Wir kommen zur Kirche der Heimsuchung Mariens (Marienkirche). Diese wurde bereits ab 1411 im Gotischen Stil erbaut und ist damit eine der ältesten Kirchen in Warschau. Die Kirche wurde seitdem mehrmals umgebaut, so kam beispielsweise Ende des 16. Jahrhunderts der Glockenturm dazu. ich meine mich erinnern zu können, dass der Turm noch der Originalbau sein soll, während andere Teile wiederaufgebaut wurden. Die Kirche ist auch vom anderen Weichselufer gut zu erkennen und ist damit ein sichtbarer Teil der Skyline Warschaus.
Warschau - wirklich eine Reise wert
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- Reisebericht
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Heike -
26. Mai 2010 um 08:19
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Im Reiseführer lese ich, dass sich dieser Teil die "Neustadt" nennt(Nowe Miasto) Sie entstand zum Ende des 14. Jahrhunderts, auch hier gibt es einen Marktplatz im Zentrum. Die meisten Gebäude der Neustadt mussten in den 50er Jahren des letzten Jahrhunderts wieder aufgebaut werden, da auch sie im Zweiten Weltkrieg zum großen Teil zerstört wurden.
Auf Bild 3 ist der Sapieha Palast, der ursprünglich für den Litauischen Kanzler Jan Fryderyk Sapieha zwischen 1731 und 1746 errichtet wurde. Nach dem Krieg wieder aufgebaut beherbergte es dann eine Schule. -
Kirchen gibt es in Warschau viele - die Namen kann ich mir nicht alle merken
Und dann stoßen wir auf ein Stück Geschichte: Hier stand die Ghettomauer -
Wir gehen zurück Richtung Altstadt
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Wir sind zurück in der Altstadt und dort auf dem Marktplatz
Der Altstädter Marktplatz (Rynek Starego Miasta) wurde im 13. Jahrhundert auf einer 90 x 73 Meter grossen Fläche errichtet. Man sieht dort auch Drehorgelspieler und Porträtmaler. Seit 1855 ist in der Mitte de Platzes eine Bronzene Skulptur, die das Warschauer Stadtwappen (Syrenka) darstellt. Die vier Häuserseiten des Marktplatzes tragen auch heute noch den Namen eines Ihrer Bewohners:
Zakrzewski (ehemaliger Bürgermeister), Barss (Rechtsanwalt, auf dieser Seite ist das Mickiewicz Literaturmuseum in Haus Nr. 20), Kollataj (Priester) und Dekert (ehemaliger Bürgermeister, auf dieser Seite ist das Historische Museum, Eingang: Haus Nr. 42). -
Wir verlassen den Markplatz Richtung Schloss. Dies müsste die Johanneskathedrale (Johannesdom) sei. Auch sie musste nach dem Zweiten Weltkrieg vollständig neu erbaut werden. In der Kathedrale sind auch viele bedeutende polnische Persönlichkeiten (Bischöfe, der letzte König von Polen (Stanislaus II. August Poniatowski), die ersten beiden polnischen Präsidenten (Narutowicz und Moscicki) bestattet.
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Ich meine, das dies die Innansichten der Kirche sind
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Dann geht es weiter Richtung Schloss.
Hier ein Beispiel, was man mit Bernstein alles so machen kann -
Und hier noch einmal das Königsschloss (Zamek Królewski). Es hat seinen Ursprung bereits im 14. Jahrhundert als hier das erste Gebäude mit einem Wachturm entstand.
Wie bereits dargelegt wurde es zum großen Teil 1939 vernichtet, die Überreste wurde dann 1944 gesprengt. Das heutige Königsschloss ist damit eine Rekonstruktion des alten Schlosses, allerdings sind die meisten Details die man im Inneren besichtigen kann im Original erhalten geblieben, da sie an sicheren Orten während des Krieges aufbewahrt wurden. Die Rekonstruktion konnte erst rund 50 Jahre nach Kriegsende fertiggestellt werden.
Große Teile des Königsschlosses kann man auch von innen besichtigen, dieser Bereich wird auch als Königsschlossmuseum bezeichnet. Wir waren aber nicht im Innern
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Die Säule nennt sich übrigens die Sigismundsäule und ist 22 m höch. Auch sie wurde 1944 zerstört und 1949 wieder aufgebaut.
Gegen 15.30 zieht der Himmel zu und es grummelt.Wir gehen daher zurück zum Hostel, und zwar die Krakowskie Prezedmiesvie - Krakauer Vorstadt- entlang. Es ist eine breite Straße und auch hier, heute am Sonnabend, kein AUtoverkehr. Das macht eine tolle Stimmung. -
Auch an dieser Straße liegen mehrere Kirchen, und hier sehen wir weitere Hochzeitspaare, hier vor der St. Anna Kirche (Universitätskirche).
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Auch das Präsidentenpalais liegt an dieser Straße. Menschen demonstrieren davor, rufen immer wieder das Gleiche - wir verstehen nichts und halten uns lieber auf der anderen Straßenseite auf,da wir nicht beurteilen können was da los ist. Am nächsten Tag sehen wir, dass auch nach wie vor Blumen und Kerzen dort abgelegt werden als Gedenken an den verunglückten Präsidenten
Auf dem nächsten Bild ist dann das Kontrastprogramm zu unserem Hostel - es soll das teuerste Hotel in Warschau sein, keine Ahnung ob es stimmt
Es folgt die nächste Kirche mit einem Denkmal des Kardinals Stefan Wyszynsky, Primas von polen 1948 bis 1981, wegen seiner Verdienste für das Land auch "Primas des Jahrtausends" genannt
Und auch hier: Eine Hochzeit -
Wir nähern uns dem Universitätsgebiet und da stehen Tafel wie dieser auf der Straße...
Schräg gegenüber dem Eingang zum Universitätsgelände liegt die Heiligenkreuzkirche, und in ihr ist das Herz von Chopin "begraben" - aber dazu später mehr
Vor einem weiteren mächtigen Gebäude, dem Staszic-Palais, wo heute der Sitz der Leitung sowie die Bibliothek der Polnischen Akademie der Wissenschaft untergebracht ist, ist das Kopernikus-Denkmal.1944 wurde das Denkmal bereits zum Verschrotten gebracht, aber irgendwie gerettet. Es gibt zwei weitere identische - da nach dem gleichen Modell gegossene- Denkmäler noch in Chicagog und Monetral
Schließlich sind wir wieder im Hostel und dann so ko, dass wir erst einmal eine Runde schlafen müssen. -
Nach einer Pause ziehen wir noch einnmal los. Es ist trocken geblieben.
Auch in der Tamka ist das Chopinmuseum - ich fand den Inhalt nicht lohnend, so dass ich es mir nicht angesehen habe - aber Chopin findet man hier überall in Warschau. Er wurde 1810 geboren und hat also seinen 200. Geburtstag - und deshalb wird besonders auf ihn hingewiesen.
Wir sind nun unterwegs RIchtung modernes Warschau- Dort soll noch ein Fragment der alten Ghettomauer stehen und außerdem gibt es eiinen jüdischen Friedhof. -
Mit Mühe finden wir das Fragment, leider kam man nicht dicht heran.
Wie überall in Warschau findet man auch hier weitere Hinweise auf den Warschauer Aufstand in Form einer Gedächtnisstelle
Und dann geht die Suche nach dem jüdischen Friedhof los .... der ist weg- Laut Infoblatt vom poln. Touristzentrum soll er einer der größten der Welt sein - der kann doch nicht einfach verschwinden? -
Es gibt noch zahlreiche weitere Erinnerungen an das Ghetto. Wir finden statt des Friedhofes wohl noch einen ganz kleinen Rest Bausubstanz aus der Originalzeit des Ghettos.
"Vor dem 2. Weltkrieg war die jüdische Gemeinde die 2. größte in Europas und die 4. größte auf der Welt.29% der Bevölkerung Warschaus war jüdisch. Am 15. November wurde das Ghetto von den deutschen Besatzern errichtet. Es war von einer 3 m hohen Mauer umgeben. Bei einer Bevölkerungsdichte von 146.000 Menschen pro 2 km lebten dort durchschnittlich 8-10 Personen in einem Zimmer " aus; Warschau in Kürze vom Fremdenverkehrsamt Warschau -
Irgendwann geben wir die Suche nach dem Friedhof auf und gehen ins Hostel zurück. Dort stellen wir fest, dass der Friedhof riesig sein muss - 150.000 Gräber... und er war schlichtweg falsch eingezeichnet - der Standort der Synagoge war mit dem Standort des Friedhofes verwechselt worden und umgekehrt. Da hätten wir noch lange suchen können. Im Hostel ist eine Gruppe von Mädchen, so 14-16 angereist ... Ihr könnte Euch vorstellen was hier gerade für ein Geplapper los ist.
Zum Abendbrot haben wir uns Käse im Supermarkt und eine Flasche Rotwein gekauft. Alkohol kann man nicht einfach an jeder Kasse bezahlen, sondern nur an einer - warum, keine Ahnung. Niemand hat nach dem Ausweis gefragt oder so. Vielleicht darf man erst ab 60 Jahre Alkohol verkaufen - so alt war die an der Kasse mindestens... Auf jeden Fall haben wir es uns schmecken lassen
Belustigt haben wir uns noch über den Begriff Adwokacka..... Allerdings steht dies nicht allein für Anwalt, sondern ist eine Abwandlung des Wortes "Adwokat" wenn diese mit etwas anderen verbunden wird, wir z.B. Kanzlei. Und natürlich wird es im polnischen nicht so ausgesprochen wie im Deutschen... -
Damit sind wir am zweiten Tag unserer Reise angekommen, dem Pfingstsonntag. Während gestern alle Geschäfte offen hatten und offensichtlich auch sonst ein normaler Arbeitstag war, ist heute wirklich alles zu, weil Pfingsten ist.
Die Sonne scheint und der Himmel strahlt blau. Wir kämpfen um einen Duschplatz... ich habe Glück und war im Bad bevor die Mädchengruppe ankommt. Zwei Badezimmer auf einem Stockwerk bei den ganzen Betten ist nicht viel. Mal schauen, wo wir gleich einen Platz zum Frühstücken finden.... Ich habe Kontakt zu meiner früheren Brieffreundin Lidia bekommen und der vereinbarte Telefontermin um 10 Uhr klappt. Wir werden uns um 13.00 vor dem Kopernikus treffen.
Von zuhause erhalten wir Anfragen, was denn nun mit der Flut ist - und ob wir schon Sandsäcke tragen mussten.
Hier in der Innenstadt war bisher kein Sandsack zu sehen. Aber ist ja schon möglich, dass es in den Randgebieten anders aussieht.
Wir haben den Eindruck, dass Wasser ist etwas gesunken, aber die Wege sind weiterhin unter Wasser. Ich komme echt ins Schwitzen unter der Sonne. Wir gehen auf die Brücke und hinter uns hören wir das nervtötende Gejaule eines Polizeiwagens. Eines? Nee, zwei, drei,vier....Über uns ein Hubschrauber - genau alles in die Richtung, wo wir hinwollen, Stadtteil Praga. Was ist da los? Wir gehen erst einmal weiter. Hinter der Brücke an der Kreuzung ist unser geplanter Weg zuende.Straße gesperrt, hier geht nichts mehr geradeaus. Also biegen wir nach links ab und überqueren eine Brücke ein Stück später - und da sehen wir dann Leute Sandsäcke schleppen.... Da scheint ein Problem zu bestehen und die Polizei hat sämtliche Zugänge zu diesem Bereich abgesperrt. Wir versuchen es immer wieder näher heranzukommen, keine Chance. -
Wir kommen an einem weiteren Monument vorbei. Dahinter breitet sich die Weichsel bzw. ein Nebenarm in die Grünanlagen aus. Und mitten in der Stadt Brachland
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Praga ist noch recht rückständig was die Instandsetzung angeht. Hier finden wir Häuser, die aussehen, als wären sie im Originalzustand nach dem Krieg, mit Einschusslöchern.
Und erneut kommen wir an eine Straßensperre, wo sich auch schon die Presse aufgebaut hat
Wie ich später von meiner Freundin erfahre, verändert sich aber auch Praga langsam - viele Firmen, z.B. auch Vattenfall, haben dort jetzt ihre Niederlassung -
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