Hier ein paar Schnappschüsse.
Live aus Wangerooge
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- Reisebericht
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Petra -
4. September 2010 um 23:47
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Nach einer langen Weile packen wir unsere sieben Sachen auf die Fahrräder und fuhren zum Westturm.
Der Westturm hat eine bewegte Vergangeheit hinter sich. Er ist ein getreuer Nachbau von dem ehemaligen Westturm, der etwas weiter westlich stand. Der alte Westturm (1597 - 1914) wurde im ersten Weltkrieg gesprengt, um die Ortung zu erschweren.
Der neue Westturm wurde vom Deutschen Turnerbund 1932/33 erbaut und ist 56,5 m hoch.
Das Gebäude ist eine Jugendherberge mit 7 Stockwerken. Ganz oben in der Spitze befindet sich die Laterne. ein ganz kleiner Raum mit acht weißen Fenstern.
Wir haben Glück im zweiten Anlauf bekommen wir den Schlüssel für die Laterne. Vorher mussten wir uns ein paar Hinweise durchlesen und ein Pfand an der Anmeldung hinterlassen. Neben dem Personalausweis lasse ich auch gleich mein Stativ da.
222 Stufen müssen wir nach oben steigen.
Die ersten sieben Stockwerde sind ganz normale Stufen. Um uns herum schwirren Kinder die Treppe herauf und hinunter. Die Jugendherberge scheint voll zu sein. Es gibt 27 Zimmer mit 90 Betten.
Oben im 7. Stock angekommen schließen wir eine schwere Eisentür auf, die wir gleich hinter uns wieder abschließen. Wow, wir befinden uns unter einer Holzkonstruktion. Nun führt eine Wendeltreppe ind die Spitze des Turmes.
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Wir kommen durch eine Luke in die Laterne. Das Zimmer ist so klein, dass wir zunächst die Luke wieder schließen müssen, um nicht wieder hinunter zu purzeln.
In dem kleinen Zimmer hoch oben im Westturm befinden sich nur ein paar Stühle und ein kleiner Klapptisch.
Wir genießen den Blick nach draußen. Schade, dass sich die Fenster nicht öffnen lassen, so muss ich durch die Fenster fotografieren. Und wieder vermisse ich meinen Polfilter, der in der Ferienwohnung liegt.
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Das Wetter ist gut, wir können auch Spiekeroog sehen.
Lange halten wir es oben aus. Dann öffnen wir wieder die Luke und steigen hinunter. Bei der Anmeldung geben wir den Schlüssel ab, die nächsten Besucher warten schon. Der Besuch ist umsonst, wir lassen aber eine Spende da.
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Über den Deich fahren wir zurück. Der Wind pustet ordentlich aus dem Osten und wir müssen tüchtig in die Pedale treten.
An dem Siel, einem mit Toren bestücktem Deichdurchlass, halten wir noch kurz an und ich mache ein Foto.
Im Inseldorf sehen wir Bosco, der gerade genüsslich ein Eis schleckt. Bosco ist ein Mischling aus Border Collie und noch einer anderen Rasse.
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Wir kaufen uns auch ein Eis, setzten uns für ein Weilchen in einen Strandkorb, bevor wir in unsere Ferienwohnung fahren. Auf dem Weg zurück kaufen wir noch ein paar Kleinigkeiten ein.
Am Abend gibt es einen Salat mit gebratenem Gemüse. Lecker...
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Das Wetter soll sich ändern, so beschließen wir am Dienstag noch einmal mit den Fahrrädern rauszufahren. Es ist windig geworden und die Sonne versteckt sich meist hinter Wolken.
Wir fahren bis zum Aussichtspunkt, stellen unten unsere Fahrräder ab und klettern auf die Düne. Von dort haben wir eine schöne Sicht über den Strand. Er ist fast menschenleer. Übrigens auf Bild 2 diese zwei Balken kennzeichnen die Überwege durch bzw. über die Dünen. Sie sind überall dort zu finden, wo man den Dünengürtel überqueren darf.
Eine Weile schauen wir nur, dann nehmen wir unsere Räder und bevor wir zum Inselfriedhof kommen, passieren wir das Bielefelder Haus. Hier gibt es Übernachtungen incl Verpflegung schon ab 25 € pro Person.
In der Nähe des Inselfriedhofs lassen wir unsere Fahrräder zurück und machen einen Spaziergang über das Gelände. Mein Stativ und das große Objektiv schleppe ich mit mir. Es ist sehr windig und es gibt kaum Vögel, die sich bei diesem Wetter raustrauen.
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Wer sagt, es gibt keinen Wald auf Wangerooge, der war noch nie dort. Man muss es nur finden. Gegenüber vom Inselfriedhof zweigt ein schmaler Weg ( der Tuunpadd) ab und dieser führt ins Wäldchen. Hier kann man auch nur zu Fuß gehen.
Am Ende des Pfades sollte noch eine Aussichtsdüne sein, man nennt sie auch die Liebeslaube, so erzählen uns andere, die auch dorthin wollen. Aber alles ist abgesperrt und verbarrikadiert.
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Auf dem Rückweg treffen wir einen netten Urlauber aus Bremen, der sich über mein Foto-Equipment freut. Ich habe nämlich einen Pilz gefunden, den ich, da er ziemlich nahe der Erde wächst, fast im Liegen fotografieren muss. Er ist Domführer in Bremen und erzählt uns viele interessante historische Dinge.
Danach trennen sich aber wieder unsere Wege. -
Überall auf der Insel finden wir die Rosa Rugosa, die man auch Kamschatka-Rose nennt, da sie aus Kamschatka stammt. Uns fiel sie schon die ganzen Tage auf, denn alles steht in voller Blüte und wie sie duftet!
Heute haben wir bei dem Spaziergang erfahren, dass sie sehr widerstandsfähig ist und auch mit schwierigen lebensräumen zurecht kommt. Mann nennt sie auch Apfelrose, da sie recht große Hagebutten bildet.
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Mit unseren Fahrrädern fahren wir ins Inseldorf zurück und bezahlen erst einmal die Kurbeiträge.
Danach setzen wir uns in einen Strandkorb am Strand, sind aber in wenigen Minuten voll mit Sand bedeckt, obwohl wir den Wind im Rücken haben.
So gehe ich noch einmal mit meinem Stativ an den Strand und versuche ein paar Fotos von den Möven zu machen. Auch das pustet der Wind wie verrückt und wirbelt den Sand auf. Eine Weile halte ich es aus, dann packe ich zusammen und wir beschließen ins Warme ohne Wind und Sand zu flüchten...
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Tja, was liegt da näher als in das Café Pudding zu gehen und dort einen echten Ostfriesentee aus Koppje (Tasse) zu schlürfen mit Kluntjes (Kandis) und Wulkje (Sahne, die nicht umgerührt werden darf und daher Wolken erzeugt, wenn sie in die Tasse gegossen wird)
Dazu gab es Whisky-Torte für Maria und Käsekuchen mit Rosinen für mich.
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Das war gut und eigentlich zu viel. Auf dem Nachhauseweg kauften wir für unser Abendessen ein, es gab eine Gemüsepfanne mit Salat und als Nachtisch kauften wir uns jeder eine selbstgemachte Praline, dazu gab es dann einen Bio-Wein aus Frankreich....
Das war´s für heute...
Viele Grüße
Petra >""§ -
Gestern haben wir einen geführten Spaziergang gemacht und das war schon richtig interessant. Wir erfuhren nicht nur vieles über den alten Leuchtturm, die evangelische Kirche, die Kamschakta-Rose, die Robbenjäger...
Ebenso erfuhren wir, was der Ausdruck Pfeffersack bedeutet und woher der "Rote Faden" kommt, den Hans Jürgen gerade verloren hatte.Die Robbenstraße ist die älteste Straße auf Wangerooge. Hier auf Wangerooge gibt es kein Trinkwasser, so hat man früher eine Wasserleitung vom Festland über 8 km gelegt, um die Wasserversorgung zu gewährleisten.
Es gab natürlich noch viel mehr an Informationen, nur habe ich nicht alles behalten. Da es gestern viel geregnet hat, haben wir einen gemütlichen Nachmittag zu Hause verbracht.
Heute war es trocken, wenn auch die Sonne den Weg nicht so richtig durch die Wolken geschafft hat.
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Wir fuhren an die Westküste von Wangerooge. Süß sind die jungen Heringsmöven.
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Es macht Spaß, die Möwen zu fotografieren. Es gibt auch einige Austernfischer, schwarz-weiß mit knallrotem Schnabel.
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Diese braun gesprenkelten Heringsmöven sind noch jung, wenn sie "erwachsen sind, dann haben sie auch weißes Gefieder und dunkelgraue Flügel mit weißen Spitzen wie ihre Eltern.
Die Westküste ist komplett gesichert. Es ist Flut und nicht ganz einfach die glatten Wände nach unten zu gehen (mit schweren Gepäck) Aber alles geht gut.
Übrigens auf dem 3. und 4. Bild kann man die Stelle erkennen, wo der erste Westturm stand. -
Dann sind wir endlich am Westende. Es ist diesig und wir können nur mit Mühe Spiekeroog erkennen. Rund um uns herum fliegen Schwärme von Strandläufer - auch Knut genannt.
Hier sind nicht viele Menschen, nur ein Einheimischer und ein Reporter, der für eine "Fisch-Fang-Zeitung" schreibt. Beide stehen knietief im Wasser und hoffen auf einen Fang. Aber es wird nichts, vor einer halben Stunde war Höchststand der Flut, das Wasser geht nur ganz langsam zurück, da fängt man keine Fische.
Wir kommen ins Gespräch, es ist gar nicht so schwierig mit den Insulanern Kontakt zu knüpfen. Wieder erfahren wir unheimlich viele interessante Dinge über die Insel, die Menschen und die Tiere.
Vor uns sind sehr viele Eiderenten, ab und zu schaut ein Seehund neugierig umher und in der Ferne fährt ein Schiff zur Seebestattung.
Man sieht die Küste ist sehr gesichert, das muss auch sein...
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Wir fahren über den Deich zurück. Eigentlich wollten wir in das Teehaus und dort einen Ostfriesentee trinken und ein leckeres Stück Kuchen essen, aber das Teehaus macht erst um 15 Uhr auf. Also kauft Maria sich ein Spaghetti-Eis und wir setzen uns an den Strand.
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Während Maria ihr Eis schleckt, baue ich wieder mein Stativ auf und erwische eine Dohle, die in der Nähe am Strand herumfliegt.
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