Der Inarisee hat 3.318 Inseln und ist mit seinen 1.400 km² der drittgrößte See von Finnland und der größte nördlich des Polarkreises. Für die Samen ist der See und vor allem die alten Opferstätten auf einigen Inseln ein Heiligtum. Ich hätte gerne einen Ausflug zu einer Insel gemacht, aber die See ist rauh und zu unfreundlich.
Live - Motorradtour zum Nordkap 2007
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- Motorrad-Reisebericht
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Petra -
23. Juni 2007 um 08:13
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Hallo Petra,
toller Bericht mit klasse Fotos!
Wie geht es eigentlich mit der Kondition. Habt ihr irgendwelche Probleme?
Ihr seid ja schon über 2 Wochen unterweg und habt ganz schöne Entfernungen hinter Euch gebracht.
Wie viele Kilometer sind es schon ?Weiterhin gute Reise
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Hallo Erhard,
wir sind bis dato knapp 3.330 Kilometer gefahren, aber es sind ja wirklich nicht allzu große Etappen. Der richtige Biker schafft ja wesentlich mehr. Wir sind abends schon kaputt aber wir tanken ja immer wieder auf. Eben sind wir in Kalajoki angekommen, das liegt am Bottnischen Meerbusen. Hier bleiben wir 2 Nächte. Bilder gibt es morgen...
Viele Grüße
Petra -
07. Juli von Inari über Rovaniemi nach Koivu...
25313 - 25705 392 EtappenkilometerPuuhh, das war heute ein Tag. Gegen 9 Uhr sind wir losgefahren, es war gerade mal 8°C. Das sollte sich den ganzen Tag auch nicht ändern. Wir zogen übereinander, was wir hatten und trotzdem fand der Wind immer noch ein Loch, um hindurch zu pusten. Am Besten war Dieters LA_FI_SA_MÜ*.
Nach 150 Kilometern fing es an zu regnen, aber wie... Wer kein Motorrad fährt:
Je schneller man fährt, je kälter wird es, wir durften meist zwischen 80 und 100 km/h fahren, die gefühlte Temperatur war vielleicht bei 0 Grad, aLSO EISIG. Da kam "Mann" schon mal auf abwegige Gedanken, was die Kopfbedeckung betrifft. Ich hatte ja meine Kopfmaske mit, da sah ich zwar aus wie ein Posträuber, aber besser als frieren. Wir kamen der russischen Grenze sehr nahe, nur 46 Kilometer sind es von Ivalo aus, fährt man weiter kommt man in Murmansk aus, aber das war nicht unser Ziel. ach 50 Kilometern machten wir einen Stop in Sodankylä, tranken einen heißen Kaffee bzw. Zitronentee, um uns aufzuwärmen. So richtig hörte es aber auch nicht auf zu regnen. Nun ja, da muss man wohl durch. Wir zogen uns wieder regenfest an und weiter ging die Fahrt. Zwischendurch regnete es immer wieder. Die Strecke führte fast ausschließlich durch Wälder. Ab und zu sahen wir Rentiere am Waldesrand stehen, nur wenige Siedlungen, dazwischen kleine und große Seen.irgendwann erreichten wir Rovaniemo, ein totaler Touristenfang. Da haben wir gemacht, dass wir weiterkamen. Schnell etwas einkaufen, die Märkte machen um 16 Uhr zu und dann weiter, weg vom Regen und der Kälte.
Wir fuhren auf eine Tankstelle, da fanden wir eine recht komische oder besser gesagt seltsame Situation. Es war eine von den Automaten-Tankstellen, das heißt, hier gibt es kein Personal, sondern nur einen Automaten, der Geld oder Kreditkarten nimmt. Von jedem Auto sprangen welche hinaus. Zwei belegten das Terminal, eine Frau kam zu mir und ein Mann hielt Dieter auf. Mir wollte sie unbedingt einen güldenen Ring andrehen. Einer nickte dem anderen zu, ich schüttelte die Frau ab, die mich auf deutsch ansprach und Dieter "beschimpfte" den anderen. Dann rotteten wir uns zusammen und gaben Fersengeld ohne das Portemonnai gezückt zu haben. Es waren eindeutig Zigeuner, die es auf das Innenleben unserer Portmonnaies abgesehen und uns abgepasst haben... Glück gehabt.
So fuhren wir halt ein Stück zurück, denn die "bemannte" Shell-Station hatten wir ohnehin anfahren wollen, diese aber nicht geschafft, weil Friedrich vorbeigebrettert ist, wie so manches mal. Wenn seine Maschine läuft, dann läuft sie.*
Übrigens, nachdem wir dann an der Shell-Tankstelle angehalten haben, waren meine Bremsbeläge fix und foxi, so musste ich ein paar Mal Friedrich ungewollt überholen, das liegt aber mehr an der PS-Zahl, da kann Friedrich wirklich nicht mithalten. Morgen früh bekomme ich neue Bremsklötze. Es wird noch heiß diskutiert, ob ein oder zwei. (Dieter der Afrika-erfahrenen plädiert für nur einen Ersatz) Mir ist es egal, Hauptsache, es kreischt nicht mehr beim Bremsen und sie bremst wieder normal...
Da wir in Rovaniemi nicht bleiben wollten, nahmen wir den Weg in Richtung Kemi. Bei Koivu fanden wir eine angemessene Hütte (O-Ton Dieter), wunderschöne Lage, super Ausstattung (mit Sauna) wobei keiner von uns je eine Sauna besuchen möchte. Die Mücken halten sich in Grenzen, Küche mit Mikrowelle und Dieter hat sein eigenes Separee under the roof, über eine "steile" 12-stufige Treppe zu erreichen.
Ja, hier gefällt es uns. Nun sitzen wir am Esszimmertisch und diskutieren und lamentieren, in jedem Fall könnten wir die Welt verbessern, ließe man uns nur ran.Alles Weitere Morgen, da habe ich sicherlich wieder I-Net-Zugang.
* wer´s wissen will, fragen!Habe ich schon mal erwähnt, dass Friedrichs Maschine zwar läuft, aber noch so seine Mucken hat. Der elektrische Anlasser funktioniert nur nach Lust und Laune, also, männerhaft und nur gelegentlich. Aber, es gibt ja noch einen Kick-Starter und dieser ist mehr als zickig. Das wiederum heißt, dass er manchmal zurückschlägt und man weiß nie, wann es der Fall ist. Somit hat Friedrich eine blaue Fußsohle und Dieter als Reservekicker, wenn Friedrich nicht mehr kann, einen verbogenen Rist. Beide fürchten diese Rückschläge und werden blass, wenn die Maschine mal wieder aussetzt. Ich kann dieses Jammern nicht verstehen Abends werden die Füße begutachtet, wer nun am meisten abbekommen hat.
Viele Grüße
Petra -
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1. Deine Jungs lachen ja jetzt wirklich! Klasse
2. Als Nichtmotorradfahrer bin ich doch wirklich erstaunt, wieviel "Schrauberei" es so gibt. Wahrscheinlich fahre ich deshalb kein Motorrad
3. Was spricht gegen die Sauna? Sie sieht gut aus (Holzboden wäre besser) und im Norden ist es quasi Pflicht in die Sauna zu gehen. Da treffen sich Hausgemeinschaften und besprechen alles mögliche....... also bitte.. zumal es ja eine elektrische ist und nicht gefeuert werden muss...... wir wollen da mal entsprechende Fotos sehen ;D -
. wir wollen da mal entsprechende Fotos sehen ;D
Ja, ja, das wäre doch mal was, gelle??? ;D
Viele Grüße
Petra -
08. Juli
von Koivu nach Kalajoki
25705 - 26031 326 EtappenkilometerDa Sonntag war, sind wir erst spät aufgestanden. Nach dem Frühstück wurden meine Bremsbeläge erneuert (beide!) die Motorräder bepackt und in Richtung Kemi gefahren. Bei Abfahrt zeigte das Thermometer 8 °C, später stieg die Temperatur auf 15 °C an. Die Fahrt war eigentlich nicht sehr abwechslungsreich. Wälder, Wälder und nochmals Wälder...
Von Kemi bis Oulu fuhren wir schon am Bottnischen Meerbusen entlang, davon war jedoch nichts zu sehen. Die Straße war gut ausgebaut und größtenteils konnten wir 100 km/h fahren.
In Oulu fuhren wir in die Stadtmitte und machten dort einen Stop. Oulu liegt am Oulujoki und ist die 6-größte Stadt von Finnland mit ca. 127.000 Einwohnern. Ein wesentlicher Bestandteil des Stadtbildes ist der Dom. Er wurde 1777 fertig gestellt. Ein verheerender Brand zerstörte Oulu und die Holzkonstruktion der Kirche am 23.5.1822. Ein Großteil der Schätze konnte jedoch gerettet werden. Schon 1832 war die neue Kirche aufgebaut (neoklassizistischer Stil) nach dem Architekten Carl Ludwig Engel, der Turm 1845.
Das Altarbild wurde 1859 in Paris von R.W. Ekmann gemalt. Zwei der Glasmalereien wurden 1889 in Deutschland gekauft. Eine schöne Kirche mit hellen Oberflächen, geraden Linien verziert mit Marmor und Vergoldungen.
Am Oulujiki machten wir unsere Mittagspause und dann ging es auch schon weiter. Über Raahe fuhren wir nach Kalajoki, ungefähr 140 km südlich von Oulu. Hier suchten wir zunächst eine Hütte. Fragten wir in Norwegen nach "HYTTER", verstand uns hier kaum einer. Hier sagt man nämlich "HOUSE". Am kilometerlangen Sandstrand fanden wir einen schön gelegenen Campingplatz (TOP Camping), der auch Hütten vermietete. Wir bekamen eine mit Blick auf die Dünen, das war schon mal gut. Die Hütte war nicht so komfortabel wie die letzte, aber das konnten wir verschmerzen. Beim Eierkochen hatte ich ein wenig Probleme, denn wir mussten zum ersten Mal den Campingkocher rausholen. Die Hütte war etwas spartanisch eingerichtet...
Hier gibt es auch W-Lan-Anschluss, es gibt Prepaid-Karten. Ich erstehe die letzten beiden Stunden, Nachschub gibt es vielleicht am Mittwoch oder Donnerstag. Egal, für mich reicht es aus, hoffenlich.
Heute am 9. Juli haben wir schön ausgeschlafen. Für mich ist Waschtag. Es gibt eine Waschmaschine und einen Trockner, dies aber sogar umsonst. Ich habe Glück und nach 20 Minuten gehörte die Maschine mir... So habe ich mein Buch fast ausgelesen und die Wäsche wurde auch sauber. Den Vormittag regnete es... wir haben gehört in D auch, zumindest in unserer Heimat. Am Nachmittag haben wir eine kleine Wanderung am Strand gemacht bis zur kleinen Insel Keskuskari.
Da wir das Wetter nicht ändern können, machen wir das Beste daraus.
Viel Spaß hatten wir in jedem Fall bei der Eierkocherei...So morgen geht es weiter in Richtung Turku. Mal sehen wie weit wie kommen. Übermorgen geht in jedem Fall unsere Fähre von Turku nach Stockholm.
Übrigens mit der Sprache haben wir so unsere Probleme. Es verstehen nicht alle englisch, deutsch überhaupt nicht und wir können kein finnisch. So habe ich anstatt einer Flasche Mineralwasser, Wasser mit Himbeergeschmack - aber immerhin mit Sprudel - gekauft... Und ich hatte mich schon gewundert, warum Himbeeren auf der Wasserflasche waren...
Viele Grüße
Petra
PS. mit den Mücken haben wir wenig Probleme, hier an der See weht ein frischer Wind... -
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2. Als Nichtmotorradfahrer bin ich doch wirklich erstaunt, wieviel "Schrauberei" es so gibt. .....;D Das kommt ja ganz aufs Moped an ;D
LG Mo
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;D Das kommt ja ganz aufs Moped an ;DLG Mo
Ja bestimmt aber mit welcher Selbstverständlichkeit hier Teile (Bremsen aber auch anderes) ausgewechselt werden finde ich schon bemerkenswert.
Das soll keine Kritik sein, ich habe das früher zu Studiezeiten mit meinen alten Käfern auch so gehabt (Ich hatte immer einen Blaumann im Auto) aber ich bin verblüfft, dass die Drei da auch so eingerichtet sind und schon Teile im Gepäck haben. Die Maschinen sind doch nicht alt.
Frage an die Motorradfahrer: Ist das soooo mit Motorrädern auf längerer Strecke?
Nebenbei erwähnt kann ich heute bei meinem Auto gerade mal Luftdruck und Ölstand kontrollieren. Zu mehr bin ich nicht mehr in der Lage. -
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