Live von unserer Weltreise 2013
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- Reisebericht
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Petra -
16. April 2013 um 21:12
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Irgendwann drängte Mr. Bond zum Aufbruch, schade, das hier ist ein wunderschönes Plätzchen. Aber wir hatten auch in der Nähe des Schiffes schöne Strände entdeckt, da wollten wir im Anschluss nach dieser Tour dann noch hingehen und ausgiebig in der Südsee baden.
Soll ich verraten, dass es nicht geklappt hat?
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Wir sind wieder zurück. Es gab ein klein wenig Hektik, weil wir keine US-Dollars hatten und der Tourguide unbedingt Dollar haben wollten, also stürmten wir ganz schnell aus dem Bus und liefen in das nächste Gebäude, es war ein Supermarkt, denn dort stand auch ein Schild mit Western Union drauf und dort kann man bekanntlich Geld wechseln.
Allerdings hatten wir Pech, denn Western Union hatte keine Lizenz, Fremdwährung zu wechslen. Mittlerweile standen alle vom Supermarkt um uns herum und debattierten. Na ja, enttäuscht gingen wir raus. Da kamen uns auch schon Gerlinde und Roland entgegen: Ihr ward so schnell weg, hier, wir leihen Euch 50 Dollar. Super,
Friedrich ging zum Touguide, um ihn zu bezahlen und ich lief zu diesem Baum, denn den hatte ich schon heute morgen gesehen. Wunderschön...
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Ja, und als ich diesen Baum aus allen möglichen Perspektiven fotografiert habe, kam Friedrich auch zu mir und auf einmal fragte ich ihn:
Wo ist meine Fototasche?
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Mit Entsetzen stellte ich fest, dass ich zwar den Fotoapparat hatte, aber nicht die dazugehörige Fototasche. Und in dieser Fototasche befanden sich immerhin unsere Reisepässe, Internationaler Führerschein, Führerschein, Kreditkarte, meine Sea-Pass-Card, 1 Ersatzakku, 2 Compact Flash Karten, 1 Paket Taschentücher, die Adresse von Nicky aus Somoa und ... mein gerade erst in Singapur teuer gekaufter Objektivdeckel.
Na toll, wir wurden leicht nervös. Ich lief noch einmal um den Baum rum, um zu schauen, ob ich nicht doch vielleicht die Tasche beim Fotografieren abgelegt habe, aber nö, so was mache ich nie... Sie muss im Bus sein. Also schnell wieder rüber. Aber der Bus war natürlich weg.
Ein Taxifahrer, der uns beobachtete, sprach uns an, ja er hat den Bus gesehen und auch gesehen, wie wir alle ausgestiegen sind. Wir erzählten ihm, dass die Fototasche mit den Sachen weg sei. Er bot sich an, uns zu helfen, aber zuerst gingen wir in noch einmal in den Supermarkt und fragten dort und auch beim Western Union Schalter nach. Nein, sie haben nichts gefunden.
Nun fuhr der Taxifahrer mit uns zum Schiff und er berichtete der Port Police, was geschehen war. Da ich den Tour Guide fotografiert habe, konnte ich dem Taxifahrer ein Bild zeigen und er erkannte ihn. Die Port Police meinte, wir müssen zur Hauptpolizeidiesntstelle und da fuhr er uns hin. Unser Herz war längst in die Hose gerutscht.
So ein Mist. Einmal nicht aufgepasst und schon ist es passiert.
In der Polizeistation erzählten wir unsere Geschichte. Ich war mir zu 100% sicher, dass ich die Tasche im Bus gelassen hatte.
Ich zeigte ihnen das Bild von Mr. Bond.Allerdings baten wir auch, ob sie bei Two-Dollar-Beach anrufen könnten, denn vielleicht habe ich sie doch da gelassen, was ich mir zwar nicht vorstellen konnte, aber sicher ist sicher. Nach einer langen Weile fragten wir nach, ob sie die Strandbar erreicht haben, nein, sie haben keine Telefonnummer, antwortetetn sie. Aber ich habe sie und zeigte das Bild mit dem Schild und den Nummern. So riefen sie an und natürlich war meine Tasche nicht da.
Immer wieder wurde ich nach dem Ablauf des Tages gefragt. Und immer wieder erzählte ich, wie es gewesen war. Dann suchte ich in meinen Bildern und sah, dass ich auch das Nummern-Schild des Busses aufgenommen habe.
Friedrich fuhr mit dem Taxifahrer zum Schiff und regelte dort alles, zumindest erstattete er Bericht, denn Friedrich konnte noch aufs Schiff, er hatte ja noch seine See-Pass Card.
Während dessen wurde ich immer wieder von den Polizisten befragt und immer wieder wurden Telefongespräche geführt. Der Oberboss der Polizei übernahm nun den Fall,es gab einen Schichtwechsel und er rief die Radiostation an, damit eine Meldung durchgegeben wurde, dann wurden alle Polizei-Stationen informiert und immer wieder hieß es:
we will do our very best.
Ja und ich saß auf der harten Bank in der Polizei-Station und malte mir alles Mögliche aus. Was machen wir, wenn... Um 14 Uhr waren wir bei der Polizei und um 19:45 h läuft das Schiff aus.
Irgendwann kam Friedrich wieder. Wir entschieden, einfach auf der harten Bank sitzen zu bleiben und abzuwarten. Vielleicht haben wir Glück. Wobei uns der Polizeichef nicht allzuviel Hoffnung machte. Immer wieder klingelte das Telefon und jedes Mal schauten wir erwartungsvoll, NEGATIV ...
Irgendwie haben wir noch nicht die Hoffnung aufgegeben... wieder und wieder wollten sie das Nummernschild sehen. Man sagte uns, sie haben schon 3 mal mit dem Busfahrer gesprochen und er hätte nichts gefunden und jetzt auf der 3. Tour könne er nicht noch einmal anhalten, er bringt die Passagiere weg und schaut dann noch einmal nach.
Dann ließ sich der Polizeichef noch einmal den Ablauf erzählen, dass wir von der Two-Dollar-Beach nirgendwo mehr angehalten sind, wir nur ausgestiegen und zur Western Union und ich dann zum Fotografieren des Baumes und dass ich mir ziemlich sicher bin, dass ich die Fototasche im Bus habe liegen lassen und dass nur wir mit 4 Paaren vom Schiff im Bus gesessen haben.
Gegen 16 Uhr: we have good news... ich: Passports? Did you found our passports?
Wait, we found all - you have to identify...
Boah, was waren wir glücklich, ich konnte es noch nicht fassen...
Dann kamen etliche Polizisten in den Raum und wen hatten sie in der Mitte mit Handschellen auf dem Rücken? Unseren Tourguide. Ich wollte es nicht glauben, so ein Sch...!
Er schaute nicht rechts und links und verschwand in einer Zelle.
Wir durften nun mit dem Chef in einem Polizeiwagen zu einer anderen Station fahren und dort übergab man uns doch tatsächlich unsere Sachen. Alles war da, ich hätte heulen können vor Freude.
Nur meine Fototasche und der Objektivdeckel blieb verschwunden. Diese Sachen hatte der Dieb wohl irgendwo weggeschmissen...
Wir haben uns artig bedankt und sind wieder zur alten Polizeistation gefahren. Dort musste nun noch ein Protokoll angefertigt werden, dass wir alles zurückbekommen haben und keine Ansprüche stellen. (typisch amerikanisch!)
Als der Chef mal kurz weg ging, gab man mir schnell die Taschentücher und das Akku, sowie den Zettel mit der Adresse: Put it in you bag. Ich verstehe, dann braucht er keinen Bericht darüber zu schreiben.
Na gut, es wurde noch eine halbe Stunde geschrieben, dann war das Druckerpapier alle. Macht nichts, uns konnte heute nichts mehr passieren, wir hatten unsere Pässe zurück.
So richtig rausgerückt sind sie aber nicht, wie sie den Typ nun "hops" genommen haben. Wir hörten was von, ein Verwandter eines Polizisten hätte einen Hinweis gegeben oder so. In jedem Fall war Mr. Bond noch in dem besagten Bus und hatte alle Sachen von uns dabei. Wie gut, dass ich wenigstens die Nummer des Busses und auch ein Bild von Mr. Bond aufgenommen habe. Sonst wären unsere Chancen gleich NULL gewesen.
Wir unterschrieben das Protokoll und waren happy wie schon lange nicht mehr. Der Versuch, etwas für die Kaffeekasse da zu lassen, scheiterte kläglich...
Danke liebe Polizisten aus American Samoa, you did a great job!
Wir gingen nun noch zum Supermarkt und erzählten dort unsere Geschichte, sie haben sich mit uns gefreut, wie so viele andere.
An diesem Tag sind wir nirgends mehr hingegangen, denn wir waren zwar erleichtert aber unsere Nerven flatterten doch.
Bild 1: Polizeistation von Pago Pago
Bild 2. der Supermarkt -
Am Abend trafen wir uns dann mit Gerlinde und Roland, denn wir mussten den beiden ja von dem guten Ende berichten.
Das war ein spannender und aufregender Tag. Das brauche ich aber nicht mehr so schnell wieder. Nun liegen 5 schöne Seetage vor uns, da haben wir viel Zeit, uns von dem Schrecken zu erholen.
Viele Grüße
PetraDieser Thread ist gesperrt, Kommentare bitte hierhin schreiben.
Nachtrag: Über Amerikanisch Samoa habe ich hier ein paar Fakten zusammengestellt: Traumpfade Amerikanisch Samoa
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Hallo vom Stillen Ozean!
Angelika hat die Frage in den Kommentaren gestellt und es waren sogar viele FragenZitatWas mich interessiert: Das Leben auf dem Schiff!
Damit meine ich, ob sich Grüppchen gebildet, die viel gemeinsam machen, dass beim Essen schon Plätze an einem bestimmten Tisch freigehalten, dass Liegen auf dem Sonnendeck okkupiert werden damit man wieder unter sich ist und sich besser unterhalten kann etc...
Gibt es krasse Außenseiter, Individualisten, Leute, die keiner mag, Leute, die sich schlecht benehmen usw.
Das Leben auf dem Schiff...
Ja, das ist schon eine interessante Geschichte. Klar kennen sich schon viele, da sie zusammen angereist sind. Je größer die Gruppe, je mehr Gruppendynamik ist dort auch drin, das heißt, man redet lauter und setzt sich auch über einiges hinweg.Zum Abendessen im Hauptspeiseraum (Edelweiß) hat man bestimmte Zeiten (entweder 18:00 oder 20:30) zugeteilt bekommen, wie auch einen bestimmten Tisch. Das kann gut oder aber auch auch nicht so gut sein, je nachdem wie man mit seinen Tischnachbarn klar kommt.
Wir machen My Time Dining, da können wir uns immer die Zeiten selber aussuchen, wann wir zum Essen gehen. Das passt uns besser, denn nicht immer habe ich um Punkt 18 Uhr Hunger und 20:30 ist uns einfach zu spät.
Wir haben einen schnuckeligen Zweiertisch für uns alleine bekommen, der wird auch - dank Maria - immer für uns frei gehalten.
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Beim Frühstück im Windjammercafé geht es anders zu. Man kommt an und sucht sich einen Platz. Wir legen meist unser Besteck und unsere Tassen auf den Tisch und holen uns dann vom Büffet, was wir haben gerne haben möchten. Da sind die Beobachtungen anderer Gäste natürlich eine wahre Fundgrube... Man sieht hier wirklich so allerlei
Nur einmal hat ein Ehepaar unsere Sachen beiseite geschoben und sich sich an unseren Platz gesetzt. Ich habe nur höflich gefragt, ob ich mir mein Besteck und die Tasse nehmen darf, da wir da eigentlich gesessen haben. Aber im Grunde genommen lohnt es sich nicht, sich darüber aufzuregen. Haben wir auch nicht. Solche Menschen interessieren mich nicht mehr...
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Viel schöner sind die anderen Dinge, die man beobachtet, ein sehr altes Ehepaar, der Mann geht so fürsorglich mit seiner Frau um, einfach schön. Oder der Mann, der im Rollstuhl sitzt und von seiner Frau gefahren wird. Auch viele junge Menschen sind an Board und auch einige Kinder.
Die Variationen an unterschiedlichen Menschen auf "einen Haufen" könnte, so glaube ich, nicht größer sein. Es sind ungefähr 97 Deutsche an Board, mit vier davon haben wir uns etwas angefreundet. :,.)
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Wir sind ja nicht so die typischen Kreuzfahrer. Wir genießen ganz einfach die Fahrt und machen wenig mit (eigentlich gar nichts). Hier kann man von früh morgens bis zum späten Abend bespaßt werden, egal ob mit Musik, Shuffle-Board, Quiz, Tanzkursen, Kartenspielen, Bingo, Theater Vorführungen Seminaren wie: Look 10 Years younger... und und und
Oben auf dem 10. und 9. Deck ist regelmäßig Remmy-Demmy angesagt, da geht halt die Post ab.
Wir sitzen viel lieber auf Deck 5 draußen, dort ist es wunderbar ruhig und nur sehr wenige halten sich dort auf. Mindestens zweimal am Tag spielen wir Tischtennis und ansonsten: essen, trinken, lesen, Musik hören, auf den weiten Ozean schauen, ach das ist so wunderbar entspannend. Bevor wir uns zum Abendessen umziehen, trinken wir meist an der Poolbar ein Bier und da ergeben sich dann wieder nette Gelegenheiten für einen Small Talk und natürlich auch, um andere zu beobachten.
Im Moment weiß ich nicht, wieviele Passagiere und wieviele Nationen auf dem Schiff sind, aber dass es darunter immer Querschläger gibt, ist doch klar und Menschen, die sich nicht benehmen können, da braucht man ja eigentlich nicht so weit zu fahren. Die Frage ist halt nur, welches Benehmen ist gut und welches nicht mehr akzeptabel?
Was das Belegen von Liegen betrifft, ja, das gibt es hier auch. Es steht sogar ein großes Schild am Pool, dass man Liegen, die mit einem Handtuch belegt sind und bei denen 30 Minuten keiner gewesen ist, melden kann und dann werden sie geräumt.
Wir haben immer irgendwo ein Plätzchen gefunden, in dem Trubel sind wir ohnehin nur selten. Ab und zu gucken wir bei den Wettbewerben zu, wenn wir gerade mal dort vorbeikommen: vorgestern wurde der "Sexiest Man" gesucht. Klasse fand ich, dass ein junger behinderte Mann mitgemacht hat und auch gewonnen hat.
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Hier auf dem Schiff gibt es auch einen kinderfreien Bereich, das ist der Indoorpool und Solarium. Dort ist sehr ruhig, es gibt keine Musik, kein Geschrei...
Dass hier so viele auf dem Schiff sind, muss man nicht unbedingt mitbekommen. Natürlich, wenn wir einen Hafen anlaufen und alle wollen gleichzeitig raus, dann schon. Aber das ist eigentlich selten der Fall.
Unser Stateroom-Attendant kommt aus Indonesien, die Head-Waitress aus Kapstadt, der Waiter aus Indien und der Assistant Waiter aus Indonesien, Maria am Empfang von den Philippinen. Einige der Mitarbeiter kennen wir von unserer ersten großen Reise mit der Rhapsody of the Seas und wir haben auch Passagiere getroffen, die auch schon vor zwei Jahren hier auf dem Schiff waren. Das ist doch irre, oder?
Uns gefällt so eine Seereise, das ist - im Gegensatz zu unseren oft anderen anstrengenden Reisen - mal etwas bequemer, wobei die nächste Motorradtour ja hoffentlich auch schon bald wieder lacht...
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Am Abend hat dann Maria dafür gesorgt, dass unser Tisch schön verziert wurde und es gab natürlich auch ein Ständchen, nein sogar zwei, unsere Freunde haben einmal gesungen und dann unsere nette Bedienung und es gab ein Stück Torte mit einer Kerze, die Friedrich auspusten musste und sich dabei was wünschen durfte. Das war doch klasse, fanden wir. Und noch nie hat Friedrich so viele Glückwünsche von fremden Menschen erhalten. Es war ja nicht zu übersehen, dass er Geburtstag hat und viele, die vorbei gingen, gratulierten ihm.
Ich habe ihm auch noch in den Cruise Compass eine Anzeige gesetzt.
Unser letzter Seetag ist nun auch fast vorbei, wir müssen nachher noch die Formulare für die Einreise in die USA ausfüllen. Dann haben wir Zeiten bekommen, wann wir an Deck 5 sein sollten, denn die Immigration findet hier auf dem Schiff statt. Na ja, das kennen wir noch von letzten Mal. Alles halb so wild.
Im Moment wissen wir noch nicht, was wir morgen auf Maui machen werden. wir lassen uns überraschen...
Gestern habe ich ganz kurz mit Jenni "geskyped". Wahnsinn, was man alles machen kann...
Viele Grüße
Petra -
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