Reisebericht Armenien

  • Am vorerst letzten Tag in Jerewan ging es nun zusammen mit Irina auf Tour. Zuerst fuhren wir zum Kloster Noravank. Das ist selbstverständlich auch Weltkulturerbe. :mrgreen

    https://de.wikipedia.org/wiki/Norawank

    Bei herrlichem Sonnenwetter war es wieder eine total schöne Tour durch die Berge. Hier ist schon alleine der Weg das Ziel. Gerne hätte ich ein paar Bilder geschossen, aber es war gleichzeitig total diesig am Horizont und das Licht war doof. Also muß meine Empfehlung jetzt reichen.
    Nach ca. 2 Std Fahrt hatten wir das Kloster erreicht.

    Auch hier wieder Chatschkars.

    Auch landschaftlich schön anzuschauen.

    Nach 1 Std. hatten wir alles erkundet und es ging nun zum zweiten Hotspot Khor Virap.

    2 Mal editiert, zuletzt von kiki (3. Oktober 2017 um 10:17)

  • In Armenien wird auch sehr leckerer Wein angebaut. Entlang der Strecke sahen wir reichlich Weinfelder, das ist es nur logisch, daß man den dort auch an der Strasse erwerben kann. Neben Trauben wird auch Granatapfel zur Herstellung verwendet. Da ich mit Irina nun eine Übersetzerin hatte, bekam ich so einiges mit.
    Man kann zur Weinprobe natürlich auch ein richtiges Weingut aufsuchen, wir hielten kurz an einem der unzähligen kleinen Strassenstände und probierten uns durch. Irina kaufte sich gleich einen halben Liter und als wir 30 min später Khor Virap erreichten war die Flasche auch leer. :ttwisted {a

    Khor Virap ist aufgrund seiner Lage das wohl bekannteste Kloster in Armenien. Es liegt in Sichtweite zur türkischen Grenze und dahinter blickt man auf den Ararat. Unzählige Postkarten ziert genau dieses Motiv. Bei meinem Besuch versteckte sich der Ararat wieder in den Wolken. Vielleicht schämt er sich auch für Erdogan. :wweinen

    Beide Klöster kann man auch mit den Öffis von Jerewan aus erreichen, allerdings nicht in dieser Kombination. Man müßte für jedes Kloster einen extra Tag einplanen, das war mir dann doch zu aufwändig. Der Ausflug mit der Taxe kostet ca. 60€, aber das war es mir wert.
    Das war es nun für's erste aus Jerewan und seiner Umgebung. Am nächsten Tag fuhr ich dann mit dem Bus in den Süden nach Goris.

    2 Mal editiert, zuletzt von kiki (3. Oktober 2017 um 10:15)

  • Am nächsten Morgen stand ich dann pünktlich um 7:00 an der Bushaltestelle und durfte dann erst einmal erleben, was der Armenier unter Nachhaltigkeit versteht. Der Bus nach Goris war auch da und ich war der einzige Fahrgast. Natürlich logisch, daß der bei nur einer person so nicht einfach losfährt. Um 9:30 war es dann soweit, das Gefährt halb voll und es ging dann endlich auf die Reise. Ich muß wohl nicht erwähnen, daß die Fahrt durch die Landschaft wieder sehr schön auszuhalten war, leider wurde das Wetter immer schlechter, je weiter wir in den Süden kamen. Nach ca. 5 Std war ich am Ziel.
    Goris selber ist sehr hübsch in einem Tag gelegen und bekannt für seine "Pyramidenfelsen".


    Mein Hostel hatte ich schnell gefunden und als ich in das 4-Bettzimmer zog, bemerkte ich, daß meine Mitbewohnerin aus Deutschland kam. Später stelle sich dann heraus, daß sie auf der Durchreise in Richtung Iran war. Von Goris aus starten die Busse nach Megli, dort ist der Grenzübergang. Allzuweit weg ist es nicht.
    Ich wollte nach meiner Ankunft natürlich gleich die Landschaft erkunden und zog sofort los. Die Felsen, die sich im Hintergrund auftürmten, waren u.A. der Grund, warum ich mir diesen Ort ausgesucht hatte.
    Leider fing es recht bals wieder an zu regnen und es wurde beim Wandern echt ungemütlich. Oft waren es nur Trampelpfade, es war total matschig und es passierte so einige male, daß ich mich fast langgemacht hätte. Eigentlich bin ich schon recht trittfest, aber hier wurde es mir bei dem Regen dann doch etwas
    zuviel.

    Also schaue ich mich noch kurz in der City um. Es ist ein sehr übersichtlicher Ort und nach dem dritten Regenschauer verzog ich mich dann auch in's Hostel.

    Einmal editiert, zuletzt von kiki (3. Oktober 2017 um 10:20)

  • Am nächsten Tag ging ich dann mit meiner deutschen Mitbewohnerin auf Erkundungstour in das kleine Dorf Chndsoresk.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Chndsoresk

    Anna war auf dem Weg in den Iran und reiste am nächsten Morgen ab, somit hatte ich heute mal wieder eine Begleitung und fand das echt toll. Alleine reisen ist zwar schön, aber ab und zu darf auch ein wenig Gesellschaft sein.
    Das Wetter war grottig. Ich brauchte sogar die Jacke und es zogen abwechseln Regen und Nebelschwaden durch's Tal. Nicht die besten Voraussetzungen, wenn man ein wenig Landschaft anschauen möchte ;(
    Mit dem Bus waren wir nach ca. 30min angekommen, der Fahrer deutete kurz auf einen Hof und machte uns klar, daß dahinter der Weg in's Tal hinabführt. Gleichtzeitig kritzelte er noch ein paar Uhrzeiten auf einen Zettel und so wußten wir auch, wann der Bus uns für die Rückfahrt einsammeln würde. Fand ich sehr hilfreich, da man sich mit Worten mal wieder nicht verständigen konnte :D
    Da sollten wir jetzt also lang... na gut...

    Die Sicht war gleich Null, man stocherte blicktechnisch im Nebel herum, die Pfade waren natürlich nicht gekennzeichnet. Bei guter Sicht hätte man von weitem schon sehen können wo man hin möchte, so war es natürlich etwas schwieriger. Dazu kamen dann immer wieder die Regenschauer vom Himmel, trotzdem möchte ich mich jetzt nicht beschweren, eigentlich hat es viel Spass gemacht. Manchmal hat man einfach Pech mit dem Wetter. Die Wege wurden dann auch etwas breiter, so daß man eigentlich gut laufen konnte und nicht immer Angst haben mußte, daß man wegrutscht.

    Die Landschaft von Chndsoresk wird ebenfalls von diesen eigentümlichen Felsformationen geprägt. Das alte Dort existiert natürlich nicht mehr, einzig ein paar Ruinen und Höhlen deuten an, daß hier über die Jahrhunderte lang auch Menschen gelebt haben.


    Zum Schluß noch eine Mutprobe der besonderen Art. Ich hab's ja nicht so mit der Höhe und war natürlich etwas wackelig auf den Beinen als ich über die Brücke mußte. Auf der gegenüberliegenden Seite kommt man zu den Parkplätzen, wo die Taxen stoppen, ein wenig Gastronomie ist vorhanden, sowie einige Aussichtspunkte. Die Pfade mit den Besichtigungen befinden sich größtenteils auf der Seite, von der ich aus das Dorf erkundet habe. Wer also nicht über die Brücke mag, sollte mit dem öffentlichen Bus anreisen.

    Um 15:00 machten wir uns dann auf den heimweg. Den heutigen Erkundungsgang durch Goris schenkte ich mir aufgrund des Wetters dann auch und ging zurück in's Hostel.



    Im Hostel waren neue Mitbewohner eingetroffen und ab jetzt teilten Anna und ich uns das Zimmer mit 2 Jungs. {a

    2 Mal editiert, zuletzt von kiki (3. Oktober 2017 um 10:45)

  • Da ich nun lange keine Kirche mehr angeschaut hatte, ging es nun am nächsten Tag zusammen mit 3 Jungs vom Hostel zum Kloster Tatev. :tt+r
    Dort reist man am besten mit dem Taxi an, da die Anfahrt mit den Öffis etwas knifflig ist. Die Taxe hatte mein Gastgeber organisiert und so ging es dann am späten Vormittag auf Tour.
    Das Kloster liegt direkt an einer Schlucht, an deren gegenüberliegenden Seite eine Seilbahn gebaut wurde, um den Weg dorthin zu überbrücken. Vorher war es eine elende Fahrerei duch unzählige Serpentinen über sehr schlechte Strassen, da ist diese Seilbahn ein echter Nutzen für alle Besucher. Die Fahrt zum Kloster kostet 3000DRAM, für jede Stunde Wartezeit werden 1000DRAM extra berechnet, unter 3 Stunden braucht man hier nicht kalkulieren, da es oft schon 1 Stunde dauert, bis man nach dem Ticketkauf in die Kabine kommt. Der Andrang ist groß.
    Viele Bilder gibt es nicht, beim Kloster waren umfassende Renovierungsarbeiten am Gange.


    In den georgischen Kirchen kann man ja viele Fresken bestaunen, die armenischen Varianten sind dagegen eher schmucklos von innen. Man sieht eigentlich nur grauen Stein und etwas Licht.

    Nach 2 Stunden im Weltkulturerberausch ging es dann wieder zurück nach Goris.

    2 Mal editiert, zuletzt von kiki (3. Oktober 2017 um 10:49)

  • Zurück in Goris wollte ich dann noch einmal zu den Pyramidenfelsen laufen, aber auch jetzt machte mir wieder das Wetter einen Strich durch die Rechnung. Ich ließ es dann bleiben, komme einfach zu einem anderen Zeitpunkt wieder und stöbere dann richtig! Mir hat Goris sehr gut gefallen und ich bin dann auch gerne Wiederholungstäter. :mrgreen
    So blieb es bei einem kleinen Stadtbummel, wo ich noch ein paar kleine Eindrücke aufschnappte und am nächsten Tag ging es dann zurück nach Jerewan.



    2 Mal editiert, zuletzt von kiki (3. Oktober 2017 um 10:55)

  • Die Busse aus Goris halten in Jerewan am Hauptbahnhof. Ich nutzte diesen glücklichen Zufall und kaufte gleich am Schalter das Zugticket für den Nachtzug nach Tiflis. Hatte mir in Goris einige Gedanken zur Route gemacht. Eigentlich wollte ich noch in den Norden, liegt ja auf dem Weg, jedoch stresste mich schon allein der Gedanke, die letzten Tage womöglich noch in Hektik zu geraten und so entschied ich mich für die Rückreise per Zug. Für einen Tag checkte ich in meinem Lieblingshostel ein, bummelte anschließend wieder durch Jerewan und am nächsten Tag ging es dann für 2 Nächte zum Sewansee.


    Einmal editiert, zuletzt von kiki (3. Oktober 2017 um 10:59)

  • Der Sewansee liegt ca. 50km von Jerewan entfernt. Mit dem Bus ist man nach einer Stunde angekommen, eignet sich daher auch gut als Tagesausflug. Ich wollte mir 2 faule Tage am Wasser gönnen, also suchte ich mir eine Pension vor Ort. Die Besitzer waren wieder sehr reizend. Ich bekam mein Frühstück jeden Morgen in der guten Stube serviert. Als ich abends nach eine Kanne Tee fragte, wurde selbstverständlich auch Kompott und Knabberzeugs dazu gereicht. Das fand ich sehr aufmerksam. :yyyesmaster

    Bis zum See muß man dann einige Schritte laufen. Erst durch ein brach liegendes Industrieviertel, aber dann sieht man im Hintergrund schon die Kirche Sewanavank, verlaufen ist also nicht ~^^


    Gleich darunter etwas andere Architektur, auch sowas gefällt mir gut. :mrgreen

    Am See gibt es eine Vielzahl an Beach Resorts. Eher die rustikale Variante ohne viel Tüddel, aber ich find das voll gut. :mrgreen Die meisten waren jedoch geschlossen. Die Saison in den Bergen ist wohl sehr kurz. Der Sewansee liegt auf ca. 2000m Höhe, da ist es dann auch im Mai noch sehr kalt. Das durfte ich die nächsten 2 Tage abends auch spüren :cconfused




    2 Mal editiert, zuletzt von kiki (3. Oktober 2017 um 11:08)

  • Der Weg zurück dauerte dann etwas länger. Meine Pension befand sich in einem Viertel mit vielen Plattenbauten, da sieht alles irgendwie gleich aus :cconfused
    Einen Stadtplan braucht man nicht, da es keine Strassenschilder gibt. Jedenfalls habe ich keine gefunden. :rolleyes



    Einmal editiert, zuletzt von kiki (3. Oktober 2017 um 11:11)

  • Am nächsten Tag wollte ich ein wenig die Umgebung erkunden. Am Vortag wurde ich schon von einigen Taxifahrern angesprochen, einer war besonders mutig und versuchte es mit ein paar Englischvokabeln und einer Visitenkarte. Der bekam am heutigen Tag auch den Zuschlag. Meine Gastgeber riefen bei ihm durch und nach 30min stand er vor der Tür. :mrgreen

    Zuerst ging es zum Friedhof Noratus, wo man die ältesten Kreuzsteine Armeniens begutachen kann.



    Anschließend besuchte ich die Kirche Hayravank und genoß so ganz nebenbei wieder eine herrliche Aussicht über den See.


    Anschließend noch ein wenig Sightseeing in der City, außerdem suchte ich mir noch im Voraus die Bushaltestelle für die Fahrt zurück nach Jerewan, weil ich keine Lust hatte, das am nächsten Tag mit vollem Gepäck auf dem Buckel zu erledigen. Dann zog es sich wieder zu und der Rest des Tages versank im Regen.


    Meine Gastgeber waren so fürsorglich und stellen eine Elektroheizung in mein Zimmer. Geholfen hat es nix, allenfalls die Hände konnte ich mir zwischendurch ein wenig wärmen. Zum Glück hatte ich lange Unterwäsche dabei, sonst wäre es wirklich eine frostige Nacht geworden. Es geht doch nix über Odlo ~^^


    Einmal editiert, zuletzt von kiki (3. Oktober 2017 um 11:18)

  • Am späten Vormittag setzte ich mich nach einem reichhaltigen Frühstück wieder in den Bus nach Jerewan. Der Regen begleitete mich. Aber es war zumindest wieder etwas wärmer. Ich tat an diesem Tag nichts, außer Postkarten zum Postamt bringen. Briefkästen traue ich nicht, ich laß die am Schalter immer gleich abstempeln. :yyyesmaster Sind ja mittlerweile auch alle eingetrudelt. ~^^

    Einmal editiert, zuletzt von kiki (3. Oktober 2017 um 11:19)

  • Am letzten Tag strahlte in Jerewan klarer blauer Himmel. Also wagte ich ein letztes Mal den Aufstieg bei den Kaskaden. Keine Ahnung wie viele Stufen es dort sind, auf jeden Fall war ich anschließend voll fertig! :ttwisted



    Endlich! Am letzten Tag ein freier Blick auf den Ararat. Ohne wär ja wirklich doof gewesen. Nun konnte ich mich auch von Jerewan verabschieden. Mission erfüllt. :yyyesmaster

    Einmal editiert, zuletzt von kiki (3. Oktober 2017 um 11:22)

  • Ich verließ Jerewan ganz standesgemäß mit dem Nachtzug und kam am nächsten Morgen um 7:00 in Tiflis an. Die Fahrt war sehr angenehm, ich kann bei der Schaukelei immer gut schlafen. Einzig die Unterbrechung durch die Grenzkontrollen nachts um 3:00 störten ein wenig. {a

    Im Hostel war mein Bett noch nicht frei und so war ich gezwungen, mich erst einmal zu beschäftigen. Nachdem ich auf der Dachterrasse ein paar Tassen Kaffe genossen habe, machte ich mit der Knipse eine letzte kleine Fototour durch Tiflis.




    Nachts um 3:00 mußte ich dann auschecken und zurück zum Flughafen. Das nervt wirklich in dieser gegend, diese blöden Ankunft-und Abflugszeiten mitten in der Nacht. Im Duty Free Shop war ich dann auch kurz verstört, da die Stange Kippen teurer ist, als im Laden. Mir fiel dann ein, daß mich das schon beim letzten Besuch irritiert hatte, nur hatte ich das in der Zwischenzeit vergessen. Beim nächsten Mal denke ich vielleicht daran.

    Ich hoffe, der Bericht war einigermaßen unterhaltsam. Hat zwar etwas gedauert, bis ich hier zu Potte kam, aber jetzt ist er endlich komplett! Danke für's Mitlesen und LG
    kiki

    2 Mal editiert, zuletzt von kiki (3. Oktober 2017 um 11:25)

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