Ontario-Motown-Tour 2023

  • Tag 14: Dearborn und Detroit

    Im Apartment haben wir gut geschlafen. Es war absolut ruhig im Haus und auch von draußen hörte man kaum etwas.

    Das war unser Ausblick aus dem Fenster mit ziemlich viel Verkehr, denn eigentlich war in der Innenstadt nie viel los.

    Die Küche ist voll ausgestattet. Das bisschen Geschirr spülten wir aber nach dem Frühstück von Hand und verzichteten auf die Spülmaschine.

    Wir gingen zum Parkplatz und fröstelten zum ersten Mal. In der Nacht hatte es geregnet und es gab einen Temperatursturz.

    Unser Ziel war Dearborn. Dort befinden sich die Ford-Werke und das Greenfield Village.Dabei handelt es sich um ein großes Freiluftmuseum.

    Die Karten hatte ich online gekauft. Wir waren somit schnell auf dem Gelände und die alte Dampflok glühte schon vor.

    Unser erstes Ziel war aber die Ford T Flotte.

    Für 18 $/Person konnte man den Village Trio Ride dazubuchen. Die Fahrt mit der Lokomotive, einem Ford T und dem Karussell sind dann inklusive.

    Das war unser Vehikel mit einem freundlichen Fahrer, der irgendwann mal kurz in München lebte und zehn Worte deutsch sprach.

    Während wir durch die Gegend fuhren, erzählte er uns von den einzelnen Gebäuden auf dem Gelände. Nach der informativen Fahrt gingen wir zu einem der Bahnsteige weiter

    und fuhren eine halbe Runde mit der Lok. Damit wir nicht so weit laufen müssen, stiegen wir in der Nähe der Häuser aus.

    Wenn Henry Ford’s Gattin etwas haben wollte, dann erfüllte er ihr jeden Wunsch. So gefiel ihr während einer Englandreise dieses Cottage,

    das gekauft, zerlegt und in die USA verschifft wurde. Henry Ford sammelte gerne Gebäude, so auch diese Windmühle.

    Ein Plantagenhaus,

    . . .

    Liebe Grüße

    Ilona

    "Man muss viel laufen. Da man, was man nicht mit dem Kleingeld von Schritten bezahlt hat, nicht gesehen hat" (Erich Kästner)

  • das Haus von Thomas Alva Edisons Großeltern,

    die Ackley Covered Bridge,

    das Haus von Noah Webster, der das erste englische Wörterbuch verfasste

    und natürlich die Laboratorien von Fords bestem Freund Edison.

    Das ist ein weiteres Fortbewegungsmittel auf dem Gelände,

    doch uns zog es zum und aufs Karussel.

    Die spaßige Fahrt dauerte lange und unsere Hintern taten schnell weh.

    Doch zurück zum Ford T, seinerzeit das meistverkaufte Fahrzeug.

    Wir standen nochmals für eine weitere Fahrt an und bekamen einen Oldtimer-Fahrer, der mit Herzblut dabei ist (Video).

    So langsam hatten wir alles gesehen und die Füße taten selbst mir weh. Die Lok pfiff auf sämtliche Feinstaubwerte

    und wir machten uns vom Acker. Schön war’s auf jeden Fall und das Freiluftmuseum ist eine Empfehlung wert.

    Link zur Karte

    So langsam hatten wir Hunger und steuerten dank Navi den nächsten Olive Garden an. Obwohl dort nicht viel los war, mussten wir mangels Personal 40 Minuten warten. Die Zeit nutzten wir für einen letzten schnellen Einkauf beim Walmart um die Ecke. Ich besorgte noch Zimtschnecken für meine Schwester. Zurück im Olive Garden bestellten wir uns das Lunch Special für je 12,99 $ inkl. der Schüssel gemischtem Salat und den leckeren Breadsticks.

    Wir fuhren zurück in die Stadt und parkten wieder auf dem Parkplatz. Die 10 $ können an der Schranke nur mit Kreditkarte bezahlt werden.

    Zwischen dem Parkplatz und dem Apartmenthaus ist ein Zugang zum People Mover. Die führerlose Hochbahn kostet pro Fahrt und Person 75 Cent. Da die Bahn um Downtown im Kreis fährt, könnte man theoretisch die ganze Zeit damit fahren.

    Auf die Motor City waren wir besonders gespannt, denn die Finanzkrise traf die einstige Metropole hart und brachte die Wirtschaft zum Erliegen. Detroit war 2013 bankrott, wurde zur ärmsten Großstadt der USA und führte die Gewaltstatistik an. Die Menschen flohen aus der Stadt und hinterließen 80.000 verlassene Häuser und Gebäude. Die Stadt rappelte sich aber in den letzten 10 Jahren wieder enorm auf.

    Wir verschafften uns einen ersten Überblick, fuhren 1 ½ Runden und stiegen im Bankenviertel aus. Von hier aus war es nicht weit zum Hart Plaza.

    Der große Bogen in der Mitte ist das Michigan Labor Legacy Monument zu Ehren der Arbeiterbewegung.

    . . .

    Liebe Grüße

    Ilona

    "Man muss viel laufen. Da man, was man nicht mit dem Kleingeld von Schritten bezahlt hat, nicht gesehen hat" (Erich Kästner)

  • Das imposante Renaissance Center kurz RenCen genannt, ist eine Gruppe von sieben miteinander verbundenen Wolkenkratzern und noch immer das höchste Gebäude Michigans

    mit einer People Mover Haltestelle.

    Wir gingen zur Riverfront. Das Gateway to Freedom International Memorial to the Underground Railroad zeigt entflohene Sklaven, die über den Detroit River nach Windsor/Kanada blicken.

    The Spirit of Detroit, eine fast 5 m hohe Bronzestatue die 1958 eingeweiht wurde, ist mittlerweile das Wahrzeichen Detroits.

    Wir haben zahllose Wolkenkratzer fotografiert, doch am schönsten von innen ist das Guardian Building, das letzte große Art-déco-Gebäude aus der Glanzzeit Detroits, das 1929 eröffnet wurde. Das Backsteinhochhaus wird auch die Cathedral of Finance genannt und die Bank of America hat hier ihren Sitz.

    Die gut zehn Meter hohe Gewölbedecke ist bunt und mit geometrischen Mustern im aztekischen Stil gestaltet.

    Die Stadterkundung endete am Baseball Stadion der Detroit Tigers.

    Da gerade keine People Mover Haltestelle in der Nähe war, marschierten wir durch die Häuserschluchten zurück zur Unterkunft. Unterwegs aßen wir zum Abendessen einen Burger, der allerdings auf einen zu heißen Grill gelegt und somit verbrannt wurde.

    Den Abend verbrachten wir mit Packen und aus dem Fenster schauen. Viel war da nie los. Lediglich ein Obdachloser lief selbst im Regen einige Stunden auf dem von ihm belagerten Grünstreifen hin und her, bevor er seinen Krempel packte und verschwand. Die Batterien der Fernbedienung vom TV waren leer, so dass uns Netflix & Co nichts brachte.

    Das war ohnehin wieder ein ausgefüllter Tag.

    Übernachtung: The Sonder Gabriel Richard, Detroit

    Link zur Innenstadt-Karte

    Liebe Grüße

    Ilona

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  • Tag 15: Belle Isle und die liebe Technik

    Nach dem Frühstück und Abwasch packten wir unser Gepäck und verließen das gemütliche Apartment. Auschecken war unnötig, das ging in diesem Fall wirklich automatisch. Davon abgesehen war der Concierge mal wieder nicht an seinem Platz.

    Nachdem das Gepäck im Auto verstaut war, gingen wir zum People Mover zurück und fuhren bis Greektown. Das Viertel wurde um 1900 von griechischen Einwanderern bewohnt und in den 1920er-Jahren verwandelte es sich zum Amüsierviertel. Zwei Kasinos siedelten sich an.

    Vielleicht kann man sich entlang den 500 m bei Nacht amüsieren, doch tagsüber wirkt die Gegend ziemlich verschlafen, wie auch der Rest von Detroit. Wir stiegen wieder in den People Mover und an der Haltestelle neben dem Parkplatz aus. Am Rückflugtag ist bei uns immer die Luft raus und das trübe, nasskalte Wetter machte es nicht besser.

    Wir fuhren über die Brücke zur Belle Isle.

    Das ist eine 397 ha große Insel im Detroit River und ein beliebtes Naherholungsgebiet.

    Für den Sunset waren wir zu früh, aber ein bisschen Sonne wäre schon toll gewesen.

    Das ist die südliche Spitze der Insel mit Sicht auf rechts Detroit und links Windsor.

    Wir freuten uns zu früh, dass es hier sanitäre Anlagen gibt, denn die waren alle verschlossen.

    Der Nancy Brown Peace Carillon ist ein Friedensdenkmal mit einem Glockenspiel.

    Eine dreispurige Einbahnstraße umrundet die Insel.

    Wir fuhren bis zum Conservatory weiter, doch das ehemalige Gewächshaus ist außer Betrieb.

    Am großen Parkplatz gibt es weitere Toiletten und die waren leider auch verschlossen.

    Gegenüber befindet sich das Aquarium, das 1904 eröffnet wurde und somit das älteste, noch betriebene in den USA ist.

    . . .

    Liebe Grüße

    Ilona

    "Man muss viel laufen. Da man, was man nicht mit dem Kleingeld von Schritten bezahlt hat, nicht gesehen hat" (Erich Kästner)

  • Eintritt kostet es nicht, aber die betagten Herrschaften freuen sich über eine Spende.

    Meine erste Frage war natürlich, wo die Toiletten sind. Tja, die Insel hatte seit dem frühen Morgen kein Wasser {a und deshalb waren alle WC’s geschlossen.

    Jetzt guckten nicht nur die Fische etwas angespannt aus der Röhre.

    Den Piranhas war das egal, denn die können jederzeit unbemerkt Pipi machen.

    Der Albino Krallenfrosch kann sehr lange unter Wasser bleiben und holt nur kurz Luft, da er aufgrund seiner hellen Farbe leichte Beute ist.

    Mit übervollen Blasen konnten wir uns beim besten Willen keine Vorträge anhören und verabschiedeten uns schnell von den herzlichen Damen. Aufgrund der Einbahnstraße mussten wir den Rest der Insel noch abfahren und dann ging’s schnell über die Brücke. Da es ohnehin Zeit zum Mittagessen war, machten wir in einem Family-Restaurant Halt. Die Erleichterung war groß :^^ .

    Unser Rückflug sollte um 18:35 Uhr starten und Otto bis 16 Uhr zurückgebracht werden. Etwas Zeit überbrückten wir mit dem Bummel durch eine kleine Mall und Otto bekam von uns seine letzte Tankfüllung zum Preis von 3,249 $/Gallone. Die Rückgabe vom Auto war gegen 15 Uhr schnell erledigt. Der Alamo-Mitarbeiter notierte, dass es einen Rückruf vom Jeep Compass gab und das war es auch schon. Wir sind mit Otto pannenlose 1484 Meilen gefahren.

    Der Shuttlebus brachte uns zum McNamara Terminal. Wir konnten gleich einchecken und gingen zur Security. Als mein Rucksack durchleuchtet wurde, rief der Officer, wem der gehört. Etwas erschrocken meldete ich mich und er fragte, ob da tatsächlich Cinnamon Rolls drin wären. Die waren für meine Schwester gedacht und er hätte sie am liebsten gegessen. Der Mann hatte Humor und meinte lachend, dass er zum ersten Mal eine Großpackung Zimtschnecken in einem Gepäckstück gesehen hat.

    Nun hieß es am Gate warten. Endlich war der A330 zum Einstieg bereit und dank biometrischer Gesichtserkennung war der Boarding Pass unnötig. Als wir in den Flieger stiegen, roch es etwas merkwürdig. Wir dachten uns nichts dabei und machten es uns auf den Comfort+ Sitzen gemütlich. Als nach uns alle Plätze frei blieben, freuten wir uns über die freien Reihen. Leider zu früh, denn der Captain vermeldete kurz darauf, dass sich der Abflug aufgrund technischer Probleme verzögert und wir aussteigen müssen.

    Letztendlich stellte sich heraus, dass irgendein Lüfter defekt war. Unrepariert hätte der Airbus in der Luft gebrannt, sagte man uns. Die Mechaniker werkelten und wir wurden insgesamt sechs Mal per SMS und Anzeigetafel informiert, dass sich der Start weiter verzögert.

    Nach 1,5 Stunden wurden Snacks und Getränke verteilt.

    Nach drei Stunden erhielten wir vier Gutscheine á 15 $, doch zu der Zeit hatten die meisten Shops schon zu. Obwohl der Flug mittlerweile auf 0:30 Uhr verschoben war, wäre der Flieger nicht mehr gestartet, weil für die Crew Timeout war. Ein Ersatzteil war zwar eingebaut, doch es fehlte ein zweites, das erst eingeflogen werden musste. Mit der 7. SMS wurde der Flug gecancelt. Eine automatische Umbuchung war schon erfolgt, doch die Route passte uns gar nicht. Die wäre – mittlerweile war der nächste Tag – morgens um 10:15 Uhr von Detroit nach Atlanta und von dort nach Frankfurt gewesen. Wir fliegen doch nicht erst drei Stunden entgegengesetzt, wenn es einen Direktflug mit der Lufthansa gibt.

    Die meisten Passagiere standen in der Schlange an den zwei Schaltern. Ein großes Lob an den überforderten Delta-Mitarbeiter, der trotz allem die Ruhe bewahrte. Er buchte uns um 1:30 Uhr in der Nacht auf die Lufthansa am Nachmittag um und organisierte ein Hotel. Dazu bekamen wir weitere 60 $ als Gutscheine. Das Downgrade in die Holzklasse nahmen wir für den Direktflug in Kauf, denn es waren nur noch wenige Plätze frei.

    Ziemlich erleichtert, aber vor allem erschöpft, machten wir uns auf den Weg zum Gepäckband. Wir hofften, dass wir wenigstens die Koffer bekommen. Die standen neben dem Gepäckband und auch der Shuttlebus zum Hampton Inn stand bereit. Um 2 Uhr morgens checkten wir dort ein, doch der Keycard-Encoder war defekt und nach ein paar vergeblichen Versuchen schloss uns der Rezeptionist das Zimmer selbst auf. Nach so viel Action wollten wir nur noch schlafen.

    Übernachtung: Hampton Inn, Romulus

    Link zur Karte

    Liebe Grüße

    Ilona

    "Man muss viel laufen. Da man, was man nicht mit dem Kleingeld von Schritten bezahlt hat, nicht gesehen hat" (Erich Kästner)

  • Euch hat es also auch getroffen!

    Aber warum sollten nach Verspätungen auf den Straßen und Verspätungen bei der Bahn die Flüge außen vor bleiben - und dann besser auf dem Heimflug...

    Mehr als 50h Verspätung hatten wir bisher zum Glück nur ein einziges Mal: Von Chile über Madrid nach Frankfurt.

  • Hallo Angelika,

    Euch hat es also auch getroffen!

    ja, zum ersten Mal.

    Aber warum sollten nach Verspätungen auf den Straßen und Verspätungen bei der Bahn die Flüge außen vor bleiben - und dann besser auf dem Heimflug...

    Die haben halt keine Ersatzflugzeuge, da so eine Maschine viel zu viel Geld kostet.

    Mir taten die US-Passagiere leid, die eine Europa-Rundreise gebucht hatten und diese nicht pünktlich antreten konnten. Sie telefonierten mit dem Reiseleiter hin und her. Letztendlich sollten die Leute von Frankfurt nach Köln gebracht werden, wo sie sich ihrer Gruppe mit einem Tag Verspätung anschlossen. Wenn, dann sind Probleme auf der Rückreise schon auch wegen dem Gepäck besser.

    Liebe Grüße

    Ilona

    "Man muss viel laufen. Da man, was man nicht mit dem Kleingeld von Schritten bezahlt hat, nicht gesehen hat" (Erich Kästner)

  • Tag 16: Rückreise

    Nach dem ganzen Zirkus konnten wir lange nicht einschlafen. Die Nacht war jedenfalls sehr kurz. Um 9 Uhr gingen wir zum Frühstück. Das war fast zu spät, denn das Büffet war ziemlich geplündert.

    Nach dem Frühstück gingen wir zur Rezeption, denn irgendjemand musste uns das Zimmer aufschließen. Die Rezeptionistin rief den Hausmeister an. Es dauerte ein paar Minuten, bis der Herr mit der Schlüsselgewalt gelaufen kam. Bis 12 Uhr wollten wir in dem Zimmer nicht bleiben und checkten bald aus. Der Shuttlebus stand gerade vor der Türe.

    Diesmal mussten wir am North Terminal aussteigen. Vor dem Lufthansa Schalter standen schon alle anderen Delta-Passagiere, die ebenso umgebucht waren. Es dauerte noch eine Stunde bis der Schalter öffnete, doch es war kurzweilig, weil jeder von seiner Unterkunft erzählte. Wir hatten mit dem Hampton Inn die beste Unterkunft erhalten. Die anderen wurden in günstigere Motels ohne Frühstück verfrachtet. Jedoch war jeder froh, überhaupt ein Bett erhalten zu haben.

    Beim Check-in bekamen wir natürlich Plätze in den hinteren Reihen, aber alle waren froh, überhaupt einen freien Sitz bekommen zu haben. Durch die Security waren wir sehr schnell, denn die Cinnamon Rolls kündigte ich diesmal vorher an.

    Bis zum Boarding blieb noch genügend Zeit. Die Delta-Gutscheine lösten wir in der Nähe vom Gate gegen zwei Pizzen und Getränke ein. Was waren wir happy, als die Lufthansa eintraf und zum Gate rollte.

    Das Boarding und der Abflug waren pünktlich. Unsere Mittelsitze waren in der Reihe 38, aber immerhin nebeneinander. Der Dreamliner begeisterte mich, denn er ist nicht nur geräumig und geräuscharm, sondern die Flugbegleiter können die Fenster zentral verdunkeln und wieder erhellen. Möglich macht das eine neue Technologie. In den B787-Fenstern ist eine dünne Gel-Schicht eingebaut. Wird sie erwärmt, verdunkelt sich das Fenster. Das ist eine feine Sache, denn das Ritsch Ratsch entfällt.

    Zum Essen wurde natürlich Chicken oder Pasta angeboten. Mein anderer Nebensitzer erhielt die letzte Portion Chicken, so dass wir uns mit der Pasta zufriedengeben mussten. Von den Spirelli Nudeln mit einem Esslöffel Tomatensauce und einer Messerspitze Pesto habe ich kein Foto gemacht. Jedenfalls war das Essen trocken. Vom Sitzabstand konnten wir uns nicht beklagen. Der entsprach mit 79 cm der Delta Comfort+.

    Da Heikos Monitor nicht funktionierte, erhielten wir vom Purser einen Gutschein über 4000 Flugmeilen, die noch immer nicht auf dem Meilenkonto gutgeschrieben sind. Dazu erhielten wir noch eine Flasche Sekt, die ins Handgepäck wanderte. Zum Frühstück wurde ein Schokomuffin und dazu ein Esslöffel Obstsalat im Becherchen gereicht. Das Essen entsprach somit dem eines Kindergeburtstags.

    Auch dieser Langstreckenflug ging vorüber und wir landeten sonntags pünktlich um 5:35 Uhr in Frankfurt. Da erwachte der Airport erst so langsam. Aufgrund des langen Weges zum Gepäckband mussten wir diesmal nur 10 Minuten auf die Koffer warten.

    Der Shuttlebus kam gerade angefahren, das Auto war schnell geholt und kurz vor 8 Uhr standen wir beim Bäcker in unserer Nähe vor der Tür. Wir versorgten uns mit frischen Brötchen und frühstückten zu Hause erst einmal. Danach packten wir die Koffer aus und die Waschmaschine wurde mehrmals beladen.

    Wir hielten uns bis 19 Uhr wach, doch dann schlug die Müdigkeit erbarmungslos zu. Am nächsten Morgen klingelte um 6 Uhr der Wecker und der Arbeitsalltag hatte uns wieder.

    EPILOG

    Unsere allererste Kanada-Reise war richtig toll. Uns gefiel die grüne Landschaft mit den schier endlosen Weinbergen. Die Niagara Falls und die Seen im Norden Ontarios hatten ebenso ihren Reiz. Besonders gefallen hat es uns in Tobermory, dem Küstenort auf der Bruce Peninsula. Dabei spielte das Wetter natürlich auch eine wichtige Rolle. Es regnete nur am Ende der Reise in Detroit etwas. Ansonsten hatten wir im Durchschnitt 23°C.

    Detroit und Umgebung haben uns positiv überrascht. In der Innenstadt ging es zumindest im September sehr ruhig zu. Der Ausflug nach Dearborn zur Greenfield Village lohnte sich sehr und war mit spaßigen Fahrten in den Oldtimern verbunden.

    Heiko hielt sich trotz seines Handicaps oder sollte man in seinem Fall eher Fußicaps sagen, wacker und marschierte trotz der Schmerzen täglich viele Kilometer.

    Die Reise war auf jeden Fall sehr abwechslungsreich, aber auch gespickt mit technischen Problemen, die sich wie ein roter Faden durchzogen. Das fing schon auf der Startbahn in Frankfurt mit den heißgelaufenen Bremsen vom A330 an. Im Comfort Inn in Windsor waren der Föhn und der Warmhaltebehälter defekt. Dann kam der Rückruf vom Jeep Compass. Im Hotel am Lake Tappattoo fiel die Wasserversorgung aus. Die U-Bahn in Toronto war eine halbe Stunde außer Betrieb. Die Wasserversorgung auf der Belle Isle war ausgefallen. Der Delta Rückflug wurde wegen technischer Probleme gestrichen. Anschließend war im Hotel das Codiergerät für die Keycards defekt und im Dreamliner war Heiko’s Monitor kaputt.

    Natürlich hofften wir auf eine Erstattung von Delta, doch leider hat man nur bei europäischen Fluggesellschaften ein Anrecht auf Entschädigung. Ich versuchte dennoch mein Glück und erhielt diese Antwort:

    Dear Mrs. S,


    I am sorry that your flight DL 86 from Detroit to Frankfurt on 29 September 2023 was cancelled.


    However, I regret to inform you that EU regulation EU261/2004 is not applicable for a flight departing a non-EU territory (United States) when operated by a non-EU domiciled airline (Delta Airlines).


    As a result, we must respectfully decline your request for compensation set by the EC Regulation 261/2004.


    When it comes to the downgrade issue, I advise you to please create a seperate claim as we cannot handled both issues in one. I apologize for that.


    We look forward to welcoming you on board our flights again soon and hope that in future everything will be to your entire satisfaction.


    Best regards,


    Agata K.


    Delta Airlines Customer Care

    Eine Anfrage über Flighright kam zum selben Ergebnis. Uns wurde aber nach wenigen Tagen immerhin die Differenz zum Downgrade (2 x 150 €) von Delta zurückerstattet.

    Letztendlich waren wir froh, dass der Defekt vor dem Start entdeckt wurde und wir zwar mit einem Tag Verspätung, dafür aber in einem tollen Flugzeug sicher in Frankfurt landeten.

    DANKE :* , dass ihr uns auch diesmal wieder begleitet habt.

    Liebe Grüße

    Ilona

    "Man muss viel laufen. Da man, was man nicht mit dem Kleingeld von Schritten bezahlt hat, nicht gesehen hat" (Erich Kästner)

  • Danke Ilona für den ausführlichen Bericht und die vielen Bilder. Wenn man mal von den Kleinigkeiten absieht, die nicht geklappt haben, dann war das für mich schon eine interessante Tour.

    Ah, das war euer erster Kanadabesuch, das hatte ich gar nicht so richtig mitbekommen. Auch, das ihr ein Hotel bekommen habt, als der Rückflug ausfiel, prima, denn es geht auch manchmal anders, wie wir in Punta Arenas gemerkt haben.

    Viele Grüße
    Petra

  • Danke Ilona für den ausführlichen Bericht und die vielen Bilder.

    Ich DANKE dir für's eifrige Mit-dabei-sein, liebe Petra.

    Meine Berichte waren/sind immer ausführlich bebildert. Das stammt noch aus den Zeiten, als ich viele Wanderungen im Wilden Westen detailliert beschrieben postete. Mich hatte anfangs unserer Wanderreisen an vielen Trail-Veröfffentlichungen gestört, dass ich aufgrund zu kurzer Beschreibungen nicht wusste, was auf mich zukommt. Vor Ort bekam ich dann oft große =O und das <3 rutschte mir in die Hosentasche. Dies wollte ich anderen ersparen.

    Wenn man mal von den Kleinigkeiten absieht, die nicht geklappt haben, dann war das für mich schon eine interessante Tour.

    Das freut mich, wenn dir die Tour gefallen hat.

    Ah, das war euer erster Kanadabesuch, das hatte ich gar nicht so richtig mitbekommen.

    Das konntest du nicht wissen, da wir uns noch nicht so lange kennen ;) . Wir waren die letzten Jahre überwiegend im Südwesten der USA unterwegs.

    Auch, das ihr ein Hotel bekommen habt, als der Rückflug ausfiel, prima,

    Der Delta-Mitarbeiter hat sich sehr ins Zeug gelegt. Wir hätten uns sonst selbst eine Unterkunft suchen müssen und dafür hatte ich eigentlich keinen Nerv mehr.

    denn es geht auch manchmal anders, wie wir in Punta Arenas gemerkt haben.

    In dem Ort Romulus, der ca. 5 Meilen vom Detroiter Flughafen entfernt ist, reihen sich die Motels aller Preisklassen aneinander. Das ist in Punta Arenas sicherlich anders.

    Liebe Grüße

    Ilona

    "Man muss viel laufen. Da man, was man nicht mit dem Kleingeld von Schritten bezahlt hat, nicht gesehen hat" (Erich Kästner)

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