Wir kommen an einer schönen orthodoxen Kirche vorbei - Fotografieren schwierig, weil hohe Bäume rundherum stehen. Hineinschauen unmöglich, weil Pfingsgottesdienst ist, und die Menschen schon draußen stehen und zuhören.
Immer wieder heulen Polizeisirenen und der Hubschrauber kreist über uns. Auch der Zoo liegt direkt neben der Weichsel und wenn der überflutet wird, was passiert dann mit den Tieren? Werden die freigelassen? Wir nähern uns dem Zoo - plötzlich steht ein Bär vor uns.....
Warschau - wirklich eine Reise wert
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- Reisebericht
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Heike -
26. Mai 2010 um 08:19
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Nein, sie sind nicht freigelassen worden und der Blick in die Augen wird nur durch das Teleobjektiv ermöglicht. An dieser Stell beginnt der Zoo und das Gehege der Bären ist für alle zugänglich, quasi direkt neben dem Fussweg. Zwei Bären laufen dort herum, und sehen recht gelangweilt aus - Menschen? Die können uns doch gestohlen bleiben....
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Auch die Florianskathedrale quillt heute vor Menschen über. Es ist ein sehr schönen gothischen Backstgeinbau. Übrigens auch zerstört und nach dem Krieg komplett wieder rekonstruiert. Das können die Polen wirklich gut.
Heute abend mehr
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Wir streben nun wieder einer Brücke zu und bemühen uns intensiv Sandsäcke zu finden, wo doch unsere Mitleser aus Deutschland immer wissen wollen, wie es denn nun mit den Sandsäcke ist. Und hier: Hier sind sie nun endlich.
Ansonsten sieht der Fluss doch gar nicht sooo böse aus
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Und erinnert Ihr Euch noch an den Abfalleimer? Hier ist er wieder: und man sieht schon viel mehr, also ist der Wasserstand sogar etwas gesunken
Langsam nähern wir uns wieder dem Platz vor dem Königsschloss
Wir wechseln aber erst einmal wieder auf die andere Weichselseite. Auf der Brücke entdecken wir einen Aussichtsturm gegenüber dem Schloss. -
Die rund 150 Stufen nehmen wir doch mit Leichtigkeit um für Euch herrliche Bilder zu schießen. Es sind erstaunlich wenig Leute auf dem Turm, wohl alle noch in den Messen.
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Sehr gut sieht man von hier oben den Unterschied zwischen dem alten Warschau und dem modernen Teil, der überall im Hintergrund durchschimmert
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Gegen 13.00 Uhr treffen wir meine polnische Freundin. Okke schicken wir durch die Gegend und sitzen währenddessen zwei Stunden in einem Kaffee und ich muss ihr über dies und das berichten. Sie ist Deutschlehrerin und spricht sehr gut deutsch. Und ich habe jemand der den leckeren Eiskaffee bestellen kann.
Wir sitzen noch nicht lange, da bricht ein Unwetter los (Maxi wird sich freuen) --- es ist nicht zu fassen. Gerade standen wir noch in der Sonne und nun prasseln Hagelkörner auf uns herab.....
Um 15 Uhr wollen wir uns mit Okke wieder treffen und fast genau zu dieser Zeit ist der Spuck wieder vorbei -
Wir verabschieden Lidia und ziehen uns zu einer Pause zurück ins Hostel, wo es herrlich ruhig ist..... Aber vorher schauen wir noch in der Kirche vorbei, wo das Herz von Chopin ist....
Chopinwurde am 1. März 1810 in Warschau als Sohn einer Polin und eines Franzosen geboren. Schon mit sieben Jahren kompnierte er seine ersten Stücke.Während der polnischen Revolution verließ er 1830 Polen und kam 1831 nach Paris, wo er als großer Pianist und beliebter Klavierpädagoge lebte. Die, die nicht soviel von klassischer Musik wissen, sollen erfahren, dass er in erster Linie Stücke für das Klavier schrieb und Motive der polnischen Volksmusik verwandte.
1836 machte Franz Liszt den Komponisten mit der französischen Schriftstellerin George Sand bekannt, mit der er von da an vor allem auf Mallorca zusammenlebte. Leider ereilte ihn in noch jungen Jahren eine Tuberkuloseerkrankung, an der er sehr früh am 17. Oktober 1849 in Paris verstarb. Irgendwo habe ich gelesen, dass er gerne in Warschau beerdigt worden wäre - aber vielleicht waren damals schon die Überführungen von Toten so teuer, dass das nicht umzusetzen war. Auf seinen Wunsch hin wurde sein Herz in der Heilig-Geist-Kirche zu Warschau begraben.
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Noch einmal gehen wir an Kopernikus vorbei und dann zum Hostel. Das Positivste am Hostel ist eigentlich, dass es mit dem Internet wunderbar klappt.
Morgen wollten wir eigentlich nach Krakau fahren, aber Lidia meinte schon, dass das keine gute Idee angesichts der Flut sei - ich habe eben noch einmal recherchiert und es sieht so aus, dass Ausschwitz, was wir ansehen wollten, wohl zumindest teilweise geschlossen ist. Die Flut hat es erreicht. Da die Bahnfahrt dorthin fast 3 Stunden pro Strecke dauert, nehmen wir Abstand von der Idee. Das ist schade, aber der Aufwand ist zu groß wenn man dann doch vor verschlossenen Türen steht.
Später gehen wir noch einmal los und suchen ein Restaurant, was auch was glutenfreies anbietet. Wir finden eines, das zu einer Kette gehört: Sphinx. Da gibt es lecker Fleischgerichte, aber sicher auch vegetarisches - mediteran im weitesten Sinn. Und der Preis stimmt auch -
Heute morgen kein blauer Himmel, aber es ist warm genug für kurze Hosen und Rock. Es weht ein frischer Wind. Zwischendurch kommt aber auch die Sonne raus und brennt gleich.
Wir stehen heute etwas früher auf, denn gestern bin ich schon um 22 Uhr eingeschlafen - ich war fix und alle - Und weil es heute früher ist, so 8.30 statt 9.30, gibt es Platz im Frühstückraum, noch richtig viel Brot, der Essentisch sieht noch appetitlich aus und es gibt sogar richtigen Käse. Na also, geht doch.
Dann machen wir uns auf zum jüdischen Friedhof.
Unterwegs kommen wir wieder über einen Hinweis auf die Ghettomauer
Der Weg ist lang - laut google map wohl 4,5-5 km und 1 Stunde Fußmarsch vom Hostel aus - und hier lassen wir den Altstadtbereich weit hinter uns. Auch so sieht Warschau aus -
Wir kommen an einem kleinen Blumenmarkt vorbei - was für prächtige Rosen!
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Völlig unerwartet stoßen wir auf das Gefängnismuseum „Pawiak“. Das Museum befindet sich in den Kellern eines ehemaligen Gefängnisses und war 1939-1944 eines der Hauptgefängnisse der Gestapo. Da wir noch einiges heute auf dem Programm haben, gehen wir nicht rein, sondern schauen uns nur die Gedächtnistafeln draußen am Baum und der Mauer an
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Diesmal haben wir den jüdischen Friedhof auch gefunden. Der Eintritt kostet 8 Zloty pro Person. Am Eingang steht, dass die Männer ihren Kopf bedecken sollten, aber wir haben für meinen Sohn absolut nichts mit und gehen ohne Kopfbedeckung weiter, was auch kein Problem war. Ich muss sagen, das war ein Erlebnis.
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Am Beginn findet sich auch hier eine Gedenkstätte, vor allem an all die toten Kinder aus dem Ghetto und den Vernichtungen:
Betroffen macht die Inschrift:Großmutter Masha hatte 20 Enkel, Großmutter Hana 11 - nur ich habe überlebt Jack Eisner -
Die Darstellung von Personen auf Grabsteinen entspricht nicht der jüdischen Glaubensauffassung. Allerdings verraten uns Sinnbilder sehr viel über den Namen, Beruf oder Funktionen und Ehrenämter. Symbole aus der Pflanzen- und Tierwelt verraten uns ebenfalls einiges über die Toten.
Florale Motive werden oft bei Frauen verwandt, die Hand mit der Münze weist auf einen spendablen Menschen hin
Im 20. Jahrhundert kann man auf dem Grab eines Arztes auch den Äskulapstab finden, einen von einer Schlange umwundenen Stab als Symbol für den Arztberuf. -
Ich kam mir vor wie im geheimen Märchenwald in einer Fantasiegeschichte.
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Ihr könnt Euch so was nicht vorstellen! In einem riesigen Gelände stehen eine Unmengen von Grabsteinen - manchmal so dicht nebeneinander, dass man sich fragt, wo die Toten da noch Platz haben. Und das ganze ist überwuchert mit riesigen Bäumen
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Der Jüdische Friedhof an der Okopowa-Straße im Warschauer Stadtviertel Powązki soll einer der größten jüdischen Friedhöfe in Europa sein. Auf dem Friedhof, der im Jahr 1806 neu angelegt wurde, befinden sich auf einer Fläche von 33 ha über 150.000 - 200.000 Grabstätten mit Grabsteinen, außerdem Massengräber für Opfer des Warschauer Ghettos.
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Auf dem jüdischen Friedhof ist die Erdbestattung üblich und die dauerhafte Totenruhe gilt als unantastbar. Deshalb wird das jüdische Grab wird von den Gemeinden nicht eingeebnet und der Stein bleibt bestehen. Bei Platzmangel legt man eine Schicht Erde über ein Grab und bestattet einen Toten über dem anderen. Und deshalb wächst auf dem Friedhof auch alles so wie die Natur es hergibt, die Gräber lässt man also bewusst mit Efeu und Gras überwachsen.
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