24 Tage Japan

  • Inzwischen ist das Wetter wieder super und wir haben es gleich ausgenutzt um die leider schon etwas verblühende Kirschblüte hier in Tokyo nochmal zu sehen. Hot Spot ist der nördliche Burggraben beim Kaiserpalast, wo man Boote ausleihen und entlang der vielen Bäume, deren Blütenäste vom steilen Ufer herabhängen, rumrudern kann. Der riesige Park mit den östlichen Kaisergärten ist eine wahre Oase der Ruhe, auch wenn er wie jetzt am Wochenende stark frequentiert ist.

    Was uns nach wie vor fasziniert ist, dass es oft zwischen den glitzernden Hochhausfassaden schöne, alte, ehrwürdige Tempel und Schreine gibt.

    Hier wieder ein paar Eindrücke

       

       

       

  • Heute war unser letzter Tag hier in Tokyo bei schönstem Wetter und wir hatten den Ueno Park auf dem Programm. Es ist der größte Park hier in Tokyo und wirklich einen Besuch wert. Von unserer Metrostation ging es in gut 20 Min. mit einmal umsteigen problemlos hin. Die Besuchermassen hielten sich heute in Grenzen, Wochenende over.

    Wir ließen uns gemütlich durchtreiben und genossen die entspannte Atmosphäre. Sehenswert sind auch die vielen Tempel und Schreine und die Dichte an Museen im nördlichen Teil ist beeindruckend. Bei Regenwetter sicher eine gute Option, aber bei Sonnenschein sind wir lieber draußen unterwegs und machen people watching. Auf dem eher kleinen See im Zentrum des Parks fahren die „Schwanen-Tretboote“ zu Hauf herum. Anscheinend gehört es hier zum Freizeitvergnügen sich ein solches zu mieten.

    Uns hat es hier sehr gut gefallen und es war ein netter Ausklang für unseren Tokyo Besuch, denn morgen geht es mit dem Shinkansen wieder zurück nach Osaka und dann am Mittwoch von dort über Taipeh endgültig heim. Wir möchten noch gar nicht an die langen Flugzeiten denken, die da sind Osaka-Taipeh 3 Stunden, Taipeh -München gut 14 Stunden.

    Hier einige Bilder von Heute

       

       

       

  • Wir sind jetzt wieder in Osaka und haben für die 1 Nacht das Holiday Inn City Center gebucht. Die Fahrt mit dem Shinkansen war wieder unaufgeregt und problemlos, nur das mit dem Gepäck ist schlecht geregelt. Es gibt nur jeweils pro Waggon 2 kleine Stauflächen. Wir mussten unser Gepäck an unseren Plätzen unterbringen. Es ging zwar, aber bei größerem Gepäck wird es dann schon schwierig.-

    Die Entfernung von Tokyo nach Osaka sind knapp 500 km und der Zug braucht dafür mit wenigen Stops nur 2 Stunden und 30 Minuten. Wir kamen am frühen Nachmittag an und konnten sogar einen kostenlosen early Check in und auch einen late Check out (12 h) bekommen. Wir unternahmen zwar nicht mehr viel, sondern sind nur noch die gut 4 km lange überdachte Einkaufs-Restaurantmeile abgegangen, denn es war etwas gewittrig, was sich später am Abend zu einem richtigen Gewitter entwickelte. Von unserem Zimmer im 19. Stock schon ein Erlebnis.

    Eine sehr interessante und erlebnisreiche Reise geht zu Ende. Das Fazit daraus werden wir wohl erst in ein paar Tagen ziehen können, denn es muss alles erst nochmal sacken.

  • Sehr gerne habe ich interessiert mitgelesen, aber bei mir ist der Funke noch immer nicht übergesprungen.

    Mir sind die Städte/Tempel/Märkte einfach zu voll, so viel Trubel kann ich anscheinend nicht mehr abhaben.
    Aber zum Glück kann ja jeder verreisen, wie er es gerne möchte :)

  • Wir sind jetzt wieder daheim und haben unsere Eindrücke und Erlebnisse nochmal Revue passieren lassen. Die Städte/Orte waren sehr unterschiedlich. Osaka ist eher modern, hip und jung, Nara mit Tempelanlage und Park einfach nur großartig, Kyoto mit den alten Straßen und Vierteln sehr historisch und faszinierend, man spürte hier eher das alte Japan. Mt. Fuji spricht für sich. Tokyo super Stadt mit schönen Tempelanlagen, Parks und toller Skyline. Trotz der 14 Mio Einwohner hat man nie das Gefühl in einem Großstadtmoloch unterwegs zu sein. Mit der Kirschblüte, hatten wir auch Glück und konnten sie überall miterleben. Was sehr gewöhnungsbedürftig war, waren die Menschenmassen überall an den Sehenswürdigkeiten, aber es war eben auch Hauptreisezeit.

    Hier unser Fazit.
    Japan ist sehr interessant, aber leider nicht so exotisch wie Südostasien. Alles hier ist durchgetaktet, organisiert und technisch auf hohem Niveau, vieles ist automatisiert. Zu unserem Erstaunen wird Englisch vermehrt gesprochen bzw. mit Übersetzer App kommuniziert. Viele Japaner tragen nach wie vor Masken im Alltag. Von der Überalterung der Bevölkerung haben wir nichts mitbekommen. Es waren hauptsächlich junge Leute und Berufstätige unterwegs, kaum ein alter Mensch war zu sehen. Überall, wo es etwas unterwegs zu kaufen gibt (Backwaren, Eis, Getränke, Tickets etc.) stehen die Leute in einer Engelsgeduld in langen Schlangen an. In den meisten 7/11 Shops stehen ATMs, so dass man problemlos Geld kaufen kann und das auch noch mit deutscher Anleitung. So was hatten wir bisher nur in Europa. Was uns total fasziniert hat, waren die öffentlichen Toiletten, alle blitzsauber und mit Washlets (Duschtoilette) samt Trockenfunktion ausgestattet. Es gibt auch genügend, so dass man nicht lange suchen muss, zudem sind sie kostenlos. Überhaupt sind die Städte sehr sauber und gepflegt, kein Graffiti, kein Müll, kein Vandalismus.

    Essen
    Die meisten Lokale sind sehr klein, daher stehen die Leute immer in Schlange draußen an. Es sind aber eher so eine Art Imbissbuden mit wenigen Sitzgelegenheiten. Außerdem macht man oft die Bestellung auch am Automaten, am Handy oder Tablett. Es gibt keine Speisekarten mehr. Die Lokale in den großen Einkaufszentren sind ebenfalls auf schnelle Kundschaft ausgerichtet und haben eher Mc. Donalds Charakter. Abendessen in den Lokalen meist ab 17 h und bis max. 21.00 h. Viele machen aber auch schon um 18 h zu. In den Hotels Frühstück nur bis 9.30 h.
    Das Preisniveau in den Lokalen ist meist günstiger als bei uns, außer man hat sich für Kobe Rind entschieden, das ist richtig teuer und wird auch nur in kleinen Scheiben, etwas dicker als Carpaccio angeboten. 3-4 Scheiben kurzgebraten kosten dann schon mal um die 50 Euro.
    Wir fanden, dass zumindest bei uns in Deutschland der Hype mit dem japanischen Essen völlig überbewertet ist.

    Verkehr
    Wie in allen Großstädten der Welt, ist auch hier immer irgendwie rush hour und man kommt z.B. mit den Bussen und Taxen nur im stop and go zum Ziel, was natürlich nervig ist. Darum haben wir das super gut ausgebaute Metro Netz immer genutzt, denn alle paar Minuten gibt es die gewünschten Verbindungen. Doch man darf die riesigen Bahnhöfe der einzelnen Stationen nicht unterschätzen, die Wege sind z. T ewig lang, aber gut ausgeschildert. Es gibt zu den einzelnen Ausgängen ellenlange Treppen und man sollte daher immer nach Elevator/Escalator Ausschau halten, zumal wenn man mit Gepäck unterwegs ist. Wir sind sicherlich in den Katakomben der Metros zig Kilometer unterirdisch gelaufen um von hier nach da zu kommen.

    Außerdem sollte man im gebuchten Hotel nachfragen, welcher Ausgang der Metrostation mit Aufzug oder Rolltreppe am nächsten liegt. Denn der falsche Ausgang wäre als ortsunkundiger fatal (es gibt bis zu 20 verschiedene Ausgänge an jeder Station).

    Autos
    Es gib fast nur e-Autos und hauptsächlich Kleinwagen aller gängigen japanischen Autohersteller, sie sehen irgendwie alle lustig aus, so ohne große Motorhaube, quasi ohne „Nase“ Ansonsten sahen wir wirklich jede Menge von Nobelkarossen, hauptsächlich an den Wochenenden, bevorzugt deutsche Modelle, Mercedes, BMW, Audi und Porsche, aber auch Maserati, Lamborghini und Ferrari.

    Fahrradfahrer
    Bei uns würde man sagen „wuide Radler“ denn Mangels Radwegen, sind sie halt auf den zwar relativ breiten Gehwegen unterwegs, aber mit high speed, ohne groß zu schauen, was da sonst noch unterwegs ist. Fahrrad hat immer Vorfahrt, bzw. nehmen sich halt diese. Rücksichtnahme Fehlanzeige. Als Fußgänger deshalb immer Augen auf.

    Kleidung
    Egal ob jung oder alt. Alles wirkte wie aus der Kleiderkammer der Heilsarmee. Nix passt zusammen, alles wird wild übereinander getragen. Bei den Jungen noch extremer, denn da kommen noch Plateauschuhe/-Stiefel obendrauf, und je üppiger die Trägerin ist, desto kürzer sind die Röcke.
    Unabhängig davon gibt es natürlich die Verkleidungen, der angesagtesten Comicfiguren, Maids etc. Es ist wie Fasching, aber immer und überall.
    Bei den männlichen Pendants, sind Schlabberhosen im Trainingshosenstil, oder Jeans in allen unmöglichen Variationen und Formen in, dazu natürlich teure Marken-Sneakers. Was bei uns die Ausnahme ist, ist dort die Regel. Im Businessstile sieht es dagegen ganz anders aus. Gleiche Anzüge, von anthrazit, schwarz, grau bis dunkelblau, alles wirkt sehr uninformiert. Das faszinierendste aber waren bei allen, die tollen, blankgeputzten Lederschuhe. Wenn nicht Sneaker, dann top Lederschuhe.

    Wir hoffen, Euch hat unser Reisebericht gefallen und ihr habt damit einen kleinen Eindruck von Land und Leute bekommen.

  • Genau das wollte ich auch fragen. Danke auch noch einmal für die Zusammenfassung .Über Deine Angaben zur Kleidung war ich überrascht. Ich hatte immer gedacht Japaner sind extrem modebewusst

    "Was gäbe ich für Küsse, wie kalte Kirschen, Zeit wie Sand am Meer.Was gäbe ich her, wenn jeder Tag wie der erste des Sommers wär" (Zitat aus dem Song "Engel" der Gruppe MIA)

    http://rosentaenzerin.wordpress.com/

  • Das war kein Problem, denn die Bahnhofsanzeigr sind zweisprachig, einmal in Schriftzeichen und einmal in Normalschrift. Es wechselt in kurzen Abständen automatisch.

  • Vielen Dank auch von meiner Seite für den Bericht.

    Bei mir ist der Funke auch noch nicht so übergesprungen, wenngleich es ein durchaus interessantes Land ist. Tokyo selbst würde mich schon mal interessieren.

    Japan ist in der Tat momentan ein beliebtes Ziel. Auch ich habe im Umkreis einige, die dort unterwegs sind. Jeder mit anderen Eindrücken und einem anderen Fazit, sehr spannend. 😊

  • Toller Bericht, super Fotos… was ihr auch alles angeschaut habt, Wahnsinn!!! ein faszinierendes Land.
    Ich bin schon begeistert, die langen Flüge sind natürlich ein Graus😤

    Michael sagt, er kann eure Empfindungen bei der Fahrt mit dem Shinkansen nur bestätigen… ihm ging es auch so.😁

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