Reisebericht: San Francisco + Kalifornien - hier: Nordkalifornien

  • Unterwegs dann ein Stopp – hier stehen Polizeiautos und Rettungswagen. Rechts an der Straße geht es mal wieder bergab...und da liegt ein Motorrad. Wir werden an der Unfallstelle vorbeigewunken und, oh Schreck – da liegt der Motorradfahrer und viele Leute arbeiten an ihm.... Die Straße hier ist wirklich extrem kurvig und die Kurven sind sehr scharf. Ich kann mir schon vorstellen, dass man sich da mit dem Motorrad schnell mal umlegt....
    Die Straße ist zum Teil recht hoch und die Ränder sind ungesichert. Deshalb gibt es Geschwindigkeitsbegrenzungen von 15 Meilen/Stunde. Die Aussichten sind spektakulär.

  • Dann kommen wir zur Bucht vom Russin River bei Jenner. Auch hier eine schöne Sandbucht. Wir stoppen für ein Fotos und erst auf den zweiten Blick sehen wir dann die ganzen Robben, die an der Flussmündung auf einer Sandbank liegen. Auch hier ist wohl der Grund, der Fellwechsel. Beeindruckend.

    Von hier ab sehen wir immer wieder Sandbuchten, die aber proppevoll mit Menschen waren. Die Straße war dicht mit Autos zugeparkt.
    Von Jenner bis Bodega Bay sind es etwas 9 Meilen.

  • Unser Hotel The Tides of the Inn liegt direkt am Highway 1. Gegenüber ist das Restaurant The Tides Wharf, in dem wir auch unser Frühstück bekommen sollen, und dort wurde HItchcocks Film die Vögel gedreht. Das ursprüngliche Geäude ist allerdings einige Zeit nach den Dreharbeiten abgebrannt. Heute werben sie aber noch damit. Und am 4./5. Juli soll die Hauptdarstellerin hier nächtigen.
    Unser Zimmer 1003 ist in einem Haus höher am Hang und riesengroß. WIr haben zwei riesige kingsize Betten und die ganze Ausstattung ist wirklich schön. Na ja, der Preis war auch nicht ganz ohne, aber hier an der Küste war nichts günstigeres zu bekommen. Wir haben eine Terasse und von dieser sehen wir auch an einigen Stelle, vorbei an den unter uns liegenden Häusern, die Bucht. Es gibt einen großen Swimmingpool. Und eine Flasche edlichen Weißwein als Begrüßung.

    Den Tag beenden wir mitt chips and calamaris bzw. chips and prawns. Dann machen wir es uns auf der Terasse gemütlich, bis es zu kalt wird, und trinken ein Glas von dem Weißwein - für morgen lassen wir uns noch was über – und danach von unserem kalifornischen Rotwein von safeway, corbett canyon cabernet sauvignon. Lecker.

  • Montag 29.6.09
    Wir haben hier keinen Handyempfang. Gestern auch schon nicht den ganzen Tag. Das ist blöd, denn ich wollte meiner Tante zum 88. einen Geburtstagsgruß per sms schicken, und das ging nicht.
    Wir haben schön ausgeschlafen. Jans Fuß war wieder ganz schlecht heute morgen. Deshalb mussten wir zum Frühstück in dem Restaurant auf der anderen Straßenseite mit dem Auto fahren. Als wir unseren Raum verlassen, liegt sogar eine Zeitung vor der Tür. So lässt es sich leben....
    Im Preis enthalten ist ein kontinentales Frühstück. Das Restaurant ist schick, auf einem Steg mit Blick auf die Bucht, in der sich Pelikane und Seehunde tummeln. Wir können auch zum kontinentalen Frühstück irgendetwas dazu kaufen, verzichten aber. Es gibt dann Kaffee, Orangensaft, Hafergrütze mit Zimt und braunem Zucker, für jeden ein Crossaint mit Butter und Marmelade,2 Muffins und eine Schale mit Stücken von unterschiedlichen Melonen.
    Anschließend holen wir unsere Strandsachen aus dem Zimmer und fahren zunächst auf den linken Buchtteil. Dort stoppt uns dann mal wieder eine Bezahlstelle. Da wir nicht wissen, wie der Strand dort ist und ob wir dort den Tag bleiben wollen, versuchen wir unser Glück auf der rechten Buchtseite. Tatsächlich finden wir eine nette Bucht, umgegeben von Felsen. in der wir es uns gemütllich machen.
    Traurig ist nur, dass dort auch ein kleiner toter Seehund am Strand lag.
    Jan kühlt seinen Fuß, was dem ganz gut bekommt, und ich lege mich für 4 Stunden in die Sonne und schaffe 150 Seiten zu lesen.

  • Das ist Urlaub. So ein paar Stellen an mir haben ein bißchen zuviel Sonne abbekommen, aber es geht. Ich kann ja einiges ab.
    Auf dem Rückweg stoppen wir an einem Imbiss und essen je ein halbes Crabsandwich und eine halbe Schale clam chowder. Letzteres eine Spezialität hier und dert Imbiss rühmt sich damit, seit 4 Jahren in Folge zur besten clam chowder Stelle gewählt worden zu sein. Jan meint, es erinnere ihn an die französische Fischsuppe. Ich finde, es erinnert an einen Gemüseeintopf. Wo die Muscheln waren weiß ich nicht. Bei Wikepedia lese ich erst einmal nach, was es mit diesesr Suppe auf sich hat. Es gibt zwei Varianten, einmal mit Sahne und ohne Tomaten, und ohne Sahne und mit Tomaten. Wir hatten die letztere. Na ja, war ok, aber nicht unbedingt der Renner. Aber wir haben sie wenigstens gekostet.
    Auf dem zweiten Bild sieht man im Hintergrund die Hotelanlage am Hügel. Sie liegt in der Bay, nicht direkt am Meer.

  • Dann ziehen wir uns in unser schönes Zimmer zurück, genießen bei einem Kaffee den Ausblick, schreiben Reisebericht und gehen dann noch einmal den Schwimmingpool nutzen.
    Hier seht Ihr unsere Sitzplätze, drinnen und draußen.
    Das Wasser im Pool kommt mir kalt vor – ist es sicherlich nicht. Aber durch das Sonnenbaden bin ich ziemlich aufgeheizt und habe mir auch vor allem am linken Unterschenkel außen einen Sonnenbrand zugezogen. Deshalb konnte ich dann nach dem Schwimmen auch nicht so recht in das Spa-Becken gehen. Das Wasser im Spa –Becken war so heiß, dass es mit dem Sonnenbrandbein einfach nicht auszuhalten war. Das musste draußen bleiben.

  • Dienstag, 30.6.2009
    Wir stehen gemütlich auf, packen die letzten Sachen und fahren zum Frühstück. Mit Jans Fuß ist es immernoch nicht besser. Um 10.30 geht es dann weiter.
    Kurz hinter Bodega verlassen wir den highway 1 und biegen auf die Straße Nr 12 Richtung Santa Rosa, den Bodega Highway. Unterwegs finden wir wieder einen Safeway und kaufen Monsterbrot. Wir kreuzen den Highway 101 und biegen dann Richtung Calistoga Road, die dann später zur Petrified Forrest Road wird. An dieser liegt kurz vor Calistoga der versteinerte Wald, der "Perified Forrest".Dort finden sich versteinerte Redwoodstämme.
    Vor über 3 Millionen Jahren brach in 7 Meilen nordöstlich von dieser Stelle ein Vulkan aus. Der Vulkanausbruch brachte die Redwoods zum Umstürzen. Die Bäume wurden von der Asche begraben und unter der Asche versteinerten sie. Mit Silikaten aus der Asche angereichertes Wasser sickerte langesam in die Spalten ab, die von den zersetzen Holzfasern zurückgelassen wurden: Es wurde das Holz Zelle für Zelle durch kristallisierte Kieselerde ersetzt bis der ganze Baum Stein geworden ist.
    Das ganze ist für 7 Dollar Eintritt pro Person anzusehen. Man glaubt erst, dass die Bäume versteinert sind, wenn man drauf klopft. Normalerweise sind sie vermoost, werden aber vom Moos freigehalten, damit man freien Blick auf die Teile hat. Wir erwerben auch ein Stück versteinerten Baum vor Ort für 5 Dollar.

  • Danach fahren wir zum in der Nähe liegenden Gysier "Old Faithful". Er soll alle 30-40 Minuten ca. 18 m in die Höhe schießen. Er gilt sogar als Anzeiger für kommende Erdbeben, wenn er nämlich in kürzeren Abständen in geringerer Höhe losschießt. Auch hier ist Eintritt zu zahlen, 8 Dollar pro Person. Da wir auf Island große Gysiere kostenlos gesehen haben, verzichten wir darauf, unter Umständen 40 Minuten herumzustehen. Draußen auf dem Parkplatz sehen wir dann noch eine Fontäne – aber die war allemal nicht 18 m hoch! Und auch keine 8 Dollar pro Person wert.
    Wir fahren weiter Richtung Nappa-Valley und dann durch das Nappa-Valley nicht die Schnellstraße 29, sondern den "Silverado Trail" bis nach Nappa.
    Das Tal ist breiter als ich es mir vorgestellt habe und weniger hügelig als in meinen Vorstellungen. Es gibt Unmengen von Weinstöcken und Weingüter mit klangvollen Namen. Teilweise stehen hohe schmale Zypressen bei den Häusern, die gar nicht mehr im kalifornischen Holzstil gebaut sind, sondern eher an die
    Toskana erinnern. Als Autofahrer wurde auf eine Weinprobe verzichtet.

  • Von Nappa geht es weiter Richtung Vallejo und von dort um die San Pablo Bay auf der 37, später auf der 101, Richtung Golden Gate Bridge. In Sausolito verlassen wir die 101 und fahren durch den Ort. Nett, aber nicht aufregend. Kleine Holzhäuser säumen die Straße, es gibt einen Yachthafen und auch ein paar Hausboote.
    Zunächst fahren wir noch nicht über die Brücke, sondern kreuzen die 101 und halten dann am Aussichtspunkt neben der 101 mit Blick auf Brücke und San Francisco. Die Brücke ist mal wieder im Dunst, und nur teilweise zu sehen. Beim Ausssteigen fegt uns ein heftiger Wind um die Ohren. Es ist echt ungemütlich, aber hilft nichts – wir müssen rauf auf den Hügel und schießen Nebelbilder von der Brücke.

  • Dann fahren wir die Straße weiter den Hügel entlang, werfen einen Blick auf den Leuchtturm "Point Bonita Lighthouse" und machen einen Stopp an der Sausolito Beach. Dort essen wir Monsterbrot und schauen eine Weile den Surfern zu, aber es ist zu ungemütlich.
    Wir kehren auf die 101 zurück und überqueren mit dem Auto die Golden Gate Bridge. Nach dem Überfahren muss Straßenzoll gezahlt werden, 6 Dollar.
    Auf der anderen Seite der Brücke fahren wir zum Pier, der beim Marine Drive liegt. Es ist weiterhin ungemütlich dort, auch wenn in downtown die Sonne scheint. Jan wollte wenigstens einmal im Pacific, hier San Francisco Bay, angeln. Ich habe mich mit einem Buch eine einigermaßen geschützte Stelle zurückgezogen, während Jan angelte. Er war genauso erfolgreich wie die einheimischen Angler...

  • Wir entscheiden uns zum Hotel nahe des Airports durch downtown zu fahren. Und da bietet es sich an, dann auch die kurfenreiche Straße der Lombardstreet einmal selber mit dem Auto zu befahren. mit 27% Gefälle erwies sich die Lomardsstreet an dieser Stelle als zu steil für Fahrzeuge. In den 1920ziger Jahren wurde der abschnitt nach dem Gipfel des Russion Hills neu gestaltet und durch 8 Kurven entschärft. Die krümmste Straße der Welt, eine Einbahnstraße, kann nur bergab befahren werden. Für Fußgänger gibt es Treppen.
    Gesagt, getan. Die ganze Strecke wurde auf Film von mir festgehalten – wenn schon, denn schon, dachte ich mir. Und wir sind jetzt bestimmt auch auf etlichen Fotos in der ganzen Welt vertreten, denn es standen massenhaft Touristen am Rande der Straße.
    Von dort aus ging es zum Hotel, welches an der 101 im Airport Boulevard south liegt und gut zu finden ist.
    Da wir der Meinung sind, das Auto mit vollem Tank abgegeben zu müssen, tanken wir gleich bei der Tankstelle gegenüber dem Hotel voll. Wieder wird es spannend – nach dem Durchziehen der Kreditkarte kommt die berüchtigte Frage nach dem zipcode – ich bin ganz verwegen und geben schlichtweg unsere Hamburger Postleitzahlein – EIN WUNDER! ES FUNKTONIERTE!
    Ich habe mich kringelig gelacht.
    Unser Zimmer liegt diesmal ganz hinten und ist dadurch erheblich ruhiger.
    Der Tacho zeigt 21667 Meilen. Heute sind wir 165 Meilen = 264 km gefahren.


    Alles in allem sind wir 1.782 Meilen = 2.851 km in den 11 Tagen gefahren.

  • Mittwoch, 1.07.2009
    Jan hat den Wecker seines Handys auf 7 Uhr gestellt, damit wir rechtzeitig das Auto zurückbringen, und deshalb war es an. Prompt gab es heute Nacht zwei Anrufe für ihn beruflich, kurz vor Mitternacht und kurz nach 3, die uns aus dem Schlaf rissen. Das war echt nervig.
    Wir haben dann um 7.45 Uhr gefrühstückt.
    Ca. 8.30 fahren wir los Richtung downtown. Es geht viel besser als erwartet. Wir fahren die 101, auch in der Stadt weiter (von Ness) und brauchen dann nur in die Bush einzubiegen. Das hat nur 1/2 Stunde gedauert – und genauso lange warten wir dann bei der Autovermietung darauf, dass die sagen, alles ist ok. Aber wir haben ja Zeit. Die Geschäfte etc. machen eh erst ab 10.00 Uhr auf.
    Uns wurde dann gesagt, dass wir das Auto hätten leer abgeben sollen, da bei der Anmietung eine Tankfüllung berechnet worden sei – das hat uns aber keiner bei der Anmietung gesagt.... Offensichtlich wurde Jans Kreditkarte damit bei der Anmietung belastet.... Immerhin sind die so fair und erstatten uns den Betrag (ohne Steuern...) wieder zurück. Merkwürdig ist das schon allemal gewesen.
    Na ja, jedenfalls ist das Auto weg.
    Wir gehen dann zum Unionsquare und ich muss mal dringend eine Toilette gebrauchen. Da ist das Kaufhaus Macy, aber das hat noch zu. Und dann gibt es eine Toilette, aber in der scheint jemand zu wohnen – ich warte über 10 Minuten, aber die Person, die drin ist, kommt nicht zum Vorschein. Bis dahin hat Macy aufgemacht.
    In der Nähe des Union Square ist ein ganz toller Brunnen mit Motiven aus San Francisco

  • Dann laufen wir nochmal Richtung Chinatown. Jan hat ein Schmerzmittel eingenommen und schafft es mit seinem Fuß in gemächlichem Schritt. Während es am Morgen bedeckt und sehr frisch war, kommt nun blauer Himmel durch und ich stopfe meine Jacke in den Rucksack. Der scheuert etwas unangenehm auf meinem Rücken, der ja einen Sonnenbrand abgekommen hat, da ich vergessen hatte ihn einzucremen.

  • Ich mache etliche Fotos von Chinatown und wir bummeln durch diverse Läden. Das eine oder andere wird eingekauft. Unser Geld wird mal wieder knapp. Wir wagen den Schritt in eine Citi-Bank und haben Glück – die tauschen Euro. So holen wir uns Cash-Nachschub.

  • Weiter geht es zu Fuß Richtung fishermenswharf. Auch dort bummeln wir weiter durch Läden und besorgen ein paar Mitbringsel. Ich kaufe für die Briefmarken, die ich noch habe, noch ein paar Postkarten. Es sieht so aus, als hätte ich dummerweise mein Adressbuch in Fort Bragg im Hotel vergessen – schlimm, denn da stehen alle wichtigen Adressen und noch so einiges mehr drin. Das wird ein Horror, das alles wieder zu rekonstruieren, denn einige Sachen hatte ich nur da drin. Ich will von zuhause noch einmal versuchen, ob ich eine E-Mail-Adresse vom Motel finde... vielleicht haben sie das Teil noch und schicken es mir. Ich habe aber wenig Hoffnung. Nun habe ich Postkarten und Briefmarken aber keine Adressen, denn an die, die ich auswendig kenne, habe ich schon längst geschrieben.

    Ach ja, und Michael Jackson ist ja tot.... da musste ich dann doch auch dieses Foto machen

  • Wir entdecken wieder neue Sachen, die wir bei unseren Rundgängen zuvor nicht gesehen haben. Und ich esse noch einmal weißen Clumchowder in Brot – sehr lecker – und Jan ein dickes Krabbensalatbrötchen

  • Anschließend sitzen wir eine ganze zeitlang in der Sonne auf einem Pier neben dem Pier 39 und haben Blick auf die Seelöwen und die Stadt. Sehr schön.

  • Dann trennen wir uns für gut 2 Stunden. Jan schafft es nicht mehr zurückzulaufen und will mit einer Oldtimerbahn fahren. Ich will laufen. Seit heute sind die Fahrpreise gestiegen. Jetzt kostet eine EInzelfahrt nicht mehr 1,50, sondern 2,00 Dollar.

  • Ich laufe die Powell entlang und komme da an einem Cafe vorbei, wo es freies Wifi gibt. Also gönne ich mir einen Cafe Latte und gehe ins Internet – EEE PC wird ja immer im Rücksack mitgeschleppt. So komme ich über mein E-Mail account und telefonbuch.de an die meisten fehlenden Adressen und kann meine Postkarten schreiben. Dann geht es weiter die Powell entlang Richtung Union Square, wo wir uns um 18.00 Uhr treffen wollen. Unterwegs schmeiße ich meine Karten in einen Postkarten und bin gespannt ob die wohl ankommen.
    Kurz nach 6 finde ich Jan und wir machen uns noch einmal auf zu dem türkischen Restaurant in der Nähe des Adante Hotels.Dort gibt es dann unser San Francisco Abschiedsessen.... mit Ayran, süßem Nachtisch und süßem Tee, letzteres von den Besitzern spendiert.
    Bis zur Bart Station ist es nicht allzu weit. Der Fahrpreis ist heftig angestiegen:
    Jetzt kostet die einfache Fahrt 8,10 Dollar.
    Am Flughafen San Franscisco warten wir auf den Shuttlebus zum Hotel.... das dauert so seine Zeit, aber davon haben wir genug. Und nach 15-20 Minuten kommt einer. So gelangen wir kostenlos ins Hotel, schreiben den letzten Reisebericht und sind ko.
    Das Handy ist ausgestellt diese Nacht !

  • Donnerstag, 2. Juli 2009
    Dies sollte unser Rückflugstag sein.
    Der Flieger kam schön an, wir haben tolle Fotos gemacht ..... mit 45 Minuten Verspätung begann der Einstieg. Durch Tauschen von Sitzplätzen hatte ich sogar einen Fensterplatz und freute mich auf die Golden Gate Brücke. Nach 15 Minuten kam die Mitteilung vom Kapitän, dass es einen technischen Defekt gäbe und sich der Abflug daher etwas verzögere. Und dann passierte gar nichts mehr. Nach 1 1/2 Stunden im Flieger, schön warm, kam die Mitteilung vom Kapitän, dass es wohl doch länger dauert mit der Beseitigung des Problems und nun alle aussteigen sollten. Dann begann das Chaos. Am Rande bekamen wir mit, dass Vouchers für Essen ausgeteilt wurden. Stolze 10 Dollar pro Gast ..... hier kostet ein Brot schon 8,50 plus Tax. Das ist die totale Frechheit! Da bekommt man nicht einmal ein Getränkt mehr dazu. Kaum hatten wir endlich etwas an den völlig überforderten Imbissstuben geordert und gegessen, kam dann die nächste Durchsage vom Kapitän, dass es heute nichts mehr wird mit dem Flug. Es wurde dann gesagt, wir bräuchten uns nicht um das Gepäck kümmern - wer aber unbedingt sein Gepäck haben wolle, könne es haben. Dann war die Rede davon, dass es irgendwo Hotelvoucher gäbe.... Da alle über 400 Passagiere sehr aufgeregt waren und in den verschiedensten Sprachen durcheinander redeten. die KLM Mitarbeiter ohne Mikrofon sprachen, verstand kaum einer ein Wort. Vom Flugkapitän, der auch Deutsch sprach, habe ich dann gehört, dass man hier gar nichts bekäme, sondern raus an den Schalter von klm müsse, also durch die Sicherheitskontrolle, und da gäbe es dann die Voucher. Nun wälzten sich über 400 Passagiere durch die Räume und fanden sich dann vor einem Schalter wieder, an dem niemand war. Dann tauchte ein Mensch auf, und dirigierte die Masse einen ganze Reihe weiter... und das war es dann erst einmal. Ich verstehe einfach dieses Unorganisiertheit nicht. Das ist doch bestimmt nicht das erste Mal passiert. Da muss es doch einen fertigen Notfallplan geben! Einige KLM Mitarbeiter liefen wie aufgeschreckte Hühner hinter dem Tresen hin und niemand wusste was los ist und wie es weitergeht. Alle wollten Voucher und schließlich hieß es, es gibt hier gar nichts. Wir sollten uns selber ein Hotel suchen und dann Ertsatzansprüche in Amsterdam geltend machen. Die Wellen der Empörung halfen da auch nicht weiter. Keine weiteren Anweisungen und Hilfestellungen. Hier steht der Independenceday unmittelbar bevor und die Hotels sollen ziemlich voll sein. Dann hieß es auch plötzlich, man solle sein Gepäck doch aufpicken ... dann wieder nein, man könne es auch da lassen.....
    Nach Stunden haben wir uns entschlossen das Gepäck da zu lassen. Ich hoffe, es ist morgen noch da. Dann sind wir mit einem anderen deutschen Paar in einen der Hotelshuttlebusse gestiegen, der unter anderem auch ins Travellodge fuhr. Ich wollte es nicht im Goodnight Inn versuchen, da die kein freies Internet haben und ich zumindest zuhause berichten wollte, was hier los ist. Der Fahrer fragte, ob wir eine Buchung hätten, und wir erklärte ihm die Lage. Er hat dann telefoniert und gemeint Travellodge sei voll, aber das Comfort Inn hätte noch zwei Zimmer. Uns egal. Wir sind jetzt also im Comfort Inn für 75 Dollar mit Kreditkarte und einem Frühstück und kostenlosem Internet. Morgen um 12.00 müssen wir ausgecheckt haben und dann werden wir am Flughafen sehen, wie es nun weitergeht. Keine Ahnung wann wir je wieder in Hamburg ankommen..... So habe ich mir das Ende dieses schönen Urlaubes wirklich nicht vorgestellt. Da geht es dann ja gleich um Schadensersatzansprüche..... Und meine gesamte Planung ist völlig im Eimer, denn wir haben am Sonntag den Geburtstag eines Familienmitgliedes, den ich am Sonnabend glaubte gemütlich vorbereiten zu können. Stattdessen kann ich froh sein, wenn ich bis dahin überhaupt zuhause angekommen bin. Ich berichte, wie das Chaos geendet hat.
    Das einzig gute ist ja, dass wir nicht abgestürzt sind.

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