Am Markusplatz ist wirklich viel los, dennoch muss ich einmal rumgehen. Obwohl ich einen Kaffee trinken wollte, verkneife ich mir das. Der hohe Preis ärgert mich, denn man muss zu der Tasse Kaffee von 6 Euro noch 6 Euro für die Musik bezahlen. Wenn man bedenkt, dass ich ja eigentlich keinen Kaffee mag... Es gibt aber genügend Touristen, die bereit sind, diesen Preis zu bezahlen.
Live von unserer Motorradtour nach Griechenland - 2016
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- Motorrad-Reisebericht
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Petra -
2. August 2016 um 17:24
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Nun gingen wir zur Vaporetti-Haltestelle. Vaporetti nennt man die Boote, die die Beförderung auf dem Wasser durchführen.
Wir wollten uns eine Tageskarte zu 20 Euro kaufen und zunächst einmal fast Venedig zu umrunden. Wir sind nämlich schon viel gelaufen und unsere Füße brauchten eine Ruhepause gewesen.
Unser Erstaunen war jedoch groß, als wir erfuhren, dass es keinerlei Bootsfahrten zwischen 15 Uhr und 20 Uhr auf dem Canale Grande geben wird. Es ist der erste Sonntag im September und da findet immer die Regata storica statt, die wichtigste Regatta von Venedig und die traditionsreichste Regatta Europas. Mehr Infos hierzu gibt es bei Wikipedia.
Ha, ha, da war wohl nix mit gemütlich auf dem Boot sitzen und die Füße erholen. Wir haben einige dieser schönen Boote gesehen. Es wurden auch Sitzgelegenheiten bereit gestellt, um die Regata storica anzuschauen. Der Stuhl sollte 40 Euro für 4 Stunden dauern, ohne Getränke versteht sich.
Es blieb uns und allen anderen Touristen nichts anderes übrig als eben zu Fuß zu gehen.
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Tja, der Weg wurde lang und länger. Wir suchten uns nun eine Strecke aus, die wir noch nicht gegangen sind und zwar gingen wir über die Ponte della Academia.
Wir kamen an schönen Plätzen vorbei. Friedrich meinte nur: hier wären wir sonst niemals hingekommen. Recht hatte er ja. Leid taten mir die vielen Neuankömmlingen, die mit schweren Koffern über die Brücken mit den vielen Treppen gehen mussten, oder die Familien mit Kleinkindern in den Kinderwagen.
Unterwegs haben wir uns noch ein gebrauchtes Buch für 2 Euro gekauft. Es war ein Bücherladen, der vollgestopft mit gebrauchten Bücher waren. Der nette Ladenbesitzer gefiel mir so gut und ich finde es toll, wenn man sich unterwegs Lesestoff besorgen kann. Meine Lektüre hatte ich ausgelesen und da kam so ein Buch gerade zur rechten Zeit. (obwohl ich kaum Zeit zum Lesen habe, da ich ja am Abend meist den Bericht schreibe.)
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Da wir ja nur ein kleines Picknick auf dem Campo S. Polo abgehalten haben, bekamen wir richtig Hunger und Durst. Friedrich wollte gerne in die kleine Trattoria degli Amici, da waren wir auch schon vor 5 Jahren. Es liegt gegenüber vom Hotel Papadopoli.
Wir aßen beide Risotto, ich mit Porcini, Friedrich mit Scampis. Sehr lecker und sehr humane Preise, das Kaiserbier musste natürlich auch sein!
Von hier aus hatten wir es nicht weit bis zum Busbahnhof. Jede Stunde fährt ein Bus bis genau vor unserem Hotel. Leider fanden wir aber so schnell den Bussteig 6 nicht und damit war der Bus futsch. Während wir noch überlegten, was wir machen sollten, kam ein weiterer Bus an, darauf stand Malcontenta, wunderbar, den nehmen wir. Wir fragten den Busfahrer, ja er fährt nach Malcontenta. Also nichts wie rein. Irgendwann sagte er zu uns Malcontenta. Wir schauten raus, das war aber nicht die Station, wo wir aussteigen wollten.
Dieser Bus, der auch nicht auf dem Plan stand, den das Hotel uns gegeben hatte, fuhr eine andere Strecke. Er hielt am anderen Ende des Ortes. Wir waren ja im Lauftraining, also konnten wir ja ruhig noch rund 2 Kilometer mehr laufen.
Viele Grüße
Petra -
17. Etappe von Venedig nach Reschen - 336 Kilometer
Ursprünglich hatten wir vor über Verona, Trento, Bozen und Meran zu fahren...
Aber wie so oft, fuhren wir dann doch einen ganz anderen Weg. Zunächst fuhren wir an Padua vorbei und dann nahmen wir die SS47 über Brassano nach Trento.
Unterwegs machten wir einen Stop, denn wir mussten tnaken und wir brauchten eine kleine Pause.
Kurz hinter Trento übersahen wir wohl ein Hinweisschild, denn auf einmal befanden wir uns auf einer Nebenstrecke in Richtung Lana. Eine schöne Fahrt mit vielen Kurven, die über den Gampenpass führte (1512).
Das Wetter ist noch sonnig, aber es ist sehr kühl geworden. Wir hatten schließlich die letzten Tage immer Temperaturen über 30 Grad.
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Hinter Lana kamen wir dann wieder auf die normale Strecke und fuhren über Meran, Naturns, Schlanders und Schluderns nach Reschen.
Mittlerweile ist uns richtig kalt geworden. Wir haben noch die Sommerkombi an, ohne Innenfutter und Sommerhandschuhe. Das war eindeutig zu kalt Aber wir hielten durch, immer in der Hoffnung, dass es irgendwann wieder wärmer werden würde. Aber die Hoffnung war vergebens. So kam ich als halber Eisklotz in Reschen an. Friedrich hat aber auch gefroren.
Ab Meran waren die Straßen ziemlich voll, die Fahrt war ok, ich glaube, ich habe über 25 Tunnel gezählt und 7 Serpentinen!
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In Reschen übernachteten wir wieder im Bikerhotel Wallnöfer, da waren wir schon so oft. Dieses Mal war nicht allzuviel los, die Wirtsleute waren ausgeflogen und wir fanden einen Zettel nebst Schlüssel für unser Zimmer vor.
Übrigens Reschen liegt auf 1500 m Höhe und es ist recht kühl in dieser Höhenlage. Wir bezogen unser Zimmer mit Balkon und Sicht auf den Reschensee. Später gingen in das Nachbarhotel und aßen dort zu Abend.
Nachtrag: auf unseren Betten lag auch ein kleiner Gute-Nacht-Gruß!
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Am nächsten Tag machten wir es uns gemütlich, wir hatten keine Lust, Motorrad zu fahren und machten einen schönen Spaziergang durch den Ort. In dem kleinen Lebensmittelladen unterhielten sich zwei. Ich fragte Friedrich, welche Sprache sprechen sie denn hier, da ich einfach nichts verstand. Friedrich lachte nur und meinte, sie sprechen deutsch...
Nachtrag: mein Wecker hat versagt, ich hatte ihn nicht aktiviert, so wurden wir beide erst um 10 Uhr wach. Friedrich sprang unter die Dusche und zog sich schnell an, denn es gibt nur bis 10 Uhr Frühstück. Er lief nach unten und fragte nach, kein Problem, wir bekommen auch später noch was. Glück gehabt! So konnte ich mich in Ruhe fertig machen. Das Frühstück war reichhaltig und sehr lecker. Wir waren natürlich die einzigen Gäste im Frühstücksraum.
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Am frühen Abend wurden wir zur Pizzaria Hans am Reschenpass gefahren. Die Pizzaria und das Hotel ist ein ein Familienbetrieb. Der Vater ist in der Pizzaria und die Tochter führt das Hotel.
Die Pizza schmeckt super lecker. Hier trafen wir die netten Steiermärker und hatten ein paar lustige Stunden. (Sie konnten Gott sei Dank Hochdeutsch!) (und wir auch!!!)
Wir machen immer gerne einen Stop am Reschenpass, viel ist hier nicht los, aber man könnte sehr viel hier in dieser Gegend unternehmen.
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Bevor wir am nächsten Tag unsere nächste Etappe begannen, fuhren wir zunächst noch einmal nach Graun, dort wo der Kirchturm aus dem See rausschaut. Wir haben uns ganz schön erschrocken, auch diese Stelle wird jetzt richtig vermarktet. Es gibt einen riesigen Parkplatz (natürlich gebührenpflichtig) und einen Kiosk und und und eigentlich schade...
Mehr über Reschen habe ich hier bei den Traumpfaden geschrieben.
Das war unsere vorvorletzte Station. Der nächste Stop ist in der Nähe von Ulm bei unseren Freunden.
Viele Grüße
PetraPS. auf dem 2. Bild kann man den Ortler sehen
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18. Etappe von Reschen nach Ulm - 262 Kilometer
Nachdem wir noch einmal kurz nach Graun gefahren sind, um die Kirche zu fotografieren, machten wir uns am 8. September auf den Weg nach Deutschland. Wir wollten Sonja und Dieter besuchen, die in der Nähe von Ulm wohnen.
Schnell erreichten wir den Reschenpass und waren in Österreich. Es war immer noch kalt, aber dieses Mal waren wir besser vorbereitet und wärmer angezogen. Wir hatten keine Vignette gekauft, für diese paar Kilometer lohnte es sich nicht und außerdem fahren wir viel lieber Bundesstraßen als Autobahnen.
Am Zugspitzblick machten wir unseren ersten Stop (wie immer ) und wie immer gibt es ein Foto...
Über den Fernpass kommen wir nach Deutschland und landen auf der Autobahn. Dort bleiben wir dann auch und kommen dementsprechend schnell voran. Noch einmal machen wir eine Pause abseits der Autobahn und landen in einer Firmenkantine, wo es nette Kleinigkeiten gibt.
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Angekommen gab es dann ein großes Hallo. Mit Dieter haben wir schon so viele große und kliene Motorradtouren unternommen, an dieser konnte er nicht teilnehmen und wie er erzählte, hat er manchmal mit Wehmut meinen Bericht gelesen.
Wir verlebten einen wunderbaren geselligen Abend, der bis in die Morgenstunden dauerte. Wir warfen sogar den alten Plattenspieler in der Kellerbar an und hörten alte Singles und LPs. Es ist immer schön, wenn man von alten Zeiten sprechen kann. Wir haben auch in den 70er Jahren so manche nette Reise zusammen unternommen und waren in Wien, Israel, in Rio...
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Am nächsten Tag machten wir einen ausgedehnten Spaziergang, Sonja verwöhnte uns mit selbstgemachten Maultaschen, sooo lecker und ich bekam sie mit einer köstlichen Gemüsefüllung!
Später kam dann noch Maria vorbei, ich habe mich riesig gefreut, denn Maria war meine Arbeitskollegin in Hannover, bis sie 76 wegzog
Dieser Abend verlief dann etwas ruhiger, da wir am nächsten Tag weiterfahren wollten, aber einen Stop machten wir noch unterwegs.
Viele Grüße
PetraDieser Thread ist gesperrt, Kommentare, Fragen, Grüße etc. bitte hierhin schreiben
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19. Etappe von Ulm zum Edersee - 422 km
Wieder nahmen wir Abschied von Freunden und dazu gehörte das obgligatorische Abschiedsfoto
Wir nahmen nun die Autobahn, denn wir wollten schnell voran kommen. Eigentlich wollte ich in der Nähe von Fulda eine übernachtung einlegen, aber Friedrich hatte sich den Edersee ausgesucht und zwar Waldeck.
Das waren jetzt doch ein paar Kilometer mehr und die Fahrt zog sich ganz schön hin, zumal es einige Baustellen gab.
In Waldeck (ehemals Fürstentum und später Freistaat) angekommen, erlebten wir eine böse Überraschung. Es gab kein freies Hotelzimmer, auch die Pensionen waren ausgebucht. So ein Mist!
So holte ich mein Smartphone raus, setzte mich auf ein Mäuerchen und schaute bei Booking.com nach, welche Hotels in der näheren Umgebung noch buchbare Zimmer hat, es war schließlich schon 19 Uhr.
Wir fanden eins, was uns beiden zusagte, mit Frühstück, W-LAN, Biergarten und eben buchbar. Die Bestätigung kam sofort per Mail. Prima!
Wir mussten noch 18 oder 19 km fahren, das machte uns aber nichts aus, wir waren froh, ein Bett gefunden zu haben.
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Das Gasthaus und Hotel Pfeifferling befindet sich in Wolfhagen. Ich ließ dieses Mal mein Naviprogramm auf dem Smartphone an, denn wir mussten durch einige Orte fahren und hatten an dem Abend keine Lust mehr auf Umwege und Nebenstraßen.
Gegen 20 Uhr kamen wir an, man hat schon auf uns gewartet. Gott sei Dank war alles mit der Buchung ok, denn ein wenig hatte ich schon wegen der Kurzfristigkeit Bedenken.
Wir wurden super nett empfangen, bekamen sogar für die Motorräder eine Garage zur Verfügung gestellt. Das Zimmer war groß und nett.
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Wir machten uns frisch und gingen dann in den Biergarten. Die Küche war bis 21 Uhr noch auf. Wir wollten uns an einen freien Tisch setzen:
Ihr könnt ruhig hier zu uns kommen, wir beißen nicht, Ihr seid doch die Motorradfahrer? Ja, das war doch wieder eine nette Begrüßung. Also setzten wir uns mit an den Stammtisch.Vor dem Hotel stand ein dicker LKW, der Fahrer saß auch mit am Tisch. Am nächsten Morgen soll die Fahrt nach Düsseldorf gehen. Dort werden etliche Bikes geladen und nach Sizilien gebracht. Die Fahrer fliegen bequem mit dem Flugzeug. Das ist ein Angebot für all diejenigen, die nicht so viel Zeit für einen längeren Urlaub haben.
Zum Hotel gehört auch eine Metzgerei. So war klar, dass es auf der Speisekarte hauptsächlich Fleischgerichte gab. Sie waren aber sehr flexibel und ich bestellte mir Bratkartoffeln mit Spiegelei.
Nach und nach leerte sich die Runde, es lief Fußball. Wir gingen auf unser Zimmer, es war doch ganz schön spät geworden.
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20. und letzte Etappe - vom Edersee nach Nienstädt - 236 km
Nun waren wir am Edersee, da wollten wir uns auch einiges anschauen. So fuhren wir von Wolfhagen wieder in Richtung Waldeck. Ich sah das trigema-Schild, da musste ich rein. Friedrich passte lieber auf die Mopeds auf. Allerdings habe ich nichts gekauft, das war mir alles zu umständlich mit dem Anprobieren.
Unsere Tanks waren leer, die nächste Tankstelle war nicht weit entfernt. Ich wunderte mich über die vielen Schilder, die einen durchgestrichenen Helm zeigten. Ich nehme immer meinen Helm ab, wenn ich in ein Geschäft gehe. Dennoch habe ich nachgefragt, was das zu bedeuten hat. Hinter dem Thresen stand eine junge Frau, sie erzählte mir, dass sie im Juni überfallen wurde von einem Motorradfahrer mit Helm, der sie gefesselt und misshandelt hat. Den Täter hat man nicht ermitteln können.
Von dort fuhren wir weiter und kamen an eine Touristikinformation in Edertal. Dort besorgten wir uns einiges an Prospektmaterial, denn wir kannten uns in dieser Gegend nicht besonders gut aus. Witzig ist das Tolle Haus, das auf dem Kopf steht. Man kann es gegen Eintrittsgebühr besichtigen, was wir aber nicht gemacht haben.
Friedrich sah diese Motorradkneipe, Zündstoff, hier tranken wir eine Cola. Die Kneipe war gut besucht, es standen viele Motorräder aus allen möglichen Gegenden. Immer wieder interessant.
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Auf 27 Kilometer Länge kann man am Edersee vieles erleben. Es ist einer der größten Stauseen Deutschlands.
Dementsprechend gibt es ein riesengroßes Freizeitangebot.Wir sind ein Stück am Stausee entlanggefahren.
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Da wir uns zu Hause für 15 Uhr angekündigt haben, blieb uns nicht allzuviel Zeit übrig.
Eines wollten wir uns aber noch ansehen und zwar die gigantische Staumauer der Edertalsperre aus Kaiserzeiten. Wir fuhren zur Westseite, stellten die Motorräder ab und liefen ein kleines Stück bis zur Mauer. Sie wurde 1908 - 1914 gebaut und diente der Wasserzuführung für die Weser und den Mittellandkanal, wurde im 2. Weltkrieg stark beschädigt und erst später wieder aufgebaut.
Übrigens wurden 3 Dörfer bei der ersten Flutung versenkt. Viele Menschen verloren ihre Heimat. Wenn der See wenig Wasser führt, dann kann man noch Reste der versunkenen Dörfer sehen.
Nun wurde es aber wirklich Zeit, dass wir die Heimreise antraten. Wir machten noch eine kurze Kaffeepause unterwegs (Schlossbrauerei Rheder) und gegen 18 Uhr waren wir dann endlich zu Hause.
Fazit:
Es war eine tolle Motorradtour, wir sind insgesamt 4934 Kilometer gefahren, durch unzählige Tunnel, Kurven und Serpentinen, 6 x mit einer Fähre, wir hatten nur einen kleinen Kabelbruch am Motorrad, an 37 Tagen schien die Sonne und hatten nur einen heftigen Regentag, und ich habe einige Kilos zugenommen, das Essen war einfach zu gut!Viele Grüße
Petra (und ich glaube, das war noch nicht unsere letzte Tour...)Hier kann jetzt auch kommentiert werden, oder weiter im Kommentar-Thread ;D
Nachtrag: Und ich wusste, dass ich was vergessen habe, toll fand ich, dass wir uns unterwegs mit so vielen Freunden getroffen haben. -
Danke das wir mitreisen durften, es hat viel Spass gemacht.
Fast 5000 Kilometer mit dem Motorrad sind eine stolze Leistung.
Schön war auch unser Treffen am 'Chiemsee.
Sind schon gespannt, wo Eure nächste Motorrad Reise hingeht.
Nochmals Danke, dass wir dabei sein durften. -
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