Live aus Südamerika - 3. Teil - Peru

  • Von Chile nach Peru – Arica – Tacna

    Nun sitze ich im Bus der Gesellschaft Flores und wir fahren nach Arequipa. Wie lange diese Busfahrt dauert, ich weiß es nicht, denn es war alles ein wenig hektisch. Die beiden Teile unserer vorherigen Reise von Rio de Janeiro und Chile findet Ihr hier:

    Live aus Südamerika - 1. Teil - Rio de Janeiro
    Live aus Südamerika - 2. Teil - Chile

    Kommentare bitte hierhin!

    Aber mal von Anfang an erzählt.

    Um 7 Uhr heute morgen klingelte der Wecker, früher wollten wir nicht aufstehen, denn es gab erst ab 7:30 Frühstück. Da wir nur eine Nacht in Arica verbrachten, haben wir das große Gepäck gar nicht geöffnet, das was wir brauchten, war im Handgepäck. Während Friedrich unter der Dusche stand, setzte ich noch schnell einen kurzen Bericht in Erhards Forum rein.

    Pünktlich um halb acht gingen wir zum Frühstück, typisch südamerikanisch, weiße runde Brötchen, bissel, Butter und Marmelade, eine Sorte Käse und Jamon, zwei verschiedene Sorten süße Küchlein und natürlich Nescafe und Tee.

    Ich nahm mir einen Teebeutel, dieses Mal schwarzen Tee, denn wir sind ja wieder auf Meereshöhe und füllte mir heißes Wasser dazu, dachte ich. In der Thermoskanne befand sich jedoch heiße Milch. Nee, das mag ich ja gar nicht., also ein neuer Versuch, dieses Mal erwischte ich dann auch das heiße Wasser.

    Gegen 8 Uhr bestellten wir uns ein Taxi zum Internationalen Busterminal, das kam dann auch bald. Als der Taxifahrer hörte, wo wir schon überall gewesen sind, freute er sich riesig. Meine mageren Spanisch-Kenntnisse reichen jedenfalls für solch eine einfache Konversation aus. Wir bezahlten dieses Mal nur 2.000 Peso.

    Am Internationalen Terminal war vielleicht was los. Hier fahren die Colectivos nach Tacna ab. Tacna ist die nächstgelegene Grenzstadt in Peru. Das sind die Taxen, die erst losfahren, wenn sie voll sind.

    Wir hatten Glück, denn es wartete schon ein Taxi auf weitere 2 Personen. Zunächst gaben wir den Pass ab, das Gepäck wurde im Kofferraum verstaut und der Fahrer fragte nach den Boletos. Boletos? Nö hatte ich nicht, ich wusste auch nicht wofür und welche.

    Dann zeigte er mir den Schalter, ich solle 2 Stück a 300 Peso kaufen. Aha, also wieder diese komische Gebühr. Ich reihte mich in die lange Schlange ein. Hinter mir ein junger Kolumbianer, der auch nicht wusste, was er machen sollte, er wollte auch nach Tacna. Egal, meinte ich, er könne erst das Boleto kaufen oder sich erst um ein Taxi bemühen, das ist vollkommen egal. Während er jedenfalls hinter mir stand, kam schon ein Taxifahrer und sie wurden sich einig. Er gab den Ausweis ab.

    Ich bekam meine beiden Boletos und damit ging ich zum wartenden Auto. Der Taxifahrer gab uns die Pässe zurück, er bekam die Tickets und schon ging die Fahrt los. Im Pass hatten wir schon den mit Schreibmaschine ausgefüllten Einreiseschein. Klasse, ein toller Service.

    Die Grenze Chile/Peru ist nur 9 Kilometer von Arica entfernt. Zuerst kamen wir an die chilenische. Wir mussten aussteigen, das Gepäck blieb im Auto. Wir bekamen unseren Ausreisestempel, das ging alles flott.

    Wieder stiegen wir ins Taxi und nun fuhren wir zur Grenzstation von Peru. Aussteigen, das komplette Gepäck mitnehmen und zunächst zur Passkontrolle, bekamen recht schnell unseren Einreisestempel für 90 Tage. Dann mussten wir das gesamte Gepäck auf ein Förderband stellen, es wurde durchleuchtet, aber wir wurden nicht weiter kontrolliert.

    Nun waren wir eingereist.

    Willkommen Peru!

    Kurze Zeit später waren wir alle durch, wir waren insgesamt 5 Passagiere. Einer kam aus Ecuador, die beiden, die neben dem Fahrer saßen aus Chile.

    Die Fahrt nach Tacna dauerte nicht lange, denn es liegt nur knapp 40 Kilometer von der Grenze entfernt. Die Gegend ist so gut wie unbewohnt und wir fahren durch eine triste Sandwüste.


    Am Flughafen von Tacna halten wir an, denn der Ecudorianer fliegt von hier aus zurück in die Heimat. Das ist billiger als von Chile. Ha, und nun stellen wir fest, es ist erst halb acht. Hier in Peru gibt es einen Zeitunterschied von 2 Stunden zu Chile. Prima, dann wird es wohl mit dem Bus nach Arequipa heute noch klappen.

  • Kurz vor acht kommen wir im Internationalen Terminal von Tacna an. Sobald wir mit unseren Klamotten das Taxi verlassen haben, stürmen sie alle auf uns ein, Taxi, Hotel etc. Nö Bus nach Arequipa.

    Da sagt der Schlepper doch tatsächlich, es gäbe kein Bus nur Taxis. Wir ließen ihn einfach links stehen und gingen ins Terminal gegenüber, denn da fahren die nationalen Busse ab. Ich stellte mich beim Cruz del Sur-Schalter an, da Silke ja mit denen erst vor Kurzem gute Erfahrung gemacht hat. Friedrich wollte an den anderen Schaltern schauen, ob es Busse nach Arequipa gibt.

    Cruz del Sur fährt leider nicht dahin, aber Friedrich kam auch zurück und meinte um 8:10 fährt einer. Wir hatten aber schon 8:02 und noch kein Geld getauscht. Zum Tauschen war keine Zeit mehr, also sprinteten wir zum Schalter und Gott sei Dank, wir konnten mit Visa (nur mit Visa!) bezahlen.

    Ich buchte die bequeme Cama-Version zu 50 Soles für uns beide
    . Ich weiß noch nicht einmal wie lange die Fahrt nun dauert. Alle machten Druck, denn die Zeit lief davon. Wir mussten aber noch 1 Soles für die Boletos bezahlen. No tengo Soles! Wir haben kein peruanisches Geld, Alles schaute ungläubig, nicht einen einzigen Soles?

    Nein, dann einen Dollar, aber den hatten wir auch nicht parat, solo Pesos. Wieder rissen sie die Augen auf, na gut, dann 1.000 Pesos und wir hatten die beiden Boletos. Die Visa-Karte war nun auch durchgezogen, eine Unterschrift und schon schob man uns zum Bus. Vorher die Boletos abgeben und dann saßen wir endlich drinnen.

    Was für ein hektischer Anfang.

    Nach einer knappen Stunde kamen wir an eine spezielle Zollgrenze. Etliche Grenzer durchsuchten das Gepäck und natürlich fischten sie meinen großen Koffer raus, neben noch 3 anderen großen Gepäckstücken. Diese wurde ausgeladen und die Besitzer mussten raus. Ich durfte den Koffer öffnen und dann wühlte er ein wenig rum.

    Ob er wirklich dachte, dass ich dort Drogen, Bananen, Obst oder Fleisch versteckt hatte? Ich glaube, er wollte nur mal schauen, was so alles in solch einem Koffer ist. Ich durfte ihn wieder zumachen, er half mir sogar dabei und dann wurde der Koffer wieder in den Bus geladen.

    Nun gingen sie durch den Bus und schauten genau überall hin. Ok, sie tun nur ihre Pflicht.

    Die Straße ist gut in Schuss, das Wetter ist bewölkt und auch hier sehen wir nicht viel außer Sand und ab und zu ein paar Berge. Entweder ist Militärgebiet (Fotografien sind verboten) oder es stehen Schilder mit Propiedad privada, also Privatbesitz.

    Die Anfahrt auf Arequipa ist spannend, denn wir müssen ein paar Schluchten überwinden. Unser Busfahrer fährt forsch und einmal haben wir riesiges Glück gehabt, dass er den Überholvorgang gerade eben so noch beenden kann, bevor der Kleinbus von vorne laut hupend vorbeirast.

    Diese Busfahrt dauerte insgesamt über 7 Stunden, die Klimaanlage funktioniert nicht richtig und es ist einfach zu warm im Bus, aber letzten Endes haben wir es überlebt.

    Viele Grüße
    Petra

    Fortsetzung folgt!

  • Das Bus-Terminal liegt etwa außerhalb der Stadt. Wir müssen uns ein Taxi nehmen, nur wir haben ja immer noch kein peruanisches Geld. Daher fragen wir im Terminal nach, ob man hier tauschen kann. Nein, wir müssen zum Hauptterminal.

    So schleppten wir uns mit unserem Gepäck ins Hauptterminal. Hier war irre was los. Wir fanden einen kleinen Kiosk und sie tauschten uns tatsächlich 20 Dollar. Das sollte erst einmal für ein Taxi in die Stadt reichen. Wir bezahlten auch nur 10 Soles, das sind ungefähr 2,50 €.

    Wir haben das Hostal Las Torres de Ugarte gebucht. Es liegt im Zentrum, in wenigen Minuten ist man am Plaza de Armas. Das Zimmer liegt wunderbar im ersten Stock. Es gibt einen Garten mit Sitzgelegenheit, auch im oberen Stockwerk und ganz oben sogar eine Dachterrasse.

  • Wenn wir aus unserem Zimmer rausgehen, dann stehen wir im Garten. Es gibt einen Mitbewohner, nämlich Lollo, die wir sofort ins Herz geschlossen haben. Lollo ist eine Schildkröte und 30 Jahre alt.

    Sie ist überhaupt nicht scheu, sondern sogar etwas kämpferisch. :ttturtle

  • Nachdem wir uns ein wenig von der anstrengenden Fahrt regeneriert haben, machten wir einen ersten Rundgang durch Arequipa.

    Die Stadt liegt auf 2353 m Höhe und ist eingerahmt von Vulkanen und Bergen, außerdem ist es die zweitgrößte Stadt Perus.

    Vom Hotel haben wir einen kleinen Stadtplan bekommen und man hat uns auch gleich erzählt, was man sich alles anschauen sollte. Wir wurden richtig nett hier empfangen.

    Als erstes wollten wir zum Plaza de Armas gehen. Wie gesagt, es sind nur wenige Gehminuten. Als wir zum Platz kamen, waren wir überrascht. Ein großer Platz mit Arkadengängen, kleinen Geschäften, in der oberen Etage kleine Restaurants, an einer Seite protzig die weiße Kathedrale mit 2 Kirchtürmen und in der Mitte des Platzes ein Springbrunnen inmitten einer Grünanlage mit vielen Bänken, Palmen und anderen Bäumen.

    Wir suchten uns als erstes ein Lokal, denn wir hatten seit dem Frühstück nichts gegessen. Mit Glück fanden wir eins, das sogar einige vegetarische Gerichte auf der Speisekarte hatte, super, das war doch was für mich. Dazu gab es dann das erste peruanische Bier!

    Vorher hatten wir unsere restlichen Pesos aus Chile in Soles eingetauscht. Der Kurs, den wir bekommen haben, war ok.

  • Gut gesättigt drehten wir noch ein paar Runden. Es gibt hier am Platz einen Supermarkt, der sehr gut sortiert ist. Dort kauften wir ein paar Kleinigkeiten ein.

    Mittlerweile war die Sonne schon untergegangen und wir machten uns langsam wieder auf den Heimweg.

    Bild 2: unten sind die Geschäfte und oben Restaurant, so dass man immer einen Blick auf den Platz hat
    Bild 3: die Kathedrale, man hat immer irgendeinen Busch oder eine Lampe davor, wenn man sie in voller Breite fotografieren will ;)

    Viele Grüße
    Petra

    Wir freuen uns immer über Kommentare, diese bitte hier hinschreiben!




  • Das Frühstück am nächsten Tag wurde im oberen Stockwerk serviert. Endlich mal wieder ein leckeres Frühstück mit allem "Drum und Dran". Als Müsli gab es Canihua, Quinoa und Kiwicha, Friedrich probierte alles aus. <$§$ , dann frische Avocadocreme, Eier nach Wunsch, Käse, Brötchen, Butter, Marmelade, alle möglichen Teesorten, Kaffe, frische unverdünnte Säfte, Obst das war ein guter Start und der Blick aus dem Fenster war auch nicht schlecht.

    Nachdem wir so fürstlich gespeist haben, gingen wir noch einmal zu Lollo, auch sie bekam eine Banane, die ihr sichtlich mundete.

  • Spaziergang durch Arequipa

    Nun machten wir uns auf den Weg, als erstes gingen wir wieder zum Plaza de Armas, wir wollten die Kathedrale besichtigen. Das ging nicht, zu dieser Zeit konnten wir nur das Museum besichtigen, mit Führung. Das wollten wir nicht.

    So stiegen wir neben der Kathedrale auf ein kleines Wohnhaus in den obersten Stock, dort war ein Dachgartencafé. Wir tranken eine Cola und hatten einen schönen Blick auf die Kathedrale und auf den Platz.

    Von dort aus gingen wir zum Mercado San Camilo. Das ist eine riesige alte Markthalle und hier war ordentlich was los. Was wurde nicht alles angeboten, aber immer schön alles in Sektionen geteilt, hier eine Abteilung für Kartoffeln, dahinter eine für Obst und Gemüse, dann die Fleischabteilung, die Fischabteilung, Käse, Oliven boah, hier könnte man stundenlang durchgehen.

    Dann gibt es noch ein 2. Stockwerk und sogar ein 3. Stockwerk, da werden dann die lebenden Tiere angeboten.

    Ich habe jetzt mal 4 Bilder rausgesucht, aer ich habe Unmengen gemacht. Wenn ich wieder zu Hause bin, dann gibt es noch über diesen Markt einen Blogeintrag.

  • Dann gingen wir in das Kloster Santa Catalina. Ein unbedingtes Muss, wenn man in Arequipa weilt.

    Die Klosteranlage ist von einer hohen Mauer umgeben und ist praktisch eine Stadt in der Stadt. Schon im 16. Jahrhundert wurde dieses Kloster gebaut, aber erst 1970 öffneten sich die Tore für die Öffentlichkeit.

    Wir haben eine private Führung durch das Kloster gemacht. Veronica hat die deutsche Schule in Arequipa besucht und sprach perfektes deutsch. Sie hat uns viel über die Gepflogenheiten erzählt. Da haben sich die 20 Soles für die Führung zusätzlich zu dem Eintritt gelohnt.

    Ich habe auch hier nur ein paar Fotos herausgesucht. Auch über das Kloster werde ich noch mehr berichten. Das hat uns schon beeindruckt. Eine der Nonnen Ana Los Angeles Monteagudo wurde später selig gesprochen und an 10 Januar jährte sich der Todestag, welcher mit großen Festlichkeiten und am Abend mit einem Feuerwerk gefeiert wurde.

  • Ein steile Treppe führte auf ein Dach der Klosteranlage und von dort aus hatte man einen wunderschönen Ausblick.

    Hier hätten wir gerne noch länger verweilt und den vielen Geschichten über die Vergangenheit zugehört. Es ist ja nicht allzu viel an die Öffentlichkeit gelangt. Die Nonnen lebten über 300 Jahre vollkommen für sich. Es waren meist Töchter, die Zweitgeborenen) reicher Spanier. Die Eltern gaben nicht nur eine Mitgift mit, sondern kamen auch für den Lebensunterhalt nach Einzug ins Kloster auf. So hatten die Nonnen Bedienstete und die einzelnen Wohnungen waren zwar karg aber dennoch großzügig mit einer separaten Kochstelle ausgestattet.

    Nur nach draußen durften sie nicht. Einmal im Monat konnten sie Besuch empfangen, aber das geschah hinter Gittern, so dass man sich nicht sehen konnte. Andere überwachten die Gespräche und die Geschenke, die durch eine Drehvorrichtung nach innen gebracht wurden.

    In der Novizinnenzeit, die bis zu 4 Jahre dauern konnte, durften die Novizinnen keinerlei Kontakt mit irgendjemanden haben und lebten in einem abgesonderten Teil. Sie bekamen Wasser, Essen, Kleidung, und Bücher, mehr nicht, eine harte Zeit.

  • Die Zeit flog uns nur so davon. Wir bummelten noch ein wenig durch die Straßen. Der Verkehr ist eine Wahnsinn. Die Taxis fahren pausenlos durch die Straßen, in der Hoffnung auf Kundschaft. Mit bekommt diese Luft voll mit Abgasen nicht so gut. Das bin ich nicht gewohnt.

    Wir gingen noch durch die Anlage des Jesuitenklosters und schauten in die Ignatius Kapelle (4 Soles Eintritt) hinein. In dieser Kapelle fimdet man wunderschöne Freskenmalereien, die man aber nicht fotografieren durfte.

    Zum Schluss, der Tag näherte sich dem Ende, setzten wir uns in eines der vielen Restaurants in dem ersten Stock der Arkadengänge und ließen den Tag ausklingen. Man konnte draußen sitzen und hatte wieder den Blick auf die Kathedrale und den Plaza de Armas.

    Das war Arequipa, die Stadt, die uns wirklich gut gefallen hat.

    Bild 1: Blick auf die Kathedrale
    Bild 2+3: im Jesuitenkloster

  • Pünktlich un 12:45 h wurden wir im Hotel abgeholt. Ich hatte die Fahrt nach Puno mit der Busgesellschaft 4M gebucht. Das ist ein reiner Touristenbus, der unterwegs 2 x hält. Man bekommt ein Sandwich, eine Flasche Wasser, einen heißen Coca-Tee und hat einen englisch sprechenden Tourguide. Ob man dafür den Aufpreis zahlen will, muss jeder selber wissen. ;)

    Wir haben diesen Bus nur gebucht, weil wir bei dieser Gesellschaft im letzten Jahr keinen Refund für unsere gebuchte Tour bekommen haben, die ich ja wegen des Fußbruchs absagen musste. Ich konnte aber umsonst neu buchen, daher haben wir das gemacht.

    Nach dem heutigen Stand würde ich ruhig einen "normalen" Bus nach Puno nehmen.

    Hier ein paar Bilder von unterwegs. Das Wetter hat sich geändert, es hat geregnet und die Wolken hingen sehr tief.
    Wir sahen aber wieder Vicunas und viele Lamas. Als wir Puno erreichten war es dunkel und wir sahen von oben auf die vielen Lichter der Stadt hinab.

    Dass Puno so groß ist, hätten wir nicht gedacht.

    Vom Bus-Terminal nahmen wir uns für 6 Soles ein Taxi zum Hotel. Hier ist es wesentlich kälter.

    Das war es mal wieder für heute. Jetzt werden wir in die Stadt Puno gehen. Unser Hotel Qelqetani liegt recht zentral.

    Fortsetzung folgt!

    Viele Grüße
    Petra

  • Den Regen haben wir unterwegs in den Bergen gelassen. Gestern am 11. Januar wachten wir schon früh auf und die Sonne lachte schon durh die Wolken hindurch. Es ist noch recht kühl, wir befinden uns ja schließlich auch auf 3.830 m. In der Nacht fallen die Temperaturen häufig unter 0 Grad. Wir haben zwar einen Elektro-Heizkörper im Zimmer, aber wir schlafen lieber kühl.

    Drei Nächte sind wir hier in Puno, viele haben uns abgeraten, das sei zu lang, doch es tut auch gut, mal einfach in Ruhe alles anzuschauen und den Tag nicht so vollzupacken.

    Für den ersten Tag haben wir uns vorgenommen die Innenstadt zu erkunden, außerdem mussten wir uns um unsere Zugfahrten bei Perurail kümmern.

    Vom Hotel haben wir einen kleinen Stadtplan bekommen mit ein paar Informationen. So gingen wir als erstes zum Parque Pino mit seinen bunten Häusern und dem Denkmal in der Mitte.

    Hier fahren noch viele kleine "TukTuks" sowie Fahrradrikschas.

  • Nun bogen wir in Richtung Bahnhof ab und gingen durch eine kleine Markthalle. Oh, oh, da ist wohl gerade ein Rind geschlachtet worden, der blutende Kopf lag recht dekorativ auf dem Thresen. Als wir näher hinschauten, sahen wir noch andere Köpfe rumliegen. Hmm, das ist nicht gerade das, was man nach einem guten Frühstück sehen möchte...

    Auch hier war die Halle in Sektionen aufgeteilt, Obst, Gemüse, Kartoffeln und Körner konnte man hier kaufen.

    Nach einer Weile haben wir wir den Bahnhof und das Büro von Perurail erreicht. Ich hatte unsere Zugfahrten schon online vorgebucht und man muss diese mindetens 4 Stunden vor Abfahrt gegen richtige Tickets eintauschen.

    Ein Mitarbeiter war vor Ort, Passkopien, die Kreditkarte mit der man die Züge gebucht hat und die ID-Nummer, die man bei der Buchung bekommen hat, mussten vorgelegt werden.

    Dann bekamen wir die Unterlagen mit den Zeiten und einem Plan von Cusco. Wir hatten nun doch von Puno nach Cusco den Andean Explorer gebucht. Es passte gerade mit unserer Planung, denn der Zug fährt nicht jeden Tag.

    Bus sind wir ja nun wahrhaftig genug gefahren. Dann haben wir auch gleich unsere Fahrkarten von Cusco nach Machu Picchu bekommen. Zwischen Januar und April gibt es einen Bustransfer von Poroy nach Pachar und erst ab Pachar steigen wir in den Zug ein. Da wir schon im November gebucht hatten, ist dieser Bustranfer inbegriffen.

  • Vom Bahnhof schlenderten wir durch viel kleine Straßen und machten am Plaza de Armas wieder einen Stop. Hier steht die Kathedrale (1754). Es fand gerade eine heilige Messe statt, daher gingen wir nicht hinein.

    Wir setzten uns ein Weilchen in die Sonne, die uns erwärmte und beobachteten die Menschen um uns herum. Die Frauen hatten alle ihren farbenfrohen Röcke an, ich habe mich aber nicht getraut, sie einfach heimlich zu fotografieren. Irgendwie passte es nicht so.

  • Vom Plaza de Armas gingen wir weiter. In einer kleinen Straße sahen wir ein kleines Lokal, da es Mittagszeit war, kehrten wir ein. Hier wurden komplette Menüs für die Einheimischen angeboten, die auch sehr günstig angeboten werden. Ein ganzes Menü wollten wir nicht, außerdem gibt es da immer nur mit Fleisch, so bestellten wir uns einmal eine Quinoasuppe mit Gemüse und einmal Crema de Quinoa mit Käse. Beides sehr einfache Gerichte, die als Vorspeisen angeboten werden. Als Getränk habe ich mir eine Mate de Coca betellt, ich bekam die Coca-Blätter mit heißem Wasser. Dieser schmeckt besser als die Teebeutel, die man natürlich auch bekommt. :mrgreen

    Sie haben uns prima geschmeckt und sie waren vegetarisch. Der Preis, klar, der war auch ok. <$§$

    Das Essen in diesen Lokalen sieht nie appetitlich aus, es soll satt machen und darf nicht viel kosten. Es gibt natürlich auch ganz viele Lokale, die Touristenmenüs anbieten, das ist dann eher für den Gaumengeschmack der Besucher gedacht. Das Ambiente stimmt dann auch und natürlich auch der Preis.

  • Weiter ging unser Spaziergang. Auf dem Bild 1 sahen wir eine Traube von Menschen und schauten näher hin. Hier war eine riesige Wand mit Zetteln von Angeboten und Gesuchen angeschlagen.

    Immer wieder haben wir nach kleinen Reiseagenturen Ausschau gehalten, die wir aber nicht gefunden haben. Das lag daran, dass wir den extra angelegten Fußgängerweg zwischen dem Parque Pino und dem Plaza de Armas verfehlt haben. Den haben wir erst am Abend gefunden, wie gut! ;)

    So nahmen wir uns vor in Richtung Titicacasee zu gehen.

  • Mittlerweile haben sich die meisten Wolken verzogen und es ist heiß geworden. Also zogen wir unsere warmen Sachen aus. Der Weg zum Titicacasee zog sich ganz schön hin.

    Wir kamen am Hafen an und sahen dort eine Information. Fernando saß in dem kleinen Häuschen und wir fragten nach Touren. Ja, 10 Soles kostet eine Fahrt zur Insel Uros und zurück, eine halbe Stunde Fahrt, anderthalb Stunden Aufenthalt auf der Insel und dann wieder zurück. Das hört sich doch gut an, sagten wir uns. Dafür brauchen wir keine Tour von einer Reiseagentur. Aber wir beschlossen, dass wir das erst am nächsten Tag machen wollten, wir haben ja genügend Zeit. Es gibt auch Turem zu den beiden großen Inseln mit einer Übernachtung in Amantani, aber das wollten wir nicht, passte auch nicht in unseren Zeitplan.

    Um zum See zu kommen, mussten wir an einer Ladenzeile vorbeigehen. Viele kleine Stände rechts und links des Weges boten Souvenirs, Mützen, Jacken, Umhänge und vieles mehr an. Meist Frauen sitzen davor und stricken oder häkeln, kleine Kinder turnen herum, sie leben alle hier.

  • Endlich haben wir den kleinen Hafen von Puno am Titicacasee erreicht. Schön ist der Blick auf das Wasser. Man merkt, es ist keine Hochsaison, denn die vielen kleinen Ausflugsboote liegen fest vertäut am Ufer des Sees.

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