Ich bin jobbedingt auf ein interessantes Interview mit Thomas Sattelberber (u.a. EX-Telekom Personalvorstand) zu o.g. Themenkomplex in der Huffington Post gestossen.
Vor allem auch gefällt mir auch die kontroverse Diskussion im Anschluss an den Artikel.
Ich finde es sehr schade, wie sehr das Studium seit der Einführung von Bachelor & Master verschult wurde. Wenn ich mir die Studenten heute ansehe, tun die mir fast schon irgendwie Leid, wie sie mit so vollgestopften, an die Schulzeit erinnernden Stundenplänen durch Bachelor und Masterstudium gehetzt werden. Die werden geradezu dressiert auf auf Strebsamkeit, Gleichförmigkeit, Kritiklosigkeit und Erfolg - da muss man sich dann nicht wundern, wenn sowas bei rauskommt, was Herr Sattelberger in diesem Interview kritisiert.
Und ja, sie setzen dabei vorrangig auf Sicherheit, da alles unsicher scheint - und gerade das ist seiner Meinung das eigentliche Risiko, die eigentliche Gefahr, denn auch das vemeintlich Sichere ist nicht das, was es scheint.
Tja, also was tun?
Ich würde jungen Leuten ggf. auch eher raten, wenn sie nach der Schule noch unentschlossen sind, einfach mal zu entschleunigen.
Man muss sich nicht direkt in irgendein Studium oder irgendeine Ausbildung stürzen aus Angst, Zeit zu verlieren. - Diese Formulierung klingt ja schon nach einem Widerspruch in sich: Man gewinnt doch eigentlich Zeit, wenn man z.B. erstmal ein paar Monate oder auch Jahr lang in ein anderes Land geht, um dort irgendetwas zu machen, oder einfach durch ein Land oder mehrere Länder reist. Zeit für sich, um Erfahrungen zu sammeln, Ideen zu bekommen.
Wir haben ja seit einiger Zeit ja auch einen jungen HR-Kollegen und haben auch immer wieder Werkstudenten in der Firma. Ich muss sagen: Die wissen viel - keine Frage, sind sehr gut ausgebildet. Aber dadurch meinen sie, direkt alles zu wissen und verhalten sich auch so und sind dabei sehr fordernd. Ich weiss auch nicht, woher diese Hybris stammt. Vielleicht ist es ja auch nur etwas verstärkt die generelle "Arroganz der Jugend", die es ja schon immer gab. Aber wie kann sich ein 28-jähriger einbilden, alles zu wissen und überall auf Augehöhe mitreden zu können? Aufgrund seines langjährigen Erfahrungsschatzes etwa?
Aber so viel wollte ich vorab eigentlich gar nicht darüber philosophieren, hier der Link zu dem Interview:
Ex-Telekom-Manager Sattelberger warnt: "Die jungen Menschen laufen den falschen Göttern nach"