Ghana Eintauchen in eine andere Welt - der vollständige Reisebericht

  • Jetzt vollständiger Reisebericht der Reise aus 2006 - Preisangaben beziehen sich auf dieses Jahr.
    Wir fliegen mit Emirates nach Dubai. Die Maschine ist, anders als bei unseren anderen Fernflügen, nicht ausgebucht. Wir sitzen in Reihe 29, Okke am Fenster, ich am Gang und Jan auf der anderen Seite am Gang. Die Sitze sind komfortabel und ausgestattet mit kleinem Fernseher. Kissen und Decken liegen bereit. Die Stewardessen tragen auberginefarbene Hüttchen mit einem dekorativen Schleier, der auf einer Seite herunterhängt, und dann um den Hals als Schal geschlagen wird.
    Als der Flieger hochgeht regnet es in Hamburg in Strömen. Auf dem Bildschirm erscheint die Reiseroute im aktuellen Stand, mal in bekannter englischer Beschriftung, mal mit arabischen Schriftzeichen. Auch kann man in einem Programm mit der Bugkamera den Flug verfolgen und sieht, was das Flugzeug vor sich hat, mit einer anderen, was unter ihm liegt- wenn denn der Bildschirm funktioniert hätte. Jans und meiner gehen nicht. Jans bekommen die Stewardessen zeitweilig in Gang, meinen nicht, und so ziehe ich eine Reihe hinter Jan in die 4er Bank, wo nur einer sitzt. Auch der Platz neben Jan bleibt frei und nun hat Okke auch 2 Plätze. Das ist sehr angenehm.

  • Gegen 22 Uhr deutscher Zeit kommen wir in Dubai an. Beim Anflug ein schöner Blick auf ein herrliches Lichtermeer. In Dubai ist es bereits 2 Stunden später und Mitternacht. Das Flugzeug landet und rollt, rollt, rollt, rollt – es scheint kein Ende zu nehmen. Weit entfernt von den Terminals bleiben wir stehen – und dann geht es die ganz lange Strecke mit dem Bus zurück zum Terminal
    Wir tauschen 100 Euro in 481 Dirham.
    Inzwischen sind unsere Taschen schon bei der Gepäckausgabe, wo Okke sie einsammelt. Von dort aus geht es zum Taxenstand. Mittlerweile ist es 1.00 Uhr Ortszeit und es herrscht ein unglaublicher Trubel auf dem Flughafen.
    Wir bekommen sofort eine Taxe – wir? Eigentlich ich. Der Fahrer kommt auf mich zu, verstaut meine Tasche, ich steige ein, er auch und fährt los… ich denke, er rollt nur ein Stück vor – aber er hat gar nicht mitbekommen, dass Okke und Jan auch zu mir gehören. Die machen sich sofort bemerkbar und stoppen meine „Entführung“.
    Die Fahrt zum Hotel kostet 40 Dhs = Dirham, so heißt die Währung, und dauert länger, als von uns angenommen. Das Zimmer ist ok, ausreichend groß mit einem großem Bett und einem Einzelbett.

  • Donnerstag, 31.08.2006
    Auf dem ersten Foto Blick aus unserem Hotel.
    Geschlafen von 2.30 Ortszeit bis 8.45 Uhr Ortszeit. Dann auf zum Frühstück, dass im Preis enthalten ist. Es ist schlicht.
    Nach dem Frühstück, nach 10 Uhr, gehen wir los. Als wir das Hotel verlassen, kommt uns ein Schwall heiße Luft entgegen. Schon an der nächsten Straßenecke sind wir k.o.. Ein Stück weiter gibt es einen Supermarkt, wo wir drei Dosen Cola für insgesamt 3 Dirham kaufen. Ein Stück dahinter liegt ein Viertel, welches im historischen Stil aufgebaut wurde. Dort ist ein Teil noch Baustelle und eigentlich sind keine Menschen zu sehen. Die Hitze ist unbeschreiblich. In der Sonne kann man eigentlich nicht stehen bleiben. Wir versuchen an den Creek zu gelangen und kommen an die große Mosche. Dort fotografieren wir und Jan und Okke trinken ihre Cola.

  • Die Moschee liegt am Creek. Wir finden einen Weg entlang dem Creek. Schnell wird uns klar, dass wir es nicht lange aushalten werden durch Dubai zu laufen. Die Hitze ist mörderisch! Wir durchqueren das Viertel mit den Textilgeschäften und sind erstaunt, wie billig alles ist: 5 DHS für ein T-Shirt, 10 Dhs für Sandalen… 1 Euro = 4,61 Dhs.Wir überlegen eine Bussightseeingtour zu machen, wissen aber nicht, wo eine solche startet. Mit letzter Kraft finden wir einen Busbahnhof. Dort erfährt Jan am Ticketschalter, dass wir au die andere Creekseite zum Gold-Souk müssten. Ich merke, dass ich eine Pause brauche, bekomme Kopfschmerzen und einen knallroten Kopf. Zurück zum Creek kommen wir an einem weiteren Supermarkt vorbei, kaufen 1,5 l Wasser und suchen eine schattige Bank am Creek. Dort trinken wir schnell das Wasser. Jan holt noch eine Flasche und auch die leeren wir aus – und so sitzen wir wohl 1-1,5 Stunden und schauen auf das Wasser und beobachten die Menschen um uns herum. So langsam kehren meine Lebensgeister zurück und der Schweiß rinnt mir am ganzen Körper herunter die Beine entlang. Für mich, die nur selten schwitzt, schon ein besonderes Erlebnis. Schließlich begeben wir uns zum nahe gelegenen öffentlichen Bootsanleger und setzen für 1 DHS auf die andere Seite über.

  • Dort ist offensichtlich der Gewürzmarkt.
    Schon kurze Zeit nach dem Gewürzmarkt machen wir erneut schlapp. Schließlich finden wir eine Sightseeinghaltestelle. Dort hält ein Bus. 150 Dhs soll die Tour pro Person kosten – Also für uns drei fast 100 Euro. Das ist uns zuviel.
    Da wir unmöglich weiter laufen können, nehmen wir ein Taxi und fahren ins Hotel Push Inn für 40 Dhs zurück. Es ist 14 Uhr, als wir dort wieder ankommen. Jan kauft für 12 Dhs diverse Getränke ein- Unser Zimmer ist gereinigt, gekühlt und durftet wunderbar.
    Nach drei Stunden gehen wir noch mal los, da ist die Temperatur erträglicher. In einem Einkaufszentrum finden wir eine Möglichkeit zu essen und Kleinigkeiten einzukaufen.
    Morgen um 4.30 Uhr aufstehen und um 5 Uhr ein Taxis suchen, sei kein Problem, sagen die an der Rezeption- Die ganze Nacht rauscht der Verkehr am Hotel vorbei. Nervig ist, dass ständig gehupt wird.

  • Freitag, 01.09.06 DUBAI-ACCRA
    Nach einer kurzen Nacht, mehr im „Wachschlaf“ als im Tiefschlaf, stehen wir um 4.30 Uhr auf, ziehen uns an, schnappen unsere Sachen und springen vor dem Hotel gleich in ein dort gerade anhaltendes Taxi. Die Rückfahrt zum Flughafen dauert eine gute Viertelstunde und kostet nur 20 Dhs, da der Anfangspreis niedriger ist als bei der Hinfahrt. Abflug ist um 7.30 Uhr.
    Nach dem Start gibt es Frühstück, was nicht so üppig ausfällt. Dann verbringen Okke und ich etliche Zeit mit Spielen am Bildschirm, die diesmal alle funktioniere. So vergeht die Zeit wirklich im Flug. Nach 6 Stunden gibt es ein üppiges Mittagessen und dann sind wir auch schon da.
    Accra, Ghana. Nun ist es Wirklichkeit. Ich fahre mit dem 1. Flughafenbus vorweg, die Männer folgen. Im Gebäude Einreiseformular ausfüllen und dann am Schalter für Nicht-Ghana-Nationalität anstellen, wo deutlich weniger stehen als an dem anderen Schalter. Es dauert. Die Passkontrolle ist gründlich. Es gibt zwei weitere Stempel zum Visum, was wir in Deutschland bei der Botschaft beantragt hatten. Den Impfausweis mit der Gelbfieberimpfung will keine sehen, obwohl dies vorher behauptet wurde. Nach der Passkontrolle am Schalter nochmals Pass zeigen, Kontrolle, ob auch alle Stempel da sind. Dann warten wir auf das Gepäck. Ich tausche 100 Euro und bekommen 1.140.000 Cedi. Ein Riesenstapel Geld.

  • Riesige Berge von Gepäck werden ausgeladen. Etliche Ghanaer schleppen 8, 10 oder mehr Mammuttaschen mit sich, für deren Abtransport man einen Kleinlaster bräuchte. Irgendwann kommen auch unsere Taschen – alle drei sind da. An der folgenden Gepäckkontrollstelle rolle ich einfach vorbei, Okke und Jan folgen. Niemand hält uns auf.
    Draußen erwartet uns tatsächlich der Bruder eines Mandanten von mir, Peter. Er begrüßt uns freundlich und erklärt, dass er noch Dienst hat. Dann zeigt er auf einen Polizeijeep und meint, das sei sein Auto und sein Fahrer – der würde ihn zurück ins Office und uns in Kembs Hotel bringen, wo ich vorreserviert hatte. Und so fahren wir im Polizeijeep durch Accra. Nachdem Peter im Hauptquartier der Polizei abgesetzt worden ist, geht es weiter durch Straßen, in denen sich der Verkehr mächtig staut. Aus den vorbeifahrenden Autos werden wir angestarrt. Denn erhält der Fahrer einen Anruf und wird hektisch, vermutlich wird er gebraucht. Daraufhin schaltet er Blaulicht und Sirene ein und es geht es weiter, durch nach links und rechts weichende Autoschlangen zum Hotel. Dort erhalten wir 2 Zimmer und haben nur eine vage Vorstellung, wo genau in Accra wir eigentlich sind. Die Straßen haben keine Beschilderung. Es ist eine einfache Gegend.

  • Das Hotel ist auch einfach, aber sauber. Die sanitären Anlagen marode – aber wir sind in Afrika. Das Personal ist nett. Die Zimmer liegen leider nicht nebeneinander, Okke hat 18, wir Nr 7. Es gibt Aircondition. Als Preis ist 50.000 für ein Einzelzimmer und 150.000 für ein Doppelzimmer angegeben – gerade zum 1.9.06 erhöht. Mal schauen, was wir bezahlen müssen. Den Nachtmittag über sind wir ko. Ich schlafe eine Stunde, Okke auch. Jan und ich gehen dann noch einmal die Straße ein Stück rauf und runter, kaufen Wasser und eine Flasche Bier. Um uns herum einfache Hütten, Frauen, die Berge von Sachen auf ihren Köpfen tragen, die ganze Straße entlang Stände, Hütten mit Gewerbe und Handel. Recht und links der Straße stinkende offene Abwassergräben. Leute schauen uns nach, grüßen freundlich. Wir sind weit und breit die einzigen Weißen. Nun sitze ich Hotelzimmer und schreibe. Es ist 18 Uhr und es wird Dunkel. Vorhin haben wir eine Mücke gesichtet.

  • Sonnabend,02.09.2006
    Gegen 5.30 Uhr wachen Jan und ich auf. Kein Wunder, denn wir haben 9 Stunden geschlafen, das reicht. Bis 8 Uhr lesen wir. Irgendwann in dieser Zeit fällt der Strom kurz aus – etwas, was uns von nun an ständig begleiten wird.
    Die Dusche geht heute Morgen. Gegen 8.30 Uhr frühstücken wir: Es gibt Brot und Omlett, Nescafe. Wir bezahlen 40.000 Cedi.
    Anschließend laufen wir los. In der Nähe des Hotels ist der Kaneshie Market.
    Die Ghanaer orientieren sich weniger nach Straßennamen, die es für die meisten Straßen und Wege nicht gibt, sondern nach Plätzen, speziellen Häusern etc.. Der Markt ist ein Orientierungspunkt für einen Taxifahrer.
    Wir laufen die Straße entlang bis zu einer großen Kreuzung. Von dort aus sieht man schräg auf das an ein Parkhaus erinnernde Marktgebäude.
    Rundherum und davor Unmengen von Ständen und Menschen. Wir ziehen die Blicke auf uns. Ein Taxi zu bekommen ist hier einfach und alle an uns vorbeifahrenden Taxen hupen uns ohnehin an, um auf sich aufmerksam zu machen, wobei das Gehupe offensichtlich ohnehin sehr beliebt ist, einfach des Hupens wegens.
    Wir handeln mit einem Taxifahrer 40.000 Cedi für die Fahrt zum Independenceplace. Dieser Platz liegt am Meer und dient wohl Veranstaltungen und öffentlichen Kundgebungen.
    Dort angekommen lesen wir im Reiseführer, der Platz markiere mit dem Nationaldenkmal das Zentrum des öffentlichen Areals. Drumherum liegen scheinbar diverse Ministerien, bzw. in unmittelbarer Nähe. Alles wirkt arg zerfallen – sowohl der Platz als auch die Tribünen. Wir machen keine Fotos - am Ende der Reise kommen wir noch einmal her.
    Dahinter kommt man tatsächlich an den Strand. „Afia Beach“ steht auf einem Schild. Mächtige Wellen rauschen heran und das Meer lärmt regelrecht. Am Strand sind einige Ghanaer – vor allem junge Männer, die in die Fluten springen. Eine eigenartige Stimmung liegt in der Luft.

  • Hohe Luftfeuchtigkeit sorgt für einen diesigen verschwommenen Blick auf die Stadt.
    Der Strand ist übersät mit Unmengen von Müll. Alles andere als einladend. Wir machen ein paar Fotos und laufen dann ein Stück den Strand entlang-
    Foto 4stamm von Okke

  • Dann verlassen wir den Strand und gehen Richtung Innenstadt. Auch hier auf dem Weg Unmengen von Müll und teils herrscht ein heftiger Gestank.
    Drei junge Männer sprechen uns an. Wir sollen mit ihnen kommen – sie würden uns die Trommeln zeigen und „Akwaaba“ trommeln. So weit ich weiß, ist das der ghanaische Willkommensgruß. Wir sind skeptisch, gehen aber mit. Es geht ein kleines Stück den Hügel hinaus. Dann kommen wir zu einem einfachen, schuppenähnlichen Gebäude, in dem sich jede Menge schön geschnitzter Trommeln befinden. Der Hauptredner erklärt einiges zu den Trommeln und dann trommeln sie tatsächlich ihr „Akwaaba“. Natürlich sollen wir dann eine Trommel kaufen – die Großen kosten 850.000, die kleine 450.000. Wir können uns damit rausreden, dass wir erst gerade angekommen und somit am Beginn der Reise sind, und diese nicht mit einer Trommel, die auch noch getragen werden muss, weiterführen wollen.

  • Freundlicherweise bringen uns die Männer zum nahebei liegenden Kunsthandwerkermarkt. Dort können wir in Hütte 26 beim Großvater Antikes kaufen und die Trommler in Hütte 59 finden.
    Wir werden am Ende der Reise wieder auf diesen Markt gehen. Doch jetzt laufen wir erst einmal weiter Richtung Makola Market.
    Auf der Suche nach dem Makola Markt kommt es mir so vor, als sei in ganz Accra Markt. Die Straßen sind zugebaut mit Ständen, flach und auf dem Boden. Ob Schuhe, Tomaten, gebrauchte Kleider oder Kühlschränke – es gibt alles, z.T secondhand. Ich habe den Eindruck, man findet hier alles wieder, was man in Europa aussortiert hat. Das gilt natürlich auch für die Autos. Hier könnte uns glatt unser alter Passat begegnen.
    Beeindruckend ist, was die Menschen hier alles so auf dem Kopf tragen. Einen Berg von Stoffen, eine Schale mit Topf, Kanne und Tellern

  • Mittlerweile ist die Sonne herausgekommen und es wird warm. Auf der Suche nach einem Restaurant laufen wir bis zum Nationalmuseum – das dort liegende Restaurant ist aber geschlossen.
    Wir entscheiden uns ein Taxi zu nehmen und in die Nähe des Polizeihospitals zu fahren. Dort liegt eine Straße, in der laut Reiseführer viele Restaurants sind. Ein Schild gibt einen Hinweis auf ein afrikanisches Restaurant und wir folgen ihm. Es ist sehr nett. Okke isst Jolof mit Huhn – so scharf, dass ihm die Nase läuft. Jan isst Fufu in Coconutsoup with muttons (letzteres offensichtlich Schweineschwarte) und ich esse Yamwurzeln mit Huhn und Palaver ( letzteres ghanaischer Spinat – sehr lecker)
    Wir bezahlen 156.400, mit Trinkgeld 160.000.
    Mit dem Taxi geht es dann zurück zum Kaneshi Market (45.000). Den restlichen Weg zum Hotel laufen wird.
    Dort sollen wir das Zimmer bezahlen, Man hatte wohl gedacht, Peter würde für uns bezahlen, was wir richtig stellen. Auch Okkes Zimer sei ein Doppelzimmer, heißt es nun. Zum 1.9. waren die Preise angehoben worden. EZ vorher 40.000, jetzt 50.000. DZ vorher 100.000 jetzt 150.000. Aller Versuche unsererseits Okkes kleines DZ für 50.000 oder 100.000 zu bekommen, fruchten nicht. Schließlich bezahlen wir die geforderten Beträge für 2 Doppelzimmer für eine Nacht und beschließen morgen weiter zu reisen.

    Ich bin irrigiert, keine Fotos zu finden - aber 2006 habe ich erst meine Digitalkamera gekauft, und es gab werder EEEPC noch externe Speicherkarte, da waren wir noch sparsamer mit dem Fotografieren - und die Situation war sehr fremd.... vielleicht findet sich bei Okke zu dieser Szene noch ein Foto

    "Was gäbe ich für Küsse, wie kalte Kirschen, Zeit wie Sand am Meer.Was gäbe ich her, wenn jeder Tag wie der erste des Sommers wär" (Zitat aus dem Song "Engel" der Gruppe MIA)

    http://rosentaenzerin.wordpress.com/

    Einmal editiert, zuletzt von kaiser14658 (13. Februar 2011 um 22:35)

  • Um 5 Uhr wache ich auf. Es wird hier um 6 Uhr hell und um 18 Uhr dunkel. Bis 5.30/5.45 döse ich vor mich hin, dann beginne ich zu lesen – 5 Minuten später fällt der Strom aus. Dabei bleibt es bis zu unserem Aufbruch. Dummerweise haben wir dann auch kein Wasser mehr. Bei Okke, der im anderen Haus des Hotels wohnt, geht das Wasser noch. Also gibt es heute keinen eigenen Nescafe a`Lait. Zwischen 5.45-7.00 hören wir auf der Straße Gruppen von Menschen singen und trommeln. Es sind Sportler unterschiedlichen Alters, die in Gruppen laufen und dabei singen.
    Bis 8 Uhr haben wir uns angezogen und die Sachen gepackt. Frühstück gibt es zum Glück – wieder Brot, Omelett und Nescafe für 40.000 Cedi. So gegen 9 Uhr sind wir dann mit dem Taxi zum STC-Busbahnhof unterwegs und zahlen 20.000 Cedis für die Fahrt. Dort erfahren wir, dass die Busse am Sonntag seltener fahren – der Nächste erst um 12.30 Uhr, aber für den gibt es keine Karten mehr. Das erfahren wir erst um 10.00 Uhr, nach unendlichem Warten am Ticketschalter – vielleicht ging der Pc nicht… Wir bekommen Plätze 43, 44 und 45 für den Bus um 2.30 pm.47 Plätze hat der Bus, wie wir später erfahren. Pro Person zahlen wir 75.000 Cedi. Für unser Gepäck müssen wir extra bezahle: Für unsere 3 Taschen - angeblich 65 kg – zahlen wir 20.000 Cedi. Nun aber heißt es erst einmal warten.
    Es weht ein frischer Wind, manchmal schon fast zu kühl. Wir bringen die lange Wartezeit mit Lesen, Raten und Musikhören hinter uns. Für 5000 Cedi kaufe ich leckere Bananenchips.
    Um 12.30 Uhr ist von dem Bus 12.30 nichts zu sehen .Tatsächlich fuhr der Bus dann um 13.30 ab. Auch unser Bus verspätet sich – statt um 14.30 Uhr geht es um 16.02 Uhr los.

    Foto 3 und 4 von Okke

  • Genau um 22.02 Uhr kommen wir in Kumasi. Doch bis dahin erleiden wir eine anstrengende und durchrüttelnde Busfahrt. Bis auf eine kurte Strecke hinter Accra, wo die Straße neu und vierspurig ist, und ein weiteres kurzes Teilstück, ist die gesamte Teilstrecke ein einzige Baustelle. Teilweise gibt es gar keinen Straßenbelag mehr. Unsere drei Plätze liegen „Bequem“ auf der Rücksitzbank, d.h. bei großen Hoppeln und Dellen fliegen wir regelrecht von den Sitzen. Hinter Accra wird es etwas hügelig. Dunkle Wolken ziehen auf und die Landschaft mit Palmen, Bananenpflanzen und einzelnen Riesenbäumen sieht faszinierend aus. Denn setzt ein starker Regen ein. Der Bus lässt zum große Wasserlaachen meterhoch hoch spritzen. Nach 2 Stunden ist eine Rast bei einem Restaurant mit relativ sauberen Toilettenanlage (1000 Cedi für die Nutzung) Leider haben wir uns dort nicht auch etwas zu essen gekauft…
    Nach ca. 15 Minuten geht es weiter in die einsetzende Dunkelheit. An manchen Stellen ist die Straße nur einspurig und der Verkehr muss wechselseitig warten. Sofort bieten Händler auf ihren Köpfen platzierte Waren an. Oben vom Bus aus sieht das schon lustig aus, wenn man da von den schwarzhäutigen Menschen vor allem nur noch die weißen leuchtenden Augen sieht. Halb dösend verbringen wir die weiteren Stunden.
    Die drei schwarzen Taschen ist unser Gepäck
    Fotos von Okke

  • In Kumasi ist kaum noch etwas los. Nach kurzer Taxenfahrt 20.000 Cedi sind wir bei unserem Hotel, dem Kingsway, welches zentral in der Stadt liegt. Dort erhalten wir zwei nebeneinander liegend Doppelzimmer mit gemeinsamen Bad in der Mitte. Ich glaube, ein DZ kostet 139.000 Cedi. Zu essen gibt es nichts mehr Zu trinken bekommen wir direkt beim Hotel noch etwas zu kaufen. Ich kaufe 2 Dosen Guinnes Malt in der Annahme, die GFa. Malt braut hier das Guinnes – tatsächlich ist es das Malzbier der Firma Guinnes.
    Die Zimmer sind ok. Nur das Licht ist futzelig. Es gibt keine Aircondition, sondern einen Van. Der ist laut und schnell, lässt sich nicht anders regulieren, so dass wir auf ihn verzichten. Im Bad tröpfelt das Wasser nur aus der Leitung. Dafür gibt es eine Tonne mit Wasser. Ich habe mich dann in die Wanne gehockt, mich mit tröpfelnd kaltem Wasser nass gemacht, eingeseift und dann alles becherweise mit Wasser abgespült – ging auch. In der Clospülung lief das Wasser nach.

    Dann fallen wir in die Betten – eine Mücke nervt summend – Jan erwischt sie zum Glück. Also Autan her und Mückenherzen – das sind Herzen aus Ton auf die ich ein Antimückenöl träufele. Offensichtlich gab es noch eine Mücke, die Jan nachts erwischt hat.

  • Montag, 4.9.2006

    Irgendwann nachts wird es ruhig. Die knallenden Rufe von Leuten auf der Straße verstummen, kein Autoverkehr und vor allem kein ständiges Gehupe dröhnt mehr von der Straße in unser Zimmer. Kumasi versinkt gegen 22 Uhr in den Schlaf um gegen 6 Uhr wieder zu erwachen. Erst ein paar Stimmen, dann die Autogeräusche und das Konzert der Hupen.
    Mit der kommenden Helligkeit werden auch wir gegen 6 Uhr wach. Heute Morgen ist auch der dünne restliche Rinnsaal aus dem Wasserhahn versiegt. Kaffee wird mit Flaschenwasser gekocht, waschen per Schüssel um Schüssel das Wasser über den Körper gießen- kühl, aber man fühlt sich frisch.
    Frühstück gibt es irgendwann zwischen 8.00 und 9.00 Uhr im Hotelrestaurant: Ein leerer Essensaal, kleine Küche nebenbei. Wir bestellen ein Käseomelett für Okke und 2 x Brot, 2 x Omelett mit Tomaten und Zwiebeln. Auf den Nescafe verzichten wir.
    Nach dem Frühstück verschiedenes im Hotelzimmer erledigt, bevor wir gegen 12.00 Uhr losgehen. Der Himmel ist bedeckt, es herrschen angenehme 25,5 Grad. Wir laufen in Richtung der Bahnschienen und finden dort gute Fotomotive vor. Das Fotografieren lässt sich nicht unauffällig gestalten – zum einen fallen wir ziemlich auf, zum anderen sind einfach überall Menschen, die zwangsläufig mitbekommen, dass wir natürlich fotografieren.
    Wir gehen ein Stück die Bahnschienen entlang bis zum Bahnhof. Es ist ein unbeschreiblicher Anblick.

  • Auf dem Bahnsteig hocken überall Menschen und bis unmittelbar an die Schienen stehen die Verkaufsstände. Auf den Schienen, die schief sind und dick bewachsen, laufen die Menschen.

  • Solche Bilder haben wir vorher noch nie gesehen -die Menschen leben an den Schienen

  • Dann kommt eine Lokomotive und rangiert- die Menschen springen beiseite, drücken sich in Lücken. Auch ich stehe so dicht am vorbeifahrenden Waggon, dass ich diesen mit ausgestreckter Hand berühren könnte.

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