Kinder in Not

  • Liebe Petra,

    es gibt ja viele Möglichkeiten für Menschen in Not zu spenden. Immer werden Spendenkonten genannt und man weiß ja eigentlich überhaupt nicht mehr wo man überhaupt spenden soll.

    Mit meinem Sohn Lukas packe ich jedes Jahr ein Päckchen für "Weihnachten im Schuhkarton". Ich finde es ganz wichtig, dass einem heranwachsenden Kind deutlich gemacht wird, dass der "Wohlstand", in dem man lebt, keine Selbstverständlichkeit ist - denn als solcher wird er natürlich in einem behüteten Aufwachsen wahrgenommen.

    Jetzt frage ich mich: Kann man denn wirklich nur mit Geld helfen? Lukas Kleidung, die nicht mehr paßt und die nicht wirklich abgetragen ist z. B. - könnte man die denn nicht auch sinnvoll spenden? Momentan geht sie einer Flüchtlingsfamilie in Österreich zu. Oder: Wir tragen nur selbstgestrickte Socken. Von den Resten lassen sich ganz hervorragend Kindersocken stricken - in meinem Zimmer hängt eine Leine mit inzwischen sicherlich 20 Paar Kindersocken von Größe 21 bis 36. Ich weiß gar nicht, was ich damit anfangen soll....

    Kann man denn wirklich nur mit Geldspenden helfen ??? ???

    Liebe Grüße

    Momo

  • Liebe Momo,
    ich glaube mich zu erinnern, dass Du mich vor einiger Zeit schon einmal angesprochen hast.
    Es ist sicherlich so, dass man auch mit Sachspenden helfen kann. Ich finde die Aktionen, wie Du sie z. Beispiel durchführst mit "Weihnachten im Schukarton" wirklich toll. Das muss und soll es auch geben.
    Was unsere Hilfe für Rumänien angeht, ist der Fall einfach anders gelagert. Mein Vater (Hubertus Gollnick), der vor gut einem Jahr verstorben ist, hat diese Hilfe in Rumänien aufgebaut. Er hat dieses ganz alleine mit seiner Frau gemacht. Nun führt sie sein Lebenswerk weiter. Allein aus organisatorischen Gründen ist es nicht möglich, Sachspenden anzunehmen.
    Zunächst braucht man einen Transport, um diese Sachen nach Rumänien zu bringen. Dieser kostet natürlich viel Geld und auch Zeit. Dann muss ein Lager in Rumänien vorhanden sein, um diese Sachen zu lagern, auch dieses kostet Geld. Es werden Menschen gebraucht, die diese Sachspenden, sortieren, katalogisieren und verteilen. Es ist leider nicht so, dass man das alles umsonst bekommt. Ich bin der Meinung, dafür sollte man keine Spendengelder verwenden.
    Vieles wird auch vom rumänischen Zoll nicht durchgelassen.
    Frau Gollnick könnte diese Arbeit nicht alleine bewältigen. Es gibt sicher genügend Möglichkeiten, gute nicht abgetragene Sachen, weiterzugeben. Ich gebe unsere Sachen hier in unserer Gegend an bedürftige Aussiedlerfamilien ab, die darüber dankbar sind.
    Was die gestrickten Socken betrifft, ich habe im letzten Jahr von einer Leserin ca. 30 Paar gestrickte Socken als Spende geschenkt bekommen. Diese habe ich für eine Spende nach Rumänien "verkauft". Einige habe ich noch hier. Durch das Redesign meiner Seiten, habe ich die letzten noch nicht verkauften Socken noch nicht wieder online gestellt. Aber das werde ich in nächster Zeit machen, denn ich werde wieder im Dezember nach Rumänien fliegen und möchte natürlich auch wieder viele Spendengelder verteilen.
    Im Dezember 2005 war ich ja auch da. Von den gespendeten Geldern haben wir vor Ort Sachen gekauft, die am dringendsten nötig waren. Auch diesen Bericht habe ich noch nicht ganz fertig.
    Wir haben vorher in den Heimen und Institutionen nachgefragt, was eben gerade gebraucht wird und danach eingekauft. So kann man schon besser steuern. Leider ist es wirklich so, dass es oft sehr viele Spendenaufrufe gibt. Richtig ist auch, dass man sich auch fragt, kommt dieses Geld überhaupt an?
    Für unseren Teil kann ich nur sagen, dass eben wirklich jeder Euro ausnahmslos für die Bedürftigen verwendet wird und keinerlei Nebenkosten abgerechnet werden. Benzin, Verpackung, Fotos, Nachweise, Porto und Fahrgelder werden aus der privaten Schatulle bezahlt und auch Frau Gollnick erhält keinerlei Vergütung aus den Spendengelder. So ist bei dem Verein "Hilfe für Kinder" gewährleistet, dass wirklich alles dort ankommt, wofür auch gespendet wurde.
    Ich hoffe, dass Du ein wenig "unsere" Philosophie verstehst.
    Viele Grüße
    Petra

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