutlich hat er immer was von anderen Pilgern bekommen. Aber was soll ich mit einem Hund anfangen? Daher musste ich ihm die kalte Schulter zeigen.
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Nach insgesamt knapp 9 Kilometern kam ich in Villafranca del Bierzo an. Hier fand ich endlich eine Bar, wo ich frühstücken konnte. Es waren auch einige andere Pilger da, die hier Rast machten. Zwei kamen aus Ostkanada und einer aus Westkanada, der wilde Geschichten von den Bären erzählte, die bei seinem Nachbarn vor der Türe standen.
Die beiden aus dem Osten Kanadas nahmen von Villafranca den Bus nach Sarria. Die 3 folgenden Strecken sind jetzt nicht so beliebt, weil sie sehr anstrengend sind.
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Nach einer etwas längeren Pause machte ich mich wieder auf den Weg aus dem Ort Villafranca raus. Hier gibt es wieder 2 Möglichkeiten, einmal den normalen Weg oder den Caminio duro, also den harten Weg mit Schotter und steilen Wegen und auch 2 km länger. Nein, das wollte ich nicht und wählte nun die wirklich hässliche Strecke entlang der Autobahn und einer normalen Straße.
Da hätte ich mir schon einen Bus gewünscht, es gab unterwegs sogar Hinweisschilder auf Taxis. Das war nun wirklich nicht attraktiv, die Sonne knallte und es gab keine Schattenplätze, wo man sich mal ausruhen konnte..
Nun ja, ich habe es ja so gewollt. Nach 5 km erreichte ich das Dorf Pereje. Hier war auch alles geschlossen. So machte ich Pause im Bus-Wartehäuschen. Etwas Wasser hatte ich ja noch da.
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So ging es dann endlos weiter. Langsam kam ich an den Punkt: ich will jetzt in meiner Unterkunft sein. Ich habe mir ein Hotel ausgesucht, welches direkt am Jakobsweg liegt. 500 m vor Erreichen des Hotels fing es dann doch an zu regnen. Na gut, dann habe ich schnell den Regenponcho angezogen.
Das Zimmer ist in Ordnung und ich glaube, ich hätte keinen Meter mehr geschafft.
Jetzt sage ich gute Nacht, denn morgen will ich wieder früh raus.
Viele Grüße
Petra -
Hier habe ich noch die Karte von der 6. Etappe:
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7. Etappe am 04. Juni von La Portela de Valcarce nach O Cebreiro - 17,1 km
Die heutige Etappe war sehr schön und hatte es aber in sich. Ich musste 830 Höhenmeter aufwärts und 160 Höchenmeter abwärts laufen. Wie immer hat der Wecker um 6 Uhr geklingelt. Da ich am Abend schon vorgepackt hatte, war ich schneller fertig. Gefrühstückt habe ich einen Kaffee und ein Schokoladenhörnchen, jedenfalls so was Ähnliches. Es ist immer interessant, wenn man mal am Nebentisch lauscht: nein, die Banane ist zu grün, neinkeinen Kaffee mit Milch, nur einen Cappucino, den gab es aber nicht, dann einen Kaffee solo, nein keine Orange, boah die Bedienung blieb cool und lief hin und her (es waren keine deutschsprachigen Radpilger)
Dann lief ich los. Es war wieder sehr frisch bei 13 Grad, da muss ich mich halt warmlaufen. Nach anderthalb Kilometer erreichte ich Ambasmestas.Heute ist Sonntag und alles ist zu. Ich habe ohnehin festgestellt, dass viele Herbergen geschlossen sind.
Dann komme ich durch Vega de Valcarce und nach nicht ganz 5 Kilometern mache ich eine Pause in Ruitelan. Bisher bin ich gut vorangekommen.
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Hinter der Ortschaft Herrerias teilt sich der Jakobsweg, Radler sollen auf der geteerten Straße bleiben und die Fußpilger biegen ab nach La Faba. Es folgt nun zunächst eine schöne Strecke. Man geht sogar etwas abwärts. Danach folgt eine sehr steile Strecke auf über 900 Meter hoch. Der Weg, will man ihn so nennen, ist matschig und ein Rinnsal fließt hinab.
Wie gut, dass meine Schuhe wasserfest sind, wie gut, dass ich einen Stock habe. Ich wollte nur eins nicht, in der Matsche ausrutschen. Ich habe es aber geschafft und bin gut oben angekommen, allerdings etwas aus der Puste. Ich musste immer mal wieder eine Pause einlegen. In einem Rutsch habe ich es nicht geschafft, denn es waren ungefähr anderthalb Kilometer.
In La Faba machte ich dann eine etwas längere Pause, denn ich musste wieder zu Kräften kommen, der Weg bis zum Ziel ist noch rund 400 Höhenmeter und 5 Kilometer entfernt.
Es gab aber keinen, der nicht geschnauft hat, als er hier angekommen ist. Ich lernte wieder ein paar Mitstreiter kennen, ein junger Mann aus Japan. Als ich ihm sagte, dass er aber einen langen Weg hatte, kicherte er und meinte, er ist ihn aber nicht ganz zu Fuß gegangen. Neben mir saßen Vater und Sohn aus Texas.
Die Kühe wurden gerade in den Stall getrieben, ebenso wie der Esel und sie machten eine kleine Saufpause am Brunnen. Die Pferde taten mir dann wieder leid. Sie transportieren diejenigen, die es nicht zu Fuß schaffen.
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