Am Beginn findet sich auch hier eine Gedenkstätte, vor allem an all die toten Kinder aus dem Ghetto und den Vernichtungen:
Betroffen macht die Inschrift:Großmutter Masha hatte 20 Enkel, Großmutter Hana 11 - nur ich habe überlebt Jack Eisner
Beiträge von Heike
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Diesmal haben wir den jüdischen Friedhof auch gefunden. Der Eintritt kostet 8 Zloty pro Person. Am Eingang steht, dass die Männer ihren Kopf bedecken sollten, aber wir haben für meinen Sohn absolut nichts mit und gehen ohne Kopfbedeckung weiter, was auch kein Problem war. Ich muss sagen, das war ein Erlebnis.
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Heute ist es noch schlimmer als gestern - jetzt ist nämlich wieder alles beim alten und damit alles von gestern weg -
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Völlig unerwartet stoßen wir auf das Gefängnismuseum „Pawiak“. Das Museum befindet sich in den Kellern eines ehemaligen Gefängnisses und war 1939-1944 eines der Hauptgefängnisse der Gestapo. Da wir noch einiges heute auf dem Programm haben, gehen wir nicht rein, sondern schauen uns nur die Gedächtnistafeln draußen am Baum und der Mauer an
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Wir kommen an einem kleinen Blumenmarkt vorbei - was für prächtige Rosen!
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Heute morgen kein blauer Himmel, aber es ist warm genug für kurze Hosen und Rock. Es weht ein frischer Wind. Zwischendurch kommt aber auch die Sonne raus und brennt gleich.
Wir stehen heute etwas früher auf, denn gestern bin ich schon um 22 Uhr eingeschlafen - ich war fix und alle - Und weil es heute früher ist, so 8.30 statt 9.30, gibt es Platz im Frühstückraum, noch richtig viel Brot, der Essentisch sieht noch appetitlich aus und es gibt sogar richtigen Käse. Na also, geht doch.
Dann machen wir uns auf zum jüdischen Friedhof.
Unterwegs kommen wir wieder über einen Hinweis auf die Ghettomauer
Der Weg ist lang - laut google map wohl 4,5-5 km und 1 Stunde Fußmarsch vom Hostel aus - und hier lassen wir den Altstadtbereich weit hinter uns. Auch so sieht Warschau aus -
Noch einmal gehen wir an Kopernikus vorbei und dann zum Hostel. Das Positivste am Hostel ist eigentlich, dass es mit dem Internet wunderbar klappt.
Morgen wollten wir eigentlich nach Krakau fahren, aber Lidia meinte schon, dass das keine gute Idee angesichts der Flut sei - ich habe eben noch einmal recherchiert und es sieht so aus, dass Ausschwitz, was wir ansehen wollten, wohl zumindest teilweise geschlossen ist. Die Flut hat es erreicht. Da die Bahnfahrt dorthin fast 3 Stunden pro Strecke dauert, nehmen wir Abstand von der Idee. Das ist schade, aber der Aufwand ist zu groß wenn man dann doch vor verschlossenen Türen steht.
Später gehen wir noch einmal los und suchen ein Restaurant, was auch was glutenfreies anbietet. Wir finden eines, das zu einer Kette gehört: Sphinx. Da gibt es lecker Fleischgerichte, aber sicher auch vegetarisches - mediteran im weitesten Sinn. Und der Preis stimmt auch -
Wir verabschieden Lidia und ziehen uns zu einer Pause zurück ins Hostel, wo es herrlich ruhig ist..... Aber vorher schauen wir noch in der Kirche vorbei, wo das Herz von Chopin ist....
Chopinwurde am 1. März 1810 in Warschau als Sohn einer Polin und eines Franzosen geboren. Schon mit sieben Jahren kompnierte er seine ersten Stücke.Während der polnischen Revolution verließ er 1830 Polen und kam 1831 nach Paris, wo er als großer Pianist und beliebter Klavierpädagoge lebte. Die, die nicht soviel von klassischer Musik wissen, sollen erfahren, dass er in erster Linie Stücke für das Klavier schrieb und Motive der polnischen Volksmusik verwandte.
1836 machte Franz Liszt den Komponisten mit der französischen Schriftstellerin George Sand bekannt, mit der er von da an vor allem auf Mallorca zusammenlebte. Leider ereilte ihn in noch jungen Jahren eine Tuberkuloseerkrankung, an der er sehr früh am 17. Oktober 1849 in Paris verstarb. Irgendwo habe ich gelesen, dass er gerne in Warschau beerdigt worden wäre - aber vielleicht waren damals schon die Überführungen von Toten so teuer, dass das nicht umzusetzen war. Auf seinen Wunsch hin wurde sein Herz in der Heilig-Geist-Kirche zu Warschau begraben.
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Gegen 13.00 Uhr treffen wir meine polnische Freundin. Okke schicken wir durch die Gegend und sitzen währenddessen zwei Stunden in einem Kaffee und ich muss ihr über dies und das berichten. Sie ist Deutschlehrerin und spricht sehr gut deutsch. Und ich habe jemand der den leckeren Eiskaffee bestellen kann.
Wir sitzen noch nicht lange, da bricht ein Unwetter los (Maxi wird sich freuen) --- es ist nicht zu fassen. Gerade standen wir noch in der Sonne und nun prasseln Hagelkörner auf uns herab.....
Um 15 Uhr wollen wir uns mit Okke wieder treffen und fast genau zu dieser Zeit ist der Spuck wieder vorbei -
Sehr gut sieht man von hier oben den Unterschied zwischen dem alten Warschau und dem modernen Teil, der überall im Hintergrund durchschimmert
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Die rund 150 Stufen nehmen wir doch mit Leichtigkeit um für Euch herrliche Bilder zu schießen. Es sind erstaunlich wenig Leute auf dem Turm, wohl alle noch in den Messen.
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Und erinnert Ihr Euch noch an den Abfalleimer? Hier ist er wieder: und man sieht schon viel mehr, also ist der Wasserstand sogar etwas gesunken
Langsam nähern wir uns wieder dem Platz vor dem Königsschloss
Wir wechseln aber erst einmal wieder auf die andere Weichselseite. Auf der Brücke entdecken wir einen Aussichtsturm gegenüber dem Schloss. -
Wir streben nun wieder einer Brücke zu und bemühen uns intensiv Sandsäcke zu finden, wo doch unsere Mitleser aus Deutschland immer wissen wollen, wie es denn nun mit den Sandsäcke ist. Und hier: Hier sind sie nun endlich.
Ansonsten sieht der Fluss doch gar nicht sooo böse aus
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Nee, das ging auch ohne Tipps.... Ja, vielleicht hätte ich das noch etwas ausschmücken können, aber ich wollte mit dem Bericht heute morgen noch vorankommen und mich hat schon wieder der Arbeitsalltag gepackt. Mein Tag bräuchte 48 Stunden angesichts all dessen was heute auf dem Programm steht. ich reagiere mit Verlangsamung.... und komme gar nicht los. Aber jetzt...
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Auch die Florianskathedrale quillt heute vor Menschen über. Es ist ein sehr schönen gothischen Backstgeinbau. Übrigens auch zerstört und nach dem Krieg komplett wieder rekonstruiert. Das können die Polen wirklich gut.
Heute abend mehr
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Nein, sie sind nicht freigelassen worden und der Blick in die Augen wird nur durch das Teleobjektiv ermöglicht. An dieser Stell beginnt der Zoo und das Gehege der Bären ist für alle zugänglich, quasi direkt neben dem Fussweg. Zwei Bären laufen dort herum, und sehen recht gelangweilt aus - Menschen? Die können uns doch gestohlen bleiben....
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Wir kommen an einer schönen orthodoxen Kirche vorbei - Fotografieren schwierig, weil hohe Bäume rundherum stehen. Hineinschauen unmöglich, weil Pfingsgottesdienst ist, und die Menschen schon draußen stehen und zuhören.
Immer wieder heulen Polizeisirenen und der Hubschrauber kreist über uns. Auch der Zoo liegt direkt neben der Weichsel und wenn der überflutet wird, was passiert dann mit den Tieren? Werden die freigelassen? Wir nähern uns dem Zoo - plötzlich steht ein Bär vor uns..... -
Praga ist noch recht rückständig was die Instandsetzung angeht. Hier finden wir Häuser, die aussehen, als wären sie im Originalzustand nach dem Krieg, mit Einschusslöchern.
Und erneut kommen wir an eine Straßensperre, wo sich auch schon die Presse aufgebaut hat
Wie ich später von meiner Freundin erfahre, verändert sich aber auch Praga langsam - viele Firmen, z.B. auch Vattenfall, haben dort jetzt ihre Niederlassung -
Wir kommen an einem weiteren Monument vorbei. Dahinter breitet sich die Weichsel bzw. ein Nebenarm in die Grünanlagen aus. Und mitten in der Stadt Brachland
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Damit sind wir am zweiten Tag unserer Reise angekommen, dem Pfingstsonntag. Während gestern alle Geschäfte offen hatten und offensichtlich auch sonst ein normaler Arbeitstag war, ist heute wirklich alles zu, weil Pfingsten ist.
Die Sonne scheint und der Himmel strahlt blau. Wir kämpfen um einen Duschplatz... ich habe Glück und war im Bad bevor die Mädchengruppe ankommt. Zwei Badezimmer auf einem Stockwerk bei den ganzen Betten ist nicht viel. Mal schauen, wo wir gleich einen Platz zum Frühstücken finden.... Ich habe Kontakt zu meiner früheren Brieffreundin Lidia bekommen und der vereinbarte Telefontermin um 10 Uhr klappt. Wir werden uns um 13.00 vor dem Kopernikus treffen.
Von zuhause erhalten wir Anfragen, was denn nun mit der Flut ist - und ob wir schon Sandsäcke tragen mussten.
Hier in der Innenstadt war bisher kein Sandsack zu sehen. Aber ist ja schon möglich, dass es in den Randgebieten anders aussieht.
Wir haben den Eindruck, dass Wasser ist etwas gesunken, aber die Wege sind weiterhin unter Wasser. Ich komme echt ins Schwitzen unter der Sonne. Wir gehen auf die Brücke und hinter uns hören wir das nervtötende Gejaule eines Polizeiwagens. Eines? Nee, zwei, drei,vier....Über uns ein Hubschrauber - genau alles in die Richtung, wo wir hinwollen, Stadtteil Praga. Was ist da los? Wir gehen erst einmal weiter. Hinter der Brücke an der Kreuzung ist unser geplanter Weg zuende.Straße gesperrt, hier geht nichts mehr geradeaus. Also biegen wir nach links ab und überqueren eine Brücke ein Stück später - und da sehen wir dann Leute Sandsäcke schleppen.... Da scheint ein Problem zu bestehen und die Polizei hat sämtliche Zugänge zu diesem Bereich abgesperrt. Wir versuchen es immer wieder näher heranzukommen, keine Chance.
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