Ende Juli 2010 habe ich mit meiner Familie eine Hütte in Osttirol auf 1922 Metern Höhe gemietet für 5 Tage.
Wir haben für die gesamte Hütte nur 18 Euros pro Nacht bezahlt, dafür gab`s keinen Strom.
In dem Fall war uns das ganz recht, wir haben statt dessen Spiele gespielt, Bücher gelesen, richtig entspannt, mit dem Tischherd geheizt und gekocht, die Berge erkundet, sind gewandert und haben unten im Haus die Kühe drin gehabt, um 7 Uhr Morgens begann es im Stall zu poltern, da wachten wir auf und Abends wenns finster wurde gingen wir zu Bett.
Es war einfach ein natürlicher Tagesablauf der uns allen total gut getan hat.
Die Kinder vermissten keinen Fernseher, kein Handy und keinen Computer. Als Kühlschrank diente uns eine Wanne mit kaltem Brunnenwasser. Es war ein traumhaft schöner Urlaub!
Und wir würden jederzeit wieder hinfahren.
Nur die Anfahrt machte mich etwas nervös, weil ich hatte das Gefühl, wir sind irgendwo am Himalaya und suchen ein Kloster in den Bergen. *lach* Die Bodenplatte schrammte auf spitzen Steinen dahin, es ging steil bergauf, aber neben uns steil bergab...
Und als wir schließlich aufgaben und zurück fuhren, weil wir dachten, das ginge nicht mehr steiler (und außerdem uns ein Kuhgatter den Weg versperrte) da wurden wir von einer alten Bergbäuerin am nächsten Hof auch noch ausgelacht, und nochmal nach oben geschickt sie meinte nämlich: "Des Kuhgatter könnts aufmachen und hinter euch wieder zumachen und dann könnts weiter rauf, da kommen noch ewta 9 Kuhgatter!)
Als wir es jedenfalls geschafft hatten, schwor ich bei meinem Leben, dass ich da oben bleibe und nie wieder runter fahre!
Naja, wir habens dann doch getan und sind auch nach Kalkstein zum Wildererfriedhof gefahren, haben in Similaun Schnitzel eingekauft und die dann am Tischherd gekocht....
Und mit meinem Mann bin ich dann noch zur Hochgrabe auf 2915 Meter gewandert, wir hatten beide keine Kondition und sind um 5 Uhr Morgens los gegangen, mein Mann hat herunten kurz nach der Hütte schon so geschnauft, dass ich dachte, den krieg ich NIEMALS da hoch.... aber nachdem ich ihm mit Atemübungen und Meditation geholfen habe ging`s und wir haben dann kurz vor dem Gipfel aufgegeben, weil es so gefährlich steil wurde und nur noch ein schmaler Pfad im Geröll, irenddwann trauten wir uns nicht mehr weiter und dann haben wir gesagt: Besser lebendig zurück als tot am Gipfel. *lach*
Es war trotzdem ein wahnsinnig schönes Erlebnis da oben.... und wir sagen heute noch, dass es unser schönster Urlaub war.
Fotos findet ihr hier:
http://www.raabenweib.de/2012/01/25/url…-osttirol-2010/
Liebe Grüße, Sonja