Beiträge von Anja R.
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Voller Tatendrang starten wir also in diesen Tag und sind nach Minuten ernüchtert. Der Jeep fährt total unrund, fühlt sich an als wären die Reifen nicht ausgewuchtet. Kein Instrument im Auto funktioniert und wir sind echt genervt. Wir zahlen so viel Geld für diese Reise und dann so ein Jeep
. Der Fahrer ist sichtlich irritiert, dass wir ihm immerzu anzeigen langsamer zu fahren. Letztendlich kriecht er nur noch.Tja und dann werden wir auch noch mehrmals vom Militär angehalten. Bisher wurden wir immer durchgewunken, aber jetzt gilt der Tousisten-Bonus nicht mehr. Beim zweiten Stopp sind unsere Papiere nicht mehr in Ordnung und es fliesst wohl einiges an Bakschisch im hinteren Kämmerchen bis wir endlich weiter fahren dürfen.
Der Alfons, ein Mitreisender, hat für solche Widerigkeiten immer eine Notration Alkohol an Bord und so leeren wir zu viert eine Flasche Rose. Das bringt den Fahrer jetzt völlig aus dem Konzept. Später hören wir vom Guide, dass wir ihm Angst gemacht haben.
Wir kommen auch durch Ilakaka, die Stadt der Saphire. Man sieht die Menschen dort täglich erfolgreich schürfen.
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Heute haben wir unseren Bus gegen die Jeeps getauscht, da wir später dann ja auch off road fahren werden.
Wir haben schon die ganze Woche unsere leeren Wasserflaschen gesammelt und nun mit Leitungswasser gefüllt. Unsere Reiseleiterin sagt, dass es im Süden kaum Wasser gibt. Die Menschen am Strassenrand fragen immer wieder mit Gesten nach Wasser und so sind wir nicht die einzigen Autos die stoppen und Wasser verteilen. Die Menschen hier sind bettelarm, leben in kleinen Hütten und müssen selbst für einen Eimer Wasser stundenlang laufen. Man kann sich so viel Entsagung und Leid gar nicht vorstellen.
Von unserer Reiseleiterin haben wir die Anweisung bekommen, nicht ohne ihr okay das Auto zu verlassen, nicht wegen Getränken irgendwo anzuhalten und auch ansonsten nicht auszusteigen. Die Menschen hier haben verstanden, dass Touristen immer was zu geben haben, egal ob Essen, Trinken, Seife... und wenn man dann mal nix gibt werden sie rabiat und fordern bei Bedarf auch körperlich heftig ihren Anteil ein. Naja, wenn man die Menschen auf den Strassen sieht kann man es verstehen....
So gibt es heute nur ganz wenige Fotos aus dem Auto heraus.
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Am nächsten Tag haben wir dann eine Wanderung durch einen Teil des Isalo Gebirges gemacht. Das ist durchzogen von Schluchten, Flüssen und Tafelbergen in vielfarbigen Gesteinsschichten. Nach so viel öder Landschaft kommt einem alles gigantisch vor. Wir sind zeitig los gezogen, damit wir spätestens mittags zur grossen Hitze wieder da sind.... unglaubliche 3 Stunden haben wir für 4km gebraucht. Natürlich bekamen wir jede Menge Erklärungen vom Hotelguide, aber dazu mussten wir noch ständig pausieren, weil es bei der Hitze einfach nicht schneller möglich war. Der Guide ist ganz easy und ganz langsam gegangen, war gar nicht aus der Puste oder verschwitzt, er hat keinen Schluck Wasser gebraucht, nur wir waren bei Ankunft im Hotel total gar gekocht.... darum haben wir den Nachmittag dann auch nur noch relaxt.
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Wir fahren weiter ins Isalo Gebirge und machen Station im Nichts. Le Jardin du Roy wird von einem Nachkommen eines französischen Konolialherren geführt. Hier ist alles erstklassig, auch die, für dieses arme Land, hohen Preise.
Der Iwanowski Reiseführer und unsere Reiseleiterin warnen uns immer wieder davor nach Einbruch der Dunkelheit los zu ziehen. Für diese armen Menschen sind wir wandelnde Geldscheine. Da ist es auch egal, wenn man nur 5€ dabei hat, was hier ein Vermögen ist. Dafür nehmen es die Hotels, die zumeist von Franzosen geführt werden, mit vollen Händen. Was bleibt uns also übrig... so geben wir am Tag bis zu 30€ für Essen und Trinken aus. Die Garküchen können wir tagsüber auch nicht immer nutzen, da nichts frisch zubereitet wird und wir nicht wissen, wie lange das alles schon liegt.
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Im Bus geht es lustig zu, unser kleines Trüppchen passt gut zusammen und wir verwirren unsrere Reiseleiterin immer wieder. Sie spricht zwar sehr gut deutsch, aber die kleinen Feinheiten, Spitzen oder Scherze entgehen ihr natürlich. Unterwegs halten wir öfter um Bier zu kaufen (das verwirrt sie sehr... morgens um 11Uhr) oder Früchte.
Dann erreichen wir "Varavarana ny Atsimo" das Tor zum Süden, damit verlassen wir das Hochland und tauchen in den heissen Süden ein. Landschaftlich verändert sich erst einmal nicht viel, durch die rigorose Abholzung des Landes, zumeist durch die Chinesen, ist es auch hier einfach nur kahl. Kein Baum, kein Strauch weit und breit. Grosse Felder auf denen nur noch Baumstümpfe stehen!!! Die Ausbeutung des Landes durch korrupte Politiker ist unglaublich. Man kann gar nicht glauben, dass die Insel mal zu 90% bewaldet war
. Nur die Häuser verändern sich, werden kleiner und einfacher und die Menschen noch ärmer.Wir sind jetzt im Gebiet der Baras, das ist das Volk der Zebu Rinder. Ein Mann wird hier erst richtig zum Mann, wenn er eine Zebuherde gestohlen hat. Auch der Brautpreis wird in Zebus angegeben. Man trifft Unmengen von Zebu Herden auf den Strassen, viele sind auf dem Weg nach Ambalavao zum Zebumarkt. Dafür sind die Herden oft wochenlang unterwegs. Der Treiber darf sich dann am Ende ein Zebu als Lohn behalten.
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Wir fahren immer weiter in Richtung Süden und es wird immer heisser. Jeder Schattenplatz wird von mir genutzt.
Ich wollte es euch ja vorher nicht sagen, räusper, aber ich habe hier in Madagaskar ein eigenes Dorf und ein Reservat...
... das Anja Reservat in dem die Kattas leben. Das Highlight schlechthin. Ein Traum die Tiere in Natura zu sehen. In diesem ca. 36ha grossen Waldstück leben ungefähr 20 Katta Familien. Wir haben wirklich Glück, die Tiere einer Familie sind gerade am Wasserloch und wir können ziemlich dicht ran gehen.Es ist so schön die Tiere herum springen zu sehen, es sind auch viele Babys dabei, die sich noch an den Müttern fest krallen. Deren Kommunikation hat mich überrascht. Die Familie zog vom Wasserloch ab, aber einige Tiere haben das zu spät bemerkt und als eine neue Familie kam, haben die verbliebenen Tiere der ersten Familie angefangen zu schreien. Man erklärte uns, dass die dann wirklich Angst haben, denn es kann unter den Familien Stress geben, wenn man einen gewissen Freiraum nicht beachtet.
Das Reservat wird von Einheimischen betrieben. Jeder im Dorf ist irgendwie beteiligt, als Guide, als Späher, Essen verkaufen usw. deshalb sind die Einwohner gut versorgt und relativ gut gestellt.
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Hallo zusammen,
ich war leider zwei Tage krank, habe mir wohl einen Sonnenstich eingefangen... es ging mir wirklich schlecht. Davor hatten wir kein Internet,deshalb konnte ich mich nicht melden. Ich schreibe gleich mal meinen Bericht, denn wir haben heute Ruhetag.
Also Schuhe sind hier irgendwie nicht wichtig. Meistens wird barfuss gegangen, sogar beim Strassenbau hatten die Arbeiter keine Schuhe an. Nur wenn man auf den Markt geht, dann werden Schuhe getragen oder wenn man in einer Stadt lebt.
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Übernachtet hatten wir in Fianarantsoa. Während der Busfahrer den Ersatzreifen reparieren lassen hat, sind wir die Rue du Rova entlang gelaufen. Die Strasse wird in Schuss gehalten, denn es liegen insgesamt 5 Kirchen an kürzester Strecke. Eine Merina-Königin hat den Ort der Hauptstadt nachempfunden.
Danach haben wir noch Madagaskars berühmtesten Fotografen kennen gelernt und bei ihm die erste Möglichkeit zum Kauf von Postkarten gehabt
.Weiter über Land nach Ambalavao... neckischer kleiner Ort. Tausende Male angehalten, Kekse verteilt, mit den Menschen gelacht und nun kaputt von Eindrücken und Hitze.
Der Ort hat 20.000 Einwohner, wobei die meisten wohl nicht registriert sind und liegt auf 1.400m. Es hatte heute 30° und wir sind noch im Hochland unterwegs.

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