Live aus Lettland und Litauen

  • Hallo aus Lettland,

    ursprünglich stand für dieses Jahr eine Reise komplett mit dem Zug auf dem Plan, es sollte nach Russland und Usbekistan gehen. Das konnten wir natürlich knicken. Da wir nicht in den Süden wollten, machte Friedrich den Vorschlag, mal ins Baltikum zu fahren. Eine gute Idee fand ich und so fingen wir an zu planen. Schnell merkten wir, dass es zeitmäßig am besten passte, wenn wir die Fähre von Travemünde nach Liepaja und auch wieder für die Rückfahrt nehmen. So bleibt uns genügend Zeit vor Ort, um einige Wunschziele abzufahren.

    Da wir aus privaten Gründen in der Ferienzeit reisen müssen, haben wir im Vorfelde alle Unterkünfte im voraus gebucht. Das war auch gut so, denn so konnten wir uns unsere Wunschunterkünfte sichern.

    Am 29. Juli fuhren wir los. Da wir unsere zwei kleinen Motorräder auch mitnehmen wollten, packten wir sie in den Vito, zurrten sie fest und hatten nun noch genügend Platz für alles Mögliche. Das nutzen wir auch auch aus.Die Fähre von Travemünde nach Liepaja sollte erst um 23:30 ablegen, wunderbar, denn so konnten wir noch einen kleinen Abstecher bei meiner Schwester und Schwager machen, die in der Nähe von Lübekck wohnen.

    Die Fahrt an Hamburg vorbei nach Lübeck verlief einigermaßen gut. Es gab unterwegs nur kleinere Staus und da ich ja wieder unsere Route mit meinem Garmin über MapShare aufzeichne, wussten sie genau, wann wir ankommen werden. ^^

    Die Freude über das Wiedersehen war groß, wir haben uns doch eine ganze Weile nicht gesehen. Auch Henry, der Feriengast, freute sich über weitere "Spielkameraden" und genoss es den Ball aus den hintersten Ecken des Gartens hervorzuholen und er erahnte mit 90% Sicherheit, welche Ecken ich nehmen würde. Täuschen ließ er sich nur selten.

    Das Wetter war prima und so konnten wir draußen sitzen und ließen uns verwöhnen. Es gab Kuchen und später gebratenes Gemüse mit Feta, dazu tranken wir einen alkoholfreien Rotwein (Doppio Passo), denn wir mussten ja noch Auto fahren. Das ist übrigens unser Lieblings-Rotwein, die alkoholfreie Variante schmeckt uns richtig gut!

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    Kommentare zu unserem Reisebericht "Live aus Lettland und Litauen"

  • Kurz vor 20 Uhr verabschiedeten wir uns und fuhren nach Travemünde zum Skandinavienkai. Obwohl wir fast 3 Stunden vorher da waren, waren wir nicht die ersten. Das Einchecken ging schnell. Wir mussten nur unsere Ausweise vorzeigen und bekamen unsere Tickets und die Zimmerkarten, die wir später an der Rezeption auf der Fähre gegen einen Schlüssel eintauschen müssen.

    Das Verladen der Autos dauerte sehr lange, denn zuerst kamen die LKWs an die Reihe. Irgendwann waren wir dann auch dran und durften mit dem Auto ganz nach oben fahren. Wir hatten uns schon etwas Handgepäck zurecht gelegt, welches wir in die Kabine mitnehmen wollten.

    Da die Überfahrt 24 Stunden dauern wird, haben wir uns für eine Außenkabine entschieden. Im Nachhinein war das eine gute Idee. Bei Dunkelheit legten wir pünktlich ab. Wir gingen auf unsere Kabine, die erstaunlich geräumig war.

  • Auf See

    Die Nacht war kurz, denn wir wachten schon früh auf. Irgendwie hatten wir doch nicht richtig gepackt. Ich hatte zwar den Tee mitgenommen, aber der Wasserkocher war in der großen Kiste im Auto. Das erste kleine Frühstück nahmen wir im Zimmer zu uns, denn wir hatten uns einiges mitgenommen. An Board gibt es natürlich ein Frühstücksbuffet zu 11 €, das wollten wir aber nicht. Obwohl die See bisher recht ruhig war, bin ich doch lieber etwas vorsichtig. Ich habe auch immer meine Sea-Bands an, zur Sicherheit. Wir holten uns an der Bar einen Cappucino und ein Teilchen und setzten uns in den großen Aufenthaltsraum. Die meisten Tische waren besetzt, so richtig gemütlich ist es aber nicht. Wir drehten noch eine Runde übers Schiff, viel zu sehen gibt es nicht. Es ist halt eine große Fähre. Für Kinder haben sie eine nette Spielecke.

    Auf Deck 7 gibt es einen Hubschrauberlandeplatz. Dort stehen auch 4 Sitzbänke. Wir hatten Glück und es wurde eine frei, die wir gleich belegten. Friedrich holte das Lesematerial aus der Kabine und wir vertrieben uns ein paar Stunden dort die Zeit. Danach holten wir uns ein veganes Ciabata und ein Tonicwasser, bzw Pepsi und saßen dann wieder drinnen. Als ich die Flasche aufdrehte, schoss das Tonicwasseer in hohem Bogen aus der Flasche.

    Übrigens an Board kann man nur mit Karte und PIN bezahlen. Hier lernten wir ein paar Esten kennen, es war eine lustige Begegnung. 24 Stunden auf der Fähre sind ganz schön lange, wenn man nicht viel machen kann. So zogen wir uns dann auch wieder in die Kabine zurück und schauten ab und zu aufs Meer und ließen den Fernseher laufen. Ich hatte Zeit, um die ersten Fotos zu bearbeiten und mit diesem Bericht hier anzufangen.

    Ich glaube, ich mache jetzt ein kleines Nickerchen, danach schauen wir mal, was es noch zu essen gibt. Das Internet hier an Board ist grottig, keine Chance vernünftig zu surfen, geschweige denn, mal ein Bild

  • Na ja, mit dem Essen das wurde nichts, wir waren nicht zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Aber immerhin konnten wir am Automaten ein paar schokoladige Sachen kaufen. Damit gingen wir wieder nach draußen und wurden mit einem schönen Sonnenuntergang belohnt. Auf der anderen Seite ging der Mond auf. Nachdem die Sonne untergegangen war, wurde es auch kühler. Wir packten unsere Sachen in der Kabine und vertrieben uns die Zeit bis zur Ankunft in Liepaja.

    Das Auto vor uns in der Reihe hatte ein Problem, die Batterie war leer, aber Friedrich half mit seinem Überbrückungskabel aus, ebenso wie der Nachbar und so schafften sie es das Auto zum Laufen zu bringen. Wir waren dann tatsächlkich das drittletzte Auto, welches die Fähre verlassen konnte.

    Da unsere Ankunft kurz vor Mitternacht erfolgte, hatte ich in weiser Voraussicht ein Hotel in der Nähe nur für eine Nacht gebucht. Dank Garmin fanden wir den Weg gut dahin und somit sind wir glücklich in Lettland angekommen.

  • Hier habe ich noch unsere Route von der Fährfahrt bei Komoot eingestellt. Wir hätten nicht gedacht, dass wir zwischen Bornholm und Schweden vorbeifahren, aber das ist wohl dann doch der direkte Weg.

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  • Von Liepaja nach Klaipeda in Litauen

    Als wir am frühen Morgen nach draußen schauten, regnete es leicht. Wir werden ja im Auto sitzen, da ist es nicht so tragisch. Das Frühstück im Amrita Hotel war klasse. Es gab ein sehr vielfältiges Buffetangebot.

    Um die 100 Kilometer sind es nur zu fahren. Da wir erst um 15 Uhr unser Apartement beziehen dürfen, hatten wir keine Eile. Wir wollten aber einige Stops unterwegs einlegen. In unseren Reisiführern haben wir kaum etwas über diesen Abschnitt gefunden. Also mussten wir es selber erkunden.

    Nach dem Frühstück packten wir unsere Sachen und fuhren los. Es hat lange gedauert, ehe wir aus Liepaja herausgefunden haben, denn egal wie wir fuhren, wir standen immer wieder vor einer Baustelle, gefühlt war die ganze Stadt mit gesperrten Straßen übersät. Handyempfang hatten wir auch nicht, aber mit dem Garmin konnten wir uns irgendwie dann doch weiträumig aus der Stadt rausbugsieren.

  • Schon bald besserte sich das Wetter, die Sonne ließ sich sehen. Nach 16 km machten wir den ersten Versuch, um an die Ostsee zu kommen und bogen von der Hauptstraße ab. Meist sind es dann Schotterwege, die man fahren muss. Wir kamen jedoch nicht weit, denn irgendwann standen wir vor einem Privatweg, schade.

    Nur wenige 100 Meter weiter sahen wir dann das Schild nach Bernati und starteten einen neuen Versuch. Dieses Mal hatten wir Glück. Nach weiteren 4 km hatten wir das Ende der Straße erreicht. Hier gab es einen Parkplatz und wir gingen dann zu Fuß weiter.

    Wow, das war ein schöner Ausblick, Dünen, Sand und Meer.

  • Den nächsten Stop machten wir an einer Stelle in Jūrmalciems. Hier wurde zwar gerade eine neue Zufahrt zum Meer gebaut, dennoch eine schöne Ecke. Bisher haben wir kaum Touristen in dieser Ecke gesehen. Vermutlich ist es doch alles zu abgelegen.

    Für uns geht die Fahrt weiter, zunächst auf Schotterwegen. Links auf den Wiesen rasten Kraniche, die jedoch schnell auffliegen und das Weite suchen. Wir erreichen wieder die Hauptstraße und weiter geht die Fahrt. Es sind noch 69 km bis Klaipeda. Viel geschafft haben wir bisher noch nicht.

  • Einen letzten Stop - nun in Litauen - machen wir in der Kurstadt Šventoji am gleichnamigen Fluss gelegen. Hier ist nun endlich mal was los. :)

    Da wir mit den Parkautomaten nicht klar kommen, stellen wir das Auto so ab, in der Hoffnung, dass wir kein Knöllchen bekommen und gehen zunächst am Fluss entlang. Dann erreichen wir den langen Sandstrand. Ein schönes Plätzchen, den man sich aber auch mit vielen anderen teilen muss.

  • Nun ist es nicht mehr weit bis Klaipeda. Die Straßen sind gut ausgebaut und der Verkehr ist ordentlich. In der Stadt, verpassen wir eine Ausfahrt, finden dann aber den Weg zu unserem Apartement. Es ist eine große Anlage und da ich mal wieder mit meinem Handy keinen Empfang habe, mussten wir ein wenig improvisieren. Schlussendlich haben wir aber alles geschafft und sind gut in unserem Apartement im 5. Stock angekommen.

    Die Unterkunft gefällt uns. Wir richten uns häuslich ein. Ich stelle fest, dass ich mein Ladegerät für meine Canon nicht finde. Blöd! Nun gut, dann google ich eine Runde, suchte mir 2 Adressen für Electronic raus und da es auch noch einen Italiener in der Nähe gab, war der Abendspaziergang gerettet.

    Unser erstes litauisches Bier schmeckte süffig, die Pizza war lecker und das Ladegerät habe ich nicht bekommen. Kein Problem, morgen wollen wir in die Altstadt und noch habe ich für 3 Tage geladene Akkus.

    Das war´s dann mal wieder für heute!

    Viele Grüße
    Petra

  • Ein total verregneter Tag in Klaipeda :mmistwetter

    Die Wettervorhersage stimmte haargenau, es regnete und regnete und wir hatten auch keine Hoffnung, dass es sich ändern würde. Also zogen wir uns einigermaßen regenfest an, nahmen Schirme mit und gingen gegen Mittag los. Ich hatte ja immer noch das Problem mit meinen Kamera-Akkus, die ich nicht aufladen konnte.

    Ganz in der Nähe gab es noch ein großes Elektronik-Geschäft (TOPO Centras), da wollten wir nachschauen. Als weitere Alternative habe ich mir noch ein Geschäft aus dem Internet herausgesucht. Nein auch bei Topo Centras wurde nur mit dem Kopf geschüttelt, aber er sagte mir eine Adresse, nämlich die, die ich auch rausgeschrieben hatte. Es ist nicht weit, nur schlappe 2,6 Kilometer oder so. Bei dem Regen doch ein Klacks. :rolleyes

    Egal, wir waren ja richtig angezogen. Er fragte mich noch, ob ich Google Maps hätte, dann würde er mir das im Handy einstellen, sehr nett! Allerdings mussten wir eh fast nur geradeaus gehen.

    Das Geschäft hieß Fotoaparatas und erst hieß es, nein das hätten sie nicht. Sie dachte nämlich, dass ich ein Akku mit Ladegerät haben wollte. Als ich dann wirklich enttäuscht noch da stand, fragte sie noch mal nach, ob ich vielleicht doch kein Akku, sondern nur ein Ladegerät haben wollte. Ich muss wohl sehr gestrahlt haben. :ttwisted Ein Original-Teil gab es natürlich nicht, aber ich nahm auch das nachgemachte, Original-Ladeschalen habe ich nämlich 4 Stück zu Hause, da brauche ich kein 5. Nun bin ich eine Sorge los. Klar ich hätte auch mit der GoPro oder Handy fotografieren können...

    Nun stand nichts mehr auf dem "Zettel", also wollten wir uns nun in Klaipeda ein wenig umschauen.

    Die Riesin Neringa (Bild 5) half den Fischern bei stürmischer See und rettete sie, auch zeigte sie den Menschen, die sich in den Wäldern bverlaufen haben, den Weg zurück. Hier hat sie 2 Segelboote in der Hand.

  • Es war schon fast 3 Uhr, wir brauchten eine Regenpause, außerdem hatten wir Hunger. Im Etno Restaurant Dvaras fanden wir gut geschützt ein Plätzchen. Hier gibt es litauische Spezialitäten. Ich nahm aber einen Veggie-Salat mit einem Sojaschnitzel und Pommes mit Mayo, der Ketchup war alle.

    Friedrich nahm Kartoffelpuffer mit Lachs und Kräuterquark. Der Kaffee danach war so stark, dass ich 2 Löffel Zucker nehmen musste. Ich vergaß, wir sind ja im Osten. :D

  • Das Restaurant befindet sich auf dem Theaterplatz, hier steht auch der Simon-Dach-Brunnen mit dem Ännchen von Tharau. Wer jemals in einem Chor gesungen hat, kennt mit Sicherheit auch das Lied. ;)

    Klaipeda hieß in früheren Jahren Memel. Sie ist die drittgrößte Stadt von Litauen und gehörte früher zum Königreich Preußen. In der Altstadt erinnert die Bauweise noch sehr an die typischen deutschen Fachwerkhäuser. Wir laufen fast alle Sehenswürdigkeiten in der Altstadt ab. Das Fotografieren mit Regenschirm ist etwas mühselig. Da es auch sehr böig ist, haben wir beide nun einen etwas krummen Schirm, aber immerhin, wir haben sie noch. Zweimal ist er mir weggeflogen, aber ich war schneller als der Wind. :love:

  • Wir sehen unterwegs einige Skulpturen, im vorherigen Beitrag ist es der Fischer, in diesem das Schwarze Gespenst von Klaipeda.

    Irgendwann dachten wir, nun wird es Zeit, wir sollten wirklich zurück ins Trockene gehen. Klar, wir hätten auch den Bus nehmen können (1 €, wenn man beim Fahrer bezahlt). Aber irgendwie war uns nicht danach, so liefen wir auch den ganzen Weg wieder zu Fuß. Kurz vor unserer Unterkunft sahen wir einen Lidl. Dort kauften wir noch ein paar Lebensmittel ein.

    Wir sind über 12 km gelaufen und am Abend spürten wir das schon. Auch im Regen kann man was unternehmen.

    Viele Grüße
    Petra

  • Ein Tag auf der Kurischen Nehrung - Neringa

    Egal wie das Wetter auch wird, wir haben uns für den 2.8. vorgenommen auf die Kurische Nehrung zu fahren. Allerdings haben wir es vorgezogen mit dem Auto dorthin zu fahren und ließen die Motorräder gut verpackt im Auto.

    Insgesamt ist die Nehrung 98 km lang, 52 km gehören zu Litauen, 46 km zu Russland (Oblast Kaliningrad). Seit 2000 ist die Kurische Nehrung Weltkulturerbe der Unesco.

    Es gibt keine Brücke zur Nehrung, aber man kann eine Fähre nach Smyltyne nehmen. Die Tickets kauft man ganz bequem vom Auto aus, an dem Tickethäuschen. Wir bezahlten 20,50 € für das Auto und hatten Glück, wir konnten gleich auf die Fähre fahren und dann fuhr sie auch schon los. Die Überfahrt hat nur wenige Minuten gedauert.

    Da Klaipeda der größte Hafen von Litauen ist, ist hier auch ganz schön viel los. Nach kurzer Fahrt müssen wir nochmals 20 € Eintritt für den Nationalpark Kurische Nehrung bezahlen. Nun dürfen wir nur noch dort parken, wo es ausdrücklich erlaubt ist. Übernachtungen auf den Parkplätzen ist nicht erlaubt. Es sind insgesamt manchmal nur wenige Stellen und oft darf man auch nur 1 Stunde dort stehen. Auch so kann man den Besucherstrom regulieren.

  • In Juodkrante machen wir einen ersten Stop. Die Fahrt ging fast nur geradeaus, rechts und links der Straße sind Wälder, in denen leben Elche und Wildschweine leben. Wir haben aber keine dieser Tiere gesehen. Die Fahrradfahrer haben einen eigenen Fahrradweg, oft genug über sandige Wege.

    Wir stellen das Auto ab und laufen durch den Ort. Das Wetter ist prima, die Sonne scheint und warm ist es auch. Was für ein Glück!

  • Weiter geht es nun bis zum Ende der Kurischen Nehrung, zumindest auf der Seite von Litauen. Ich wollte sehen, wie es an der Grenze aussieht. Aber so weit sind wir gar nicht gekommen. Schon vorher ist alles abgesperrt. Das hätte ich mir denken können. So mache ich nur ein Bild und dann fahren wir ein kleines Stück zurück und erreichen Nida.

    Wir suchen uns einen Parkplatz, was nicht ganz so einfach ist, finden dann aber ein Plätzchen am Straßenrand in der Nähe vom Hafen. Wir drehen eine Runde und landen dann bei einer Pizza.

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