Auslandskrankenversicherung - wie wichtig ist das?

  • Auslandskrankenversicherung - wie wichtig ist das? Ein Erfahrungsbericht!

    Hallo!
    Ende 2014 sind wir für 3 Monate nach Südamerika geflogen, das war zumindest der Plan.
    Da man nie weiß, was einem unterwegs erwartet, haben wir für diese Zeit eine Auslandskrankenversicherung für Langzeit-Auslandsaufenthalte ab 45 Tagen beim ADAC abgeschlossen.

    Diese Versicherung kostete 103,50 € mit ADAC-Mitgliedschaft und 124,20 € ohne für 3 Monate.

    Zusätzlich bin ich noch ADAC Plus Mitglied.

    Für unsere "normalen" Urlaube bis zu einer Reisedauer von 8 Wochen habe ich einen Auslandsreise-Versicherungsschutz bei der Hallesche abgeschlossen, diese als Dauerpolice.

    Hier nun meine positiven Erfahrungen mit dem ADAC:

    Nachdem wir schon ca. 4 Wochen in Südamerika unterwegs waren, passierte ausgerechnet im äußersten Winkel mein Unfall. Ich hatte hier darüber berichtet: Unfall auf der Osterinsel
    Wir befanden uns auf der Osterinsel über 20 Flugstunden von Deutschland entfernt.

    Ich hatte mir leider im Urlaub den rechten Fuß gleich dreifach gebrochen, aber im Krankenhaus in Hanga Roa konnte man nicht viel machen, außer den Fuß einzugipsen. Eine Operation ist dort nicht machbar.

    Wie gut, dass ich die Zusatzversicherung abgeschlossen habe. So schrieb ich eine E-Mail an den ADAC. Als Adresse habe ich einfach diese genommen, die mir die Bestätigung der Krankenversicherung geschickt hatte.

    Ich habe eine ganz normale Unfallmeldung geschrieben und alle Angaben so ausführlich wie möglich gemacht, was, wo, wann passiert ist und dass ich Hilfe brauche. Ich habe alle Telefonnummern, Adressen etc angeben. Wir selber hatten keine SIM-Karte für Chile und somit ging unser Handy nicht. Aber in unserer Unterkunft gab es ein Telefon.

    Der ADAC haben sich umgehend bei mir per Mail gemeldet und ein Telefonanruf angekündigt. Ich finde wirklich, dass das alles sehr professionell und sehr schnell abgelaufen ist.

    Der ADAC hat dann natürlich viele Sachen angefordert und angefragt, Bericht vom Krankenhaus, Nachweis, wann ich aus Deutschland abgeflogen bin, wohin ich ausgeflogen werden möchte, in welchem Krankenhaus ich behandelt werden möchte etc.

    Dann haben sie alles organisiert, Flüge, Transporte, Hotelübernachtung und den Transport vom Flughafen Frankfurt zum Krankenhaus. Das Krankenhaus in Deutschland war auch informiert.

    Nach nur 2 Tagen war alles geregelt, wir konnten über Santiago de Chile und Madrid nach Deutschland fliegen.

    Beim Flug lief alles super ab mit supernetten Crews ab, bis auf dass SCL erst den Flug verweigern wollte, weil ich keine Flugtauglichkeits-Bescheinigung von der LAN hatte. Auf der Osterinsel war das lkein Problem, die waren wohl froh, dass ich gut wegkam. Wir hatten aber schon vorher die Probleme einkalkuliert, weil die Zeit war einfach zu knapp. Aber es hat ja dann doch noch geklappt. Die Kosten beim ADAC belaufen sich auf viele Tausend Euros, das wurde anstandslos bezahlt. Da ich alle Flüge und Hotels so gebucht hatte, dass ich alles wieder ohne Zusatzkosten stornieren kann, halten sich die Kosten, die bisher entstanden sind im Rahmen.

    Alle Fluggesellschaften und Hotels, Busreiseunternehmen,(auch Zug) haben mir die Tickets erstattet, zwei mit einer geringen Stornogebühren, die um die 50 Euro lagen, die Autofirma hat 150 € Stornokosten verlangt und 1 Hotel hat eine Übernachtung abgerechnet. Alle anderen haben - auch aus Kulanz- komplett erstattet. Ich habe immer die Unterlagen incl. Diagnose mitgeschickt.

    Ich bin jetzt schon fast wieder fit und Ende des Jahres holen wir alles Versäumte nach.

    Habt Ihr auch Erfahrungen mit Versicherungen gemacht? Dann schreibt doch bitte diese hierhin. Dieses Thema ist bestimmt für alle interessant, vor allem, wie verhält man sich im Falle eines Falles.

    Viele Grüße
    Petra

  • Zunächst einmal "Danke" an Petra, dass sie ihre Geschichte hier ausführlich dargelegt hat und vielleicht den ein oder anderen von uns nachdenken lässt, die abgeschlossenen Versicherungen noch einmal gründlich zu überprüfen.

    Auch wir sind mit einer Familien-"Allround"-Versicherung (Reiserücktritts- und Auslandskrankenversicherung) beim ADAC seit etlichen Jahren versichert. Die Kosten dafür werden jährlich abgebucht. Wir sind seit mehreren Jahrzehnten Mitglied des ADAC.

    Ganz so unbürokratisch wie das oben geschildert wird, war es bei uns nicht. Wir hatten 2013 eine Indienreise geplant. Wegen Dieters Unfall (mit Krankenhausaufenthalt und OP) mussten wir 3 Tage vor Reisebeginn stornieren und die Reiserücktrittsversicherung in Anspruch nehmen. Letztendlich nach einem knappen Jahr haben wir dann auch alle Kosten erstattet bekommen. Vorher mussten wir leider alle Unterlagen mindestens 5 x einreichen sowie x-mal den Unfallhergang detailliert beschreiben. Mit anwaltlichem Druck wurden uns dann die Kosten vollumfänglich erstattet.

    Ob wir nun langfristig beim ADAC bleiben, steht noch nicht fest. Für dieses Jahr ist der Beitrag jedenfalls bezahlt. Wir beschäftigen uns zur Zeit nochmals intensiv mit den Policen und vor allem dem "Kleingedruckten" und werden dann entscheiden, wie wir verfahren und ob es sinnvoll ist, nur für die Dauer der Südamerika-Reise zusätzlich noch eine Versicherung abzuschließen. Es ist ja noch etwas Zeit bis dahin.

    Gruß
    Anita

  • Die Auslandskrankenversicherung mussten wir leider auch schon mal in Anspruch nehmen. Wie der eine oder andere sicherlich schon auf unserer Homepage gelesen hat, erlitt Elke 2005 in Kanada einen Schlaganfall.

    Nach 7 Tagen sind dort im Krankenhaus Kosten in Höhe von ca. 10.000 € u.a. wegen vieler Untersuchungen mit MRT und CT usw. angefallen. Dank der Auslandskrankenversicherung (damals noch über die Krankenkasse von Elke) wurden sämtliche Kosten von der Versicherung in relativ kurzer Zeit nach unserer Rückkehr erstattet.

    Wir mussten auch einige englischsprachige Dokumente über eine zugelassene Übersetzerin ins Deutsche übersetzen lassen, auch die Kosten für die Übersetzung wurden erstattet.

    In diesem Zusammenhang noch einiges zu einer Reiseabbruchversicherung. Die Reise hatten wir über ein Reisebüro gebucht. Nach Ende der Reise habe ich alle Unterlagen an die Hanse Merkur geschickt und von dort alle nicht in Anspruch genommenen Leistungen (Hotels, vorgebuchte Ausflüge, Restdauer Mietwagen usw.) voll erstattet bekommen. Die Ersttatungen machten letztendlich das 10fache der Kosten für die Versicherung aus. Wir waren froh, dass wir diese Art der Versicherung bei dieser doch recht teuren Reise abgeschlossen hatten. Auch schon früher und natürlich auch bei nachfolgenden teuren Reisen haben wir diese Art der Versicherung immer wieder abgeschlossen.

    Wir hoffen, dass wir in Zukunft nicht wieder auf die eine oder andere Versicherung zurückgreifen müssen.

    Achim

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