Wenn einer eine Reise tut - Jennis Katastrophentagebuch

  • Zwischendurch machten wir immer wieder Bilder von Waldblumen und -Pilzen.

    Der Weg war schmal und relativ steil.
    Schließlich kamen wir an einen Zaun. Dieser war nicht zu öffnen und es standen auch keine Hinweisschilder da, dass man das Gebiet nicht betreten könnte, oder warum man es nicht betreten könnte.

    Aber trotzdem machten wir einen Bogen
    um den Zaun und erfuhren schließlich auch, warum wir nicht hinein durften. Aus den vielen vorhandenen Bunkern in der Umgebung schlossen wir, dass es Militäreigentum war.

    Einmal gab es einen Fehlalarm in Punkto Etsch-Quelle. Ich hörte Wasser rauschen, das von unten kam und kletterete ein Stückchen herunter und fand auch eine Quelle, die aber nicht Etschquelle war, so schloss ich aus mangelden Schildern.

  • Wir gingen nicht denselben Weg zurück, sondern den, den die Reisegruppe genommen hatte. Dieser Weg war holpriger und ich musste Oma mehrmals helfen (das stimmt doch Oma?)

    Der Weg war von Wurzeln und Steinen übersäht
    und es ging steil bergab und das war der Grund, weshalb ich ihr manchmal helfen musste.

  • Unten angekommen gingen wir auf einen Spielplatz und wanderten durch die Seepromenade, die uns zurück nach Reschen führte.

    Auf diesem Weg passierte ein kleiner Zwischenfall
    . Opa wollte einen Busch mit Hintergrung Ortlergruppe und den Stausee fotografieren. Das war allerdings an einer steilen Staumauer und er musste ein kleines Stück hinunter klettern, um eine einigermaßen günstige Position zu erreichen. Dabei rutschte er leider einmal aus und glitt ein paar Steine weiter herab.

    Trotzdem gelang ihm das Bild gut. Als ich Oma bat, auch herunterklettern zu dürfen, wurde sie panisch, man könnte so leicht ausgleiten, es wäre gefährlich etc. Schließlich erlaubte sie mir ein kleines Stück hinunterzuklettern, aber nicht so weit, dass ich mein Fotografierziel, ein tiefer gelegener Busch, richtig fotografieren konnte. Sie dachte, es wäre zu gefährlich...

  • Nun ruhten wir uns auf einer Bank aus und versuchten ein paar Fußfotos zu machen, was aber sehr schwierig war.

    Wir erreichten Reschen und aßen lecker zu Abend und ruhten uns aus. Morgen war schließlich ein anstrengender Tag.

  • Fahrt nach Ulm

    Wieder einmal fingen wir an zu packen. Weil es kalt war, kklappte es ganz gut. Oma musste unsere warmen Sachen herausholen und so hatten wir genügend Platz: Sturmhaube, Leggings, Pullover, Jacke, dicke Handschuhe, (meine hatten leider ein Loch), Wadenwärmer und Oma hatte noch ihre Warmen, wasserdichten Motorradstiefeln.

    Ich musste an diesem Morgen meine Schuhe ziemlich oft wieder ausziehen
    , weil immer etwas fehlte, was ich noch anziehen musste.

    Opa versuchte sich nützlich zu machen
    , was ihm schrecklich schlecht gelang. (das erzähle ich lieber dann privat)

    Aber als Oma Probleme mit ihren Motorradstiefel hatte, konnte er sich sehr nützlich machen. Die Metallkappen in den Stiefeln waren nämlich hinten und vorne eingedrückt und man brauchte ziemlich viel Kraft, um diese wieder gerade zu rücken, so dass Oma sie ohne Schmerzen anziehen konnte.

    Unten mit allen Sachen angelangt, ging das Theater erst richtig los.

    Oma beauftragte mich, auf unsere Motorradsachen und den Tankrucksack, wo wichtige Papiere drin waren, aufzupassen.

    Nach einer gefühlten Ewigkeit
    kam Oma von dem Parkplatz, es gäbe ein Problem, die Maschine springt nicht an, sie würden gleich mit dem Motorrad runterkommen.

    Nachdem sie unten waren, gelang es ihnen im X-ten Versuch die Maschine anzuschmeißen und ich schwang mich hinten bei Oma drauf.

    Ich fragte, was das Problem war und Oma meinte, dass es die schwache Batterie war und zu Hause könnte man das leicht beheben. So lange müsste sie noch durch halten.

    Wir machten ein paar Passfotos
    am Reschenpass *grmpfffff* es regnete nicht. >:(

  • Wir fuhren weiter und machten nach 50 Kilometern unsere erste Pause und Opa versuchte ohne Erfolg Dieter zu erreichen, weil wir bei ihm übernachten wollten.

    Auf der Etappe zum Zugspitzblick
    musste ich andauernd andere Motorradfahrer grüßen. Es gibt einen speziellen Motorradfahrergruß, man grüßt mit der linken Hand und als ich das nun endlcih gelernt hatte, war das meine Aufgabe.

    Am Zugspitzblick angelangt,
    aßen wir leckeren Apfelstrudel und machten viele Fotos und trafen viele Motorradfahrer/Innen, die uns auch begrüßten.

  • Wir bekamen eine Einladung zum weltweiten Frauen-Motorradtreff, von Birgit, die gerade da gewesen war.Der nächste Treff findet in den Niederladen statt und Oma und ich überlegten schon mal, ob wir da nächstes Jahr hinfahren wollen, denn das müssen wir ja bei unserer Urlaubsplanung berücksichtigen.

  • Nachdem wir in Deutschland waren, machten wir kurz vor der Autobahn eine Pause und Opa schaffte es, im X-ten Versuch, Dieter zu erreichen.

    Der reagierte richtig erschrocken, denn er dachte, wir würden erst in 2 Tagen kommen. (Er war auf dem Dorffest)

    Nachdem wir Ulm erreicht haben, gingen wir gemeinsam auf das Dorffest. Ich aß dort eine leckere Portion Pommes und einen Salat und kartoffelsalat.

    Wir trafen dort richtig nette Norweger,
    mit denen wir (auf englisch) plauderten und die wir später zu einem Drink zu Hause (in Ulm) einluden.

    Oma und ich zogen uns nach dem 1. Ouzo (für Oma) gegen halb zwölf zurück. Ich legte mich mit Oma in das Doppelbett und als Opa nach einer gefühlten Ewigkeit auch kam, blieb für ihn nur noch die Couch übrig...

    Tschüss
    Jenni

  • Rückfahrt

    Omas Wecker klingelte um halb sieben und sie sagte mir später, sie hatte sich gewundert, warum der Wecker klingelte, ihn ausgestellt und sich noch einmal umgedreht, denn sie dachte, wir wären zu Hause. Aber dann fiel ihr dann doch noch ein, dass wir einen Termin mit Sonja hatten, die uns Avis nach Ulm bringen sollte.

    Wir frühstückten nur eine Kleinigkeit, was aber erheblich länger dauerte

    Sonja kam erst um halb acht und wir fuhren dann los.

    Sie brachte uns in die Straße, wo Avis war und wir mussten nur noch ein wenig suchen.
    Bei Avis hatten wir eine angenehme Überraschung. Wir bekamen den Schlüssel zu einem Auto (Fiat 500), den sie sich in Italien ausgeguckt hatte (wegen Motorradausfall).

    Wir gingen zum Hof und fanden das Auto
    , das in der letzten Reihe stand und massive Hagelschäden hatte, wie es auch im Vertrag geschrieben stand.

  • Ich setze mich vorne hinein und Oma fuhr los. Im Tunnel gab es ein kleines Missgeschick, weil Oma nicht wusste, wo das Licht war. Es war aber kein dunkler Tunnel und Gott sei Dank gut beleuchtet. Sonst hätte Oma sich vielleicht gezwungen gewesen, verschiedene Knöpfe zu drücken, um herauszufinden, wo das Licht war.

    Weil wir nicht oft in Ulm waren, hatten wir kleine Probleme mit der Wegfindung, aber es klappte doch dann ganz gut.

    Bei Dieter angekommen, fanden wir heraus, dass Opa noch ein Stündchen ruhen musste, die Nacht war zu kurz... :o

    Wir beluden das Auto
    und alle wichtigen Papiere kamen in meine rote Kindertasche mit Ausnahme von dem Handy, dass zwischen unseren Sitzen lag.

    Nun probierten wir aus, wie alle wichtigen Funktionen funktionierten: Blinker, Tankdeckel, Rückwärtsgang, Licht, etc

    Der Tankdeckel war hinten, Blinker und Lich saßen an einer Abzweigung des Lenkrads, für den Rückwärtsgang musste man am Hebel erst etwas hochziehen und die Fensterscheiben ließen sich nicht mit den Knöpfen an der Tür öffnen, die für die Außenspiegel bestimmt waren, sondern man musste einen Knopf an der Mittelkonsole betätigen.

    Im Auto mussten wir nicht alle 50 Kilometer eine Pause machen, sondern ich sagte Oma, alle 150 km genügten.

    Oma beauftragte mich, die anderen Knöpfe
    , von denen wir nicht wussten, wie sie funktionierten und für was sie gut waren, herauszufinden, denn sie hatte Angst, dass man mit ihnen einen Schleudersitz oder eine 360°-Drehung oder ähnlich Fatales auslösen konnte.

    Ich holte mir die Bücher aus der Avismappe und fand eines, wo die Bedienanleitung für die Lenkradknöpfe erklärt wurden, die nur einen Sinn hatten, wenn man ein Blue-Tooth-Handy besaß. Danach kamen die wichtigen Knöpfe neben der Warnblinkanlage dran, deren Erklärung ich in der Betriebsanleitung nachschaute. Es waren die Nebelschlusslichter und etwas anderes, was ich nicht mehr weiß.

    Dann gab es noch einen ASR-Knopf, der für sanftes Fahren in der Stadt gut war. So ganz genau kapierte ich es auch nicht.

  • Nach 150 km besichtigten wir Rotenburg ob der Tauber, eine wunderschöne Stadt, in der ich wieder erfolglos nach meinem Buch suchte. Natürlich fanden wir es nicht, es wäre schon ein ungeheurer Glücksfall gewesen.

    Danach kletterten wir auf den Rathausturm, über steile alte Holztreppen und Leitern. Bei der letzten Treppe bekam ich beim Heruntersteigen sogar etwas Angst.

  • Nun machten wir eine Rischkafahrt mit elektrischen Hilfsmotor, bei der uns auch noch Sachen über Rothenburg erklärt wurden. Wie zum Beispiel, dass das älteste Haus die Gaststube zur Höll war.

  • Danach ging es weiter. Als wir gerade in einem Stau standen, klingelte das Handy. Es war Opa, der uns um etwa 50 km überrundet hatte und gerade seine erste Tankpause machte. Wir schauten auf das Thermometer und es war 30° C und wir bemitleideten Opa auf dem Motorrad, der schließlich keine Klimaanlage hatte und auch in diesem Stau gestanden haben musste.

    Wir machten einen Treffpunkt hinter Kassel ab und siehe da, nach einem weiteren Stau und 10 Dutzend Baustellen erreichte uns der Anruf, dass er auf 1. Tankstelle in Richtung Paderborn auf uns wartete.

    Wir waren gerade in Richtung Paderborn abgebogen und hielten Ausschau nach der Tankstelle.

    Wir fanden sie auch, aber sie war durch eine Baustelle blockiert und wir waren uns nicht ganz sicher, wo die richtige Abfahrt war. Schließlich schafften wir es doch und es kam zu einer gemütlichen Pause mit Opa, in der wir das in Rothenburg eingekaufte Proviant verschlangen.

    Opa wollte jetzt über die Dörfer fahren, da er nicht wie wir nach Minden musste, um das Auto abzugeben.

    Wir überrundeten unsere eigenen Schätzungen über die Zeit,
    die wir noch brauchen würden und riefen 30 Minuten vor Minden Papa an, der uns auch versprach in 10 Minuten abzufahren und baten ihn noch dafür zu sorgen, dass Opa auch ins Haus kam.

    In Minden mussten wir einem umdrehen, da wir AVIS übersehen hatten. Wenige Minuten kam auch Papa und packte mit uns die Sachen um.

    Tschüss
    Jenni


    Mein Fazit:

    Die Reise war super ~^^ und es war schon gut, bei der letzten Etappe ein Auto zu mieten.
    In Motorradkleidung im Stau auf der Autobahn bei 30° zu fahren, ist nicht so witzig.

    Hier gibt es eine Übersicht der einzelnen Etappen!

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